und letzte Rate 124 000 Mark, für die Erbauung von Fa- inilienwohngebäuden für Postunterbeamte in Ulm als 2. und letzte Rate 275 000 Mark, für die Erstellung eines Nostqebäudes sn Plochingen 62 500 Mark, in Waldsee 72 000 Mark, Trossingen 63 500 Mark, Böblingen 65 000 Mark, Vaihingen a. E. 72 000 Mark, Marbach a. N. 65000 Mark, Neuenbürg 66 000 Mark, Eislingen 53000 Mark und Gmünd 100 000 Mark. Die einzelnen Ziffern wurden nach belangloser Erörterung genehmigt.

In Art. 11 ist sodann die Weckungsfrage geregelt- Die erforderlichen Mittel sollen, soweit möglich, aus dem bis zum 31. März anfallenden Ueberschüssen des Reserve­fonds der Staatseisenbahnen, im übrigen aus Anlehens- witteln bestritten werden. Das Haus beschloß demgemäß. Bei der hierauf vorgenommenen Schlußabstimmung wurde der ganze Entwurf ohne Widerspruch ge­nehmigt.

Die nächste Sitzung wurde sodann auf nächsten Diens­tag nachmittag anberaumt, mit der Tagesordnung: Nach­trag zum Finanzgesetz. Schluß der heutigen Sitzung 41/4 Uhr.

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Stuttgart, 3. Aug. Der Schluß des Land­tags soll nunmehr bestimmt am nächsten Samstag den 10. ds. erfolgen. Vorher wird noch das Diätengesetz erledigt werden.

Aundschau.

Zur Kaiserbegegnung in Stvinemüude wird gemeldet: Die Begegnung der Kaiserjachten fand auf hoher See um 10 Uhr statt. Der deutsche Kaiser ging mit dem Fürsten Bül 0 w, dem Staatssekre­tär v, Tirpitz und dem Gefolge sofort an Bord des Standard" und begab sich mit dem Kaiser von Rußland nach der Reede von Swinemünde, wobei sie an der ersten Whe der Hochseeflotte vorbeisuhren.DerStandard" Nichte gegen 2 / 4 12 Uhr fest. Gleich darauf erschienen Prinz Heinrich, sowie sämtliche deutschen Schiffs- lommaudeure an Bord desStandard", wo Kaiser Wil­helm sie Kaiser Nikolaus vorstellte. Gegen H 4 I Uhr ver­ließ Kaiser Wilhelm denStandard". Gleich darauf fUch: der russische Kaiser in Begleitung des Mini­sters Jswolkski, sowie des Hofstaates nach derHo- henzollern", deren Kapelle die russische Nationalhymne spielte. Nach dem Diner begab sich der Zar wieder an Bord des Standard. Am Nachmittag wurde eine Ruder- Regatta für Barken, Kutter und Giggs des Geschwaders veranstaltet. Beide Majestäten sahen mit ihren Gefol­gen derselben von derStandard" Uus zu. Die Kriegs­schiffe trugen reichen Flaggenschmuck. Es starteten 61 Bote und Kutter. Am Abend fand an Bord derDeutsch­land" ein Diner bei dem Flottenchef, Prinzen Hein- r i ch statt, zu welchem sich beide Monarchen mit Umgeb­ungen von ihren Pachten begeben hatten. Der Kaiser verlieh u. a. Auszeichnungen noch den Kronenorden 1. Kl. an den Zeremonienmeister Ssawinsky. Der Kaiser von Rußland beehrte den Reichskanzler mit dem Geschenk sei­nes Portraits in Emaille mit Brillanten besetzt, ebenso erhielt Generaladjutant v. Plessen ein wertvolles Ge­schenk. Der russische Kaiser verlieh den Alexander-Newski- Lrden den Staatssekretären v. Tschirschky und v. Tirpitz und dem Generaladjutanten Grasen Hülsen-Häseler und von Scholl; den weißen Adlerorden dem Hausmarschall Frhr. v. Linker und dem Admiral v. Büchsel und verlieh noch eine ganze Anzahl von Auszeichnungen.

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Der Besuch des Onkels. - Die Ankunft des Kö­nigs von England aus Schloß Wilhelmshöhe zum Besuche des Kaiserpaares erfolgt am 14. ds. Mts. Vor­mittags 9.05. Der Kaiser wird nach derPost" in Begleitung der königl. Prinzen und des gesamten Ge­folges den englischen Herrscher auf dem Bahnhofe erwar­ten und in seinem Automobil nach dem Schlosse geleiten. Der Empfang auf dem Bahnhofe findet nur in kleinem Maße statt, wie denn überhaupt der Besuch König Eduards rein privater und familiären Charakter hat. Das hat indessen den Kaiser nicht abgehalten anzuordnen, daß auf dem Wege vom Bahnhofe bis zum Schlosse das Militär der Garnison Kassel sowie die Schulen, Krieger- und Ge­werkvereine Spalier bilden.

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Noch ei« lenkbares Luftschiff. Aus Berlin wird dem Neuen Tagbl. über eia neueslenkbares Luftschiff-Projekt berichtet: In 810 Tagen wird auf der Lüneburger Heide bei Hannover der dortiae Luft- fchiffer Karl Jacho mit einem von ihm konstruierten lenkbaren Luftschiff, an dem er 12 Jahre gearbeitet hat, aufsteigen. Das Luftschiff besteht aus 6 Segeln, einer

Luftschraube und der Gondel, auj der die Segel montiert werden, sowie aus einem Motor von 12 Pferdekräften. Das Grundsegel ist so groß, daß es im Falle des Versagens des Motors als Fallschirm dienen kann. Der Luftschiffe! hofft eine Geschwtndiakeit von 50 Kilometer stündl ch zu erreichen.

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Ein soziales Nachtbild entrollt der Bericht der StraßburgerBürgerzeitung" über das stattgehabte 70jährige Arbeitsjubiläum des Arbeiters Karl Männel von der Straßburger Tabakmanufaktur. Männel, jetzt 80 Jahre alt, und noch in Arbeit., trat als lOjähri- ges Kind in die damalige Tabakregie ein. Die Regie

stellte Kinder von 9Vs bis 10 Jahren als Arbeiter ein

und beschäftigte sie von morgens 6 bis abends 7, im Winter sogar bis abends 8 Uhr. Für den Schulbesuch wurde wenig Zeit gewährt. Männel durfte nachmittags 4 Uhr mit den Alterskollegen eine Privatschule besuchen. Die Knaben mußten sich das Schulgeld selbst verdienen und bezahlten täglich bei Beginn des Unterrichts zwei Sous im Voraus für ihre Schulstunden. Männel wurde in der Abteilung für Schicktabak eingestellt, war zuerst Rad­dreher und dann Spinner. 30 Jahre arbeitete Männel in dieser Abteilung, dann wurde er zur «Ahnupftabaks- fabrikation überwiesen und ist heute 40 Jahre in diesem Dienste tätig. Es ist bemerkenswert, daß das 70jährige Arbeitsjubiläum Männels in der Kaiserlichen Tabakmanu- jaktur seine ganze Feier in der Ueb^erreichung

einiger Blumen fand. Diese Blumen waren von Fabrikarbeitern gestiftet.

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Protest gegen die Welschen. Heute Montag findet in Innsbruck eine große Protest Versammlung wegen der Vorgänge in Südtirol statt. Hierzu werden auch Abg. Erl er und Pros. Edgar Meyer erscheinen. Eine deutschfreundliche Kundgebung, die morgen in Persen statt­finden sollte, wurde von der Behörde verboten. Auch der Verein der deutschen Volkspartei in Tirol hat einen Beschluß gefaßt, worin ver tiefsten Empörung über das jeder Gesinnung Hohn sprechende Vorgehen wel- scher Fanatiker Ausdruck gegeben und die Hoffnung ausgesprochen wird, daß die Vorfälle den breitesten Schichten des deutschen Volkes die Augen über die Welschtiroler Zu­stände öffnen.

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Bon der Friedenskonferenz. Bei der vor­läufigen Abstimmung über den amerikanischen An­trag zur Errichtung eines permanenten Schieds­gerichtes sprachen sich 37 Staaten dafür aus.

12 Staaten übten Enthaltung. Sämtlich- Großmächte stimmten mit Ja, nur Oesterretch-Ungarn schloß sich den europäischen Mittelstaate» an, die mit Ausnahme von

Portugal und Holland sich der Stimme enthielten. Die süd- und mittelamertkanischen Starten stimmten für die Annahme.

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Die Lage in Rußland zur Zeit -er Kaiser­begegnung. Es ist nicht uninteressant, zur Zeit der Begegnung Kaiser Wilhelms mit dem Zaren einen Blick nach Rußland zu werfen. Dort verdunkelt sich nach ei­ner Zuschrift aus Petersburg der politische Horizont im­mer mehr. Weißer und schwarzer Terror verstärken sich von Tag zu Tag. In der Residenzstadt selbst finden fast täglichExpropriationen" statt, welche nie ohne große Menschenopfer bleiben. Ans der Provinz bringt der Te­legraph Stunde um Stunde die gleichen trostlosen Nach­richten. Die Erbitterung ist in beiden Lagern erschreckend groß. Die Administrativorgane verhängen grausame Strafen!u.nd wüten gegen Schuldige und Unschuldige in gleicher Weise. Todesstrafen und lebenslängliches Zuchthaus sind jetzt keine außergewöhnlichen Strafen mehr. Weiß die Regierung selbst was sie tut? Von ei­nem politischen System kann jetzt keine Rede sein. Denn eine Regierung, welche freimütig eingestehen muß, daß sie die Fürsorge für die notleidenden Distrifte ihren ans­führenden Organen, den Gouverneuren und Generalgou­verneuren, nicht anvertrauen kann, eine solche Regierung kann wohl schwerlich von einem politischen System sprechen

Die Polizei- und Verwaltungsorgane sind unzuverläs­sig. Nicht minder ungünstig ist es mit den Militärorga­nen bestellt. Einigermaßen intelligente und europäisch denkende Offiziere vertauschen lieber die Uniform mit ei­ner niedrigen Kontorstelle, weil sie keinen Polizeidienst verrichten wollen. Die Beschützer der öffentlichen Ord-

^ nung und Ruhe rekrutieren sich aus Elementen, welche kein besonderes Vertrauen einflößen können. Es sind Leute, welche zu allem fähig sind, die unter Eid die schamlose­sten Lügen vor Gericht aussägen, und auf deren Aussagen hin die Staatsanwaltschaft die schwersten Anklagen gegen Unschuldige erhebt. Der humanste und gebildetste Richter, der vielleicht in seinem Innern von der Unschuld der An­geklagten überzeugt ist, ist gezwungen, auf grund solcher Aussagen harte Urteile zu fällen.

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Eine blutige Statistik. Nach den Angaben de» offiziösenWarschauer Dnewntk" wurden in der Stadt Warschau im Jahre 1906 ermordet: 30 Militärper- sonen, 7 Gendarmen und 56 Polizetbeamte. Verwundet warben 43 Milttärpersonen 12 Gendarmen und 42 Polizei- beamte. In den beiden Jahren 1905 und 1906 wurden in ganz Polen von allen drei Kategorien zusammen 790 Mann getörer und 864 verwundet. Es fanden nicht weniger als 129 Explosionen von Bomben und anderen Spreng­stoffen statt.

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Zur Lage in Marokko. Ans Tanger wird ge­meldet, der Mahgzen habe sich damit begnügt, nach Ca­sablanca einen Agenten ohne Vollmacht mit einigen hundert Francs für die Truppen zu senden. Diese Maß­regel wird wie ein Hohn aufgefaßt. Nachrichten aus Te- tuan melden, daß die Bergstämme nachts die Mahalla des Buchta Ben Bagdadi, die gegen Raisuli vorging, an­gegriffen haben. Buchta Ben Bagdadi soll ein Bein zer- schme ttert sein. Mehrere Scheits und zahlreiche Sol­daten sind getötet. Verstärkungen sind dorthin geschafft.

Die Madrider Presse widerspricht lebhaft der Ent­sendung spanischer Truppen nach Casablanca, in der sie eine Demonstration erblickt, die die ernstesten Folgen nach sich ziehen könne. Der Imperial führt aus, die Inte­ressen Spaniens machten es notwendig, die freundschaftli­chen Beziehungen zuüden Stämmen aufrecht zu erhalten. Spanien besitze in Marokko Ceuta und Melitta, wo sich Vorfälle ereignen könnten, denen Spanien dann völlig allein gegenüberstehen würde.

Tages-KHronik.

Hamburg, 3. Aug. Der DampferTeutonia" der Hamburg-Amerikalinie ist auf der H imretie vom Per­sischen Golf, vier Meilenjnördltch von Ras Madraka, gestran­det und total verloren. Von der Besatzung werden 16 j Mann vermißt, die wahrscheinlich ertrunken find.

Toulon, 5. August. An Bord des Kreuzers »Douvet* ist noch rechtzetlig der Autzdruch eines Brandes an den Pulverkammern enldcckr worden. Bet dem Feuerhe.d fand man mit Oel getränkte Maschinistenklei der. Eine Unter­suchung ist eingelettet. ;

Dar es Talam, 3. August. Der DampferFeld- r marschall" mit Staatssekretär Dernbnrg an Bord ist heute Morgen hier eingetroffen. ,

Ein betrunkener Wächter der Wach- und Schließge- j sellschaft «in Ma nnheim bedrohte an der neuen Ka­serne Frauen und Kinder mit Säbel und Revolver. Die Geängstigten, auf die der Betrunkene einen Schuß

abg ab, fanden Zuflucht im Jfolierspital. Als der Un­hold hier einzüdringen versuchte, wurde er zunächst mit einem Wasserstrahl empfangen, später von den Patienten entwaffnet und -er Polizei übergeben. Der Männ war erst seit zwei Monaten bei der Gesellschaft.

Vor kurzem wurde in Berlin ein Raubmor d an der 53jährigen Wirtschafterin Platz verübt. Jetzt ist es gelungen, den Mörder in der Person des 23jähri- gen angeblichen Kellners Kasimir S 0 p 0 linskizu ver­haften. Sopolinski, der als Zuhälter der Polizei be­kannt ist, suind auch in homosexuellen Kreisen viel ver­kehrte, hatte sich am Tage nach dem Morde beim Bezirks­kommando fteiwillig gestellt er wurde seit Oktober von der Militärbehörde alls unsicherer Kantonist gesucht und um Einstellung in das 39. Fußartillerieregiment in Perleberg gebeten. Als Sopolinski bei diesem Regiment eintrat, fiel er einem Wachtmeister wegen seiner Kratz­wunden im Gesicht und seines scheuen Wesens ans. Auf Veranlassung dieses Wachtmeisters ist Sopolinski verhaft tet worden und eine Anzahl Zeugen haben ihn auch als den wiedererkannt, mit dem die Platz am Abend vor dem Morde die Wohnung ihrer Herrschaft betreten hatte. Auch andere Beweismittel lassen darauf schließen, daß Sopo­linski der Mörder ist.

Aröeiteröervegrmg.

Breslau, 3. Aug. Infolge des Ausstandes aus der KönigSgrube ruht der Betrieb der Bahnschachts, des Krugschachts und de» Bismarckschachts mit 6000 Mann Belegschaft vollständig; die anderen Schächte arbeiten. Die Königin Lutsengrube ist vom Streik unberührt, die ander» lautenden früheren Nachrichten find irrig. Aus dem Krug­schacht demonstrierten abends die Bergleute und ver­weigerten die Räumung de» Grubenplatzes. Die Polizei wurde mit Steinwürfen empfangen und mußten blankziehen, wobei viele verwundet wurden. Drei Bergleute wurden verhaftet, einer von ihnen mußte ins Lazarett über­führt werde».

Ans Württemberg.

Dienstnachrichte«. Die Oberstaatsanwälte Grathwohl in Hall. Eberhard in Sllwangen. Höring in Rottweil und Dr. Elch in Tü­bingen wurden in die Dieustrechte der Oberstaatsanwälte der fünften Rangstufe eingewiesen, der dienstaufstcktsührende Amtsrichter des Amts­gericht» Stuttgart Stadt, LandgerichtSrat Sieger, unter Verleihung des Titels eines AwtSgerichtSdirektorS mit dem Rang aus der fünften Stufe der Rangordnung in die Dienstkategorie der OberlandeSgerichtS- räte rc. vorgerückt, der Direktor Schwanker an dem Zuchtshau» in Ludwigsburg unter Verleihung de» Rangs auf der fünften Stufe der Rangordnung in die Dienstkategorie der OberlandeSgerichtSräte rc., der Vorstand des LandeSgesängniffes Hall, Oberjustizrat Eggert und der Vorstand der LandcsgefängnifseS Rottenburg, Oberjuftizrat Jehle, je in die Dienstkatcgorie der LandgerichtSräte rc, der Amtsrichter Wolpert von Eßlingen mit seinem Einverständnis unter Belastung de» Titels und der sonstigen Dienstrechte eines Amtsrichter» zinn Justizministerialsekretär ernannt, der Bezirksnotar Zundel in Zöbiu-en wurde auf die bei dem Bezirksnotariat Biberach neuerrichtete Bezirks­notarstelle, der Bezirksnotar Weinland in Beutelsbach auf die bei tuS Bczirksnotariat Kirchhausen neuerrichtete Beziiksnotarstelle. der BezirkS- notar Langbein von Niedernhall auf die bei dem Bezirksnotariat Ebersbach neu er richtete Bezirksnotarstelle, der Bezirksnotar Feucht in Roseufeld auf die bei dem Bezirksnotariat Ealw neuerrichtete BezirkS- notarstelle, der Bezirksnotar Gärtner in Dürrwangen auf die bei dem Bczirksnotariat Aalen ueuerrichtete Beziiksnotarstelle. je ihrem Ansuchen gemäß versetzt, ferner Landgerichtssekrerär Stroh von Heilbronn zum Bezirksnotar bei dem BezirkSnolariat Tuttlingen, Amtsgerichtssekretär Hirschiug von Heilbronn zum Bezirksnotar bei dem Bezirksnotariat Güglingen, AmtSgerichtssekretär Karl Beck von Geislingen zum Bezirks­notar bei dem Bezirksnotariat Dußlingen, AmtSgerichtssekretär Schwai- bold von Horb zum Bezirksnotar bei dem Bczirksnotariat Horb, Land- cerichtssekrätär Otto Müller von Heilbronn zum Brzirksnotar bei dem Bczirksnotariat Sontheim, Amtsgerichtssekretär Wörz von Besig­heim zum Bezirksnotar bei dem Bezirksnotariat Saulgau, Amtsge- rtchtssekretär Wild von Biberach zum Bezirksnotar bei dem Bezirks­notariat Rottweil, Amtsgerichtssekrctär Dokkenwadel von Kirächeim zum Bezirksnotar bei dem Bczirksnotariat Obereßlingen, Amtsgerichts- sekretär Hauser von Mergentheim zum Bezirksnotar bei dem Bezirks- Notariat Leonberg, Amtsgerichtssekretär Dorner von Gmünd zum Bezirksnotar bei dem Bezirksnotariat Geislingen, LandgerichtSsekcetär Schutzbach von Stuttgart zum Bezirksnotar »ei dem Berirksn-tariar Stuttgart Stadt unter Beschränkung auf die Verrichtung nne« Grund­buchbeamten ernannt. _

Stuttgart, 3. August. Ja Wiesbaden ist der frühere langjährige Vorstand der hiesigen Retchsbankhauptstelle Geh. Reg. Rat a. D. A. v. Simon im Alter von 83 Jahren gestorben. Der Verstorbene ist im I. 1875 zur Einrichtung der Reichsbankhauptstelle nach Stuttgart berufen worden. Zwanzig Jahre hindurch stand er dann an der Spitze der hies. Reichsbank.

Bonndorf (Schwarzwald), 3. Aug. Pfarrer Kai­ser t ist aus dem Landesgefängnis in Freiburg entlasten worden, kommt aber nicht wieder nach Gündelwangen zurück.

Heidenheim, 4. August. An Stelle des in den Ruhestand getretenen OberamtssparkassierS Klein wurde von der Amtsversammlung Schultheiß Heußler in Herbrecht- tngen gewählt. Der Zinsfuß der Einlagen wurde aui 3,75'/», die Einlagen einzelner Personen von 2000 auf 4000 Mk.. von Familien und Korporationen von 3000 auf 6000 Mk. erhöht

Aus Stuttg art wird gemeldet: Freitag Nacht 12 Uhr riß der Hintere Teil des Güterzugs 6140 zwischen Lu dwigsburg und Asperg ab; der im Gefäll nach­laufende Hintere Zugsteil stieß auf Heu in Asperg zum Halten gekommenen vorderen Zugsteil auf, wobei mehrere Wagen entgleisten. Gleise StuttgartBreiten war aus 3 Stunden gesperrt. Sonst trat keine Betriebsstörung ein. Zwei Bremser wurden ganz leicht verletzt. Materialscha­den unerheblich.

Zwischen Illingen und Mühlacker wurde am Freitag vormittag ein Gefährt, auf dem eine Frau und zwei Kinder saßen, von einem Automobil angerannt, wo­bei eines der Kinder eine leichte Verletzung erlitt. Das Pferd wurde ebenfalls verletzt und zwar in einer Weise, daß es nicht mehr im Fuhrwerksverkehr verwendet wer­den kann.

In der Papipenfabrik in Gengen b ach ereignete sich ein schwerer Unglücksfall. Zwei Arbeiter warfen einen Draht aus die elektrische Stromleitung, wodurch diese mit der Telefonleitung verbunden wurde. Dadurch wurde der am Telefon beschäftigte Arbeiter Suhm durch den Strahl getroffen und sofort getötet.