lassen unter der Anklage, sie seien Mitschuldige an dem jüngst gegen ihn gerichteten Mordversuch. Unter den schon verhörten und zum Tode verurteilten Verhafteten befin­den sich viele bekannte Persönlichkeiten. Das diplomatische Korps, mit Ausnahme des amerikanischen Geschäftsträgers, hat einen Protest eingereicht, der keine Berücksichtigung fand. Der britische Gesandte ist mit der Abfassung einer Note beauftragt, welche die näheren Um­stände schildert und welche an die Mächte gesandt wer­den soll. __

Das im Lichtetal bei Koburg gelegene Glashütten­werk Oberweißbach (e. G. m. b. H.) ist niederge­brannt. UeLer die Entstchungsursache ist noch nichts festgestellt.

Der Maurer Reck, Inhaber einer Spielhölle in Dahlhausen (Rhld.), erschlug seine Frau, als diese sich dem Abbruch des Spiels widersetzte, in dem sich darüber entspinnenden Streite mit einem Beil. Reck be­hauptet, seine Frau habe zuerst mit dem Beil nach ihm geschlagen.

Im Berlin-Haller Mittagsschnellzug, der um 11 Uhr 40 Minuten in Kassel eintrifft, hat sich am Montag ein aufregendes Drama abgespielt. Eine junge, unbe­kannte Dame, die in einem Durchgangswagen 3. Klasse mit ihrem Vater saß, eilte kurz nach: Verlassen des Bahn­hofs Melsungen, wo der Zug noch langsam fuhr, plötzlich an die Türe nNd sprang hinaus. Sie eilte in raschen Sprüngen die Böschung hinab und stürzte sich in selbstmörderischer Absicht in die dicht am Bahndamm vorbeifließende Fulda, in deren Wellen sie sofort ver­schwand. Der Vater wollte auch hinausspringen, um die Tochter zu retten, doch wurde er von einem Mitreisen­den mit Gewalt gehindert, weil inzwischen der Schnell­zug die volle Fahrgeschwindigkeit ausgenommen hatte. Der verzweifelte Vater drängte jedoch mit übermensch­licher Kraft zur offenstehenden Türe, sodaß bald beide Männer hinausgestürzt wären, wenn der andere sich nicht krampfhaft an das Gepäcknetz geklammert hätte. Er ließ ihn nicht los, als der Vater schließlich zum Revolver griff. Mit Hilfe eines zweiten Mitreisenden, der eben in das Abteil zurückkehrte, gelang es, dem Verzweifelten die Waffe zu entreißen, während ein weiterer hinzukom­mender Reisender die Notleine zog. Dem Eisenbahn- personal gelang es, die Dame zu retten.

Eine Feuersbrunst vernichtete das Papier- und Pappenlager, die Putzstube und die Werkzeugschlosserei des Unterwerks der Oberschlesischerl Eisenindustrie Mt.-Ges. in Gl ei Witz.

Wie der Lokalanzeiger meldet, sind auf dem Gut Reihegge beim Viehhüten 3 Personen vom Blitz ge­troffen worden. Ein Mädchen ist 'tot, die beiden an­dern Personen sind schwer verletzt.

In Passenheim' im Kreise Ortelsburg wurden durch einen Brand 6 Wirtschaftsgebäude eingeäschert. Dabei sind, derAllensteiner Zeitung" zufolge, 3 Kinder in den Flammen Nmgekommen. Bei einem im Süden der Provinz niedergegangenen Gewitter! sind 3 Per­sonen durch Blitzschlag getötet worden.

Bei einem Gewitter wurde der Bürgermeister des Ortes Holler (Westerwald), bei Montabaur auf freiem Felde vom Blitz erschlagen.

Der Sekretär im Ungarischen Ministerpräsidium, und Dr. Siegmund Reiner, hat sich in Buda-

Weiß, wurde das Ehrenbürgerrecht der Stadt Heiden­heim verliehen. Derselbe war während seiner hiesigen 40jährigen Wirksamkeit ein stets zu Opfern bereiter Mit­bürger und namentlich auch ein stiller Wohltäter der Armen.

Ulm, 2. Juli. Der hiesige Ver ein für den Fr em­denverkehr hielt gestern seine Generalversammlung, in welcher der bisherige Vorsitzende, Fabrikant Mack, den üblichen Jahresbericht erstattete. Der Bericht stellt ei­nen im ganzen lebhaften Fremdenbesuch fest, bedauert aber gleichzeitig, daß die Zahl der in den Hotels übernachtenden Fremden im abgelaufenen Jahre keinen Aufschwung gezeigt hat. Er behandelt U. a. eingehend den ungünstigen Ein­fluß der nach Ansicht des Berichterstatters mangelhaft aus­gefallenen Personentarifreform auf den Reiseverkehr. Zum Schluß wird Über die Teilnahmlosigkeit eines großen Teils der Ulmer Bürgerschaft dem Verein gegenüber geklagt Und zu kräftiger Mitarbeit aufgefordert. Die Erörterung drehte sich hauptsächlich um eine Eingabe der Hotelbesitzer, in welcher beantragt war, bei der Stadt eine Erhöhung des Beittags an den Verein von 1000 Mk. auf 3000 Mk. nachzusuchen. In deren Begründung ist gesagt, daß. die Bürgerschaft auf diesem Umweg zu höheren Leistungen an den Verein gezwungen werden soll, da sie unmittelbar ihn so ungenügend unterstütze. Die Eingabe wurde nachdrück­lich bekämpft, insbesondere auch von unserem Stadtvor­stand, der indes nicht alle Hoffnung auf einen höheren Beitrag abschnitt. Anzufügen ist noch, daß. der Verein 190 Mitglieder zählt Und ein Reinvermögen von 4800 Mark besitzt. Der von der Leitung des Vereins zurück­tretende Fabrikant Mack wurde zum Ehrenvorstand er­nannt, der neue Vorsitzende wird in der nächsten Ausschuß­sitzung gewählt. _

Auf dem Stuttgarter Hauptbahnhof wurde vor einigen Tagen mit knapper Not ein Eisenbahnunglück ver­hütet, das in seinen Wirkungen unabsehbar gewesen wäre. Bei einer Rangierbewegung lösten sich eine Unzahl Wagen los sind wären auf dem Einfahrtsgeleise von Cannstatt her, das bis Cannstatt Gefäll hat, fortgerollt, wenn nicht der Rangierleiter in umsichtiger Weise und unter eigener Lebensgefahr die bereits in starker Bewegung befindlichen Wagen durch rechtzeitiges Bremsen noch hätte zum Stehen bringen können. Die Wagen wären sonst unfehlbar auf einen von Cannstatt herkommenden Zug aufgestoßen.

Unglücksfälle in der Heuet. In Walden­buch OA. Stuttgart wurde die Schneidersehefrau Sofie Bauer auf der Rückfahrt vom Felde von dem umfallenden Heuwagen herabgeschleudert, wobei sie auf einen mitge­nommenen Mostkrug auffchlug. Hiedurch wurden neben anderen erheblichen Verletzungen beide Lungenflügel derart beschädigt, daß Gefahr für das Leben der verunglückten Frau besteht. Im gleichen Ort wurde der Bauer Jo­hannes Rukh beim Ausspannen des Zugviehs von einem bösartigen Stier angegriffen Und derart zu Boden ge­schleudert, daß er schwere Verletzungen des Hinterkopfs und beider Schläfen erlitt.. In Oetisheim OA. Maulbronn stürzte die verheiratete Henriette Neubold beim Hinaussteigen auf dm hochgeladenen Heuwagen auf die ^ Tenne, wodurch sie sich eine schwere Verletzung des Hinter- ^ kopss Und sonstige lebensgefährliche Körperbeschädigungen S zuzog. IN Warmbrvnn OA. Leonberg stürzte beim i Herunterwerfen von Heu auf die Tenne infolge Fehltritts z durch das Garbenloch der Bauer Friedrich Rexer auf die

Pest erschossen. Was den ledigen, 45jährigen und stein- s Tenne; er schlug Mit dem Oberkörper auf eine untenste

reichen Mann zu dem Selbstmord getrieben, hat, ist nicht bekannt. Man fand ihn, mit zerschmettertem Schädel und ganz entkleidet vor einem großen Spiegel auf einem Ses­sel sitzen. Reiner hat sich durch prähistorische Studien einen Namen gemacht.

Schwenningen, 1. Juli. Die Arbeiter beantwor­ten nun die Aussperrung ihrerseits mit Arbeitsnie­derlegung. Seit heute feiert eine größere Anzahl; in L Tagen sollen weitere Austritte erfolgen. Von Verhand­lungen am «hiesigen Platz vernimmt man nichts.

Ma nnheim 2. Juli. Die gestern gemeldete Ar­beitsniederlegung erfolgte in der Sunlight-Seifen- fabrik (nicht Cellnloidfäbrik.)

Leipzig, 3H Juli. Die Bauschlosser und Ko nstru ktio ns a r b eit er find in sine Lohnbe­wegung eingetreten; sie verlangen Ostündige Arbeits­zeit und 45 Pfg. .Minimalstundenlohn. In Betracht kom­men 1050 Personen.

Kiel, 2. Juli. Falls zwischen der Germania­werft Und den Nietern bis Samstag, eine Einigung nicht erzielt wird, sollen laut Beschluß des Arbeitgeber­verbandes auf anderen hiesigen Werften und Fabriken 60 Prozent der Arbeiter, im ganzen 2000 Mann sofort entlassen werden.

Dienttuachrichteu. Uebeiiragen: Die Stelle eines Ge- NeibeinspekwrS dem Eeveibeassessor Fischer ur Guittgort.

In denRuhestand versetzt: Den Landgerichtsrat Occhsler in Nottweck stincm Ansuchen aemaß und chm aus dies-m Anlaß das Rinn kreuz 1. Kiosss des Friedrichsordens zu verleihen.

Stuttgart, 2. Juli. Die Landesversammlung des Vereins württ. Körperschafttbeamlec findet am 25. Juli d. I. in Nürtingen statt mit Vorträgen des Vereinsvorstands, Oberbürgermeister Dr. GöbedHeUbronn, über die Wünsche des Vereins zur Vollzugsverfügung zur Gemeinde-Ordnung und über die Bodenpolitik der Gemeinden A. Damaschke- Berlin. Am 26. Juli wird eur Ausflug auf den Hohen- Neuffen autzgesührt.

Mühlacker, 2. Juli. In einer glänzend verlaufenen Versammlung im Gasthaus z. Ochsen wurde am letzten Sonntag hier ein Volksverein gegründet, dem sofort 200 Anweferrde beittaten. Zum 1. Vorsitzenden wurde Rudolf Leo, zum 2. Vorsitzenden Fabrikant Trost ge­wählt.

Göppingen, 3. Juli. Heute fand hier die Etats­beratung statt. Die Gemeindeumlage, die im letzten Jahr 8,5 Proz. betrug, wurde aus 9 Proz. erhöht.

Heidenheim, 3. Juli. Den in den Ruhestand tre­tenden Direktor der Württembergischen Kattunmanufaktur,

hende Futterschneidmaschine auf, wobei er mehrfache Rip­penbrüche, Verletzungen von Lunge, und Leber und son­stige erhebliche Beschädigungen an verschiedenen Körper­teilen erlitt. An seinem Aufkommen wird gezweifelt.

Der Bauer Adolf Sippel von Asperg lud am ? Bahnhof einen Eisenbahnwagen ab. Vor einem die Sta- ß tion passierenden Schnellzug scheute das Pferd des zu be- E ladeirden Wagens und rannte, nachdem der Zug eben vor- ? übergefahren war, über die Schienen. Sippel kam zu Fall, wurde von dem Pferde auf verschiedene Körperteile getreten und über den Kopf und das linke Bein von dem Wagen überfahren, so daß er schwerverletzt sofort ärzt­liche Hilfe in Anspruch nehmen mußte.

Ans Eifersucht hat der Fabrikarbeiter Schöll köpf in Haslach OA. Tübingen, junge Leute von Kirchen­tellinsfurt verfolgt und einen auf der Straße niedergesto- chen. Der unglückliche junge Mensch wurde noch lebend in die Klinik gebracht.

In Nass ach, Gemeinde Adelberg, OA. Schorndorf, wurde am letzten Freitag ein Mann namens Fahrion, wel­cher vor drei Wochen beerdigt wurde, in Gegenwart des Oberstaatsanwalts Eberhardt aus Ellwangen wieder ans­gegraben, da Verdacht wegen Erdrosselung vorliegt.

Das Urteil des PetersprozeßeS.

Redakteur Grub er verurteilt.

/München, 2. Juli. Redakteur Gruber von dev sozialdemokratischenMünchner Post" wurde wegen fortgesetzter Beleidigung zu 500 M k. Geld­strafe eventl. 50 Tagen Gefängnis und zur Tragung aller Kosten verurteilt. Gleichzeitig wurde Dr. Peters die Publikationsbefugnis zugesprochen. Dr. Peters wurde von berWiderklagefreige- spr o ch en.

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Aus der letzten Verhandlung ist noch zu berichten: Rechtsanwalt Dr. Bernheim setzte das am Montag unterbrochene Plaidoyer fort, das er mit folgenden Wor­ten schloß:Ein halbes Menschenalter ist verflossen, seit dem die afrikcmifche Erde den Leichnam des Mabrik Und der Jagodja d«kt, und wenn es eine Nemesis gibt, so möge sich Dr. Peters erinnern, daß unschuldig vergossenes Blut fortgesetzt zum Himmel schreit, und kein Urteil irgend ei­nes Gerichts wird Dr. Peters rein zu waschen vermögen."

Nach kurzer Replik und Duplik der beiden Rechts­anwälte, sagte Peters in seinem Schlußwort:J!ch kon­statiere, daß durch die Beweisaufnahme meine Ausführ­ungen, die ich über den Kilimandscharo am letzten Diens­tag gegeben habe, im wefentlichen bestätigt wurden. Mein j Standpunkt in den Bestrebungen war nicht der juristi- » sche, sondern der politische. Ich hatte am Kilimandscharo

eine Machtstellung des deutschen Reiches zu begründen. Mit Genugtuung blickte ich auf Meine Tätigkeit am Kili­mandscharo zurück. Ich habe nenn Expeditionen in Afrika, darunter zwei kriegerische, unternommen und habe stets nur die deutschen Interessen im Auge gehabt. Ich sehe daß dieser Prozeß großes Interesse nicht nur in Deutsch­land, sondern auch im Ausland erweckt hat."

Das letzte Wort hatte der Angeklagte Gruber. Er erklärte, daß er kein Wort von dem, was er vor 8 Tagen! gesagt habe, zurücknchme, vielmehr habe ihn die Beweis­aufnahme in seiner Anschauung noch bestärkt. Dr. Pe­ters habe in Afrika die Franenehre und Frauenwnrde mit Füßen getreten, durch die Hinrichtung der Jagodja aus persönlichen und geschlechtlichen Motiven, und über diese Art der Kultur herrscht nur ein Schrei der Ent­rüstung in der gesamten gesitteten Welt. Re­dakteur Gruber verbreitet sich dann über die Bruta­lität Pete rs am Kilimandscharo, die Treibereien der Peterskliqne und führt znm Schlüsse ans: Ich bitte Sie um eines, ich habe bereits erklärt, daß ich für jedes Wort, das in den Artikeln derMünchener Post" gestan­den hat, einstehe. Machen Sie sich frei von al­ler Engherzigkeit, vom starren Buchstaben des Gesetzes, urteilen Sie von einer höhere» Warte der Kultur und Menschlichkeit ans, dann werden Sie auch ein Urteil finden, das nicht Hurst er G erech tigkeit, sondern auch der» Rechtsempfi nden des Volkese nt spricht. (Bra­vorufe).

Die Richter zogen sich srdann zurück. Nach einer Stunde wurde das oben stehende Urteil verkündet. I» der Begründung

des Urteils ist gesagt, die Artikel von Peters in den Ham­burger Nachrichten ,enthielten scharfe Angriffe gegen die sozialdemokratische Partei" und Bebel. Letzterer hätte Klage stellen können, aber nicht Redakteur Grüber. Das Beweismaterial, das dem Gericht vorliege, sei nicht ganz lückenlos; es fehlten die zur vollständigen Beurteilung not­wendigen Akten und die nötigen Zeugenaussagen. Das Gericht maße sich kein Urteil darüber an, oh Peters mit den beiden Hinrichtungen eine Maßnahme ge­troffen habe, die den damaligen Umständen angemessen gewesensei oder Nicht. Das Gericht erklärte aber für f est g efiellt, daß Peters die Heber zeugung von seinem Recht hatte. Bei der Hinrichtung der- godja spielte kein geschlechtliches Motiv mit. Bei der Hinrichtung des Negers M ab ru k war der Umstands daß dieser sich an ein Mädchen heranschleichen wollte^ mitbestimmend. Der Artikel der Münchener Post enthält objektiv beleidigende Ausdrücke, die über die Wahrung berechtigter Interessen, an welche Gruber glaubte, hi­nausgehen. Straf erschwerend gilt die große Zahl; und die Schwere der Beleidigungen, strafmildernd,' ist dagegen, daß dieselben Angriffe schon jahrzehnte­lang erhoben worden sind, daß die Wahlbewegnng die! alte Gereiztheit noch gesteigert hatte und daß Peters in den Hamburger Nachrichten die Sozialdemokratie scharf angriff.

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Die Münchener Allgemeine Zeitung erfährt nach eingehenden Erhebungen, daß im Petersprozeß von keiner Partei gegen das Urteil Berufung eingelegt wird. Es verlautet, daß der Verteidiger des Dr. Peters gegen die Münchner Post we­gen der groben Beleidigungen, die das Blatt gegen ihn erhoben hat, offizielle Strafverfolg­ung bei der Staatsanwaltschaft beantragt hat. Tie Münchner Künstlergesellschaft A l l o t r i a, auf deren Mit­gliedschaft der Sachverständige im Petersprozeß, Engen Wolfs, sich berufen hatte, hat diesen Herrn aus der Liste seiner Mitglieder gestrichcn. Zn einer kleinen Ab- schiedsfeierfür Dr. Peters hatte für Dienstag abend der Alldeutsche Verband, der Flottenverein, die Kolonial- gesellschast, sowie der Verein zur Erhaltung des Deutsch­tums im Auslande ihre Mitglieder eingeladen.

Der erste Eindruck, wenn man das Urteil (ans wir noch ausführlicher zurückkommen) liest und die mell schweren Beleidigungen gegenüberhält, die in Artikeln der Münch. Post enthalten waren, ist der, die Milde des Urteils nicht die Annahme znlaßt, Gericht sei von der moralischen Integrität des Tr. ters überzeugt worden. Es wird betont, daß in München ein Mann die Verhandlungen leitete, den man als ei­nen überaus gerechten, psychologisch feingebildeten Richter schätzt. Daß sein Urteil trotzdem einer vielfachen Kritik unterliegen wird, das ist aus den Preßstimmen der letzten Tage zu schließen, die vielfach eine bittere Beurteilung Peters hipp seiner Sachverständigen aus ebenfalls sach­verständigen Federn kundgegeben haben.

ÄmrA -mN Wissenschaft.

Aiuttgart, 3. Juli. Wie die St. Mgpst. hört ist als Nachfolger des Hofkapellmetstere Karl Pohltg, der bekamnlich die Leitung des Symphonie-Or­chesters in Philadelphia übernimmt, ptstl. AloyZ O b rist, Kpl Württ. HoskapeÜmeister, in Weimar auKerfehen.

Ludwigsburg, 3. Juli. Borgestern abend hat hier eine Gedenkfeier für Friedrich Theodor Bi­scher, einen -Sohn unserer Stadt, stattgefunden. Es waren die sämtlichen Verwandten Wischers u. a. anwesend. Oberbürgermeister Dr. Hartenstein eröffnete den Festabend mit einer Begrüßungsansprache. Professor Krockenberger trug sodann einen mit behaglichem Humor getränkten Prolog im Schartenmaierton vor. Die Festrede hielt Ober­präzeptor L. Beilschner. Er entwarf in knappen Zügen ein ergreifendes Bild von der Persönlichkeit und des Le­benswerks Bischers. Den gediegenen Ausführungen folgte lebhafter Beifall. Das übrige Programm brachte präch­tige, durch Innigkeit und Tiefe ausgezeichnete Liedervor­träge nach Bischer'schsn Texten von Frau Prof. Lorle Meißner, wirkungsvolle Deklamationen Bischer'scher Ge­dichte durch Frau Maja von Kralik aus Wien, ferner eine Anzahl Männer- und gemischter Chöre. Dem Dank der Familie Bischer für die ihrem berühmten Vorfahren er­wiesene Ehrung verlieh Prof. Dr. Robert Bischer in einer kurzen Rede wärmsten Ausdruck.

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