der Regierung, in kürzester Frist zu erklären, was von die­sen Mitteilungen auf Wahrheit beruht.

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Ter badische Dcmokraterrtag in Triberg war nach Inhalt und Bestich eine imposante Kundgebung des demokratischen Gedankens. Bei dem Bankett im Gasthaus Zur Post", zu dem die Triberger Bürgerschaft bei­derlei Geschlechts zahlreich erschienen war, wurde manch gutes und feines Wort gesprochen. Namens der Natio­nalsozialen Badens gab Dr. Knittel-Karlsruhe der engeir geistigen und parteitaktischen Gemeinschaft der Na­tionalsozialen mit der Demokratie sympathischen und ent­schlossenen Ausdruck, insbesondere der Genugtuung dar­über, daß es diedemokratischeDeutscheVolks- Partei war, die F r ie dr i ch Naumann zum Reichstagssitz in Heilbronn verh als. Bür­germeister de Pelleg rini- Triberg dankte namens des Gemeinderats für die freundliche Einladung zum Partei­sest, dem er einen guten Verlaus wünschte. Bon demo­kratischen Rednern sprachen Hummel, Muser und Benedey. Für die Sonntag unter dem Vorsitz Fuldas eröff- nete Landesbersammlung erwies sich der Saal weitaus zu klein. Redakteur Dr. Goldschmidt brachte Grüße aus Frankfurt, Prof. Quidde solche von bayeri­schen Parteifreunden, die leider noch nicht zur Möglich­keit eines Großblocks gelangt seien, wie die Badener. B u r- ger überbrachte die Grüße der elsaß-lothringischen Lan­despartei und die Gefühle der Solidarität mit der ba­dischen Demokratie und deren vorbildlicher Arbeit. Auch Gäste aus Württemberg waren erschienen. Heimbur- gers Jahresbericht enthält ein nachdrückliches Be­kenntnis zum Großblock mit der Front gegen rechts. An dem wenig günstigen Ausfall der badi­schen Reichstagswahleu sei nicht die Taktik des Groß­blocks schuld, sondern deren Nichtbcfolgung. Einstim­mig wurde alsdann eine Resolution angenommen, welche einen Gehaltstarif der badischen Beamtenschaft für den 1. Januar 1908 mit besonderer Berücksichtigung der klei­nen und mittleren fordert. Bei dem Bericht Hüm­mels über Presse und Organisation wurde das Verhältnis zu den liberalen Volksvereinen ein­gehend und rückhaltlos erörtert. Im Interesse des Ge­samtliberalismus liege eine erfreuliche Erstarkung der selbständigen demokratischen Organisation. Eine Re­solution zur Gemeindcreform mit der grnndsätz- sichen demokratischen Forderung des direktenglei chen Wahlrechts für alle Gemeinden und Städte ohne Un­terschied der Größe fand einstimmige Annahme. Von den Landtagsabgeordneten wird eine möglichst weitgehende Durchsetzung dieses Grundsatzes erwartet. Die Schiff­fahrtsabgaben wurden wegen der sehr vorgerückten Tageszeit nicht mehr verhandelt. In der vortägigen De­legiertenversammlung war bereits das grundsätzliche Fest­halten an der Ablehnung festgestcllt worden, bei Wür­digung des modifizierten Standpunktes der württembergi- schen Volkspartei. Nachmittags entwickelte sich bei be­stem Wetter und unter starker Beteiligung eine Volksfest im Freien. Quidde war der Hauptredner.

Zur Heidelberger Tagung des Nationalber- eins. Das Generalsekretariat des Nationalvereins schreibt uns: Im Programm der Tagung vom 22.-24. Juni sind einige kleine Aenderungen eingetreten. Die Verhandlungen werden in folgender Reihenfolge abgehal­ten werden. Samstag, den 22., Nach ml 4 Uhr Vorstands­sitzung, 6 Uhr geschlossene Mitgliederversammlung, 8 Uhr Volksversammlung mit der TagesordnungDie Zukunft des Liberalismus und der neue Nationalverein." Nach .einer Eröffnungsansprache von Prof. Günther-München werden sprechen: Pros. Gothein-Heidelberg über die All­gemeinen Grundlagen des Liberalismus und Pros. Zieg- ler-Straßburg über Liberalismus und Erziehungsfragen. In der Diskussion werden der Reihe nach hervorragende Führer der verschiedenen liberalen Richtungen das Wort ergreifen. Sonntag Vorm. hsO Uhr wird die geschlossene Mitgliederversammlung fortgesetzt. Um 11 Uhr wird in öf­fentliche Versammlung über die Arbeiterfrage verhandelt. Referate haben übernommen: Arbeitersekretär Erkelenz- Düsseldorf, Fabrikant Kopp-Pirmasenz und Landgerichts­rat Kulemann-Bremeu. Im übrigen bleibt das Pro-' gramm wie bereits mitgeteilt. Sämtliche Veranstaltungen finden in der Stadthalle statt, woselbst am 22. von Vorm. 10 Uhr ab das Kongreßbüro errichtet ist. Den auswärti­gen Teilnehmern wird wiederholt empfohlen, sich direkt in den Hotels Zimmer reservieren lassen zu wollen.

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Vom Delegiertentag deutscher Journalisten und Schriftsteller. Aus Dresden wird geschrieben: Der Delegiertentag deutscher Journalisten und Schrift­stellervereine nahm heute in Betonung der Tarmstädter Beschlüsse in Sachen des Urheberrechts folgende Resolu­tion an: In Erwägung, daß die grundsätzlichen Forder­ungen der Darmstädter Beschlüsse über das Urheberrecht nicht sofort zu verwirklichende gesetzliche Forderungen als Ziel enthalten, daß aber' zugleich zum Ausdruck gebracht wurde, als Vorstufe und als Einleitung gesetzlicher Aender­ungen ein schiedsgerichtliches Verfahren zur Schaffung praktischer Verhältnisse anzustreben, gibt der Delegierten­tag den Verbandsvereinen die Anregung, ihren Mitglie­dern zu empfehlen, bei Nachdrucksfällen erst den Weg güt­licher Verständigung, namentlich mit Anrufung eines Schiedsgerichts oder des Vorstands eines Berufsverein, wo das nicht zu erreichen ist, den Weg zivilrechtlicher Klage und zwar in erster Linie gegen den Verleger zu be­schreiten. Nachmittags wurden das Präsidium des Dele- gierteutags und die Obmänner der Pensionsanstalt vom König in Audienz empfangen.

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Harden nimmt noch einmal das Wort und

schreibt der Berliner Zeitung u. a.:Die an manchen Stellen verbreitete Behauptung, ich habe meine Kritik der Gruppe Eulenburg einzuschränken, abzuschwächen, zu mildern versucht, ist unrichtig. Diese Kritik, die mir im Interesse des Deutschen Reiches und des deutschen Kai­sers notwendig erschien und deren Wirkung ich für nütz­lich halte, werde ich in ihrem ganzen Umfange vor dem zuständigen Gerichtshof vertreten. Nur das von mir Ge-

! sagte freilich. Was andere, als sie es ungefährdet tun ! zu dürfen glaubten, in nicht immer klarer Absicht hin- zugesügt haben, mögen sie selbst verantworten und wenn es ihnen Vergnügen macht, den bekämpfen, der sich durch einen scharfen Grenzstrich yon ihnen geschieden hat. . . . Ueber den Sinn und die Tragweite meiner (im Wort­laut veröffentlichten) Zeugenaussage kann dem jüngsten z stud. jur. so wenig ein Zweifel kommen, wie einem ehr- ! würdigen Ordinarius der Rechtswissenschaft. Wer be- t hauptet, in dieser Zeugenaussage sei der Wille zu einem HRückzug" zu spüren, hat den Tatbestand nicht ernsthaft geprüft oder fälscht wider besseres Wissen die Wahrheit. Was ich über die Eulenburg-Gruppe, insbesondere über ihr fürstliches Haupt gesagt habe, vertrete ich vor der Nation und vor deren Richterstühlen. Glaubt irgend wer eine strafbare Beleidigung darin erblicken zu können: Noch ist die Antragsfrist nicht versäumt."

.Die Frau im Handwerk. Auch im Handwerk ist die Frauenfrage akut geworden und sie gibt den deut­schen Handwerkskammern schon manche Nuß zu knacken. Während noch der vorjährige Handwerks- und Gewerbe­kammertag in Nürnberg lediglich die tatsächlichen Be­richte seiner Referenten überdie Frau im Handwerks­betrieb" cntgegennahm und im übrigen über die Frage zur Tagesordnung überging, mehrt sich nun die Zahl der Handwerkskammern, die das Lehrlings- und Prüfungs­wesen für weibliche Handwerker, und zwar haupt­sächlich im Damenschneider-, Putz-, Friseur- und Photo­graphenhandwerk, des näheren regeln, oder aber kurzer­hand die für die männlichen Lehrlinge gültigen Bestimm­ungen auch auf die weiblichen zur Anwendung bringen. So haben nach dem deutschen Handwerksblatt vor kur­zem die Kammern Kassel und Regensburg nicht nur die Dauer der Lehrzeit, sondern auch die Höchstzahl der zu haltenden weiblichen Lehrlinge durch besondere Bestimm­ungen festgelegt. Die Handwerkskammer Freiburg er­klärte sich auf eine Anfrage des Vorstands der Gewerbe­schule Freiburg hin damit einverstanden,daß gemäß dem in der Reichsgewerbeordnung niedergelegten Rechts­zustand wonach ein Unterschied zwischen männlichen und weiblichen Personen nicht in Anwendung kommt die Gewerbeschulpflicht auch auf weibliche gewerbliche Lehrlinge ausgedehnt wird"

Die Eröffnung des österreichischen Reichs­parlaments. Darüber wird aus Wien vom 17. be­richtet. Unter allgemeiner Spannung hielt das Abge­ordnetenhaus seine erste Sitzung. Die Galerien waren dicht besetzt. Die Sozialdemokraten erschienen mit ro­ten, die Christlichsozialen mit weißen Nelken, die Deut­schen mit Kornblumen. Das Haus war überfüllt; fast alle Abgeordnete waren zugegen. Nach 11 Uhr be­traten die Minister im Frack den Saal. Der Kanzleidi­rektor gab das Glockenzeichen und der Ministerpräsident machte die Mitteilung von der Einberufung des Reichsra­tes. Er nominierte den Deutschfortschrittlichen Funke I zum Alterspräsidenten. Funke begrüßte das Haus des allgemeinen und gleichen Wahlrechts und forderte die Ab­geordneten zu gemeinsamer Arbeit auf, da schwere Auf­gaben anszuführen seien. Während der Kundgebung für den Kaiser, in der Funke die Verdienste der Krone feierte, blieben auch die Sozialdemokraten im Saale. Die Hoch­rufe auf den Kaiser fanden lebhaften. Widerhall. Als erster machte der Tschechischradikale Freßl mehree tschechische Zwischenrufe. Hierauf verlasen die jüngsten Abgeordneten als Schriftführer die Angelobungs­formel in allen Sprachen. Die Alldeutschen riefen: Warum wird nicht hebräisch gelesen?" Es scheint, daß der neue Reichsrat dem alten in Bezug auf Lebhaftig­keit nicht nachsteh-en will.

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Der Fall Rast. Zu dem neuerdings akut gewor­denen Fall Nasi wird der Kl. Pr. aus Rom geschrieben:

Tra ra, tra ra!" Die Jagd auf den Skandal ist wieder eröffnet. Bor kurzem wurden in Catanzaro, der Hauptstadt von Calabrien, nicht weniger als acht­zehn Richter, von höchsten bis zum niedrigsten, entweder zur Disposition und unter Anklagezu­stand gestellt, oder strafversetzt, während mit dem ganzen Kanzleipersonal das Gleiche geschah, dann brachte die rö­mische.Italic" die Kunde, daß in Genna ein großer Teil der Richter von den Börsenspekulanten mit Beteiligung am Geschäft derart gespickt worden sei, daß die wildeste Kurs­steigerung fauler Papiere, ungestraft Monate lang an­dauern konnte.

Nun haben wir wieder den Fall Nasi, s und zwar voraussichtlich in seiner letzten Phase. Das Publikum wird sich des romantisch-brigantischen Skandals noch erinnern. Unuz io Nasi ist Pascha der lieben Stadt Trapani in Sizilien, die ihn vergöttert, weil er es als Abgeordneter und Minister stets gut verstanden hat, väterlich für sie zu sorgen. Nachdem der brave Mann 1898 Postminister geworden, näherte er sich 1901 als Unterrichtsminister der Höhe, wo die Macht sitzt. Er hatte den Fehler, zu frühe zu triumphieren, denn diese Höhe ward eifersüchtig von ihrem damaligen ^Inhaber Giolitti, der keinen Götzen neben sich dulden mag, ver­teidigt und außerdem noch von zwei bis drei Exministern überwacht, die sich den zukünftigen Besitz der Premierschaft einander streitig machten, aber einen vierten Mann bei diesem politischen Kartenspiel absolut nicht brauchen konn­ten. Folglich mußte Nasi unschädlich gemacht werden. In der Renaissancezeit erledigte man dieses Geschäft mit Gift und Dolch, zu den Zeiten Sullas und Robespierre indirekt durch die Vogelsreierklärung, heute ist man in dem Land, das die Todesstrafe abgeschafft hat, humaner und wählt als Hinrichtungsart die Moralkampagne. Als Scharfrichter wühlte man einen Landsmann Nasis, den auf Untersuchungen privatstaatsanwaltlich geeichten Abgeordneten Saporito. Dieser wurde plötzlich mit Blindheit für die Vergehen früherer Unterrichtsminister geschlagen, freilich waren diese auch unangeklagt geblie­ben und zum Teil sogar Gouverneure von Kolonien ge­worden, was manchmal auch ein einträgliches Geschäft sein soll und stellte als Berichterstatter des Gesamtetats eine geradezu vernichtende Anklageschrift gegen Nasi aus.

Darin wurde der Exminister als Dieb, Aemterscha- chere r und Verschleuderer von öffentlichen Geldern gebrandmarkt. Und als die Kammer das vernahm, schwelgte sie in moralischer Entrüstung und ernannte am 24. März 1904 eine Fünfmännerkommission, die zwei Monate nachher aus Verlust des Abgeordneten-Mandars und Verweisung an die ordentlichen Gerichte erkannte.

Nasi, der stets seine Unschuld verteidigt und nach dem Gesetz immer wieder erklärt hatte, daß er nur vom Senat als oberstem Gericht zur Verantwortung gezogen werden könne, entfloh. Das ordentliche Tribunal ver­fügte den Haftbefehl und später Nasis Verweisung an die Geschworenen. Dieses Urteil focht der Flüchtling, als er in eoniunmoiuin verurteilt worden war, an und appel­lierte an das Reichsgericht, den Kassationshos von Rom. Ter wurde nun, während Nasi immerfort von seinen Mitbürgern regelmäßig zum Protest wieder zum Abge­ordneten gewählt ward, von allen interessierten Seiten derart mit gesetzlichen Formsragen bestürmt, daß das End­urteil sich mehrere Jahre hinzog. Zu allgemeiner Ver­blüffung entschied der Ka s s a t i o n s h o f nicn, daß die ordentlichen Gerichte unzuständig seien und allefrüheren Urteile aufgehoben werden müß­ten. Von dem Augenblicke war Nasi frei; denn er ist nun wieder in den Stand der Gnade und Unschuld versetzt, in dem er vor dem Spruch der parlamentaischen Kommission sich befand. Nun hat sich die Kammer des Falles an­genommen. Sie verweist Nasi vor den Senat und so ist eine Lösung des Problems möglich. Selbstverständlich zetern die unabhängigen Blätter über die Mängel der Justiz. Aber was beweist das? Vielleicht behält der alte Kammerpräsident Biancheri recht, der vor drei Jah­ren, als die ganze Kammer gegen Nasi tobte, lächelnd auf den Sitz desMinisterpräsidenten deutete und dabei sagte:In zehn Jahren sitzt Er dort!"

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Ein Opfer -er französischen Winzerveweg-

UNg. Aus Paris wird gemeldet: Clemenceaus Mitar­beiter, Albert Sarraut, hat seine Entlassung als Unterstaatssekretär im Ministerium des Innern gegeben, offenbar, weil er neuerdings ein von der Regierung be­schlossenes strenges Vorgehen gegen die Winzerbeweg­ung im Süden mißbilligt. Sarraut ist Deputierter des zweiten Wahlkreises von Narbonne und Mitverleger derDepeche de Toulouse". Nach einer anderen Meld­ung ist die Demission Sarrauts erfolgt, nachdem ihn das Agitationskomitee von Argeliers direkt aufgefordert hatte, aus dem Ministerium auszuscheiden. Das Dorf Argeliers liegt im Wahlkreis Sarrauts, der auch die bis­herige Nachsicht der Regierung gegenüber der Agitation im Süden verschuldet hat. Clemenceau wird trotz der Demission es ablehnen, auf die Interpellation Aldy zu antworten, weil die Debatte die eingeleitete gericht­liche Untersuchung beeinträchtigen würde.

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Frankreich-Spanien-Englan-. Ueber die neuen zwischen Frankreich und Spanien einerseits, zwi­schen Spanien und England andererseits zu stände gekommenen Abmachungen macht derTemps" nach Unterredungen mit dem französischen Minister des Aeu- ßern und mit dem spanischen Botschafter Mitteilungen, aus denen sich folgendes Tatsächliche schließen läßt. Diese Abmachungen sind das Ergebnis einer langen aus Debat­ten über die Marokkofrage hervorgegangenen Aussprache über die Nützlichkeit einer gegenseitigen Wahrung reeller Interessen im Ostgebiet des Mittelmeers. Tie Abmach­ungen lassen den drei Mächten volle Freiheit in allen sie selbst berührenden wesentlichen Angelegenheiten. Sie haben einen rein diplomatischen Charakter und werden weder durch geheime Klauseln noch durch ünlitärische Kon­ventionen ergänzt. Die drei Mächte garantieren sich ih­ren gegenwärtigen insularen jund kolonialen Besitzstand sowie die Sicherheit der Verbindungen zwischen diesen Be­sitzungen und dem betreffenden Mutterland. Als solche Besitzungen bezeichnet derTenrps" Algerien, Tunesien und Senegal, Gibraltar und Malta, Ceuta, die Carrari­schen Inseln und die Balearen.

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Japan und Frankreich. Der französische Mi­nister Pichon hat in der Deputiertenkammer auf eine Anfrage des Grafen Boni Castellane den Wortlaut des französisch-japanischen Abkommens mitge­teilt. Es besteht in zwei Sätzen; im ersten wird unter Vorbehalt des Abschlusses eines neuen Handelsvertrages bestimmt, daß die japanischen Offiziere und Beamten im französischen Jndochina ebenso wie die französischen Schutz­befohlenen in Japan den gleichen Schutz nach den Regeln der Meistbegünstigung genießen; der zweite Satz lautet: Die französische und die japanische Regierung sind übereingekommen, die Unabhängigkeit und Integri­tät Chinas sowie das für den Handel und die Ange­hörigen aller Nationen in China aufgestellte Prinzip der gleichmäßigen Behandlung zu beschützen, soweit es das besondere Interesse hat, einen Zustand der Ord­nung und des Friedens namentlich in den benachbarten Gegenden Chinas zu sichern, wo Frankreich und Japan die Rechte der Souveränität, des Protektorats oder der Okkupation besitzen. Beide Regierungen verpflichten sich zu diesem Zweck, sich gegenseitig zu unterstützen zur Wahr­ung des Friedens und der Sicherheit in diesen Gegenden und in der Absicht, die respektive Situation und die territorialen Interessen der beiden vertragschließenden Teile auf dem asiatischen Kontinent aufrechtzuerhalten.

Tqges-ßhronik.

Berlin» 17. Juni. Die Montagausgabe desBer­liner Lokalanzeige: s" meldet, es hätten Besprechungen zwischen den Vertretern der maßgebenden Parteien und den leitende» Kreisen stattgefuuden, die das Ergebnis gehabt, daß bei dem in absehbarer bevorstehenden Rücktritt des Kultus­ministers nur ein Nachfolger in Frage kommt, der derselbe» Richtuna cmgehört, wie Herr von Studt. Das Wolffsche Te'egraphenbureau ist ermächtigt, diese Nachricht für eine Erfindung zu erklären.

Berlin, 17. Juni. Den Plan der Errichtung einer großenAutomobil-Rennbahn soll, wie nach der Nr-