vorzugsweise zu berücksichtigen sind, die berechtigt sind, ^ den Meistertitel zu führen; diese Anträge sowie den vor- I stehenden Zusatzantrag der volkswirtschaftlichen Kommis­sion zur Beratung und Berichterstattung zu überweisen.

Minister v. Pischek ist mit der Kommissionsberat­ung einverstanden und will daher auf die Sache nicht näher eingehen. Die Arbeitskammer werde hoffentlich bald kommen; dann müsse die Zentralstelle doch geändert werden; deshalb sollten nicht jetzt die Grundbestimmungen für die Zentralstelle geändert werden, um sie dann nach­her noch einmal zu ändern. Der Antrag Häffner betr. eine Statistik über die Besteuerung der Warenhäuser usw. sei, soweit das Ministerium des Innern in Betracht komme, eigentlich schon erledigt. Die Großbetriebe mit beson­derer progressiver Umsatzsteuer zu belasten neben der pro­gressiven Einkommensteuer, wie Häffner vorgeschlagen habe, sei unmöglich, da in der Besteuerung nicht mehr weiter gegangen werden könne. Die Erfüllung des Vorschlags Häffners würde unsere Großindustrie sicher aus dem Lande treiben. Was den Antrag des Zentrums betr. die Schaffung eines selbständigen Kollegiums für die Ge­werbeinspektion betrifft, so sei er gegen eine Aenderung. Die Aufsicht für die Gewerbeinspektion sei unentbehrlich. Auch hier sollten erst die Arbeitskammern abgewartet werden.

Abg. Mayer-Ulm (Vp.): Die Volkspartei stehe den zum Submissionswesen gestellten Anträgen sehr skeptisch gegenüber, wolle aber gegen eine nochmalige Prüfung dieser Fragen in der Kommission sich nicht auflassen. Die Anträge des Zentrums und des Bauernbunds über das Hausiergewerbe und das Detailreisen seien nicht an­nehmbar. Der Antrag wegen der Beiräte zur Zentral­stelle sei jetzt so gefaßt, daß er auch den Beifall des Mi- j nisters finden könnte. Auf die in Aussicht stehende Schaff­ung der Arbeitskammern könne man sich nicht einlassen. In der Zahl der gestellten Anträge machen sich ein un­heimlicher Wettbewerb unter verschiedenen Parteien be- inerkbar und manche alte Ladenhüter seien wieder als neue Ware aufgetischt worden. (Heiterkeit).

Abg. Körner (BK.) stimmt dem Antrag betr. die Gewerbeaufsicht nicht zu, unterstützt den Antrag Gröber betr. das Submissionsverfahren, sowie den diesbezüglichen Antrag Hieber. Den Antrag Keil lehne seine Partei ab. Dem terminmäßigen Börsenhandel von Getreide bitte er entgegenzutreten. Redner tritt den Einwendungen gegen den 'Antrag Hitler entgegen, der sich gegen die Konsum- Vereine richtet. Die Konsumvereine zeigen Neigung zum Großkapitalismus. Wenn die Warenhäuser in Württem­berg 6000 Mark für Steuer ausgeben, so sei das ein Trink­geld. 300 000 Mark könnten sie aufbringen. Feuerstein möchte er entgegenhalten, daß England kein Vorbild für uns sei, denn es sei das Land der Arbeitslosigkeit, wie Redner zahlenmäßig darlegt. Verwahrung müsse er ge­gen die Behauptung einlegen, daß wir die Beamten, die sich an Konsumvereinen beteiligen, auf dem gesellschaft­lichen Index stehen. Wenn wir für den soliden Kauf­mannsstand eintreten, so wirken wir versöhnend. Man Hirt uns als Brotverteurer hingestellt. Die Tagwacht selbst berichtet, daß in Amerika, dem Lande des Getreideüber- slüffeS, das Brot teurer ist als bei uns. Ein wahrer na- tronälökonomischer Fortschritt liege nicht in den Waren­häusern, sondern in der Spezialisierung. Daß Konsum- Vereine und Sozialdemokratie in Zusammenhang stehen, beweist am besten der Abg. Feuerstein, der an der Spitze der Konsumvereine steht. Wir streben nach dem, was dem ganzen Lande zum Wohl gereicht..

Mattukat (S.) nimmt namens der Sozialdemo­kraten nochmals Stellung zu verschiedenen Anträgen und weist verschiedene gegen die Sozialdemokraotie erhobenen Vorwürfe zurück.

Dr. Wolfs (BK.), der unter großer Unruhe des Hauses spricht, wirft der Sozialdemokratie vor, daß sie den Mittelstand vernichten wolle.

Löchner (Vp.) bekämpft den Antrag Hiller, Der Bauernbund habe es nicht nötig gehabt, gegen die Be­amten mobil zu machen. Wenn es sich um landwirtschaft­liche Genossenschaften handle, seien die Herren vom Bauern­bund farbenblind; sobald die Farbe aber in Rosa schil­lere oder gar rot sei, werden die Herren scheu.

Hier wird abgebrochen. NächWe Sitzung morgen vor­mittag 9 Uhr mit der Tagesordnung: Fortsetzung.

Stuttgart, 1. Juni. Der Landtag hat heute einen volksparteilichen Antrag betr. Verstärkung der Zahl der Beiräte zu dM Verkehrsanstalten angenommen, > ein diesbezüglicher sozialdemokratischer Antrag wurde ab ge­lehnt, ebenso sämtliche vom Bauernbund zum Etat der Zentralstelle für Gewerbe und Handel eingebrachten An­träge. Die Zentrumsanträge in Bezüg auf das Sub- mifsionswesen und den Flaschenbierhandel würden an die Kommission verwiesen.

Aus MürttemSerg.

Die»st»achrichte«. Ernannt: Den LandgerichtSrat tit. Oter- landc»gertch:»rat Dr Gmclin von Stuttgart, HilfSrichter bei dem Oberlande»geri<t t zu« Oberlande»gerichl»rat, den Landrichter Burk ui Hall zum Landgericht?:«: in Heilbronn, den Landrichter Beutele in Rottweil zum Landgerichtsrat in Ellwaugeu und dm Nmtsrichter Autenrieth von Stuttgart Stadt, Hilfsrichter bei dem Landgericht Stuttgart, zum Landrichter in Heilbronn.

Für und wider die geistliche Lrtsschulauf­sicht. Aus Mergentheim wird gemeldet, daß bei der Konferenz der Landeskapitelgeistlichen, welche am Mittwoch dort stattgefunden hat, die versammelte Geist­lichkeit des Dekanatsprotokollarisch" ihrer Entrüstung mck> ihremtiefen Bedauern" einstimmig Ausdruck ge­geben hat, daß ein katholischer Geistlicher sich in einer der kathol-schen Kirche und dem Klerus nie holden Presse über die chulaufsichtsfrage in unwürdiger und unkirch­licher Werse ausgelassen habe. Zugleich versicherte sie, daß sie in den Schul- und Standesfragen nur im Ver­ein mit den kirchlichen Vorgesetzten gehe und jede andere Bestrebung, als aus dem rechten katholischen Gleise füh­rend, entschieden ablehne. Hier ist natürlich der ka­tholische Geistliche gemeint, der sich jüngst im Schw. M. für die Aufhebung der geistlichen Ortsschulaufsicht aus­gesprochen hat. Bei dieser Gelegenheit mag noch er­

wähnt sein, daß nach einer Mitteilung der N. Ztg. die I Heilbronner Bezirksdiözese vor einigen Tagen ebenfalls I zu dieser Frage Stellung genommen und sich einstim- ^ mig der Eßlinger Resolution angeschlossen hat, die die Abschaffung der geistlichen Ortsschulaufsicht fordert.

Stuttgart, 3l. Mai. Der König und die Königin habe« sich heute nachm, ttag 3 Uhr mit Sonderzug zu mehr­wöchigem Aufenthalt nach Bebenhausen begeben.

Stuttgart, 31. Mai. Die Einrichtung des Stutt­garter Säuglingsheims, an deren Förderung in den letzten Wochen eifrig gearbeitet wurde, ist Nunmehr so weit vollendet, daß die Eröffnung anfangs Juni in Aus­sicht zu nehmen ist. Bekanntlich sollen in dem Säug­lingsheim nicht nur obdachlose oder eines Asyls bedürf­tige, gesunde Säuglinge mit oder ohne ihre Mütter, so­wie Ammen mit ihren Kindern ausgenommen werden, son­dern besonders auch kranke Säuglinge, welch letzterem im Heim durch fachmäßige Pflege, besonders aber durch die Möglichkeit der natürlichen Ernährung, die günstigsten Bedingungen zur Heilung geboten werden. Ferner soll das Heim als Ausbildungsstätte für Kinderpflegerinnen dienen, wie überhaupt für Mädchen und Frauen, die sich in der Säuglingspflege unterrichten wollen, endlich auch als Vermittlungsstelle für Ammen, deren Kindern durch die Aufnahme im Heim oder von bisherigen Benachteilig­ungen der Ammenkinder bewahrt werden.

Stuttgart, 31. Mai. Ueber den täglichen Bter- verbrauch von 900 hiesigen Bierwirlschaften hat das Stadt- poltzeiamt Erhebungen angestellt. Hs hat sich ergebe«, daß 207 Wirtschaften 50 Liter täglich ausschinken, 386 von 51 bis 100 Liter, 161 von 101 bis 150 Liter, 74 von 150 bis 200 Liter, 27 bis 300 Liter, 3 bis 350 Liter. 4 bis ! 400 Liter, 1 bis 450, 1 bis 500, 2 bis 600 und so bis 1000 Liter täglich hinauf. Im ganzen werden in ben Bterwirtschaflen jährlich 40 500 000 Liier ausgeschenkt. Die 1700 Flaschenbierhandlnngen verkaufen jährlich 11 Millionen Liter.

Göppiugeu, 31. Mai. Sine Frage, welche schon seit langer Zeit die hiesigen Einwohnerschaft aufs lebhafteste be­wegte, wurde heute entschieden. Die bürgerlichen Kollegien beschlossen beinahe einstimmig, die bisherige Lateinschule auf­zuheben und die Oberrealschule zu einem Realgymnasium umzugestalten. Dieser Beschluß wurde im Gemeinberat mit allen gegen zwei Stimmen und im Bürgerausschuß gegen eine Stimme gefaßt. _

Auf einer dienstlichen Streife verunglückte der seit kurzem angestellte Stationskornandant SautertnCalw auf der Reutheimer Steige mit dem Fahrrad.

Bei der Wegübersührung Horb-Lschstetteu, unter der die Züge verkehren, ereignete sich Freirag mittag ein schwerer Unglücksfall Beim Anbringen von Rauchschutz- Vorrichtunge», stürzten vier Arbeiter infolge Reißens einer Kette mit einem 22 Ztr. schweren Etsenteil in die Tiefe. Der Arbeiter Schnetberhahn ans Nordstetten fiel sich den Schädel entzwei und war sofort tot. Zwei Arbeiter wurden schwer und einer leicht verletzt.

Oberndorf scheuten die Pferde eines Chäisen- fuhrwerks beim Herannahen eines Schn.ellziu.gs und rann­ten gegen den Zug. Der Lenker des Fuhrwerks sprang ab. Die beiden Pferde wurden bedeutend verletzt und die Chaise zertrümmert.

Im Schwarzwalddorfe O b erharm ers b ach hat neulich bei der Himmelfahrtsprozession der Meßner sei­nen Eifer im Dienst der ocelosia inHitans allzu handgreif­lich bekundet . Als die Prozession gegen das Dorf kam, bemerkte der Meßner in der ^Prozession eine Lücke. Kurz entschlossen ohrfeigte er fünf an dieser Stelle befind­liche Männer, durchaus ordentliche Leute und zum Teil ge­diente Soldaten, lediglich Her Lücke wegen, ohne daß sie sich sonst etwas hätten zu Schulden kommen lassen. Daß, er damit, wie sogar gemunkelt wird, einen Auftrag des Pfar­rers auszuführen meinte, wollen wir nicht glauben. Biel- leicht hat er bloß dem Geohrfeigten dazu verhelfen wollen, daß sie, wie der Bolksmund sagt, die Engelein im Him­mel singen hörten. Die Nächstbeteiligten waren indessen unfreundlich genug, die Sache anders aufzufaffen. Sie berechneten dem Meßner für 5 Mann je 2 Ohrfeigen! ü 20 Mark. 200 ML. nebst etwaigen Gerichtskosten. Die Liquidation wurde anerkannt, und das Geld fließt in ver­schiedene Küssen, sodaß der Zwischenfall doch noch sein Gutes gehabt hat.

HerichtSlaal.

Ei» Skandal. 5-

Der katholische Pfarrer von Spittel bei Forbach in Lothringen ist vor einigen Tagen wegen schwerer Sitt­lichkeit-Verbrechen verhaftet worden, nachdem zuvor etwa 30 verschiedene Zeugenvernehmungen stattgefuuden hatten. Das Landgericht hatte zunächst eine angebotene Sicherheits­leistung von 100000 Mark abzelehnt, »ach einer «eueren Meldung aber den Verhaftete» gegen eine Kaution von 5000 Mark freigelaffe«. Dem Vernehmen nach find die sittlichen Verfehlungen im Kommunion-Unter­richte vorgekommen; ob sie auch mit de» in letzter Zeit in der Umgegend »orgrkommenen Bestrafungen wegen Ver­brechen! gegen § 218 (Fruchtabtretbung) im Zusammenhang stehe», ist augenblicklich Gegenstand der Untersuchung, in die zahlreiche angesehene Familien verwickelt find. In der ganzen Umgegden herrscht große Aufregung über den Fall.

Mordprozeß Ltderka.

Beuthen, 31. Mai. In dem Mordprozeß Liberka wurde heute der Spruch gefällt. Rnßschlächter Li­berka wurde wegen zweifachen Mords zweimal zum Tode und wegen Beihilfe zu 10 Jahren Zuchthaus ver­urteilt. Kioltyka wurde wegen zweifachen Mords zum Tode und Frau Liberka wegen Unterlassung der An­zeige eines beabsichtigten Mords in zwei Fällen zu je 3 Jahren, zusammen zu 5 Jahren Gefängnis ver­urteilt. Außerdem wird sich Frau Liberka vor dem näch­sten Schwurgericht am 17. Juni wegen Meineids in zwei Fällen zu verantworten haben.

Ittmlfchtes.

Der H«ud als Dieb.

Am Donnerstag kam einer Zuffenhausener Bauers­ehefrau, welche im sogen. Wtesert dortiger Markung mit Distelrupfen beschäftigt war, ihr PortemonaieS mit einem größeren Geldbetrag abhanden. Die Frau hatte das Ober­kleid, in welchem sich der Geldbeutel befand, vor der Arbeit ausgezogen und in einer Ackerfurche ntedergelegi. Als sie sich abends ankletdete, vermißte sie den Geldbeutel. Der Verdacht fiel auf drei in der Nähe mit Kartoffelfelgen be­schäftigte Taglöhner, welche sofort nach ihrer Heimkehr von der Polizei deswegen vernommen und untersucht wurden, jedvch ohne Erfolg. Mittlerweile stellte sich heraus, daß die drei Taglöhner den Hund ihres Arbeitgebers bei sich gehabt hatte», und daß dieser nach den Angaben des Be­sitzers, welcher sich aus der Polizeiwache eingefunden hatte, schön öfters auf dem Felde liegende Kleidungsstücke durch­sucht und die in den Taschen befindlichen Gegenstände fort­getragen habe. Heute früh wurde der fehlende Geldbeutel mit Inhalt, ca. 50 w von der Stelle entfernt, wv da» betr. Kleid gelegen ist, in einem Haberfeld aufgefunden. Der Hund hatte um zu dem Portemonaie zu gelangen, die Tasche aufgeriffen. Den Hund kann man «ege« seiner Handlung nicht zur Verantwortung ziehen; jedenfalls wird sich aber sein Herr «egen einer Verfehlung gegen das Vogelschutzge- fetz zu verantworten haben. Das Umherschweifenlaffe« von Hunden und Katzen im Felde ist vom 1. März bis 15. September »erboten.

Der Brief eines Tote».

Im Laufe eines Prozesse«, den in Italien der Sohn de« Hausmeisters de« Kardinals Hohenlohe, Gustav Nobili, mit dem Katserhause von Oesterreich «egen der Villa d'Este führt, brachte der Kläger u. a. einen Brief de« Kronprinzen Rudolf von Oesterreich an den Kar­dinal vor, der wegen seiner Bemerkungen über den jetzigen österreichischen Thronfolger, Erzherzog Ferdinand, interessant ist. Er lantet:

Laxenburg, 24. Juni 1884.

Eminenz,

herzlichen Dank für Ihren Brief. Ich habe in Wien kürz­lich mit Herrn Nobili gesprochen und gleich darauf meinem Vetter (Franz Ferdinand) geschrieben, um ihm zu sagen, daß rs unbedingt notwendig wäre, von Nobili den wahre» Stand der Lngelgenhett zu hören. Ich bat ihn daher telegraphisch, Ort und Zeit einer Zusammenkunft festzusetzen. Bis jetzt habe ich aber keine Antwort erhalten. Das gleiche Schicksal hatten meine früheren Briefe. Auch ermangelte ich nie, wen« ich ihm Briefe des Prinzen Wilhelm vonPrenßen schickte, ihn zu bitten, sich sebst über die ganze Angelegenheit auf dem Laufenden zu halten. Der Erzherzog ist nvch sehr jung und da er sich als Oberleutnant in einem Dragoner­regiment früh emanzipiert hat. denkt er nur dara«. sich zu amüsieren, ohne sich um seine Interessen zu kümmern. Alles das überläßt er dem Grafen Seilern, der ihm gegen­über eine unbegrenzte Macht ausübt. Ich kenne diesen nicht und habe ihn auch nicht einmal gesehen, aber «ach dem, was ich höre, ist er ein Ultr«klerikaler, der an Händen und Füßen gebunden den Jesuttenüberliefert ist, und was man von Leuten dieser Art ver­langenkann,wetßEw.Eminenzbesser,alstch; denn so groß auch Ihre Abneigung gegen dieser Orden sei« mag, an die meinige reicht sie nicht hinan. Bet diesem Stand der Dinge hoffe ich wenig auf einen guten Ausgang de« Geschäfts. Herzl. Gruß Rudolf.

Verplappert. Tante:Der Klavierlehrer redet Dich ja nojkh Mvrer mitDu" an ; dafür bist Dtt denn doch schön zu ält!" Backfisch:O, zwei Jahre lang hat er'auchSie" zu mir gesagt!"

Großartig. Hausherr:Me Herrschaften wün­schen natürlich eine Wohnung mit Badezimmer?" Protz:Ach Walt! Wir brauchen keen Badezimmer? Wir! reisen jedet Jahr int Bad." i

Aus d e rI ü g e n d". Ein Verleger in Wienf plante einen sensationell illustrierten Faust. Er wandte sich Ln Meister Pflasterer von der Sezession.Ja, hm," sagte Pflisterer,kann i auswendi wissen, ob i 'n Faust! illustrieren kann? Da müßt i eahm zerscht gelesen Ham."'

Aarrdtt und AolKswirtstSast.

Stuttgart, 31. Mai. Laut Wochenbericht her Zentralbermitt- InngSstelle für Obstverwertuug wird sich der E-trag der Kirschen ernte schätzungsweise in Schnaiih auf 500 Ztr., in Korb auf 250 Ztr., in Beutelsbach auf 1500 Ztr., in Rommelshausen auf 100 Ztr. i» Sulz- rricS auf 121500 Zir-, in Gruubach auf 260 Ztr., in Strümpfel­bach auf 12-1600 Ztr., i, Großheppach auf N« Ztr.. in ObertSrk- heim auf 100 Ztr., in Hepsisau ist auf eine Obsternte überhaupt keine Aussicht vorhaude», belaufen.

Ge««righei», 31. Mai. An der Kammer, der Christian TchoL in der Klinge befinden sich seit gestern blühende Portugieser- Trauben. Ebenso im Garten de» Kaufmanns Vcigel.

Unter,rnppeubach. 31. Mai. Borgest«-: verkaufte Farresbalter Grimm an de» Weingärtner Friedrich Rteker de» «»tmaßliche» Ertrag seine» Morgen großen Weinberg» am Rohrbach für 250 M. Rieker muß die Arbeit im Weinberg bi» ,n« Herbst übernehme». »emerkenSwert ist, daß der Ertrag diese» Weinberg» fcho» zu« dritte» mal im »«rau» verkauft wurde. Im Jahre 1S0S wurden 800 Rk. bezahlt. Da kam im Angust da» Hagelwett«, da» den Ertrag so stark dezimierte, daß d« Eimer auf 200 Mk. kam. I« vorige» Jahr w»rde>: »00 Mk. bezahlt, d« Ertrag war gleich »ul. Mau ist des­halb hier sehr neugierig, wer diese» Jahr der glücklichere von Beiden ist D« Käufer «d« der Lerkäufer.

München, 31. Mai. .Die Münch. Neuest. Nachr." melden Die Subskription a»f die neue 4»/,ige bayerische Anleihe «folgt am 8. Juni, der SubskriptionSgrei» beträgt l'W .20 Utk.

Stnttgnrt, 38 . Mat. Schlachtviehmarkt. Zugeirteber- Ochse« 21, Farven 77, Salbei» 14S. Kälber 470. Schwettre SR) verkauft: Ochsen IS, Darren 058. Kalbein osi. Kälber 470. Schwein« «II. Unverkauft: Ochsen 02, Fairen I» Kalbeln 658. Kälber - Schweine81S. Erlö» an» '/, Kg. Schlachtgewicht. Ochse«: 1 Quak, «»»gemästete von »i» Pfg., 2. Onalttät. von bi» M.. Bullen r 1. Onalttät, vollfleischige von 74 di» 75 Pfg., 2. äl­

tere und wenig« fleischige von 72 bi» 73 Pfg. Stier« und Jnug- rtnder r 1. Qual., au»o-mSstet« von 84 bi» 88 Pfg., g. Qual. stZ. fähige von 82 bi» 84 Psg^ 8. Qualität gering«- von 78 bi» sz P^ Kühe: 1 Qual., junge gemästete von bi« Pfg, 2. QmrQ äUrre von «0 di» 71 Pfg., 8. OuaQ geringe von 43 bis 58 Pfg. KL- der: 1. Qual., beste Saugkälber von 100 bis lv4 Pfg. L. Qmft .. gme Saugkälber von S5 bi» OSS Pfg A. Qual., geringe Ämgkälber von 8g bi» »3 Pfg.. Schweine: 1. Qual., junge fleischige v« S4 bi» 55 Ug-, 2. Qual schwer« fette von 50 »i, 46 Pfg., 8. Qual., geringere (Sauen) »on »t, 47 Pf,. Brrlanf de, ML«: mäßig belebt.