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mit Erzähler vom Schwarzrvald.

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Amtsblatt für die Stadt Wildbad.

Verkündigungsblatt

der Rgl. Korstümter wildbad, Meistern, Lnzklösterie rc.

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amtlicher Hremdenliste.

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Nr. 125

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Auch eine Schulfrage. Die Frage der sexuellen. Aufklärung ist in der letzten Zeit in der Presse häufig besprochen morden. Neuerdings hat sich auch der Mann­heimer Kongreß der deutschen Gesellschaft zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten mit dieser Frage beschäftigt. Dort führte Dr. v. St einen- Diisseldorf über die Sexuelle Aufklärung der Abiturien­ten aus: Mindestens sollte den Abiturienten durch einen Arzt ein aufklärender Vortrag gehalten werden, wie es an vielen Orten bereits geschieht. Die Nichtbefriedigung des Geschlechtstriebs ist beim gesunden Menschen nie ge­sundheitsschädlich, deshalb ist die geschlechtliche Enthalt­ung bis zur Ehestste unbedingte ärztliche Forderung. Die sexuell aufklärenden Borträge vor Abiturienten und wei­ter vor den zum Einjührig-Freiwilligen-Examen Zuge- tassenen, vor Fvrtbildungsschülern sind den Ortsgruppen der Gesellschaft aufs dringendste als ein ebenso mächtiges wie einfaches und sofort in die Wirklichkeit übersetzbares Kampfmittel zu empfehlen.

Das Korreferat von Dr. Fürstenheim bringt als Ergänzung Mitteilungen über die mit einem Prima- nerkursus für sexuelle Belehrung gemachten Erfahr­ungen. Es komme alles ans die Form an. Insbeson­dere fei auf den Gewinn hinzuweisen, den ein möglichst weit hinausgeschobener Geschlechtsverkehr bedeute. Der Unterricht müsse sich als Erziehung zur Enthaltsamkeit gestalten.

Geheimrat Matthias;, der Vertreter des preußi­schen Kultusministeriums, bezeichnet -es als Tatsache, daß die Kinder in solchen Dingen dem Arzt mehr folgen als Lehrern und Eltern. Bei diesen denken sie in der Re­gel: Bange machen gilt nicht. Die Konferenz der han­noverschen Direktoren höherer Lehranstalten habe dieser Tage folgende These einstimmig angenommen:Belehr­ung reifer, zumal abgehender Schüler über Vorgänge des Geschlechtslebens außerhalb des Schulunterrichts ist zu­lässig ,sofern die Eltern damit einverstanden sind." Wenn schwerfällige Niedersachsen sich zu einem derartigen Schritte entschließen, dann müssen schon sehr gewichtige Gründe vorliegen. Es geht also vorwärts. Deo, Red­ner empfiehlt roeitcrhin die Pflege des Schönheitssinnes und der Aesth-etik in den Schulen: denn mit dick anfge- tragener Moral öl lein kann man nicht durch die Welt. Die Ueberbürdungsklagen müßten andererseits auch auf

Unsere zarte, fühlbare und fein empfängliche Natur hat aller Sinne nötig, die ihr Gott ge­geben, sie kann keinen seines Dienstes entlaßen, um sich einen! anderen allein anzuvertrauen: denn eben im Gesamtgebrauch aller Sinne und Organe zündet und leuchtet allein die Hackel des Lebens. Herder.

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Aomsn von MargaretL bm e.

<Rachdm«k verboten)

(Fortsetzung-).

Liselotte rückte ihren Sessel eilten Fußbreit zurück, so daß der Schatten des Vorhanges über ihr Gesicht siel. Ihre schmale, dunkle Figur verschwand fast in den riesigen Dimensionen des Arinstuhles; - so in ihrer Blässe, halb verschleiert von der Dämme rang des herbstlichen Gewit- tertages, hastete, ihr etwas Geheimnisvolles, sphinxartig Rätselhaftes an, -- wie einem Böcklinschen Bilde.

Sie fühlte, daß sie in einer Krise stand. . . . Aus dem Schwanken seiner zum Flüstern gedämpften Stimme Moll ein heißer, süßer Duft von nahendem Glück - Minnteuglück, auf dessen berauschenden Wohlgeschmack unweigerlich die Bitternis der Reue folgen mußte. . . . Wie war das Lebensmotto der Schirmeckerinnen? Durch!"

Ich wüßte wirklich 'nicht, daß ich wich jemals über wein Geschick beklagt hätte," sagte sie an ihm vorbei, ohne .ihn allzusehen.

Und deshalb finden Sie es anmaßend, daß ich mich m Ihre Angelegenheiten mische. Aber ich kann, ich will Sie nicht leiden sehen, - lind ich sehe Sie leiden Li Lo . . ."

Sie fuhr zusammen, wie eine scheue, sanfte Lieb­kosung glitten die Leiden letzten Silb-m über >hr Em­pfinden. . . .

Und ich ... ich möchte, daß wir dieses Thema fallen ließen," murmelte sie.

..Warum?-- Ich habe Ihn- noch viel zu st­

ein gewisses Maß beschränkt werden. Wenn die Pri maner zur Enthaltsamkeit erzogen werden sollen, müssen sie arbeiten.

Geh. Rat Prof. Kirchner erinnerte daran, daß an den preußischen Universitäten schon seit Fahren Vorles­ungen über die Verhütung von Geschlechtskrankheiten ge­halten würden. Daß mehr geschehen muß, steht außer Zweifel, aber wie vorzugehen sei, ist eine schwierige Frage. Die Schule darf nur in das Verständnis einführen, für die Belehrung über die Gefahren ist der Austritt aus der Schule der geeignete Zeitpunkt. Freilich ist die Mehrzahl der schulverlassenen Fugend, die Volksschüler, die mit 13 bis 14 Fahren die Schule verlassen, nicht reif für derar­tige Dinge. Und es in verständlicher Weise vorzutra­gen, dazu sind nicht viele fähig. In einigen Gymnasien hat man die Vorträge in Gegenwart der Eltern halten ! lassen und Diskussionen daran angeknüpft. Nichts kann verderblicher sein. Es handelt sich um Dinge, über wel­chen der Schleier von Sais ruht. Dieser Schleier darf nicht zerrissen werden, wenn nicht die Volksseele ungeheu­ren Schaden nehmen soll. Wer davon spricht, muß sich stets Vorhalten:Ziehe die Schuhe aus, denn das Land, das du betrittst, ist heiliges Land."

Frl. Lydia Gustava Hey manu erwähnt, daß man auch im Kadettenhaus Groß-Lichterfelde die Notwendig­keit empfunden habe, den Kadetten Belehrung zu geben. Beauftragt wurde damit der jüngste Leutnant! I ch habe auch zuerst darüber gelacht, aber es ist tief traurig. Es wurde mir gesagt, wie der jüngste Leutnant belehrt hat. Es ist eine Karikatur dessen, was wir Frauen wünsche», daß die Knaben über diese Tinge erfahren sol­len. Die Herren vom Ministerium wünschen nicht, daß das Bild von Sais entschleiert werde. Wir sind aber der Ueberzeugung, daß das geschehen müsse. Wir wollen nicht, daß Ne Kinder das Bild in ihrer Weise in dunk­len Ecken entschleiern.

Pros. Dr. Griesbach (Mülhausen i. Elf.), Vor­sitzender des deutschen Vereins für Schulgesnndheits- pflege, teilt die Ansicht des Geh. Rat Kir-chner, daß die Aufklärung nicht innerhalb des Schulplans erfolgen dürfe. Er würde seine Kinder sofort aus einer Schule heraus­nehmen, in der das geschehe. Die Hilfe des Arztes sei unentbehrlich.

.Henriette F ü r t h /Frankfurt) redet der Einrichtung von Eltern- und Mütter-Abenden das Wort, damit man lerne, sexuelle Dinge natürlich zu behandeln.

gen. . . Oder - ist es auch anmaßend, wenn ich Sie bitte, mich als Ihren Freund zu betrachten und mir zu vertrauen - Li darf ich Sie immer so nen­nen - ?" Seine Augen suchten und fanden die ih­

ren. Und wie sie aufsprang, nahm er ihre Hand und schob sie mit sanfter Gewalt in den Stuhl zurück, und sie ver­stand die beredte Sprache seiner Züge, in denen eine flammende Liebeserklärung stand, machte sich frei und snchellte wieder empor.

Sie haben mir da eben eine gar interessante und fesselnde Geschichte von einer Heliberta Schirmeck erzählt Herr Baron,"- sagte sie, und es war ihr selber, als spräche eine fremde, heisere Stimme aus ihr.Wohl, diese He­liberta verstehe ich. So würde ich vielleicht auch an.ihrer Stelle getan haben, ivenn ich den Mann, den ich liebe und in dessen Arm ich mich erhöht glaubte, im Schinutz der Gemeinheit sehe. Ich kann mich in den Bio ment auf- wallenden Wahnsinns über den Sturz aus allen Him­meln, wo sie ihr zertrümmertes Ideal tötete, hineinver­setzen -- aber Heliberta liebte ihren Mann. . . . Wenn

sie ihn nicht geliebt hätte die Sache einen anderen Ver­gleich genommen-"

Dann hätte sie sich befreit und wäre ihrer Wege gegangen-- wie Sie es machen werden, Li­

selotte -

Ich? O nein! Sie verkennen mich, Herr von Gur­bar Zwischen Fendell und mir war von einer eigentlichen ,Liebe' nie die Rede. Wir kamen zusammen nun, was soll ich sagen zwei leidenschaftslose Na­turen, beide tief im Alltag des Lebens wurzelnd, - und wir hatten den bestimmten Glauben, einander zu verste­hen und miteinander auszukommen. - An wein die Schuld lag, daß cs anders kam, weiß ich nicht; ich glaube, au mir. Und kort kann imd will ich nicht, solange die Initiative zur Trennung nicht von ihm ansgeht. Ich habe - glaube ich Ihnen schon einmal meine An­sicht über derartige Fälle ausgesprochen. . ."

Ich bin der letzte, der die Heiligkeit einer guten Ehe angreifen würde. Luder würde ich mir eine Ku­gel vor den Kopf jagen, als frivolerweise zwei Menschen, die nach di. allgemein anerkannten Satzungen zueinan­der gehören, .nsei-mnder zu drängen. Aber eine Ehe

IW?

In seinem Schlußwort forderte Dr. v. den Stei­nen wiederholt Enthaltsamkeit ohne Rücksicht auß das Alter bis zur Ehe.

* * *

Die englischen Journalisten werden nun doch vom Kaiser empfangen werden. Wie das B. T. er­fährt, wird die Begrüßung auf dem Parade seid bei Potsdam vor sich gehen. Der Kaiser wird nach der Parade in der Orangerie erscheinen und dort die Gäste beim Lunch willkommen heißen. Auch der König von Sachsen wird, nach einer Meldung desselben Blattes, die englischen Journalisten im Schloß Pilsnitz persönlich empfangen. Der zweite Berliner Besuchstag war aus­gefüllt mit einem Frühstück im Rathaus, einem Besuch des Reichskanzlers in dessen Garten und einem Bankett der Berliner Handelskammer. Die üblichen Reden und Toaste wurden gewechselt.

* 4 »

Philipp Enlenbnrgtz Glück und Ende. Die

Beziehungen des Kaisers zu dem Fürsten Philipp Eulenbur g haben sich gelockert. Das beweist eine Aus­lassung derN. Ges. Korr.", die schreibt:Wer einst die Geschichte des preußischen Hofes unter der Regierung Wil­helms II. zu schreiben unternimmt, wird den 2. und Z. Mai des Jahres 1907 als ein wichtiges Datum zu be­handeln haben. Denn an diesen Tagen hat sich der völ­lige Bruch zwischen dem Kaiser und dem Fürsten Gn- lenburg vollzogen.

Die Oessentlichkeit hat im allgemeinen nur weniz Kenntnis davon gehabt, wie groß der Einfluß war, denPhili" Eulenburg, auch nachdem er längst kein Amt im Dienste des Reiches mehr innehatte, aus dessen Ober­haupt ausüben durfte, und wie oft sein Rat in den wich­tigsten Angelegenheiten, namentlich wenn es sich um Per­sonalfragen handelte, eingeholt wurde. Aüf ihn paßte die Bezeichnung einesunverantwortlichen Rat­gebers der Krone" im vollsten Sinne des Wortes.

Fürst Eulenburg hat es ja selbst schon vor Jahren! ausgesprochen, daß er keinen anderen Ehrgeiz habe, als auf Grund der Freundschaft, der der Kaiser ihn würdigte, zu wirken. So lehnte er bereits 1894 das Staatssekre- tariat des Auswärtigen Amtes ab, da er, wie Fürst Chlodwig Hohenlohe in seinen Memoiren berichtet, befürch­tete, daß sein Verhältnis zum Kaiser durch den steten» persönlichen Verkehr und die Vorträge gestört werden

ohne gegenseitige Neigung und Achtung, eine solche, ihres! Inhalts beraubte, papierne Attrape zu zevreißeu wo. es der Lebensfreude zweier andrer gilt, das ist meinen Ueberzeugung nach nur ein Akt der Selbsterhaltung, dep Notwehr, Defensive des eigenen Schicksals. .

Sie standen beide am Fenster, einander so nahe, daßj der heiße Hauch seines Atems Liselottes Stirn streift« und er trotz der Dunkelheit das Zittern der losen sei­denen Bluse über ihrem stürmischen Herzschlag sah.

Lassen Sie mich doch reden ... Es geht nicht an­ders, ich kann nicht anders! Sie müssen frei sein, um mein zu werden. Ich habe ,. ir nie viel aus den Frauen gemacht, trotz dem war meine Ehe eine relativ glückliche. Daß es mit dem Zug des Herzens als desSchicksals Stim­me" etwas auf sich hat, erfuhr ich erst, als ich Sie ken­nen lernte. An jenem Abend, als Fendell ankam, wurde ich mit meiner Eifersucht, die mir Ihre beiderseitige Wie­dersehensfreude in grellen Farben vor Augen stellte, mir erst meiner Liebe zu Ihnen bewußt, später sah ich, daß Ihre Ehe nicht glücklich war. Woher? Von wem? Eifersucht und Leidenschaft haben scharfe Augen, die wie Röntgenstrahlen das Verborgene durchleuchten und lupen­scharf sehen. . . »nd im übrigen sind keine Mauern so dick, daß von familiären Verhältnissen nicht etwas hin­durchdringen könnte. - Außerdem gibt Fendell selber

durch sein Verhalten den Leuten Ursache zu Klatsche­reien. Aber das ist ja alles so gleichgültig

wenn Sie nur wollen. Und Sie wollen! Sie müssen wollen-"

Ich muß? Jawohl, ich bin nach Ihrer Ansicht nicht aus der Art geschlagen. Und weil es im Hause meiner mütterlichen Familie manche Frau gab, die von dem Wege der Ehrbarkeit und landläufiger Frauentu­gend abwich und unbekümmert um Gesetz und Frauenwürde blindlings ihrer Sinnenwitterung folgte. Deshalb glau­ben Sie auch, ich würde, ich könnte. . ."

Liselotte! Li - Kind, um .Himmelswillen. Wes­halb reden Sie sich in einen Zorn hinein, an dem Ihn Herz, Ihr besseres Selbst keinen Teil hat??"

(Fortsetzung folgt.)

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