Kammer begrüßt die Bemühungen der Privatangestellten um eine staatliche Pensionsversicherung als im vollsten Maße berechtigt und zeitgemäß. Eine solche liegt nicht blos im Interesse der Privatangestellten, sondern auch in dem der Unternehmer, denen durch die staatliche Ver­sicherung manche Sorge abgenommen würde. Die Käm­mer ist der Meinung, daß die Unternehmer bereit sind, das ihrige durch Uebernahme eines entsprechenden Teiles dev Beiträge zur Durchführung beizutragen. Sie setzt dabei voraus, daß bei der Inanspruchnahme der Unternehmer zu den Kosten der Versicherung die Leistungsfähigkeit von Handel und Gewerbe und Ne Wettbewerbsfähigkeit Mit dem Auslande gebührend berücksichtigt wird.

Bei der Einfahrt in den Hauptbahnhof Stuttgart stieß ein mit 2 Maschinen bespannter Schnellzug auf eine Rangierabteilung auf. Die vordere Maschine des Schnell­zugs und die Maschine der Rangierabteilung, welche einen Postwagen führte und als Bespannung für den Schnell- « zug nach Ulm bestimmt war, fuhren ineinander und ent- i gleisten. Die zweite Maschine des Schnellzugs wurde in ! die Höhe gehoben. Ein in der Nähe stehender elektrischer Ständer wurde ächgedrückt. Verletzt ist niemand. Die Wagen des Schnellzugs, der stark besetzt war, wurden durch eine Rangiermaschine auf einem anderen Geleise in die Bahnhofhalle geführt. Mit den Aufräumungsar­beiten ist sofort begonnen worden. Die Züge werden durch diesen Unfall erhebliche Verspätungen erleiden. Zweifellos hätte der Unfall größere und bedrohlichere Di­mensionen angenommen, wenn nicht das Rangierpersonal rechtzeitig Achtungsignale gegeben hätte, welche zwar den Zusammenstoß nicht mehr verhindern, aber doch wesent­lich mildern konnten. Der Unfall, ist ein neuer Beweis für die Unzulänglichkeit der Stuttgarter Bahnhofverhältnisse u. für die dringende Notwendigkeit eines Bahnhofumbaues.

Am Pfingstmontag nacht stürzte in Edelweiler OA. Freudenstadt der 76 Jahre alte frühere Fuhrmann Peter Schuhmacher, im Gasthaus zum Adler die Treppe hinunter und erhielt dadurch einen Schädelbruch, an dessen Folgen er nach einigen Stunden starb, ohne wieder zum Bewußtsein gekommen zu sein.

Oerichtsfaal.

Altona, 23. Mai. In dem Prozeß der Witwe des seinerzeit auf der Strecke Altona-Blankenese im Eisenbahn­zuge ermordeten Zahnarztes Claussen gegen den Ei­senbahnfiskus auf Zahlung einer Entschädigung von 3000 Mark vorbehaltlich weiterer Ansprüche hat heute das hie­sige Landgericht die Klägerin kostenpflichtig ab gewie­sen.

Eine Majestätsbeleidignug.

Der Arbeiter Franz Brüning in Berlin ist, wie di« Zeitungen melden, zu neun Monaten Gefäng­nis verurteilt worden, weil er am 10. November, als der Kaiser im Automobil vorüberfuhr, nach Aussage zweier Schutzleute die Zunge herausgestreckt hat. Franz Brüning arbeitete auf einem Neubau und hatte an jenem Tage bereits für achtzig Pfennig Schnaps hinter die Binde ge­gossen. Vor der Strafkammer leugnete er standhaft sein Vergehen, aber die Erklärung der Schutzleute widerlegte seine Reden. Die beiden Hüter des Gesetzes hatten in der Sekunde, als das Automobil vorübersauste, genau auf das gleiche Objekt geblickt. Und dieses Objekt war der Mund Franz Brünings, aus dem, in klarer Absicht, die Zunge heraushing.

Das B. T. versieht das Urteil mit folgenden Glossen: Wenn jemand, zum Zweck der Beleidigung, die Zunge herausstreckt, so ist das ein so kindisches und dummes Beginnen, daß man eigentlich nur achselzuckend darüber hinwegsehen kann. Man muß sich fragen, ob ein solches Individuum irgendeiner Ueberlegung fähig ist, und man müßte sich das auch dann fragen, wenn der Zungenheld nicht schon durch reichliche Schnapsmassen sein Gleichge­wicht verloren hätte. Die neue Majestätsbeleidigungsvor- lage verlangt, daß der Beleidigerböswillig und mit Vorbedacht" gehandelt haben müsse. Die Richter der neun­ten Strafkammer haben schnell noch die schärfsten Waffen angewendet, bevor das neue Gesetz ihnen diese Waffen entwunden.

Es ist merkwürdig und beachtenswert, daß der Staats­anwalt nur einen groben Unfug angenommen und nur eine zweiwöchentliche Haft st rase für Franz Brü­ning gefordert hatte. Ein gewisser Zweifel über die Na­tur des Vergehens schien also zu bestehen, und man war bisher der Meinung, daß der Zweifel stets dem Ange­klagten zugute käme. Der Vorgang beweist mit schreiender Deutlichkeit die ganze Notwendigkeit des neuen Gesetzes, und er erhöht noch das Bedauern über die ver­frühte Feriensehnsucht desBlocks". Aber wenn die Herren Abgeordneten endlich Zeit und Gelegenheit finden werden, die Vorlage zu erörtern, dann müssen sie auch den Fall Brüning als Warnungsbeispiel heranziehen, Und wenn die Gesetzesänderung überhaupt einen Sinn haben soll, dann darf ein gedankenloser Grimassenschneider nicht für neun Monate ins Gefängnis wandern.

Das Urteil der zweiten Strafkammer in Berlin ist nicht geeignet, sehr versöhnend zu wirken. Im Augenblick der schweren Lohnkämpfe, im Augenblick, wo die Genossen des Verurteilten überall von den Bauplätzen ausgesperrt sind, erscheint es doppelt bedauerlich. Brüning wird sich hüten, seine Zunge nochmals zur Unzeit zu lüften, aber seine strenge Verurteilung wird viele andere Zungen in Bewegung setzen. Tausend Zungen werden, dem Richter unerreichbar, dieses Verdikt besprechen. Und was sie da­rüber im Geheimen sagen werden, wird nicht gerade bei­fällig klingen.

D""zig, 23. Mai. Der Verein deutscher Chemiker hat den Geh. Rat Professor Dr. C. Engler in Karls­ruhe zum Ehrenmitglied ernannt. Die nächstjährige Tag­ung des Vereins soll in Jena stattfinden.

Hin Zteltrag zum Kanniöilismus. »

Ein Kaufmann aus dem Süden schreibt derKöln. ? Ztg.": Im Dezember 1905 durchquerte ich zum ersten- male das Gebiet der Nordmaka auf dem Wege von Nan- gaam oberen Ssanaga nach Bertua und traf am 15. De­zember in Nsana bei ihrem Oberhäuptling ein. Die dem Kannibalismus huldigenden Maka verzehren nicht nur ihre Kriegsgefangenen, wie es die sämtlichen Völkerstämme Ka­meruns tun, die zwischen dem 2. und 6. Breitegrad öst­lich des 12. Längegrades leben, sondern auch ihre zum Tode verurteilten Verbrecher, also ihre eigenen Landsleute. Auch bei den an die Maka angrenzenden Babile findet sich diese Sitte. Ich konnte bei meiner Anwesenheit die Abschlachtung eines Babile, dessen Weib bei einer Geburt starb, wohl vorübergehend aufschieben, aber nicht verhin­dern; am nächsten Tage wurde er verzehrt. Nur mit großen Schwierigkeiten entging ich selbst diesem Schicksal besonders Betugge, der Sohn Nsanas, zeigte Appetit auf mich und erlangte freien Durchzug nach Bertua (4 Grad 16'), das ich am 17. Dezember erreichte. We­nige Tage später versuchte eine Regierungskarawane auf der von mir zurückgelegten Route unter Führung des Goum.-Sekretärs und Lt. d. L. Mühling aus Jaunde mit 18 Soldaten durch das Gebiet der Nordmaka zu ziehen; sie mußte sich aber schon den Durchzug erkämpfen. Die Maka Meten von nun an sämtliche schwarzen Händler und Jaunde-Träger, deren sie habhaft werden konnten, nach ungefährer Schätzung etwa hundert Mann. Am 2. Januar 1906 stieß ich mit der Kolonne Mühling zusam­men, wir marschierten zusammen zurück und kamen wieder­holt in aine kritische Lage, hatten aber nur drei Ver­wundungen bei einer Kopsstärke von 600 Mann auszu­weisen.

Ende 1906 unternahm Hauptmann Dominik eine Ex­pedition zur Unterwerfung der Maka, die sich in der Zwi­schenzeit stets feindlich gezeigt hatten. Am 10. Dezember traf ich mit der Expedition zusammen und erhielt von Hauptmann Dominik die Erlaubnis, mich ihm bis Bertua anzuschließen. Von Bertua marschierte ich am 7. Januar ds. Js. nach Beri. Die dem Stamm der Kaka zuge­hörigen Eingeborenen pflegen den Kannibalismus noch derart, daß auf öffentlichen Märkten Menschenfleisch aus­geboten wird. Auch das geringste Verbrechen wird mit» dem Tode bestraft, nur um ständig Menschenfleisch zu ! haben, so auch unbeschadet der sonstigen Laxheit der Sitten » der Ehebruch. Am 15. Januar 1907 kehrte ich nach Ber- I tua zurück und traf zwei Tage darauf auf dem Weiter­marsch nach Dengdeng in Noia den Häuptling Bitarri mit seinen Kriegern und Leuten aus Bertua, insgesamt etwa 300 Mann, im Begriff, einer Anzahl Maka nach­zuspüren, die auf das Gerücht des Herannahens Dominiks geflüchtet waren. Nach teilweise gemeinschaftlichem Marsch marschierte ich vor bis zur Gabelung der Wege nach Ounde und Tumbo, als etwa vierzig Leute an mei­nem Lager vorbeikamen und nach Bitarri fragten. Ich folgte ihnen; kaum hatten sie Bitarri erreicht, als Schüsse krachten und 13 Ounde dalagen. Die Leute aus Bertua, dem Stamm der Baia gehörig, schlachteten die Leichen s sofort aus und zerlegten sie zum späteren Schmaus. (Eine ; Photographie zeigt, wie die Baia die ausgeschlachteten Lei­chenteile auf dem Kopfe fortschleppten). Bitarri erzählte später, die Ounde seien ausgesandt gewesen, ihn zu er­morden. Von besonderem Interesse ist es, daß die men­schenfressenden Baia zum großen Teil strenggläubig Mos­lem sind; in dem Ort Bertua werden die rituellen Gebete täglich vorgenommen. Es ist dies auch einer der Be­weise, wie wenig der zu irgend einer Religion bekehrte Neger ihren ethischen Satzungen folgt, sobald es sich bei ihm um althergebrachte liebe Gewohnheiten handelt. Einen furchtbareren Anblick hat wohl selten ein Mensch haben können, als diese Wilden in höchster tierischer Leidenschaft ihre Stammesgenossen zerhacken und dann die Teile zu- sammenpäcken und zum grausigen Fraß fortschaffen zu sehen.

PennijLtes.

Der vereitelte Extrazng.

Aus Pforzheim wird berichtet: In böse Laune wurden am Pfingstsamstag Hunderte von Straßburger Ausflugslustigen durch den Pforzheimer Buchdruckereibe­sitzer Schaumann, der sich öfters mit Veranstaltung von Extrazügen befaßt, versetzt. Er hatte (zum Billetpreis von 9 Mk. 20 Pfg.) einen Extrazug von Straßburg nach Zürich geplant und es hatten sich auch rund 500 Per­sonen gemeldet, also ein glänzender Erfolg! Wer da die Anmeldungen und Zählungen zum Teil spät erfolgten, hatte der Unternehmer nicht rechtzeitig das Geld für den Extrazug bei der Bahn hinterlegt und Nr Zug ging deshalb nicht ab. Da keine Gegen-Nachricht kam, kamen die aus­flugslustigen. Straßburger zum Bahnhof. Die Gesichter derselben und ihre Kdmplimente, als sie erfuhren, daß der Zug nicht abgehe, kann man sich denken. Dem Un­ternehmer ist infolge feines Un- oder Mißgeschicks nicht

OerLerkS

Aus denMeggendorfer Blättern". Egoistisch. Sie:Ich Hab' mich in Norderney groß­artig amüsiert!" Er:Ich zu Hause auch." Sie: Du? Na, so eine Keckheit!" Betrachtung. Hat ein Leutnant Vermögen, so kann er heiraten; hat seine Braut Vermögen, so darf er heiraten; hat er aber Schulden, so muß er heiraten!"- Kasernenhof­

blüte. Unteroffizier:In welcher Entfernung besteht die Reinigung des Gewehrs?" (Alles schweigt). Das weiß keiner? In der Entfernung des Schmutzes." - Alles umsonst. Gefängnisdirektor:Ja, Hu­ber, jetzt sind Sie schon wieder da?" Sträfling: Meine Schuld ist's nicht, Herr Direktor; ich Hab ge­leugnet bis zum letzten Augenblick."

AusdemSimplizissimu s". Neulich kam ich in eine Irrenanstalt Um sie zu besichtigen. Der Di­rektor führte mich herum. So gelangten wir in eine Zelle; drin saß ein Miami, der hielt eine HolzpUppe im Arm Und herzte und koste sie, indem er sie liebevoll betrach­tete.Der Mann", sagte mir leise der Direktor,liebte

eit, Mädchen, Las ihn verschmähte, UNd einen anderen hei­ratete. Darüber wurde er verrückt. In seinem Wahn hält er di« Puppe für seine Geliebte und ist selig, sie zu besitzen." Wir gingen weiter. Die nächste Zelle war ganz ansgepolstert. Drin lief mit den Geberden eines Tobsüchtigen ein Mann unaufhörlich mit dem Kopf gegen die Wand.Das ist der andere", sagte der Direktor.

. 7 ^ Aus der Jugend. SerenMmus besucht eine Dorfschule. Der Lehrer prüft und alles klappt vorzüg­lich. Serenissimus sagt leise zu Kindermann, wozu haben wir denn den Menschen hier angestellt, die Kinder kön­nen ja alles!"

Wer wagt es? Wir lesen in einem schlesischen Blatte, das von den Großgrundherren der Provinz für ihre mannigfachen Jnseratenzwecke mit Vorliebe benutzt wird, folgende Annonce:

Suche zum 1. Juni oder 1. Juli unverh., durch­aus zuverläss. Kutscher mit nur vorzügl. Zeugnissen, der auch Dienerarbeit bei einzeln. Dame übern, u. serv. kann. Gedienter Kavall. bevorz. Bei gegens. Zufrie­denst spät. Verheirat, nicht ausgeschlossen. Meld­ungen mit Zeugn.- Abschriften u. Gehaltsanspr. ein­zusenden. Gräfin T. in U.

Sollte Gräfin X. auf I. die Namen verschweigen wir aus Diskretion wirklich die Absicht hegen, gege­benen Falles . . .?

Ewige Torheit.

Von L. Lanrof.

Uebersetzt von R. W. Hüter.*) Weil du sie abends irgendwo erreicht Und angesprochen hast Und froh erbleicht Bist, als sie sagte:Nun, mag sein, vielleicht-.., Wird dir züm erstenmal die Seele beben.

DU denkst, daß es von kurzer Dauer ist;

Allmählich merkst du, wie verliebt du bist.

Und haß es Unaufhörlich an dir frißt Quer durch dein ganzes Leben.

Weil dir das große Augenpaar gefällt.

Das klar wie Tau ist, der vom Himmel fällt, Glaubst du alsbald, es sei von Geist durchhsllt Und sei erfüllt von tiefen Poesien.

Und weil ihr Blick dich also weich umspannt,

Hast du die alt« Eifersucht verbannt:

DU liegst vor ihren Lügen unverwandt Und gläubig auf den Knien.

Weil ihre Stimme hell Und süß erklingt,

Und jeder Ton ein schmeichelnd Lied dir singt, Geschieht's, daß eines Mundes Siegel springt Und daß er schwätzt, wo er versprach zu schweigen. Weil bald ihr Kuß dein einzig Glück ausmacht,

Und ohne Kuß die Welt dich elend macht,

So wirst du ahnungslos dazu gebracht,

Dich ganz gemein zu zeigen.

Und wie sie einem kleinen Kinde gleicht,

Dem seine Schwachheit selbst zum Schutz gereicht,

So triumphiert sie, fühlt sich unerreicht Und foppt dich, willst du wütend werden.

Und weil du endlich, all der Qualen satt.

Geschrieen hast:Ich schlag' dich tot?", so hat Sie viel Und schön geweint, so daß du matt,

feig dich wirst gebärden.

Und weil sie eines Abends dir entflieht.

So wächst dein Gram so groß, daß er dich zieht Ins Land, wo nichts dergleichen mehr geschieht: Bon einer Brücke ab läßt du dich gleiten.

Der Liebe, diesem zartesten Pläsier,

Ist dieses eigentümlich, merk' es dir,

Daß sie den Abstand zwischen Mensch und Tier Markiert seit ew'gen Zeiten.

*) Wir entnehme» diese gefällt«« Uebersetzuiq der amüsanten Berse LaurofS der Berner Rundschau (Halbmonatsschrift für Dichtung, Theater, Musik und bi dende Kunst in der Schweiz. Verlag Dr. Gu­stav 8runna in Bern).

KrMdek «ud AolLsrvtrtschaft.

, Die «erkehrseinuahmen »er württ. «taat-etsenbahnen

im April dS. I». betrugen au» dem Personen- und «epäek»»erkedr 2193 000 Mk., au» dem Güterverkehr 3 507000 Mk.. au» sonstige» Quellen 256 00V Mk-, insgesamt 5 958000 Mk , 518000 Mk mehr al» im gleichen Zeilraum d-s Vorsahres. Die Einnahmesteiaerung entfällt mit iS oo-i Mk auf den Personenverkehr und mit 505 000 Rk. auf den Güterverkehr.

Stuttgart, 23. Mai. Nach den Saatenftandrmiiteilungen des statistischen Landesaml» stand für Württemberg im Ronat «ai Winter­weizen 2,5, Sommerweizen 2,4, Dinkel 2,7, Wiulcrroggen 8,1. Som- merrozgcn 2.7, Sommergerste Lg, Haler 2,5. Hopfen 2.7. Klee 2,«, Luzerne 2,3, Wiesen 2 3, Aepfel 8.7, Birnen 3.5 Weinberge 2 S. Dabei bedeutet t sehr gut. 2 gut, 8 mittel, » gering, 5 sehr gering Zu bemerken ist. daß der Stand gegen den Vor­monat durchweg um Weniges geringer geworden ist Auch ist der nachteilige Einstich der Witterung während de: Pfiagsttage in diese Statistik «och nicht in Betracht gezogen.

Hedelsingen, 23. Mai. Nachdem sich LandeSprodnktenhändler HLberle von hier vor einigen Wochen entleibte, ist nunmehr über besten Vermögen das Konkursverfahren eröffnet worden, nachdem ein »«gleich mit den Gläubigern nicht zu Stande kam. Die Passive» »Lasten ziemlich bedeutend sein, da nach dem jetzigen Stand kaum 25»/« »»-bezahlt werden können. Eine große Anzahl weniger bemit­telter Einwohner kommen hiedurch nm ihre iaurc Erspsrniffe und hat diese» unter den hiesigen Einwohner» große Erbitterung hervorgeruse», da Häberle in großem Anschm stand und früher die Stele des Ge- mei«depflcgerS und sonstige viele Ehrenämter hier bekleidete

Rentlinge», 28. Mai Auch ein Submission»ergeb- n i». Auf die von einer hiesigen Staatsbehörde vor kurzem ausge­schriebenen Schreincrarbetteu ist nur ein einzige» Offert eiugegangr» und zwar mit einem Aufgebot von 48 Prozent. Der Voranschlag scheint mit den heutigen Lohn- und PreiSverhältnissen jcdrnsall» nicht ganz im Einklang gestanden zn sei».

Ulm, 23- Rai. In einer heute den bürgerlichen Kollegien vor- geleoten «tattstik über die letzten 7 Monate ist da» Verhältnis der Schweinesteischvreise zu den Vtehpreise» in folgender Weise dargestellt: Fleischgewichtspreis und Ladenpreis stehen sich wie solgt gegenüber: November IM« 71 und 8V Dezember 7g o. 85 H Januar 1»07 7» »ud «5 A Februar 6« nab 88 A März «8 und «1 ä April 88 und 75 Mai 57 und 75 A Im Großen Mid Ganze» sind also die Ladenpreise den Biehpreisen mit ziemlicher Regelmäßigkeit gefolgt «ud die zwischen Flcischgewicht»- und Ladenpreisen eiugehallen Spannung hält sich in Grenzen, wie sie auch in anderen Städten ähnlich iektehen. Da aber in Stuttgart der Schweinestetschprei» ans 85 rj zurückgegangeu ist, soll mit der hiesigen Fleischerionung Wege« einer weiteren Reduzierung der Ladenprckse unterhandelt »erbe«.