Hof iqbholen konnte, Sund daß auch der Erbgroßherzog wieder so gut aussah. Der Kaiser dankte sichtlich er­freut für die ihm dargebrachten Huldigungen. Bei der Ankunft im Schloß wurde der Kaiser von der Groß­herzogin und der E r b g r o ß h e rz o g in, sowie dem Prinzen Wilhelm von Schweden begrüßt. Mittags war Familien- und zugleich Marschalltafel. für das Gefolge.

Mannheim, 7. Mai. Zu dem von der Ausstel­lungsleitung veranstalteten Pressefest, das gestern Abend mit einer Aufführung von SchillersRäuber" im Großh. Hof- und Nationaltheater begann, sind bis jetzt gegen 100 Vertreter der größten deutschen Zeitungen erschienen. Heute Nachmittag findet ein Besuch der Ren­nen statt, an das sich ein von der Stadt gegebenes Fest­mahl und später eine Besichtigung der Ausstellung an­schließt. Für morgen' sind Besichtigungen der Stadt und 8er Hafenanlagen vorgesehen.

Haag, 7. Mai. Die zweite Kämmer beriet heute die Forderung von 100 000 Gulden für den Empfang der Friedenskonferenz. Der Minister des Aeußern sprach die H offnung aus, daß der bevorstehenden Konferenz eine Reihe von Konferenzen folgen werden zur Vervollkommnung des ! Völkerrechts und für die Ausbreitung des Schiedsgerichts- ! Verfahrens. Ein Sozialdemokrat bekämpft die Vorlage, > indem er diese Konferenz als eine Komödie bezeichnet. S Der Minister sagt zu, daß er die Aufmerksamkeit der hol- H ländischen Delegierten zur Friedenskonferenz auf eine An- i regung Thomsons hinlenken werde, wonach der Konferenz H die Frage der Einschränkung der Heeresdienstzeit vorge- § legt werden soll. Schließlich' wurde die Vorlage mit 64 gegen 76 Stimmen angenommen.

Odessa, 7. Mai. Der Deputierte Pergament er­hielt acht Briefe mit T o d e s d r o hu n g en, in welchen verschiedene Organisationen erklären, alle progressiven S Dumamitglieder sollten in diesen Tagen getötet werden, s

Zn Speyer versuchten drei Zöglinge der Staats- (Zwangs--)Erziehungsanstalt das Gebäude in Brand zu stecken, um bei der hierdurch entstehenden Verwirrung ent- fliehen zu können; sie zündeten zwei Strohsäcke im gemein­samen Schlaffaale,an. Das Feuer wurde aber von anderen Zöglingen unterdrückt. Drei Zöglinge, . die bis jetzt er­mittelten Brandstifter, sind in das Amtsgerichtsgefäng­nis eingeliefert worden; weitere Verhaftungen stehen be­vor.

Ein Automobilunfall, dem ein junges Menschenle­ben zum Opfer fiel, ereignete sich zwischen Höchst und Weilbach. Dr. med. Heyder aus Frankfurt fuhr mit zwei anderen Aerzten in seinem Automobil die Land­straße zwischen Weilbach und Hattersheim, als ein Rad­ler aus entgegengesetzter Richtung kam und dem Auto links statt rechts äüswich. Da der Automobillenker vor­schriftsmäßig rechts steuerte, wurde das Rad am Schutzblech gefaßt und der Radler, der 20jährige Arbeiter Paul Krell aus Weilbach, mit solcher Wucht zur Seite geschleudert, daß, er trotz aller Sorgfalt, die ihm die Aerzte sofort angedeihen ließen, noch am gleichen Tage im hiesigen Krankenhaus starb.

Auf der Chaussee zwischen Schild Horn und Wan nsee bei Berlin überschlug sich ein mit vier Per­sonen besetztes Bedag-Automobil. Der Chauffeur und drei in dem Kraftwagen befindliche Fahrgäste wurden zum TA erheblich verletzt.

Aus Straßburg wird gemeldet: Der Mörder der 13jährigen Marie Georg in Rupprechtsau ist Mon­tag Abend in der Person des 69jährigen Züvalidenpensio- närs Georg Richthammer, der in demselben Hause wie die Ermordete wohnt, verhaftet worden. Nach den Mitteilungen der dortigen Blätter über die vorhande­nen Beweise scheint seine Täterschaft sicher zu sein.

In dem zu so trauriger Berühmtheit gelangten Berg­arbeiterorte Courrieres ist ein ungeheurer Skandal ausgebrochen. Man hat dort eine Frau Defosse-Lebacq verhaftet, die mit verschiedenen Helfershelfern zusammen die Engelmacherei in -größtem Umfange betrieben hat. Man behauptet, sie habe seit zehn Jahren durch­schnittlich jährlich 100 bis 120 Verbrechen gegen das keimende Leben begangen. Nicht nur junge Mädchen, sondern auch Familienmütter gehörten zu ihrenKundinnen", weshalb die Verhaftung dieser Megäre allgemeine Bestürzung in Courrieres und Um­gebung hervorgerufen hat.

Die Lagerhäuser per FirmaSaint Freres" in Do'ullens (Frankreich), die 2000 Quadratmeter Boden bedecken, sind dürch ein Großfeuer zerstört worden. Es verbrannten 25 000 Doppelzentner Jute. Der Schaden wird auf 2 Millionen Franks geschätzt.

Aus Mount Pleasant in Texas wird gemeldet, daß durch einen Zyklon im nördlichen Texas schwerer Schaden angerichtet worden ist. Viele Menschensind u mgekommen. Einzelheiten fehlen noch.

Dortmund, 7. War. In geheimer Beratung war gestern der Generalversammlung des alten Be^aarbsirerver- bandes von einer zur Untersuchung dcs Märfcier-Strciks im Zeitz-Wstfenfelfer Revier (mitteldeutschen Bmunkohlenge- diet) eingesetzten Kommission der Vorschlag gemacht worden, die sofortige Beenvivung des Autzstandes zu beschließen. Heute telegraphierte der in das SrreckgMet enlsanote Ver-- kandsbeamte Hausmann, daß der Streik beend et^md sie Belegschaft auf allen Gruben wieder angefahren fei.

Hamburg, 7. Mat. Dt« Woermannlipis halte aegrn lOtz Schausrleute, die Anfang Februar ohne Einhaltung der Kündigungsfrist als Sympattmkundgebung für ei:, -n entlassenen Kollegen die Arbeit niedergclegt hatten dir Schadenersatzklage angestrengt. Das Gewerbe­gericht erklärt'in der heutigen Verhandlung die Klage auf Schadenersatz' dem Grunde «ach für gerechtfertigt. Dis Höhe der zu zahlenden Entschädigung wird später festgesetzt werden.

Berlin, 7. Mai. Eine von 4000 Bäckergesellen besuchte Bersammluna beschloß nachmittags, dte seitens der Innungen erfolgte Ablehnung einer Vermittlung des Ober­bürgermeisters mit dem Ausstand zu beantworten, über dessen Beginritermm am l4. Mai beschlossen werden soll.

Kn ent in gen, 7. Mai. Der Streik auf der Grude

Haytrrgeri ist beendet; die Belegschaft ist heute Mm gen vollzählig wieder eingefahren. Den Arbeitern wurden keine Zugeständnisse gemacht.

New-Dork, 7. Mai. Die Hafenarbeiter er­klären, wenn die Gesellschaften die Forderungen nicht be­willigen, werde innerhalb 48 Stunden kein einziger Hafen­arbeiter mehr tätig sein. Die Gesellschaften erklären, daß sie die Forderungen nicht bewilligen. Inzwischen werden dte Schiffe durch Heranziehen von Steward«, Heizern und sonstigen Leuten der Besatzung beladen und gelöscht.

Newyork, 7. Mai. Zehntausend Frachtverlu­der streiken. Die Küstenlinien sind schwer betroffen, indessen wurden die heutigen Ozeandampfer noch abgefer- fertigt.

Au» Mürtternöerg.

Dirnftnachrichte«. Uebertragen: Die Stelle eine» Oberfiuanzauitmamis bei dem Steuerkollegium, Abteilung für Zölle und indirekte Stenern, dem ttt. Oberfinanzawtmann Kümmerten bei dieser Behörde, sowie die Finanzamtmannstelle bei dem Kameral- amt Wiblingen dem Finanzassessor Auer in Gmünd.

Ernannt: Den geprüften Assistenten Kaller beim AmtS- oberamt Stuttgart zum Kanzleibeamteu bei diesem OLeramt unter Verleihung des Titel-Oberamtssekretär."

Entlassen: Den Topograrhu Werkmeister bei der Topographischen Abteilung des Stattsischen Landesamts seinem An­suchen entsprechend

Zur Ruhe gesetzt: Den Kamleiasfijienten tit. Kanzlet- sekretär Glösle bet der Druckerei der Verkehrsanstalten aus sein Ansuchen. _

Handwerker-Organisationen Am 26. Mai

findet im Korizertsaal der Liederhallr in Stuttgart die Grün- dungsversammlttng des Verbandes württembergifcher und hohenzollerffcher Schreinermeister statt. Ans der Tazesord- n»ng stehen u. a. Referate von Hanbwerkskammersekretär Fr e tzt ag-'Reutlingen über:Die Notwendigkeit der Or­ganisation des Sch öinergewerbes, und von Verbandsrevisor Schuhmacher-Stuttgart über:Der gemeinsame Einkauf von Rohmaterialien. Retchstagsobg. Wieland-Göppingen wird der Versammlung beiwohnen. Eine Freie Wagner­innung für den Oberamtsbezilk Remlingen ist hier ins Leben gerufen worden. Dte Innung wird dem kürzlich ge­gründeten wmttembergischen . Landes verband der Waguer- meister als korporatives Mitglied bettreren. *

Stuttgart, 7. Mai. Der frühere langjährige Vor­stand der Bauabteilung der Generaldirektion der Staats­eisenbahnen, Präsident von Schlietholz, früherer Landtagsabgeordneter für Tettnang, ist im Alter von 89 Jahren gestorben. ,

Hall, 8. Mai. Entsprechend einer im Verein für Hebung des Fremdenverkehrs gegebenen Anregung läßt sich dieser die Wiederbelebung des alten Siedertan­zes angelegen sein, der erstmals wieder am kommenden Pfingstmontag aufgeführt werden soll, wofür gegen­wärtig die Vorbereitungen in vollem Gange sind. Der Tanz wurde letztmals im Jghre 1900 bei der Versamm­lung württ. Körperschaftsbeamten und am Liederfest des Schwäb. Sängerbundes aufgeführt. Er erregte ebenso wie bei den früheren Vorführungen großes Interesse bei der zahlreichen Zuhörerschaft, das ebenso den originalen Kostümen wie der eigenartigen Tanzweife gilt. Diesmal soll der Tanz in dramatischer Einkleidung, die sich auf seine Entstehung bezieht, am Pfingstmontag, einem j Tag, der mit feiner Stiftung zusammenhängt, im Saal ! des Gasthofs zumHirsch" aufgeführt werden. Es sind ? 2 Aufführungen vorgesehen, die eine vormittags halb 12 s Uhr, die zweite nachm, halb 4 Uhr. Das Eintrittsgeld ! ist auf 50 Pfg. festgesetzt. (Auswärtige können Karten j gegen. Einsendung von 60 Pfg. durch Herrn Verlags- f buchhändler Wilh. German, Hall, beziehen). Am Vor- f mittag pm 10 Uhr wird bei günstiger Witterung ein f Umzug der Sieder, die in Reichsstadtzeiten auch als k Feuerwehr dienten, mit ihren Siederinnen und der sogen. EFeurer" (unfern gegenwärtigen Steigern entsprechend) ? stattfinden. Es ist zu hoffen, daß durch diese geplanten Z Veranstaltungen unserer Stadt, die schon durch ihre Alter- f tumsdenkmale viele Fremde zum Besuch veranlaßt, noch ? eine.weitere Anziehung für diese geschaffen wird.

f In Stuttgart waren im Gewand Falkert zwei » Zimmermänner anläßlich der Reparatur eines Garten- j zauns mit dem Einschlagen von Pfosten beschäftigt, Da- < bei löste sich der 12 Pfund schwere Hammer vom Stil und » traf den 66jährigen, verheirateten Zimmermann Seitter ^ so unglücklichen den Kopf, daß der To d alsbald eintrat.

JU Gmünd wurde der Inspektor und ein Wächter der Wach- Und Schlisß-Gefellschaft samt ihren Frauen von der Polizei festgenommen. Sie hatten sich fortgesetzt Dieb­stähle in den von ihnen z'n bewachenden Gebäuden zu schul den kommen lassen. Auch Gegenstände die sie früher in Cannstatt!uud Stuttgart gestohlen hatten wurden in großer Zahl bei ihnen aufgefnnden. - ,

In der Maschinenfabrik von Gebrüder Böhringe'r in Göppingen ereignete sich ein bedauerlicher Unglücks­fall. Der erst 14jährige Sohn des 'Werfführers -Geiger war an einer Fräsmaschine beschäftigt und brachte.den linken Arm so unglücklich in die Maschine, daß er sich eine schwere Verletzung zuzog und der Arm vielleicht abgenom­men werden muß.

Die Kunstmühle von W. Benz in Auf Hansen OA. Heidenheim ist vergangene Nacht mit vielen Vorrä­ten abgebrannt. Der .Schaden ist sehr bedeutend.

In der Schiffbrauerei in' Ulm verunglückte ein 2-1 Jahre alter Arbeiter dadurch, daß er beim Oelen des großen Schwungrades pbglitt, wobei ihm von dem im Gange befindlichen Rade die Schädeldecke zertrümmert wurde.

Der 68 Jahre alte Sixenbauer Bäurle in Essi ra­gen OA. Aalen zog sich vor einigen Tagen eine kleine Wunde an der linken Hand zu, welche er' nicht gleich beachtete. Nun erlag .er der Wunde, durch welche sich Blutvergiftung gebildet hatte.

Der bei dem Brandfall im Bäcker Kenzler- s ch en Anwesen in Backnang verunglückte Feuerwehr­mann Rupp ist Mittwoch Vormittag seinen entsetzlichen Brandwunden erlegen.

ELI».

Stuttgart, 6. Mai. (Oberkriegsgericht.) Die Ser­geanten Erhardt und Beffy vom Jnf.-Regt. 127 waren vom Kriegsgericht Ulm wegen Mißhandlung und vor­schriftswidriger Behandlung eines Untergebenen zu 4. Wo­chen Mittelarrest verurteilt worden. Erhardt befahl dem Musketier Hofmeister in seinem Zimmer Mumpfbeuge zu -machen und als Hofmeister dem Befehl nicht nachkam, legte ihn Beffy über den Schenkel, während ihm Erhardt mit einem Stock einen Schlag auf das Gesäß versetzte. Beify packte außerdem Hofmeister an der Schulter und zerrte ihn hin und her, nachdem sich Hofmeister geweigert hatte, feinen Kopf in eine mit Wasser gefüllte Waschschüssel zu stecken, wie ihn Beify geheißen hatte. Gegen das Ur­teil legten die beiden Berufung ein, ebenso der Gerichts­herr. Die Angeklagten wollen nur Spaß gemacht ha­ben. Der Vertreter der Anklage bezeichnet^ es als eine Schädigung der Disziplin, wenn Vorgesetzte die Untergebe­nen zum Ungehorsam herausfordern. Das Oberkriegsg«- rrcht ermäßigte die Strafe auf 3 Wochen Mittelarrest,

Stuttgart, 7. Mai. Das Schöffengericht verur­teilte einen 19 Jahre alten Malergehilfen wegen Vergehen gegen Z 153 .der Gewerbeordnung zu einem Dag Gefängnis, Der Angeklagte, der Streikposten stand, rief einem aus einer Malerwerkstatt tretenden Kollegen zU:Arbeiten Sie wieder?, Das ist eine Schande!"

Stuttgart, 7. Mai. Am nächsten Samstag den 11, ds. Mts. kommt Vor dem hiesigen Schöffengericht vormit­tags von 9 Uhr ab, eine Klagsache zur Verhandlung, welche in weitesten Kreisen Interesse erregt. Es handelt sich nm die Privatklage 'des bekannten Herrn Leo Schweyev gegen den Herrn -Oberrevisor a. D. Ilion von hier. Her» Jrion wird von Herrn Schwester zur Klage gebracht, weil er geäußert haben soll, Herr Schweyer seimit unreinen Händen" im Anffichtsrat der Deutschen Verlagsanstalt zu Stuttgart gesessen. Herr Jrion hat eine große Anzahl von Zeugen in die Verhandlung laden lassen, welche die Wahrheit des von ihm gegen Herrn Schfinyer erhobene» Besichts in weiterem Umfange dartun sollen.

Ravensburg, 6. Mai. (Schwurgericht.) In der Straffache gegen die 30 Jahre alte Wirtswitwe Rosa Rößler von Edensbach und gegen den 28 Jahre al­ten Dienstknecht Karl Merz von Häringen OA. Kirchheim, welche angeklagt waren, sie haben in der Nacht vom 24. ans 25. Juli v. I. zu Edensbach den 55 Jahre alten Gastwirt Vinzenz Rößler, (Ehemann der Angekl. Rosa Röß­ler) in gemeinschaftlicher Ausführung der Tat, vorsätz­lich Und mit Ueberlegung getötet, indem sie ihm mittelst eines Rasiermessers den Hals abschnitten, ist nach fünf­tägiger Verhandlung, Samstag Abend das Urteil ge­fällt worden. Merz wurde des Totschlags und die Röß­ler der Anstiftung hiezu schuldig erkannt und beide neben zehnjährigem Ehrverlust zu der Zuchthausstrafe von 10 Jahren verurteilt.

Aus der Pfalz, 6. Mai. Vor der Landauer Strafkammer hatte sich heute der Gutsbesitzer und Wein­händler Karl Michael Seitz von Rhodt wegen Wein- ffälschung Zu verantworten. Es lag dem Angeklagten zur Last, seinen Wein, den er durch Aufguß von Zucker- Wasser herstellte, bedeutend überstreckt und ihm Chemika­lien zugesetzt zu haben. Da die Verhandlung einen si­cheren Beweis für Chemikalienzuwachs nicht erbrachte, erkannte das Gericht auf vier MonateGefäng- nis, von dem beschlagnahmten Wein werden 80000: Li­ter eingezogen.

Leipzig, 7. Mat. Wegen Mordes in Verbindung mit schwerem Raube verurteilte da« Schwurgericht den 21 Jnhre alten Schuhmackergeselle» Otto Kar! Naurus»«, der am 2S. März die Frau des Markthelfer Rochberger erwürgt und t-rrnuln her, zum Tode.

Ei» Fanatiker.

Zum 3. Mal stand vor dem Kriegsgericht in H am - bürg ein Musketier, welcher alsAdventist vom 7. Tage in der Zeit vom Freitag Abend bis Samstag Abend hartnäckig jeden Dienst verweigerte. Er war deshalb we­gen Ungehorsams zunächst mit 14 Tagen strengen Arrest Und dann mit 2 Monaten Gefängnis bestraft worden. Als er nach'-Verbüßung Weser Strafe in die Kompanie zn- rückkehrte, ermahnte ihn fein Kompanie-Chef, seine Wei­gerung aufzugeben und Dienst zu tun. Darauf erwiderte der Musketier jedoch: Nein ich kann's nicht tun. Darum kam er wieder in Untersuchungshaft. Das Gericht verur­teilte ihn nunmehr zu einer Gefängnisstrafe von 3 Monaten und 1 Tag.

Gtnttgari. Lundesprodukkeudörse. Bericht vom 6. Mai. In der abgelausenen Woche Herrschte Rcgevwett« bei niedrer Temperatur welch letztere sich am Schluß d «selben nicht «»erheblich erhöhte und den ersehnten Sonnenschein zum Durchbruch gelanacn ließ. Dementsprechend war auch die'Preisbewegung an den maßgebenden GerreidehandelSplätzen nicht einheitlich In Nordamerika habe« sie sichtbaren Vorräte wohl zugenommen, aber eine Rückwirkung a«f die Breis« hat dieser Umstand bis jetzt nicht ausznüben vermocht. Die abnehmenden, ni'il mehr belangreichen, inländischen Zufuhren fanden laschen Absatz bei sehr ante« Dreffen. Dagegen wird seitens der heimischen Müblen noch immer über »nlohnende Mehrpreise geklagt- Nach Futterstoffen herrscht sm »gesetzt lebhafte Frage. Insbesondere find Kurtergnste und Mats gesucht «nd höher zu bewerte». Nur nordamerikanischer Mais ist wegen seiner schlechten Beschaff-»- beit fast ganz vernachlässigt. Die Gesamttcndenz kann aber fortgesiyt als fest bezeichnet weiden Im einzelnen ist auf die nach . folgenden Notierungen zn verweisen. Es notieren per 100 Kilogramm frachtfrei Stuttgart, je nach Quält, ur.d Lirferwit: Weizen württ' L8 00-So 80, M. sränk. M di,bayrisch«8, 00 - 21.5 tt». niederMlyc. M.bis, dto. Rumämer 2Z.30. bis 21.50. dto. Ulks Mk. 0'.?8 bis 22 85. dt». Azima bis , No Laplata neu Mk. 81.85L1.78, dis, Amerikaner Mk 81 25 bis 2s.75, t to. Australier Ll.75 bisM. Kernen Oberland« Mk.bis .dto. Unterländer Ml. bk, Dinkel neu Mk. 1-1 bi» 15-. Roaaen wnrttemb«al>ch« neu M.bi«. tto. norddeutsch« Äk ONVO biS Ot.OO, dte. russisch« Ml >'U. 0 -> Ktz «w.00, Gerste - »nrttembergjsche Ml.. - vis, dte. Pfälzer nominell M. bi? - Mk., bayrischebis - Mk.. Taub« disMk.^. «Mer Mk. 00 »o bi« 00 <0, ungarische Mk bisMk, Moldau nominell'»»« bisMk., Anatolier nominell Tk.. lisFutter.,«':- russische Tk. 16. bis

IS.kiä, Hafer würUemdergischer Mk t». bis 80, dto. russischer Mk. 00 00 bis 00.00, Mats Laplaia Mk. l6 - vis 16.25 dto. Mixed Mk.bisYellow Mk. lO,'.w bis 00.00, Donau M.bis . Mehrpreise per 106 Kgr. tnki. Sack: Mehl Nr.O: Mk. 3V.S0 bis Mk. 31.50, Mehl Nr 1-. Mk 2?-- di, 30.- Mk.. Mehl Nr. 8: Mk. 27,50 bis 88.86. Mehl Nr. S: Mk 26.- bis Mk. 27.-. ML! Nr. «: Mk. 21- bi» Mk. 2b.-. Suppengrie, Mk S 0.80 vis Mk. 31.V6. Kleie Mk. 10. »i, Mk. (ohne Sack).