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mit Erzähler vom ^»chwarzwald.
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Leirfon !k. R.
Amtsblatt für die Stadt Dildbad.
verkündigungsblatt
der Rgl. Ksrstämter Wildbad, Meistern,
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mit
amtlicher ^remdenliste. !
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Montag, den 22. Kpcil
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KentsA^ Ukichsing.
Berlin, > 8 . April.
Präsident Graf Stslberg eröffnet die Sitzung um l.M. Uhr. Am BunOesratstisch ist Staatssekretär Graf Posgdowsky erschieneri. Zunächst wird gemäß einem Bericht der Gkschästsordnungskvmmission die Genehmigung der S l r afv e rf o l g u n g des Abg. Hilpert wegen Beleidigung nicht erteilt.
Bei der fortgesetzten Beratung des Etats tze» Re ich Samts des Innern wird über den Titel: Ausbau der Hoch Es n ig s bürg (150000 ME.) «bgestimmt. Der Titel wird gegen die Stimmen des Zentrums, der Polen und der Sozialdemokraten bewillig t.
Bei Titel: l 2 0 0 0 0 Mk. z u r B e k ü m p f u n g d e r Z-u b erkulost, bittet Abg. Enno (frs. Vpt.), auch KeichSinittel zur Erforschung der Genickstarre in das Ex- w»»rhiuariüul einzuseueu.
Bei der Position: 2 0 0 o 0 M k. z u r Erfors ch u n g der Xeb l a u sb ek ä mpi ung führt Abg. Preiß (Et- sisser: ans, daß die Gefahr der Verwüstung der Weinberge Hnch die Reblaus in Elsaß-Lothringen besonders groß sei. Der Redner bittet um Erhöhung dieses Fonds.
Abg. Bla ulen Horn (utl.) tritt für schärfere Bekämpfung der R^blausgefahr und für die Bewilligung der geforderten Mittel ein.
Staatssekretär Posadowskh erklärt, die Reblaus- dekäuipsung fei eine äußerst wulstige Aufgabe. Die Zustände in Elsaß-Lothringen Hütten sich nicht so sehr traurig gestaltet, wenn man nachdrücklich vorgegangen wäre. (Sehr richtig.). Es sei angeregt worden, dein Beispiele de» Schweiz, Oesterreich-Ungarns und Frankreichs nachzu- ksmmen, wo man die Erneuerung der Weinberge mit Amerikanischen Reben erfolgreich durchgeführt habe. Es gebe kein Land, welches so verschiedene Arten und so LmalitätSweine erzeuge wie das deutsche Reich. Es »auinr ober sehr lauge bis die Wejnstöcke auf der Grundlage der amerikanischen Reben sich veredelt hätten und dem Gehalte des ursprünglichen Weines sich wieder näherte». Die Regierungen hätten unter dem Drange der Verhältnisse sich nur ungern entschlossen, das Anstrock- nungsversabren um Metz aufzugeben: aber auf Herstellung eines Sicherheitsgürtels könnten sie nicht verzichten. Wenn man das Verfahren für ganz Elsaß-Lothringen preisgebe, werde die Olefahr der Ausdehnung des Seuchenherdes auf die Aheinprovjnz, die bayerische Pfalz und Baden ganz «uMM'ch größer werden. In der Rheinprovinz sei der
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Mampf gegen die dftblaus erfolgreich durchgeführt wor- tzefl. Der Bnndesmt und die preußische Regierung seien der Ansicht, daß die Anlage einer neutralen Zone zwi- Den dem verseuchten Elsaß-Lothringen und der Rhein- Provinz sehr notwendig u. nützlich sei u. wenn der Reichskanzler Und der Bundesrat kürzlich eine Entscheidung getroffen hätten, fei die alsaß-lvthringische Regierung verpflichtet, ihr Folge Ki leisten.
Der Rest des ordentlich e n Etats wir d b e- wi lligr.
Beim außerordentlichen Etat, der zur Förderung der Herstellung geeigneter kleiner Wohnungen für Arbeiter und Unterbeamte 4 Millionen verlangt, führt auf eine Anregung des Abg. Jäger (Ztr.), Staatssekretär Graf Posadowskh ans, es sei sein Bestreben, namentlich in den Industriezentren, die mittleren und unteren Bolks- klassen mit gesunden und angemessenen Wohnungen zu versorgen. Er halte daher für richtig, zunächst die lokalen Behörden anzu gehen, Grund und Boden in Erbpacht zu geben, um den Einzelnen zu ermöglichen, sich eine eigene Wohnung Kl erwerben. Das sei für die Kommunen wie auch für die großen Versicherungsgesellschafte: e e außerordentlich günstige Kapitalanlage, ohne daß sie das freie Verfügungsrecht einbüßen. In Erwägung zu ziehen wäre die Frage, ob das Erbbaurecht nicht auch im Bürgert. Oiesetzbuch festgestellt werden könne. Die vielen kleinen Wohnhäuser in London seien nur möglich gewesen, weil England schon seit Jahrhunderten das Erbbaurecht kenne. Der ungesunden Wohnungsspekulation werde so entgegen gewirkt.
Nach weiteren Ausführungen des Abg. Singer (Soz.) und Pfündtner (frs. Vpt.) wird der außerordentliche Etat bewilligt und der Etat des Reichsamts des Innern in zweiter Lesung genehmigt, außerdem eine Resolution angenommen, betr. Gleichstellung mehrerer Be- amtenkalegorien.
Es folgt die Beratung des 2. Ergänzungs- etats .und des Etats für die Schutzgebiete. Aolonialdirektor Dernbürg sagt, dieser Etat solle eine Entschädigung an die Farmer und Ansiedler im Gebiete des Herero- und Hottentotten-Aufstandes sein. Redner empfiehlt die Annahme des Etats, der den Ansiedlern zum Ankauf von Vieh usw. diene. Man sei infolge der in Preußen gemachten Erfahrungen davon abgekommen, die Entschädigung in Form voll Darlehen zu reichen. Tie Rückzahlungen würden übergroße Schwierigkeiten bereiten. Durch die Annahme des Etats werde der ^Patriotismus der Betroffenen gestärkt, man werde auch dadurch der
schwergeprüften, in schwerer Zeit treuen und zuverlässigen Bevölkerung den Dank abstatten, die nicht nur einen Verlust an Hab und Gut, sondern auch von manchen Familienangehörigen zu beklagen habe. (Beifall.)
Die Abgg. Spahn (Ztr.) und Richthosen - Danrs- dorf (kons.) sprechen sich für Ueberweisnng an die Budgetkommission aus.
Gouverneur v. Lindequi st führt aus, glücklicherweise sei der Ausstand soweit niedergeschlagen, daß der wirtschaftliche Betrieb wieder ausgenommen werden konnte. Mit den bewilligten 5 Millionen sei der allgemeine Konkurs abgewendet worden, den Farmern muß mit genügenden Mitteln aufgeholfen werden; die Schutzgebiete bluten noch aus tausend Wunden, namentlich fehlt es an Geld, das, dem Schutzgebiete gegeben, dem Reiche wieder zngutekommt. Eine größere Anzahl junger Männer sei in die Kolonien gegangen, um auf der Regierungsfarm Nendamm das wirtschaftliche Leben zu studieren und sich später anzusiedeln. Man müsse aber auch die alten Farmer als Lehrmeister erhalten. Das Reich trage au dem Aufstand insofern eine Schuld, als die Schutztruppe ungenügend war, statt der Darlehen sollten Unterstützungen g«-, währt werden. Ter Reichstag werde durch die Bewilligung der Millionen das Werk krönen und die Kolonien wieder in den Sattel heben.
Abg. Bebel (Soz.: meint, bewillige man die Unterstützung, so müßte man notwendigerweise die Konsequenzen ziehe!:: das würde im Falle des Kriegs in de« Heimat zu ganz enormen Opfern führen. Seine Parte? lehne die Forderung ab, weil, wie ans der Denkschrift hervorgehe, für die Gewährung oder Versagung nicht die? Bedürftigkeit der Ansiedler, sondern die Erwägung über den Wert oder Unwert der Kolonie an sich entscheidend sei.
Seniler (natl.) tritt für volle Entschädigung den Farmer ein: werde diese nicht gewährt, so sei eine Krisis Unvermeidlich. ;
Kopsch (frs. Vp.): Tie hier beanspruchte Freigebig-! ke.it würde auf Kosten der deutschen Steuerzahler erfolgen^ Seine. Partei stimme der Kommissionsberatung zu, werde aber die Frage, in der er keine nationale erblicke wohlwollend erwägen. (Beifall.) !
Herzog (iv. Bggtt spricht die Zustimmung seine« Partei zur Forderung aus.
Lieb ert (Rpt.) sagt, der Reichstag habe die. moralische Verpflichtung, den Ansiedlern den Schaden zu ersetzen.
Daniit schließt die Debatte. Ein Antrag Bebel nuK Vertagung wegen zu großer Ermüdung der Abgg., Ionrna-r
Biel Klagen hör' ich oft erheben
Bon, Hochmut, den der große übt.
Zer Großen Hochmut wird sich geben.
'Wenn unsre .Kriecherei sich gibt.
Bürger.
M'NK der ArühlMg kämmt.
Ro«!,:, von Margarine Böonie.
Nachdruck seriw'c».
(Fortsetzung).
Etwa vierzehn Tage nach der sensationellen Flucht des Lichtbadbegründers brachte das Mädchen Liselotte eine Ksple eines Herrn, der nach Frau Doktor Menger fragte, j Liselotte las die große, korrekte Karre: - Matthias ÄPäflein - , schüttelte den Kops und befahl, den Herrn in den Salon zu führen. Da die. Mutter fremde Besuche niemals empfing, und es sich bei solchen auch meistens um zeschäftliche Angelegenheiten handelte, ging sie dann selber hinüber. Herr Matthias Schäften: machte einen sehr respektablen und vertrauenerweckenden Eindruck. Er trug einen tadellosen schwarzen Rock, ebenso tadellose Hand- Huhe und in-der rechten Hand einen fiinkelneuen Zylinder.
-»ein nettes, angenehmes Gesicht strahlte vor Freundlichkeit und Wohlwollen. Nach einigen einleitenden Redensarten kam er ans den allerdings recht peinlichen Avec? seines Besuches. Es handelte sich uni eine Wechscl- leichieiue. Er glaube nicht sehl-mgehen, wenn er annehme, i kann, muß ich ihn verklagen. Ich glaube nicht, daß Ihrer Daß diese Angelegenheit den, gnädigen Fräulein fremd j Frau Mutter das lieb wäre. Ihr Hvrr Bruder studiert, ! sei. Der Herr Inmnieur Ribbeck habe vor Monaten eine größere Summe uou ihm leiben wollen, da er Schäs- lein dem Fonber aber schon damals nicht recht ge td«uy habe er chm das Geld nur mit der Bedingung ge- Hsbeu, daß Herr Ribbeck einen Burgen bringe.
Bürgschaft sei um Herrn Viktor Menger geleistet
ger als Bürge. Da nun der Wecksiel, der vor einigen Tagen fällig war, nicht eingelöst sei, so bleibe ihm - - Schüf- lein nichts anderes übrig, als sich an den Bürgen zu halte».
Liselotte verstand zwar den kurze» Sinn nur halb, aber sie verstand doch so viel, daß Viktor für Ribbeck eine Bürgschaft übernommen hatte nnd man ihn nun zur Za bl »ng der Schuld heranziehen wollte.
„Um wieviel handelt es sich denn?" fragte sie.
„Sechstausend Mark."
„Sechstausend Mark", wiederholte Liselotte mit einein merkwürdig leeren Blick. . . nnd nach einer Weile mit gezwungenem Lächeln: „Da haben Sie einen schlechten Bürgen, Herr Schäflcin. Mein Bruder hat keinen Pfennig Vermögen, erhält jede Mark aus unserer Hand und würde selbständig noch nicht über fünfhundert, geschweige denn über sechstausend verfügen können."
„Gnädigste verzeihen . . . Sie haben eine Unrichtige Auffassung von der Sachlage", sagte Matthias Schäflein sanft mit tiefem Ernste. „Offen gestanden, ich bin nicht Selbstgeber der Summe. Ich bin überhaupt kein Kapita- lich. Ich beziehe die Summe von Geldleuten, die sich persönlich nicht gern mit Oieschäften abgeben, und erhalte dafür ein paar Prozente. Mein Gott, man ist eben heutzutage auf allerhand Arten des Erwerbes angewiesen, wenn inan seine Familie ehrlich dnrchbrmgen will! Die Sache liegt also so: Erhalte ich die ausgeliehene Summe nicht zurück, so bin ich meinem Geldmann dafür haftbar. Sie sehen, ich befinde mich in einer Zwangslage. Die Verhältnisse drängen mich, konsequent vorzugehen. Wenn Ihr Herr Bruder nicht zahlen will oder nicht zahlen
wird über Jahr und Tag in ^taatsdieny treten, da wäre über alle Berge?
sticheir, sich mit einem Schuldschein, den Ihre Frau Mutter; unterzeichnet, zu begnügen. Sie würden dann die Sechstausend nicht direkt zu bezahlen, sondern mir mäßig, mih etwa sechs Prozent, zu verzinsen haben. Sie sehen darins unser Entgegenkommen. Ich kann Ihnen, wie gesagch nur dringend empfehlen, Ihrer Frau Mama zu einem; solchen Arrangement zu raten."
„Ich werde die Angelegenheit näher ins Auge fassen und Ihnen Nachricht über unsere Entscheidung zukommen lassen" sagte Liselotte kühl. „Wollen Sie mir Ihre Adresse anfschreiben?"
Herr Schäflein verneigte sich zustimmend. Eine kleine Unruhe machte sich in seinen Zügen bemerkbar. Sein! Gewährsmann hatte ihn offenbar falsch oder vielmehr ungenau unterrichtet. Der hatte nur von Frau Menger, der Inhaberin der Pension, als einer vornehmen, leidende!» Dame gesprochen. Und mit solcher, das wnßre Schäflein! aus Geschäftserfahrung, ließ sich leicht umspringen. Die> Sorte gibt eher das letzte Stück Brot hin, ehe sie demt vergötterten einzigen Sohn die Karriere versiunmelt, und der Gedanke ans Gericht ist für diese Arr sensitiver Naturen ein wahres Fegefeuer. Daß die erwachsene Tochter, die der Gewährsmann nur beiläufig erwähnt hatte, hier regierte, sah Schäflein auf den ersten Blick. Auch datz man der nicht ohne weiteres ein M für ein U machen konnte.
„Ich bedauere unendlich. Sie mit dieser unangenehmen Angelegenheit behelligen zu müssen, Gnädigste," säuselte der Brave, „es ist gewiß und wahrhaftig keine Kleinigkeit, für fremde Leute solche Summen zu blechen. In unserer aller Interesse möchte ich wünschen, das; cs der Polizei gelingt, den Erzhaliinken, den Ribbeck, bald zu sangen. Aber ich fürchte, der ist mit seinem Raube längst
*::f den zweit. !' au Riblu.
ecksiel, der nach Aolanf des vereinl-artei' iSgestellt wnr fungierte Herr M-...
eine solche Affäre ein übles Ding. Wir würden natürlich, fall- wir keine sofortige Deckung erhallen, aus kein küns ligt? Erbteil Beschlag legen, kurz, uns zu sichen! suchen. Tiefe j Fch möchte Ihne» daher dringend einen Vergleich ein Auch j pfehlen. Wir lassen mit uns reden. Wir sind ja keine
Blutsauger, nur reelle, nüchterne, praktisch erwägende Ge schäsisleule. Ich würde meinen Kapitalisten gn bewegen
Liselotte antwortete nicht. Stumm, mit einem knap j pen Kopfnicken, erwiderte sie den Bückling des freund ! lichen Schäflein. Als er fort war, wußte sie immer noch j nicdts mn sich ainiifaiigen. Sie riß die Fenster auf, weiß j die Luft im Zimmer sie erstickend schwül dünkte.
(ForisiHung folgt)..