langen auch Erfolg haben. Es würden dann noch einige der älteren Gesetze, wie .z. B. das Gesetz über den Ver­sicherungsvertrag, bis dahin in erster Les­ung erledigt werden, sodaß diese Vorlagen gleich an die Kommission gehen könnten und der Reichstag, wenn er im herbste wieder Zusammentritt, von diesen ersten Lesun­gen befreit wäre. Das Gesetz über die Majestätsbe - leidig ungen soll zuvor noch alle drei Lesungen durchmachen.

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Künstler-Enthusiasmus. In der letzten Woche hat in Berlin die Operngesellschaft des Fürsten von Mo­naco Vorstellungen gegeben. Der Fürst der lästerlichsten Spielhölle der Erde erhielt für das Gastspiel seiner Künstler vom Kaiser den höchsten preußischen Orden, den vom Schwarzen Adler". Die Künstler wurden vom Kaiser ge­radezu auffallend ausgezeichnet, von der Kritik aber er­hielten sie die Notemittelmäßig". Kein Wunder, daß die Künstler auf den Kaiser besser zu sprechen sind als auf die Kritik. Der Komponist Saint-Sains, der dem En­semble sich angeschlossen hatte, schwärmt geradezu für den Kaiser. Der berühmte Komponist schreibt der Temps ei­nen Brief, worin er hervorhebt, daß Kaiser Wilhelm die Künstler mit jener Freundlichkeit und Herzlichkeit beglück­wünscht habe, welche alle diejenigen kennen würden, die die Auszeichnung genossen hätten, sich ihm zu nähern. Seine Majestät habe über alle Fragen der Kunst mit voll­stem Sachverständnis und mit seltener Feinheit gesprochen und dabei die ernstesten Dinge scheinbar leichthin und mit jener bestrickenden fröhlichen Laune behandelt, welche sei­nen Gesprächen einen so großen Reiz verleihen. In Kai­ser Wilhelm, fährt er fort, sind zwei Menschen, der Krieger mit den harten Zügen und der Künstler mit dem lachenden Antlitz. Meinen Kunstgenossen und mir war es vergönnt, blos dieses Gesicht betrachten zu dürfen, sowohl im Theater, wie bei den intimen Empfängen, die in uns eine unaus­löschliche Erinnerung zurücklassen werden.

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Daß mit dem Oberbürgermeister Adickes aus

Frankfurt bei seiner neulichen Anwesenheit in Berlin we­gen Uebernahme eines Ministerpostens ver­handelt worden sei, ist von derDeutschen Tagesztg." leb­haft bestritten worden. Sie hatte darauf hingewiesen, daß der Reichskanzler ja gar nicht in Berlin gewesen, und daß Adickes von dem Kaiser auch nicht empfangen worden sei. DerFränk. Kur." teilt nun mit,daß Herr v. Lucanus, der Leiter des kaiserlichen Zivilkabinetts, die Person war, die Herrn Adickes nach Berlin berief und mit ihm verhandelte, und da Herr v. Lucanus nicht aus eige­nem Antriebe, sondern nur auf kaiserlichen Wunsch der­artige Verhandlungen geführt haben kann, so darf man immerhin Herrn Adickes als einen der Männer betrachten, diekommen" werden, wenn nicht bald, so doch in abseh­barer Zeit." Der Gewährsmann desFränk. Kur." ist der Meinung, daß Herr Adickes Nachfolger des Grafen Posadowsky werde, und daß die große Rede des jetzi­gen Staatssekretärs des Innern im Reichstage über sein sozialpolitisches Programm als eine Art Abschiedsrede auf­zufassen sei. (?)

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Wie man Ausfrager los wirb. Der italienische Abg. Cirmeni, der für die BerlinerNationalztg." korrespondiert, erzählt in dieser sehr lustig über die Art, wie ihn Fürst Bülow in Rapallo empfing. Der Em­pfang war nämlich durchaus nichtssagend, obgleich sehr viel gesprochen wurde zumeist freilich vom Empfänger, der seinen Gast mit einer Sturzflut bezaubernder Liebens­würdigkeit überschüttete. Cirmeni, der sein Schicksal mit gutem Humor trug, erzählt über den Empfang beim deut­schen Reichskanzler:

Nachdem Bülow seinem Besucher kurz erklärt hatte, daß er sich über Tittonis Besuch gefreut, und daß der Dreibund sich immer mehr befestige, wobei die drei Alli­ierten beständig bestrebt seien, den Frieden zu bewah­ren usw., begann der Reichskanzler enthusiastisch die Schönheiten Italiens ünd dessen ökonomischen Fortschritt zu loben. Dabei sprach Bülow so unge­heuer schnell, daß cs für Cirmeni unmöglich war, auch nur ein Wort oder eine Frage politischer Art einzu­werfen. Er hätte sich gern über die Abrüstungsangelegen­heit erkundigt, aber gegenüber der Zungenfertigkeit- kows kam Cirmeni überhaupt nicht zu Wort, und sv ergab er sich seufzend in die Rolle des stummen Zu­hörers, der zuhören mußte, wie der Reichskanzler u. a. die verschiedenen Durchbohrungen der Alpen pries und dabei folgendes zum besten gab:Jetzt muß der Splügen durch­bohrt werden, denn mehrere venezianische Provinzen, Ve­nedig selbst und die Lombardei mit Mailand werden den größten Gewinn davon haben. Der Handel Norditaliens wird sich enorm steigern, und der Tunnel wird vom größ­ten Nutzen für die Südschweiz und für einen Teil Oester­reichs, Wien nicht ausgenommen sein. Ich bin überzeugt, daß der erste zu durchbohrende Berg der Splügen sein sollte." Dann sprang Bülow in seinem Vortrage plötz­lich vom Splügen aus Süditalien und Sizilien über. Er zeigte sich begeistert von den Schönheiten Siziliens und Apuliens und sagte, daß Kaiser Wilhelm Apulien lancieren" (in die Mode bringen) wolle, wie er Norwe­gen lanciert habe. Der Kaiser rede allen Deutschen zu, Apulien zu besuchen, er habe sogar das Bild einer Kirche in Apulien in Deutschland reproduzieren lassen. Von Si­zilien sprechend, ries Bülow aus:Schade, daß die Frem­den gewöhnlich nicht bis nach Sizilien gehen!"

So fuhr Bülow in seinein Lobgesang unaufhörlich mit größter Schnelligkeit fort, bis die Frühstückszeit he- rangekommen war und Cirmeni sich verabschieden mußte, ohne daß er etwas anderes zu sagen vermochte, als zum Schluß:Ich danke Ihnen bestens", woraus Bülow ant­wortete:Nein, ich bin cs, der Ihnen für den Besuch zu danken hat!"

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In der russischen Duma ist es in der letzten Zeit öfters recht lebhaft hergegangen. So auch am Dienstag wieder, da bas Haus eine Interpellation über die Er­eignisse in Riga, wo bei einem Fluchtversuch am 13. sieben Gefangene getötet und 17 verwundet wurden, während die übrigen 74 vo.r sjn Feldgericht gestellt werden sollten,

verhandelte. Nach dem Bericht nimmt die Debatte einen stürmischen Verlauf. Das Mitglied der äußersten Rechten S'chulguin wendet sich an die Sozialisten und sagt: Sie protestieren gegen die Todesstrafe, aber sagen Sie mal offen, haben Sie nicht eine Bombe in der Tasche? Hierauf erhebt sich ein unbeschreiblicher Lärm. Man ruft:Hinaus!" Vizepräsident Posnanski läutet und stellt mit Mühe die Ordnung wieder her. Die So­zialdemokraten verzichten sodann auf Dringlichkeit der In­terpellation, die der Kommission überwiesen wird. Die Duma beschließt mit großer Mehrheit, Schulguin wegen Beleidigung von Deputierten von der heutigen Sitzung auszuschließen.

Berlin, 16. April. DasMilitärwochenblatt" mel­det: Oberst D eimling, unter Ernennung zum Komman­deur des 39. Jnf.-Regts., und Oberstleutnant v. Kampts, angestellt beim Stabe des 28. Jnf.-Regts., sind beide mit dem 30. April aus der Schutztruppe in Südwestafrika ausgeschieden. Dem Oberst Müller, Kommandeur der Schutztruppe in Kamerun, ist der Charakter eines General­majors verliehen worden.

Königsberg i. Pr., 16. April. Bei der Landtags­ersatzwahl wurde Pachnicke mit 674 Stimmen gewählt.

Hamburg, 16. April. Zwischen dem Kolonial- amt Und dem Generaldirektor der Hamburg-Amerika- Linie Ballin hat eine freundschaftliche Besprechung statt­gefunden, über die eventuelle Beteiligung der neu geschaffe­nen Betriebsgemeinschaft der Hamburg-Amerikalinie und der Wörmannlinie an den Regi erungstranspor- ten nach Den tsch-Südwestafrika. Weitere Be­sprechungen werden demnächst stattfinden.

Köln. 17. April. Die dominierende ländliche Be­völkerung im Wahlkreis S che i d e n - M alm e d y fetzt der Zentrums-Kandidatur Ferb er entschiedenen Widerstand entgegen. Sie will den Grafen Spee als Kandidaten.

Frankfurt, 16. April. Der Reichs- und Landtags­abgeordnete Oeser ist an Brust- und Rippenfellentzünd­ung erkrankt und kann sich infolgedessen in der nächsten Zeit an den parlamentarischen Arbeiten nicht beteiligen.

Pforzheim, 17. April. Der hiesige Bürgeraas­schuß bewilligte dem Oberbürgermeister Habermehl eine Gehaltserhöhung von 13 000 auf 17 000 Mark ohne Woh­nungsgeldentschädigung.

München, 16. April. Die Sozialdemokraten erösfneten am Montag den Landtagswahlkampf mit zwei gutbesuchten Versammlungen, in denen v. Vollmar Und Adolf Müller sprachen. Bollmar forderte ein besse­res Gemeindewahlrecht und die Reform des Vereins- und Versammlungsgesetzes. Müller erklärte unter anderem: Wir sind keine Feinde der Liberalen. Eine entschieden liberale Partei wäre äußerst nützlich für die Entwickelung in Bayern, aber leider liegen die Dinge bei uns so, daß die Liberalen mit den Konservativen einen Kompromiß Abgeschlossen haben.

Rom, 16. April. Kardinalerzbischof Fischer las heute im Vatikan eine Messe, der zahlreiche Kölner Pilger bei­wohnten. Der Kardinal richtete danach eine Ansprache an die Versammelten. Am Sonntag werden die Kölner Pil­ger vom Papst empfangen werden.

Rom, 16. Alpril. Nach dem NeapelerTon Marzio" will Tittoni auf der Friedenskonferenz seinen Vermittlungsvorschlag dahin formulieren, daß der englische Abrüstungsantrag im Prinzip ange­nommen und sein Inkrafttreten bis zu einem Termin verschoben werde, wo die kleineren Mächte ihr jetziges mi­litärisches Programm durchgeführt hätten.

London, 16. April. In einem Fahrradladen in Edinburg fand die Polizei 3000 bis 4000 Patronen sowie eine Anzahl Revolver. Ter Inhaber des La­dens ist ein Ausländer. Die Munition und die Revolver waren aus Hamburg gekommen. InGlasg ow wur­den 25 ZOO Patronen gelandet, von denen die Polizei 15 000 am Samstag entdeckte; der Verbleib der übrigen 10000 ist noch unbekannt. Die Polizei glaubt, daß die Munition aus Südafrika gekommen ist und nach Rußland gehen sollte.

London, 16. April. DerTimes" wird aus Pe­king von gestern gemeldet: Das Wkommen zwischen China und Japan betreffend die Mandschurei­bahnen wurde heute von dem chinesischen Bevollmäch­tigten und dem japanischen Gesandten unterzeichnet. In dem Abkommen wird bestimmt, daß China die Eisenbahn Hsinmintun-Mukden zum Preise von 166 000 Pfund Ster­ling kauft und in einem Monat in den Besitz der Bahn tritt. Das Abkommen enthält ferner die Präliminarbe­stimmungen über den durch China und Japan auszufüh­renden Bau einer Eisenbahn von Kwangchengtse nach Kirim

London, 17. April. Bei der gestrigen in der Guild Hall stattgehabten Verleihung des Bürgerrechts der City von London an die Premierminister der Kolo­nien zog ein Vorgang allgemein die Aufmerksamkeit auf sich. Als der Lord-Mayor Earl Roberts 'und Botha zusammen auf der Estrade Platz genommen hatten, schüt­telte Botha dem Lord mayor die Hand und wandte sich dann zu dem Feldmarschall Earl Roberts, der sich genähert hatte und schüttelte auch diesem die Hand. Tie Anwesenden brachen in stürmischen Beifall aus.

Lodz, 17. April. Bei einer Schlägerei zwischen Ar­beitern wurden 2 getötet und 6 verwundet. Die Beer­digung einer Arbeiterfrau wurde zu revolutionären Kund­gebungen benutzt, wobei 50 Personen verhaftet wurden.

Aus Heidelberg wird gemeldet: Ein 16jähriger Küferlehrling, der in einer Varietevorstellung einen Kinn­akrobaten gesehen hatte, wollte nun ebenfalls solche Hänge- übungen machen. Dabei zog sich die Schlinge zusammen und der Junge büßte seinen gefährlichen Versuch mit dem Tode.

In Lengfeld an der Odenwaldbahn hat der Sta­tionsassistent Lang feine 12jährige Tochter mit d m Beile erschlagen und alsdann versucht, sich selbst durch Oeffnen der Pulsadern zu entleiben. Lang sollte auf ärztlichen Rat sich demnächst in eine Lungenheilanstalt be­geben. In der hochgradigen Erregung über sein Leiden

mag er den Entschluß gefaßt haben, seine Lieblingstochter zu töten. Er brachte seinen Entschluß zur Ausführung während seine Ehefrau in der Frühmesse weilte.

In Rorschach kam ein 23jähriger junger Mann in einem Transformatorenhäuschen mit dem 10 000 Volt starken elektrischen Strom in Berührung. Er war sofort tot.

Aus Montreal wird gekabelt: Eine zweite Feuers­brunst in der Mc. Gill-Universität zerstörte das Medi­zingebäude. Der Verlust beträgt eine halbe Million. Das Museum ist unersetzbar. Es wird Brandstiftung ver­mutet.

Die Städte Tisetla, Chilapa und Chilpan- cingoinMexiko, mit zusammen etwa 13 000 Einwoh­nern, sind zerstört. Die Zahl der Toten beträgt h u n- dert. Das Erdbeben umfaßt eine große Fläche am Golf von Mexiko. Eine Flutwelle überschwemmte das Land.

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Paris, 16. April. In der Zuckerraffinerie Sah sind heute an 4000 Arbeiterinnen in den Aus st and getreten.

!Ki««A«»chrichte«. vr««nut: De« zeprüstk« AMerMil Nscifser Lei» Oveioml Aalen zum Karizl.'iSe««ten beim Oberamt Obcrni»r', den ?eprüjlk« Assistenten Thmcr beim Oberamt Neuen­bürg zum Aanpeibeamten beim Oberamt Urach, den prüften Assistenten Italer bei» Oberamt Balingen zum Kauzleibeamteii beim Oberamt Oebriuge» und de« »eprusten AMenien Jenucwein beim Oberamt Fieuteuftadt zu» Kanzleltcamten beim Oberamt Aalen je unter V.r- Uihuni de! Titels .Ober« »rrsekretäi"

Der Liberale Laude-Verbaud wird seine Haupt­versammlung, wie dieN.-Z." hört, am Sonntag 5. Mai in Stuttgart abhalten.

Haudwerker-Orgauisatio«. Die Gründung eines württembergischen Landesverbands der Schreiner- meister soll, wie wir bereits vor einiger Zeit meldeten, Mitte Mai hier ersolgen. Die vorbereitende Sitzung des hiefür eingesetzten Ausschusses findet am 22. ds. Mts. in Plochingen statt. Die Gründung eines Wagner­meisterverbands für Württemberg findet am 21. ds. Mts. im Charlottenhof in Stuttgart statt. Die GrSnd- ungsversammlung wurde durch das Sekretariat der Stutt­garter Handwerkskammer einberufen.

Reutlingen, 16. April. In einer gutbesuchten Ver­sammlung von Interessenten der Landeskarten wurde der Beschluß gefaßt, sich mit den Kollegen von Ulm soli­darisch zu erklären und eine Petition um Beibehaltung der Landeskarten an den Landtag einzureichen. Es soll in nächster Zeit eine öffentliche Versammlung stattfinden, um noch weitere Kreife dafür zu interessieren.

Tübingen, 17. April. Der vormalige Schultheiß Grace von Nehren und sein früherer Assistent Geiger wurde heute wegen Falfchbeurk undung bei Grundstücksver­trägen zu 1 Monat und 8 Tagen Gefängnis verurteilt. Grace ist feit einigen Tagen wegen anderer strafbarer Handlungen in Untersuchungshaft.

Freudenstadt, 16. April. Die beabsichtigte Sperr­ung der Straßen Freudenstadt-Rippoldsau und Schöm- berg-Reinerzau für den Autonrobilverkehr während der kommenden Knrzeit hat eine lebhafte Bewegung in unserem Bezirk hervorgerufen. Am letzten Sonntag fand imDrei­könig" eine stark besuchte Versammlung von Gewerbe­treibenden, Gasthofbesitzern, Vertreter der bürgerlichen Kol­legien, Vertreter des württembergischen Automobilklubs u. a. statt, wobei beschlossen wurde, an das königliche Oberamt eine Eingabe um Unterlassung der geplanten Maßregel zu richten.

Der Sohn des früheren Schultheißen in Köngen, der 21jährige Geometerkandidat Keller, ist dieser Tage auf tragische Weise ums Leben gekommen. Auf einer Exkursion, die von der Fachschule für Vermessungswesen unter Führung von Professor Weitbrecht gemacht wurde, löste sich an einem Gebäude in Obertürkheim beim An­legen der Leiter zum Zweck der Markierung eines Höhen­visiers eine Dachplatte und fiel Keller auf den Kopf, wo­durch eine stark blutende Wunde entstand. Nachdem diese zunächst rasch geheilt war, stellte sich nach 8 Tagen hefti­ger Kopfschmerz und Anschwellung des Kopfes ein; alle angewendeten Mittel versagten und am letzten Freitag trat 4>er Tod ein. Die gerichtliche Sektion ergab als Todesursache Wundrotlaufentzündung.

Sonntag früh wurde von den Instrumenten der Erd­bebenwarte in Hohenheim ein starkes Fernerdbe­ben ausgezeichnet, das um 7 Uhr 21 Minuten 13 Se­kunden begann und nahezu 2 Stunden lang die Apparate in Bewegung hielt. Die stärksten Stöße wurden um 7 Uhr 57 Minuten und um 8 Uhr verzeichnet, (f. Tele­gramme, Mexiko).

Aus Reutlingen wird berichtet: Auf der Halte­stelle Ulrich Gminder ist durch den Gönniger Lokalzug der Arbeiter Raifch von Lustnau getötet worden. Der Verunglückte soll unter die Räder gefallen und zu Tod gedrückt worden sein.

In Nehren OA. Tübingen wurde der Molkerei­befitzer Göhner ünter dem Verdacht, fein Haus in Brand gesetzt ünd um den Verdacht von sich abzuwälzen und weitere Brände gelegt zu haben, verhaftet. Bei den Nachforsch­ungen hat der Landjäger auch den dressierten Spürhund! mit verwendet.

Der ca. 35 Jahre alte Zimmermann Proß von Ober-- waldeck OA. Freudeustadt hat sich bei seiner Behausung auf offener Straße absichtlich (angeblich weil er zu einer Ueb- ung einrücken sollte) in die Brust geschossen. Er wurde von dem behandelnden Arzte sofort nach Tübingen gesandt. An seinem Aufkommen wird gezweifelt. Er ist verheiratet und Vater eines Kindes. Proß soll die Tat in geistiger Umnachtung ausgeübt haben.

Stuttgart, 16. April. Vor dem hiesigen Oberlan- desgericht gelangte heute ein für die Frage der Anwendung des Margarinegesetzes interessanter Fall zur Entscheidung.