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Braunschweig, 20. März. Der Regentfchaftsrat und die staatsrechtliche Kommission des Landes berieten in geheimer Sitzung über die Regentenfrage. Der Landtag ist auf Dienstag einberufen.

Mannheim, 20. März. Der Bürgerausschuß hat in seiner heutigen Sitzung das Gehalt des Oberbürger­meisters von 20 000 aus 23 000 Mark erhöht. Das hiesige Variete-Theater,Apollo" hat das Konkurrenz­unternehmen, das Saalbau-Theater, um 350 000 Mark angekauft; die Uebernahme erfolgt am 15. Juli.

Mannheim, 81. März. Hier und in Rheinau macht sich ein fühlbarer Wagenmangel geltend, ein Um­stand, der die hiesige Handelskammer veranlaßte, bei der Generaldircktion um Vermehrung des Wagenparks zu pe­titionieren. Auch im Ruhrgebiet setzt die jtzalamität mit dem Wagenmangel wieder ein.

Pforzheim, 19. Mürz. Der Bürgerausschuß hier hat einstimmig beschlossen, als zweiten Bürgermei­ster einen Techniker in Aussicht zu nehmen und hier­für den bisherigen Stadtbaurat Adolf Schnitze, der seit 1. Juli 1906 diesen Posten mit der Anwartschaft auf den Bürgermeisterposten bekleidete, vorzuschlagen.

Czernowitz, 21. März. Laut Meldungen aus den Grenzbezirken greisen die Bauernunruhe u in Rumä­nien und zrvar im nördlichen Moldaugebiet immermehr um sich, lieber 3000 jüdische Flüchtlinge haben in den über der Grenze gelegenen Orten Azkany und Suecara Zuflucht gefunden. Etwa 2000 aufrührerische Bauern marschieren gegen Mihaileni, wo stündlich Gewalttätig­keiten errvartet werden. Auch dort befinden sich jüdische Flüchtlinge, zumeist Frauen und Kinder, um sich zu retten. In Botoschany kam es zwischen den Bauern und den Juden zu einer förmli chch en Schlacht, ioo- bei es viele Tote und Verwundete gab. Seitens der rumä­nischen Regierung ist die Mobilmachung des 4. Armeekorps angeordnet.

San Remo, 21. März. Die Leiche des, Grafen Lambsdorff wird nach Petersburg überführt werden, um dort in dem Erbbegräbnis der Familie beigesetzt zu werden.

Sofia, 19. März. Das weitere Ergebnis der Un­tersuchung bezüglich des Min ist er Mords bestätigt die Entdeckung von der Existenz eines weit­verzweigten anarchistischen Netzes. Erdrük - kende Beweise liegen gegen den Büchsenmacher des hiesi­gen Militärarsenals, Blaskow, vor, von dem sich her­ausstellt, daß er einer der Hauptanarchisten ist.

Budapest, 20. März. Die Ausglei chsberat- ungeu zwischen den beiden Regierungen wurden heute Abend 10 Uhr vorläufig abgebrochen.

Konstantinopel, 19. März. Der Mali von Brussa richtete telegraphisch an das Palais die dringende Bitte, dem in Brussa in der Verbannung befindlichen früheren Chef der Geheimpolizei Fehim Pascha einen anderen Aufenthaltsort anzuweisen. Der Mali meldet nämlich, Fehim widersetze sich den Anordnungen der Behörden, die kein Mittel hätten, gegen ihn einzuschreiten. Er habe verschiedene Exzesse gegen einzelne Bewohner von Brussa unternommen, dessen friedfertige und arbeitsame Bevöl­kerung jetzt in beständiger Furcht und Aufregung vor Fehim und seinem Stabe lebe.

Schanghai, 20. März. Täglich laufen hier Meld­ungen ein, welche die Hungersnotlage in den Pro­vinzen Kiangsu, Anhui, Kiangsi und Chekiang andauernd als schlimmer bezeichnen. Die Generalgouverneure er­suchen den Thron, zwecks Ankaufs von Reis in Saigon und Bangkok eine Million Taels anzuweisen, weil sonst ein allgemeiner Aufstand unausbleiblich sei.

Honolulu, (Hawaii), 20. März. Hier hat das neue Einwanderergesetz, das die japanischen Arbeiter von Amerika ausfchließt, große Erbitterung hervorgerufen. Eine Versammlung von Japanern hat beim Auswärtigen Amt in Tokio protestiert und auch an den amerikani­schen Präsidenten eine Protestdepesche abgelassen.

In Lindau ist während eines Dampfermanövers auf dem Bodensee ein bayerischer Matrose ertrunken.

In Rheine und Duisburg sind Fälle von Ge­nickstarre konstatiert worden.

Das Berliner Tageblatt meldet: Auf der Rix- dorf-Mittentoalder Privatbahn stießen 2 Züge zusammen. 8 Passagiere wurden mehr oder minder schwer verletzt.

Der unheilbar kranke Müller Katzer in Löwen­berg erschoß derSchles. Ztg." zufolge aus Verzweif­lung darüber in Abwesenheit seiner Gattin und der beiden Ältesten Kinder die drei jüngsten Kinder und sich selbst.

In Wilhelmshaven ertranken 4 bei der Tau­cherglocke beschäftigte Arbeiter.

Aus Usedom wird gemeldet: Am Dienstag drang in Camp bei Carnin der Zimmermann Schwarz in die Wohnung der Eltern seiner von ihm getrennt lebenden Ehefrau, die gegen ihn den Scheidungsprozeß angestrengt hatte, und gab auf die in der Wohnung Anwesenden, da­runter die Schwiegereltern und seine Frau, Revolverschüsse ab, durch die seine Schwägerin leicht verletzt und sein eige­nes Kind getötet wurde. Schwarz tötete sich darauf selbst.

Aus St. Gallen wird gemeldet: Durch eine große Lawine wurden die Post Ragaz-Vättis und fünf Stxa- ßenarbeiter verschüttet. Mit Not wurden die Arbei­ter gerettet. Die Poststraße im Vättisertal ist durch La­winen gcspertt. In Obertoggenburg wurde durch das! Hochwasser eine Scheune mit Vieh fortgeschwemmt.

Ar»eiteröe«e-nng

Stuttgart, 20. März. Die hiesigen Schuhma­chergehilfen sind in eine Lohnbewegung eingetreten. Sie haben den Meistern einen neuen Tarif vorgelegt, in dem eine Lohnerhöhung von 25 bis 35 Proz. verlangt wird. Eine Stellungnahme der Meister ist noch nicht er­folgt.

Leipzig, 20. März. Die Holzindustriellen Leipzigs erklärten sich in einer stark besuchten Versamm­lung mit den Arbeitgebern der Städte solidarisch, in denen am 1. April der Tarif abläuft. Sie beschlossen, wenn bis zum 1. April in den fraglichen Städten ein neuer Tarif nicht zustande gekommen ist, sämtliche 5000 Mitglieder des Deutschen Holzarbei­terverbands auszusperren.

Berlin, 20. März. Im Berliner Bäckerge­werbe ist wieder einmal ein großer Streik in Vor­bereitung. Der sozialdemokratische Gesellenverband hat seine alten Forderungen betr. Arbeitsnachweis, Kost, Lo­gis und Lohn erneuert und die Bäckermeister haben diese Forderungen als unannehmbar abgewiesen.

Hamburg, 19. März. Unter dem Konflikt im Hafen leidet die Expedition der Schiffe ganz erheblich. Die Anzahl der auf Entlöschung oder Beladung war­tenden Schiffe nimmt täglich zu. Gestern lagen 202 Dampfer und 52 Segelschiffe im Hafen, heute ist ihre Zahl auf 212 beziehungsweise 54 gestiegen. In der heutigen Sitzung des Hamburger Hafenbetriebs­vereins erklärte gegenüber den verschiedenen Klagen über ungenügende Beschaffung von Ersatzkrüften anstelle der entlassenen Schauerleute, Generaldirektor Ballin, daß völliger Ersatz von auswärts in der kurzen Zeit nicht möglich war. Jedenfalls werde bis zum Schluß der zwei­ten Woche angemessener Ersatz beschafft werden können. Es wurde beschlossen, auf dem beschrittenen Wege zu beharren.

Hamburg, 20. März. In einer von 3000 Schauerleuten heute Vormittag abgehaltenen Ver­sammlung teilte der Vorsitzende mit, daß der Vorstand sich noch einmal an den Vorsitzenden der gemeinschaft­lichen Beschwerdekommission gewandt hat, um eine Bei­legung des Konfliktes herbeizuführen, auf folgender Grund­lage: Die Schauerleute erklären sich bereit, in besonderen Fällen die Nacht durchzuarbeiten, im übrigen sind sie einverstanden, regelmäßig mit einer halbstündigen Pause bis 12 Uhr nachts zu arbeiten. Die näheren Bestimm­ungen sollten von beiden Organisationen in gemeinschaft­licher Beratung festgelegt werden. Der Hafenbetriebsver­ein hat darauf die Antwort erteilt, daß für ihn zu wei­teren Verhandlungen kein Anlaß vorliege.

Reicheuberg i. B-, 20. März. Die Tuchindu - striellen Nordböhmens haben heute beschlossen, die nach vielen Tausenden zählende Arbeiterschaft sämtlicher Betriebe ab 2. April auszu sperren, wenn bis zum nächsten Montag eine Einigung mit den streikenden Ar­beitern nicht erzielt wird.

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Aus der Finanzkommtssion. Die Mittwochs- Sitzung der Finanzkommission der Abg.-Kammer war größtenteils ausgefüllt durch Erörterungen über die von der Regierung verlangte Schaffung von höheren Stel len für 4 Staatsanwälte, d- h. Einweisung solcher in den gleichen Rang und den Gehalt wie Land­gerichtsdirektoren und Oberlandgerichtsräte. Eine gleich­artige Forderung, aber nur für 2 solcher Stellen, war schon bei den Etatsberatungen in den Jahren 1901 und 1903 gestellt und beidemal von der Abg.-Kammer ab­gelehnt worden. Begründet wurde die Forderung von der Regierung und von dem Berichterstatter, Abg. Kraut, u. a. mit Rücksicht darauf, daß den Kriminalisten, den mit der Strafgerichtsbarkeit beschäftigten Juristen, grö­ßere Chancen eröffnet werden sollten, um geeignete Leute für die betr. Posten, insbesondere die Staatsanwaltsstel­len, gewinnen zu können. Aus der Mitte der Kommis­sion wurde dagegen geltend gemacht, daß die Bedenken, welche die Abg.-Kammer zur Ablehnung bestimmt haben, heute noch ebenso fortbestehen. Die finanzielle Lage des Staates sei heute nicht wesentlich anders, soweit sie gün­stiger sei, werde das reichlich ausgeglichen durch die Mittel, welche die neue Beamtenvorlage in Anspruch neh­me. Eine Stärkung der Stellung der Staatsanwälte sei nicht wünschenswert; auch empfehle es sich nicht, die Un­terscheidung zwischen Kriminalisten und Zivilisten unter den im Staatsdienst tätigen Juristen auszubauen. Dies sei der Fall, wenn man den Kriminalisten eine beson­dere Karriere eröffne und besondere Stellen schaffe, die ihnen ein weiteres Vorrücken ermöglichen. Abg. Rem- bold-Aalen stellte einen Vermittlungsantrag, wonach 2 der beantragten Stellen geschaffen werden sollen, aber nur persönlich, sodaß sie bei ihrem nächsten Freiwerden wieder wegfielen. Beide Anträge, derjenige des Referen­ten und der Regierungsantrag, wie auch der Vermittlungs­antrag Rembold wurden mit 9 bezw. 8 gegen 4 bezw. 5 St. ab gelehnt.

Erhöhung des Postportos. Die Denkschrift über die Erhöhung des Posttarifs ist den Ständen zuge­gangen. Nach einem geschichtlichen Ueberblick über die Tarifänderungen auf dem Gebiet der Reichspostverwalt­ung und einer kurzen Wiedergabe der Begründung für die dort in Kraft getretenen Aenderungen, wird darauf hingewiesen, daß auch die bayerische Postverwaltung sich entschlossen hat, die Ausnahmetarife für den Orts- und Nachbarortsverkehr nach dem Vorgang der Reichspostver­waltung und zwar mit Wirkung vom 1. August 1906 an aufzuheben. Entsprechend dem Vorgang imReichs- postgebiet und in Bayern hat die württ. Regierung mit Wirkung vom 1. Juli 1906 an den Tarif für außer­gewöhnliche Zeitungsbeilagen von 1/4 auf 1/2 Pfennig für je 25 Gramm einer Beilage erhöht. Die Mehreinnah­men, welche in Württemberg auf Grund dieses neuen Tarifs erzielt wurden, belaufen sich für die Zeit vom 1. Juli bis 15. Dezember 1906 auf rund 8500 Mark, lieber die Stellungnahme Württembergs gegenüber den Vorgängen des Reiches und Bayerns wird in der Denk­schrift hervorgehoben, daß die württ. Postverwaltung in der Entschließung darüber, ob und in welchem Umfang sie eine Erhöhung der Tarife für den Orts- und Nach­barortsverkehr vornehmen will, durch das Uebereinkom- men mit der Reichspostverwaltung über die Einführung gemeinsamer Postwertzeichen an sich nicht beschränkt ist. Dem Vorgehen des Reiches und Bayerns sich anzuschlie­ßen, sei die württ. Postverwaltung aber doch durch die tatsächlichen Verhältnisse und vor allem durch finanzielle Rücksichten genötigt. In erster Linie komme in Betracht, daß infolge der durch die Tariferhöhung bedingten Mehr­einnahmen der Reichspostverwaltung der Ausgleichungs­betrag, den Württemberg wegen seines Postreservats an das Reich zu zahlen hat, eine Steigerung von jährlich etwa 500 000 Mark erfahren wird. In zweiter Linie wird, was das Verhältnis Württembergs zum Reich be­

trifft, das zwischen den beiden Postverwaltungen abge­schlossene Wertzeichenübereinkommen, dessen finanzielle Wirkungen für Württemberg bekanntlich günstig sind, nicht außer Betracht bleiben dürfen. Wenn dieses Ueberejn- kommen auch, wie bereits erwähnt, die Tarifhoheit Würt­tembergs formell nicht beeinträchtigt, so wird sich die württ. Postverwaltung doch in einer grundsätzlich so wichtigen Tariffrage einer gewissen Rücksicht auf die Stellungnahme der Reichspostverwaltung nicht Wohl entziehen können. Nachdem die Denkschrift sodann noch auf die steigenden Anforderungen, die an die Postverwaltung gestellt wer­den, verwiesen hat, kommt sie zu dem Schlüsse, daß eine Erhöhung der Tarife für den Orts- und Nachbarorts­verkehr auf die Sätze des Reichs und Bayerns nicht zu umgehen sei. Vom 1. April ds. Js. an sollen demnach folgende Tarife im Orts- und Nachbarortsver­kehr eingeführt werden: Briefe bis 250 Gr. 5 Psg., Post­karten 5 Pfg., Drucksachen bis 50 Gr. 3 Pfg., über 50 bis 100 Gr. 5 Pfg., über 100250 Gr. 10 Pfg., 250 bis 500 Gr. 20 Pfg., 5001000 Gr. 30 Pfg., Ge­schäftspapiere bis 250 Gr. 10 Pfg., über 250500 Gr. 20 Pfg., 5001000 Gr. 30 Pfg., Warenproben bis 250 Gr. 10 Pfg., über 250350 Gr. 20 Pfg., zusammenge­packte Drucksachen, Geschäftspapiere und Warenproben bis 250 Gr. 10 Pfg., über 250500 Gr. 20 Pfg., 500 bis 1000 Gr. 30 Pfg. Die zu erwartenden Mehreinnah­men werden auf jährlich etwa 613 000 Mark geschätzt.

Der neue Wohnungsgeldtaris. Den Mitteilun­gen über die den Ständen vorgewgte Aufbesserungsvorlage sollen noch einige Zahlen angesügt sein. Zunächst eine Gegenüberstellung des bestehenden Tarifs und des geplanten.

Der bestehende Wohnung s g el dt ar if hält folgende Sätze:

neu

ent­

für Beamte

nach dem

I

in Ortsklass II

e

III

Gehaltsverzeichnis

.M

Abteilung I

550

450

400

,,

II

400

300

250

III

300

250

200

IV

250

200

150

,,

V

200

150

100

VI

150

130

100

stellten :

Der neue Tarif soll sich folgendermaßen ge-

Geh.-Verz.

in i

Ortsklasse

Abt.

I

II

III

IV

-M

I

800

650

500

400

II

600

500

380

300

III

500

400

320

270

IV

400

320

250

220

V

340

250

200

160

VI

280

220

180

150

An der gesamten Aufbesserung des neuen Wohnungs­geldtarifs sind beteiligt die

Beamten der Abteilung I mit 42,7 Prozent // /, /, 50,8

HI 58,5

/, IV ,, 53,5 ,,

V 62,8

VI 66,0

Die gesamte Aufbesserung für sämtliche Beamtenab­teilungen beläuft sich auf 59,8 Prozent des bisherigen Wohnungsgeldbetrages.

Feuerbach, 20. März. Unserem Pfarrdorf ist durch Entschließung des Kgl. Staatsministeriums vom 15. ds.> Mts. die Eigenschaft einer Stadt verliehen wor­den. Die hiesige Gemeinde hat einen Wettbewerb zur Erlangung von Vorentwürfen für ein neues Ratha u s unter den inWürttemberg gebor.Architekten aüsgeschriebem Zur Preisverteilung ist ein erster Preis von 2000 Mk., eini »weiter Preis von 1500 Mk. und ein dritter Preis von 850 Mk. ausgesetzt. Außerdem behält sich die Gemeinde vor, auf Antrag des Preisgerichts weitere Entwürfe für je 300 Mk. anzukaufen.

Göppingen, 20. März. Nach längerem Leiden ist heute früh der frühere Landtagsabgeordnete Privatier Jo­hannes Erhardt im Alter von 75 Jahren gestorben. Er vertrat von 1895 bis 1900 den Bezirk Göpfüngen im Landtag Und gehörte der volksparteilichen Fraktion an. In Göppingen war er langjähriges Mitglied der bürger­lichen Kollegien.

In der Möbelfabrik von Gebrüder Weber in Stutt­gart, Schwabstr. 2 ereignete sich Mittwoch nachmittag ein Wweres Unglück. Ein neu angestellter Arbeiter hatte die Kette zu einem Aufzug nicht richtig eingehängt, so daß diese sich wieder auslöste und beim Herabfallen dem eben Mm Fenster hinaussehenden Werkführer, einem sehr tüch­tigen Mann, der schon über 20 Jähre im Geschäft tä­tig ist, buchstäblich den Kopf abschlug.

In Malmsheim OA. Leonberg brannten zwei Wohnhäuser und zwei Scheuern, dem Christian Krötzin- ger und Gottlob Widmaier gehörig, vollständig nieder.^ Das gefährdete Pfarrhaus konnte gerettet werden.

Mittwoch Abend 8 Uhr wurde aus der Strecke Stutt- gart-Cannstattinder Nähe der Dragonerkasernc vom Zug 747 eine Frau überfahren. Die Ursache dieses Un­glücksfalles ist noch unbekannt und 'muß. erst durch die ein­geleitete Untersuchung aufgeklärt werden. Die Persönlich­keit der Umgekommenen ist noch nicht festgestellt.

In Forchtenberg sprang die 27jährige ledige Rosa Birk in die durch das Schneewasser hochangcschwol- lene Kupfer, vermutlich in einem Schwermutsanfall und fand trotz der eifrigst betriebenen Wiederbelebungsversuche den gesuchten Tod.

Aus Göppingen wird berichtet: Die Persönlich­keit des Dienstag früh vom Zuge überfahrenen Mannes ist noch gestern ermittelt worden; es handelt sich um den Privatier Mühlich von Ulm, der sich bis vor zwei Tagen in einer Beutelsbacher Privatheilanstalt befand. Er kam vorgestern mittag mit dem Zuge von Eßlingen hier an Und wurde auf dem hiesigen Bahnhose ausgcsetzt, weil er ohne Fahrkarte war. Die Nacht über scheint er in dev Stadt Umhergeirrt zu sein. Es ist noch unaufgeklärt, wie er unter den Zug kam. Allem Anschein nach hat er sich