Frühlingsstürme. Draußen beginnt der noch eben im reinsten Blau erstrahlende Himmel sich mit einer feinen aber gleichmäßigen Wolkenschicht zu überziehen. Scharf und schneidend setzt zu gleicher Zeit ein eisiger Nord-Ost ein. Finster und finsterer wird es trotz der frühen Nachmittagsstunde meinem Zimmer und unwillkürlich lege ich die Feder beiseite und trete von meinem Schreibtisch ans Fenster. Soweit das Auge reicht, erscheint der Himmel wie ein schweres Bleidach. Und nun tanzen auch schon in wilder Hast die ersten weißen Flocken hernieder. Drüben, wo die Reihen der hohen Wohnhäuser eine lange Straßenzeile umsäumen, braust es dahin wie die wilde Jagd, ein gewaltiger weißer Schleier, der sich mit unheimlicher Geschwindigkeit über die Flur sortbewegt. Und jetzt rüttelt der Sturm auch an meinen Fenstern, unwirsch und wild, grimmig darüber, daß sich ihm hier ein Hindernis entgegenstellt. — Frühlingsstürme! Wie bist du doch so charakteristisch. Nicht nur für olles Leben in der Natur, nein, übertragbar auch für uns Menschlein. Wo vorhin das Auge mit stiller Zufriedenheit voll Frühlingshoffen auf'grünschimmernden Hälmchen geruht, da breitet sich jetzt ein unendlich weißes Bahrtuch aus, alles Leben bedeckend und alle Hoffnungen ertötend. Jst's nicht so auch
im Menschenleben? — Wie manche fröhliche Hoffnung vernichtet ein einziger Schicksalssturm, wenn er mit gewaltiger und ach, so harter Hand ins Leben eiugreist. Aber sieh! — Schon wird der Wirbel der Flocken weniger dicht. Der Sturm läßt nach und langsam aber siegreich bricht die Sonne durch's Gewölk. Des Wintersturmes Macht ist gebrochen und wieder erfüllt Frühlingshoffen unsere Seele, Du Menschenkind, .das vergiß nimmer. Aus Winterleid folgt Früslingsfreud'. „Und dräut der Winter noch so sehr mit trotzigen Geberden, und streut er Eis und Schnee umher: Es muß do ch Frühling werden!" _ _
Standesbuch-Chronik der Stadt Wildbad
vom 2S. Febr. 1907 bis 28. Febr. 1907.
Geburten.
25. Febr. Biehlmaier, Michael, Hausdiener hier, 1 T.
27. Febr. Habich, Franz Josef Johannes, Küchenchef hier, 1 Tochter.
Aufgebote.
23. Febr. Essig, Ernst Karl. Stationsarbeiter in Enzberg und Striegel, Christine Pauline in Ensingen, 25. Febr. Koch, Hugo Adolf Heinrich, Handschuhmacher in Dürrmenz-Mühlacker und Müller, Berta
Johanna, geb. Stirnen, Baddienerin hier,
26. Febr. Schüttle. Karl Christian, Bahnarbeiter in Calw und Ritter, Anna Maria, Dienstmädchen in Stammheim,
28. Febr. Beißwenger, Rudolf, Masseur in Stuttgart und Günchner, Karoline Friederike in Stuttgart. Eheschließungen.
23. Febr. Rath, Georg Emil, Kaufmann hier und Torunsky, Helene Jda Johanna von Tilsit.
Gestorbene.
22. Febr. Pfeiffer, Dora Marie, Tochter des Wagnermeisters Wilhelm Christ. Pfeiffer hier, 18 I. a.
25. Febr. Fischer, Angelina, geb. Knoll, Ehefrau des
Metzgers Johann Jakob Fischer hier, 68 I. a.
26. Febr. Fischer, Marie Magdalena, geb. Haidlauf, Ww.
hier, 86 Jahre alt. _
Briefkasten der Redakion.
§. ß'. Streitfrage. Vom Zirkus Sarrasani in Stuttgart wird uns mitgeteilt, daß „Cohn", ihr größter Elefant ea, 60 Ztr., „Vena" der kleinste ca, 5—6 Ztr. wiegt.
Druck und Vertag oer Bsrnv. ^vsmanmchen Äucbdruckeres
in Wildbnd. Verantwortl. Redakteur: E. Reinhardt, daselbst.
Wildbad.
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bis zum Hause des Sattlers Rometsch,
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wiesen, mit Scheueranteil,
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