schinisten gerettet und nach Kanea gebracht worden. Hon der Mannschaft sind 39 Personen, darunter 8 arabische Heizer ertrunken. Die „Zmperatrix" gilt als Unrettbar verloren. Die Ladung im Werte von 2 Millionen Kronen ist mit Ausnahme eines kleinen Teiles vernichtet.
Der Dampfer „Zmperatrix" vom „Oesterreichi- schen Lloyd" hatte am 18. Februar seinen Ausgangspunkt — Triest — verlassen und wäre am 29. März i» Pombay fällig gewesen. Ms der Fahrt nach Indien läuft der Dampfer folgende Hafenplätze an: Brindisi, Port-Said, Suez, Aden, Karachi, Bombay. Die Lloyddampfer nach Zudien werden stark von Engländern benutzt. In der Gegend des Kap Matapan — der südlichen Spitze Griechenlands — herrscht sehr oft stürmisches Wetter, namentlich zur jetzigen Jahreszeit. Die Schiffahrt gerade on der Stelle, wo der Dampfer strandete, nämlich an der Westspitze der Insel Kreta, ist deshalb nicht ganz gefahrlos. Der Umstand, daß der Dampfer an einem westlichen Vorgebirge von Kreta gestrandet ist, läßt nach der Neuen Freien Presse" die Vermutung berechtigt erscheinen, daß starker Sturm das Schiff von seiner Route abgetrieben hat und daß es dann an der Zeichneten Stelle ausgelaufen ist.
Der Dampfer ist ein Schiff von 4200 Tonnen. Er hatte einen Anschaffungswert von 2400 000 Kronen und stand mit 300000 Kronen zu Buche. Der Dampfer war nicht versichert, sodaß der Assekuranzfonds des „Lloyd" hm Schaden trägt. Die „Zmperatrix" konnte 120 Passagiere Mitnehmer,. Der Kapitän heißt Ghezzo. Der Dampfer war einer von den besseren Dampfern der älterer» Kategorie des Lloyd Und verkehrte im Dienste nach Ostindien.
KM AUMMkLWK.
Ständisches. Die Legitimationskommission der Zweiten Kammer, der bekanntlich eine Reihe von Wahlanfechtungcn überwiesen worden sind, wird, zunächst zur Bestellung der Berichterstatter am kommenden Mittwoch zusammentreten. — Tags darauf wird die Finanzkommission ihre Arbeiten mit der Prüfung der Rechnnngs- ergebnisse des Staatshaushalts für 1903 und 1904 beginnen. — In der Kammer sind 7 neue Anträge einge- lausen. Die sozialdemokratische Fraktion stellt drei Anträge; der eine derselben betrifft die Bekämpfung der Wohnungsmißstände und die Förderung der staatlichen, kommunalen, genossenschaftlichen und gemeinnützigen Wohnungsfürsorge. Zn dieser Richtung soll den Landständen ein Gesetzesentwurf vorgelegt werden. Ein weiterer Antrag der Sozialdemokratie handelt vom Geschäftsbetrieb der Gesindevermieter Und Stellenvermittler. Ein dritter Antrag derselbene Partei bezieht sich auf das Ver- einsrecht von Beamten, Unterbeamten und staatlichen Arbeitern. ZU den 4 Anträgen des Bauernbundes wird die Gewährung von Laubstreu aus den Staatswaldungen an die weinbautreibendenGemeinden, ferner Maßregeln zür Bekämpfung des Grundstückswuchers, Regelung der Arbeiten bei der Forstdirektion, Gewährung von Ernteurlaub an die Streckenarbeiter der Staatseisenbahnen, die Anstellung eines Maschineningenieurs als Dozenten für landwirtschaftl. Maschinenkunde an der Technischen Hochsthule und zugleich an der landwirtschaftlichen Hochschule in Hohenheim angestrebt.
König Wilhelm-Trost. Eine Abordnung des Präsidiums des württ. Kriegerbundes (Bundespräsident Gen. LeUt. z. D. v. Greifs, Vizepräsident Baurat Dobel, Referent, Oberforstrat v. Keller) wurde Montag Mittag vom König zur Ueb Erreichung der Veteranen-Sammlung König Wilhelm-Trost empfangen. Zugleich wurden dem König die Glück- und Segenswünsche der Angehörigen des Krie- gcrbundes dargebracht. Das Ergebnis der Sammlung beläuft sich bis jetzt auf 270 722 Mk. Der König gab seiner Freude über dieses schöne Geburtstagsgeschenk Ausdruck und betonte, daß er den Fortgang der Sammlung stets mit hohem Interesse verfolgt habe.
Versammlung der Amtskorporationsstratzen- wärter. Am 24. Febr. fand in Stuttgart eine aus allen Teilen des Landes zahlreich Besuchte Versammlung der Amtskorporationsstraßenwärter statt, welcher auch Oberamtssekretär Blum in Göppingen und der Vorstand des Verbandes der Straßen-, Fluß- und Schleußenwärter Württembergs, Staatsstraßenwärter Etzel in Wangen anwohnte. Der Zweck der Versammlung war die Gründung eines Verbands behufs gemeinsamer Vertretung der Interessen dieser Wärter, da die Entlohnung derselben eine sehr geringe ist. Gehalte von jährlich 300 und 350 Mark sind nichts seltenes. Die Notwendigkeit einer Organisation würde allgemein anerkannt und nachdem Oberamtssekretär Blum und der Vorstand des Straßenwärterverbandes die Gründung eines Verbands warm befürwortet hatte, fand denn auch eine solche statt. Aus 31 Oberamtsbezirken traten die Wärter sofort dem Verbände bei, sodaß sich die Zahl der Mitglieder jetzt schon auf über 1200 beläuft. Beschlossen wurde, sofort an sämtliche Amtskorporationen Eingaben um Verbesserung der Verhältnisse der Wärter zu richten. Als Vorstand des Verbands wurde als Gründer der ersten Obmannschaft Straßenwärter Straub in Göppingen gewählt.
Stuttgart, 25. Febr. Des Königs Geburtstag wurde N üblicher Weise durch Gottesdienst und verschiedene Feiern begangen. Nach dem Gottesdienst in der Schloßkirche «ahm der König die Glückwünsche der Minister, der Gesandten, der beiden Kammerpräsidenten usw. entgegen. In den Ministerhotels fanden, wie üblich, Festmahle statt, zu welchen die Minister die höheren Beamten ihrer Ressorts eingeladen hatten. Das Festmahl der Gemeindekollegien, wozu 140 Gedecke aufgelegt waren, fand im Sitzungssaal des Rathauses statt. Den Toast auf den König brachte Oberbürgermeister v. Gauß aus, denjenigen «uf die Königin Bürgerausschußobmann Rechtsanwalt Dr. Erlanger. In herkömmlicher Weise wurden die Armen auf Kosten der Stadt im Bürgerspital gespeist.
Tübingen, 25. Febr. Der Professor der Kirchen- zeschjchte an der kath. theol. Universität Tübingen, Dr. Franz v. Funk, ist in der Nacht zum Sonntag im 67. Lebensjahr gestorben. Der fleißige Kirchengeschichtsschrei
ber und vielfach ausgezeichnete Gelehrte hatte sich eine echt christlich-liberale Lebensführung zu eigen gemacht, die dem Nichtkatholiken ebenso imponieren konnte wie dem Katholiken und die ihn nicht hinderte, z. B. seine Unterhaltung in einem aus allen möglichen akademisch gebildeten Leuten zusammengesetzten Kreis zu wählen und auch zn finden. Solche Eigenschaften machte ihn in diesen Kreisen ungemein beliebt. Doch nicht allen Leuten konnte diese Art der Auffassung von Wissenschaft und Leben behagen, aber das quälte Herrn v. Funk nicht allzusehr; er gewöhnte sich daran. Aber seine Art und sein Geist sind nicht mit ihm ins Grab gestiegen; sie mögen noch recht ergiebige Früchte treiben.
Airchheim, 25. Febr. Ganz unerwartet rasch ist gestern früh Oberreallehrer Wied an der Realschule hier, nachdem er abends zuvor noch gesund und in seiner gewohnten Gesellschaft gewesen war, an einem Schlaganfall gestorben. Der Verstorbene ist seit vielen Jahren Lehrer der hiesigen Realschule, er besaß auch eine poetische Ader; von ihm rührte die im Albvereinsliederbuch enthaltene Ballade „Der Ritter Kurt von Ochsenwang" her. Wied erreichte nur ein Alter von 50 Jahren.
Eberftadt, 23. Febr Dem Wag»er«eister Logt hier «mde der 7. Knabe geboren. Aus diesem Anlaß übernahm der König die PatensteUe und übersandte zum Tauftat ei» hübsches Geldgeschenk.
Gienge» a. Br., 23. F-br. Unter 37 Bemerbern um die hiesige Musikdtrektorst llc wurde gestern vom Gemeinderat MuMhrer Robert Schilling in Stuttgart, Schüler von K. Musikdirektor Koch gewählt.
Die in Stuttgart lebende Braut des beim Untergang des Dampfers „Berlin" umgekommenen Opernsängers Dara von Trier verfiel beim Empfang der Unglücksbotschaft in Wahnsinn.
Beim Schlittenfahren im Bopserwalde in Stutt- gar verunglückten zwei Herren, die an einen Baum an- fuhren und Beinbrüche erlitten. Beide wurden ins Spital verbracht.
Aus Sulz wird berichtet: Bei dem Festgottesdienst zu Königsgeburtstag erlitt Oberamtmann Reg.-Rat Kohn einen Herzschlag, der während des Transports deS vom Schlaganfall Getroffenen zur Sakristei den Tod zur Folge hatte. Der Festgottesdienst wurde zu Ende geführt. Die Gemeinde verließ tief erschüttert das Gotteshaus. Reg.-Rat Kohn war seit 19 Jahren Vorstand des hiesigen Oberamts.
Der Soldat.
Ein.russisches Volksmärchen.
Uebertragen von M. Psitz «er.
M kam ein Soldat aus dem Kriege zurück und Wyke unterwegs in einem Bauernhause ein.
„Gott zum Gruß", sagte er zu dm BmrerHmu, ,Hkb imr was zu essen!"
Die Alte stellte sich taub, tat, als ob sie etwas mES- res verstanden hätte, und antwortete:
„Häng' sie dort an den Nagel!"
„Du sollst mir was zu essen vorsetzen, "schrie der Soldat das Weib an.
„Wo du willst, Söhnchen," sagte die schlaue Bäu»- «n.
„Ach, du Malefizhcxe", schrie erbost der Soldat, „wart' ich will dir die Taubheit vertreiben!" Und er ging arH sie los und machte Miene, als ob er sie mit dem Kolbert des Gewehrs schlagen wollte, „gleich stellst du mir was p» essen vor!" —
„Ich habe ja nichts im Hause," jammerte die Mte.
„Nun, so koche mir wenigstens eine Grütze", ries 8« Soldat.
„Woraus soll ich denn Grütze kochen, wenn ich weder Hirse, noch Butter, noch sonst was im Hanse habe?" lo< die Alte.
„Das ist freilich schlimm," weinte der Soldat, „num so gib mir ein Beil, ich will mir selbst eine Grütze kochen."
Die Alte brachte ihm ein Beil und denkt: Das ist doch merkwürdig! Ich habe mein Lebtag nicht gehört, daß man aus einem Beil einen Brei kochen kann! Ja, s» ein Soldat lernt doch manches im Kriege! Will doch schauen, wie das gemacht wird!
Der Soldat nahm das Beil, ließ sich einen Topk voll Wasser geben, legte das Beil hinein und stellt es auf's Feuer. — Als es eine Weile gekocht hatte, kostete er da» Wasser Und sagte: „Ganz gut, es fehlt nur ein wenig Salz und Hirse." Das Weib brachte das Verlangte und schaut neugierig in den Topf.. — Als die Hirse weich g»- kocht war, schmeckte der Soldat wieder und meinte: „Aus- gezeichnet! nur noch ein Stückchen Schmalz, und der Brei ist fertig!" — Die Alte beeilte sich, dem Soldaten de» Schmalztopf zu bringen Der nahm einen ordentliche» Löffel voll und tat ihn in den Topf, indem er zur Wirtin sagte: „Nun hole noch Brot und zwei Löffel, du darfst mitessen."
Da löffelten die beiden die Grütze aus dem Topf, Und die Alte fragte neugierig: „Wann werden wir den» endlich das Beil essen, Soldat?"
„Es ist noch nicht ganz weich", antwortete dieser, „ich werde es unterwegs im nächsten Dorfe fertig kochen!" Mit diesen Worten nahm er das Beil aus dem Topf, steckte es in den Ranzen, wischte sich den Mund ab, nahm Abschied von der Alten und ging seines Weges.
(Aus der „Hilfe".)
Mn - chies
B rliebte Schulbuben.
In Hermann st adt hatte sich, wie das „B. T." mitteilt, der 16jährige Gymnasiast Nikolaus Karaus in seine Wirtin, die Witwe Preßka, verliebt. Der Liebes- bund blieb zwei Jahre ungetrübt, bis Karaus Vieser Tage einen fremden Mann im Zimmer seiner Wirtin fand. Als der Jüngling der Frau Vorwürfe machte, warf diese ihn Und sein paar Habseligkeiten auf die Straße. Seine Bitten, ihn wieder in Gnaden aufznnehmen, wurden nicht erhört. Von Rache und Eifersucht geplagt, griff der Gymnasiast nach einem Küchenmesscr, der einstigen Ge
liebten in den Hals stieß. Ncuy wuiigen Minuten war
die Getroffene tot, und der Schüler sitzt hinter Schloß und Riegel. Weniger tragisch endigte die Liebesgeschichte eines 15jährigen höheren Schülers in Hamburg. Eß Und eine ältere, nicht unbekannte Schauspielerin verlieben sich ineinander, und durch die Sirenengesänge seiner „Braut" ließ sich! der kleine Mann verleiten, statt Homer zu übersetzen und sich mit Ovid zu quälen, bei ihr zu bleiben. Die Schauspielerin schrieb ihm an Stelle der Eltern dann rührende Entschuldigungszettel: Kopfschmerzen usw. Der Zufall brachte Lehrer und Vater zusammen, Und so kam der Liebesroman an den Tag. Der Kleine bekam Prügel und die Dame eine Anzeige Wege» — Urkundenfälschung.
Beerdigung Cardueeis.
Carducci, Italiens größter Dichter der Neuzeit, der vor einigen Tagen gestorben ist, wurde am Montag in Bologna unter Teilnahme einer ungeheuren Menschenmenge feierlich beigesetzt. Der Nationaltrauer um den Dichter halber waren die Läden geschlossen; überall waren Trauerfahnen gehißt. Die Straßenlaternen längs des Weges, den der Zug nahm, waren angezündet und mit schwarzen Schleiern umhüllt. Eine ungeheure Menschenmenge füllte die Straßen, Plätze, Balkone und Fenster. Der Graf von Turin, als Vertreter dsts Königs, begab sich sogleich nach seiner Ankunft in das Sterbehaus Carduccis, um der Familie das Beileid des Königs auszusprechen. Um 2 Uhr nachmittags setzte sich der Zug, in dem Vereine, Professoren und insgesamt 380 Fahnen marschierten, in Bewegung. Die Menge ließ ihn schweigend und entblößten Hauptes vorüberziehen. Die Musikkapellen spielten nicht, man hörte nur die historische Glocke des Rathauses läuten. An den Seiten des von vier Pferden gezogenen Leichenwagens marschierten Studenten, hinter ihm der Graf von Turin, Unterrichtsminister Rava, die Präsidenten des Senats und der Kammer, viele Senatoren und Deputierte, Generale, Admirale und hohe Beamte. Der zwei Kilometer lange Zug durchzog die Stadt bis zum Weichbilde, wo er sich auflöste, während der Leichenwagen bis zum Karthäuser Friedhof fuhr, woselbst Carducci beigesetzt wurde.
Rett««q v»w Pferde» a»s FewerSgefahr
Es ist sehr schwer, die Pferde zum Verlassen ihres Stalles zu bewegen, wenn ihnen Feuerschein entgegenleuchtet. Man hat aber die oft bestätigte Erfahrung gemacht, daß sie gesattelt oder angeschirrt sich ohne Schwierigkeit hinausführen lassen. Leichter in der Verwirrung, zu bewerkstelligen ist aber ein anderes Verfahren, daß man nämlich den Kopf der Pferde mit einem nassen Sack oder einer Decke einhüllt, so daß sie den Feuerschein nicht sehen. Man merke sich dies.
Ka«deL ««» M.tk-Mrtschast
8». Februar. Schlachtviehmarkt. Zugetriei«: Ochse«: 8«, Farreu 87, Kalbeln 14«, «älter 2tS, Schweine 4»« »erkauft: Ochse» 36, Farren LS», Sakbeln 103. Kälber 20g, Schwel« 8,9. Unverkauft : Ochsen VO, Farren 27 Kalbel» L45, Kälber 3» Schweine 011. Erlös an»Kg. Schlachtgewicht. Ochsen: 1. Qual, «»»gemästete v»n — »i» — Pfg., S. Qualität, von — bi« — PK., B«llen: 1. Onalttät. vollfleischige von 74 bi» 75 Pfg., 2. Qualit. «. tere nnv weniger fleischige von 78 »iS 74 Pfg. Stiere und Jung, linder: 1. Qual., au»gcmSstete von 84 bi» SS Pfg 2 Oval. ikei> fchige von 81 bi» 63 Pfg., S. Qualität geringere von" 7g bi» 8 c Pfg., Kühe: i. Qual., junge gemästete von »i» — Bfg, 8. Qual., älreie von «0 bi» 71 Pfg., S. Qual., geringe von 48 bis 5» Pfg. Kälber: t. Qual., beste Saugkälber von 97 bis 88» Pfg. L. Qual., gm« Saugkälber von A3 bi» «5 Pfg., 3- Qual-, geringe Saugkälber vo» 3S bl» 91 Pfg. Schweine: 1. Qual., junge fleischige von 61 bi» 82 Pfg.. L. Qual., schwere sette von LS bis «o Pfg. 8. Qual., geringer« (Saueul vo» — bi« — Pf», «erlauf be» Markte»: lebhaft.
Ul«, 88. Febr. Bei der gestern «bgehaltcnen Häute- und Keilversteigerung wnröen folgende Preise erstell: Ocksenhaute57—59 Pfg„ Faircnhäule 4-.—b8 Pfg, Stierhäute 84 Pfg, Kuhhäute 60'/,—« 27 , Pf»., Kslvelhäute 62 6- Pfg„ Kalbfelle je »ach Qnatutät 96-1,21 Pf». iLeikauf sehr lebhaft.__
Kurzer «etretdr-LSocheudericht
Prei»herichtstelle de» Deutschen Landwtrtschaftrrat» vom 19. bi» 28. Februar 1907.
Während die Vermehrung der heranschwimmendeu Weizenflotte «ngkfichrS ungeschwächter Aufnahmefähigkeit der westeuropäischen Be- darsitläridcr nnr eine vorübergehende Verstimmnng hcrvoritef, erwiesen sich die in Nordamerika und Deutschland geäußerten Witleruog»be- sorgniffe von nachhalrigerem Einflutz. Auf den deutschen Märkte» war dir geschäftliche Tätigkeit in der Berichlswoche wenig regsam. Weizen wurde bei hohen Forderungen schwach angeboren. Andereiseil» stützte fick die besonders am Rhein wahrnehmbare Zurückhaltung a»f Klage» über schwierigen Mehlabsatz. Mit neuen Klagen über de» Sla«d der Wetzensaate» zusawmerihängende Kaufaufträge »eranlaßte» eine neuerliche Befestigung der Stimmung. Für Roggen ist da« Au»- land andauernd, «e»n auch «it niedrigeren Geboten im Markte, so daß die etwa» größeren Anerbietungen des Inlandes wieder «ach de» Küster Plätzen abgetenkt wurde» In den »ersorgungsbedinguage» i« Inland« har sich daher wenig geändert. Di« Mühlen waren weniger kauflustig, da der Mehlabsatz nach kurzen Unterbrechungen immer wieder zu wünschen übrig ließ auch mußte» »tele Mühle» infolge Hochwasser» ihren Betrieb wesentlich eiwchränken- Russische uad Donnaware kommt unter den gegenwärtigen «rettberhältnißen nicht tu Betracht. Unverändert kst liegt Hafer. Auch hier spt, lt der Au»l«nd»bedarf eine wesemliche Nolle, »ährend der Konsum den erhöhten P-ei»an- sprücheu nnr zögernd folgt. Dagegen haben die Prooianlämter Anstellungen eingefordert urd dadurch die Befürchtung eine» preiSdrückenbeu Einflüsse» der nach Schiffahrtoeröffnung zu erwartenden Zufuhren zerstreut. Die Ankünfte »on Futlergerste «nd Mai» räumen schnei zu anziehenden Preisen. Braugerste kommt in vollköcniger Ware «nr noch vereinzelt zum Verkauf Mittlere Qualitäten «erde» vernachläßtg.
G» stellten sich die Getreidepreise am letzten Markttag in Mark pro 1000 Kilogr je nach Qualität, wobei da» mehr (->-) bez«. weniger (—) gegenüber der Vorwoche in () betgesügt ist, wie folgt:
Weizen Roggen Hafer
Königsberg
194'/«
174
l si-2
172
(
r
Danzig
192
( -1-4 )
173
( 4-2 )
16k
(
-3 >
Stettin
184
( si-s )
171
c-f-1'/')
170
<
- >
Posen
182
l si-l )
162
( -L )
188
(
- )
Bre»lau
183
( - )
165
( - )
185
(
- )
Berlin
187
( -si» )
173'/,
s -'/. )
185
( -t-1 1
Magdeburg
182
( -s-l )
171
( ->-1 )
188
(
4-° )
Halle
180
c -i-s)
174
( -i-I )
185
(
)
Leipzig
183
( si-4 )
178
( si-2 )
188
(
-l-L )
Rostock
183
( -s-L )
170
( - )
189
(
-i-2 )
Hamburg
182
( -l )
174
< - 1 )
186
c
- r
Hannover
182
( si-s )
174
( ->-2 )
199
<
-«-5 )
Braunschweig
183
( -i-4 )
17b
( )
18«
1
"" )
Münster
182
( -1-4 )
170
( ->-3 )
175
i
-i-8 )
Düsseldorf
190
( -l-s )
180
( -!-2 )
183
c
-»-t )
Köln
18S
( )
175
185
t
- )
Frankfurt a. M.
190
c ->- 1 )
175
( ^ ^
190
l
- )
Mannheim
196'/,
(-'/.)
1«1
( - >
1 «>'/,
<
- )
Stutkg art
197'/, ( — )
187'/,
( - )
190—
Strahl» ur
19S
( - )
1 ,2'/. ( — )
185
(
- )
Müncheng
204
< - )
I8S
( - )
164
l
- )
Wettruarttpreiie: Dkizen: Berlin Mai rS9. —Budapest
April l27.«v (-j-< 85), Pack» Februar 186.28 (-1.65), Liverpool März 147 45 (—«'.9 ,), Ne« York l80.— -j-1 05). Roggen: Berlin Mai 17, 25 (-0.25). Hafer: Berlin Mai 178.76 (-s-2.»0- Mark.