Schnur umwickelte Kiste entdeckt. Tie herbeigerufene Polizei untersuchte die Kiste und stellte fest, daß es sich um ein mit Bomben in Verbindung stehendes Uhrwerk handelte. Das Uhrwerk war auf 5 Uhr 25 Min. gestellt. Die Bomben enthielten Nitroglyzerin. Es wurde zur Polizei geschickt, die in dem Zimmer einer Dienerin eine zweite Höllenmaschine von derselben Konstruktion fand, wie die gestern aufgefundene. Das Uhrwerk war aus 8 Uhr gestellt. Auch die Leinwand dieser Kiste zeigte keine Flecken.
Aus WüEemSsrg.
Dieustnachrichten. Bestellt: Zur Mitwirkung oei der M-.«r!egung von ZwangSverpflichtunacn im Sinne de« Wassergesetzes »vm i- Dezember NW0 (Reg.Bl. S V2t> für die Regierung des Schwrrzwaldkreises in Remlingen als o; deutliches richterliche« Mitglied LandgerichtSrai vr, Köhler in Tübingen und als erster NMertrelcr Landgerichtsrat Furch daselbst.
lle bertragen: Die Aussicht über den Schulbezirk Künzels- au ist von dem Evangelischen Konsistorium dem Sladipfarrer Geister irr Küuzelsau, die Stelle eines Borst« Hers am niederen Konvikt in Mrtweil dem dortigen Professor Dr. Krieg.
Born Landtag. Der E n t w u r s e i n e s G e s e tz e s betr. die Vertretung der Ortsvorsteher und Ratsschreiber in den Geschäften des Grnndbuchwesens und der freiwilligen Gerichtsbarkeit ist im Druck erschienen. Der Gesetzentwurf wurde veranlaßt durch einen bei Beratung der Gemeindeordnung von der Zweiten Kammer beschlossenen Antrag. In den beiden Artikeln des Entwurfs ist ausgesucht, daß wenn die Stelle des Ratsschreibers Erledigt oder der Ratsschreiber an der Versetzung seines Amtes verhindert ist, die dem Ratschreiber übertragenen Verrichtungen demjenigen Beamten obliegen sollen, der in diesen Fällen nach Maßgabe der Gemeindeordnung die Geschäfte des Ratschreibers besorgt. Dasselbe gilt hinsichtlich der Ausübung der in Art. 33,34 und 35 des Änsführungsgesetzes zum bürgerlichen Gesetzbuch bezeich- neten.Befugnis, sofern der die Geschäfte des Ratschreibers besorgende Beamte eine der höheren Dienstprüfungen in den Departements des Jnnerir oder der Justiz oder eine niedere Dienstprüfung in einem dieser Departements abgelegt hat. Wenn letzteres nicht zutrifft, so kanu dem Beamten die genannte Befugnis von dem Vorgesetzten Amtsgericht übertragen werden. Vor der Entscheidung hierüber hat das Amtsgericht die Gemeindekollegien zu hören.
Der neue Hirtenbrief, den Bischof v. Keppler aus Anlaß der beginnenden Fastenzeit hinausgegeben hat, bedeutet eine Ohrfeige für die Zentrumsschäflein, die die „ärgsten Feinde der Religion", die Sozialdemokraten, zu ihren politischen Wahlbrüdern gemacht. Es heißt in dem .Hirtenbrief u. a.:
„Nun gibt es aber heutzutage viele, denen die christliche Hoffnung, die durch Jahrhunderte die treue Arbeitsgenossin des deutschen Volkes war, nichts mehr gilt. Sie haben nur Schimpf und Hohn für sie und suchen sie aus dem Herzen des Volkes, namentlich des Arbeiters heraus zu reißen. Wilde Rufe gellen durch die heutige Welt: weg mit der JenseitshoffnrtNg! weg mit dem Himmel drüben! weg mit dem ewigen Lohn! Das ist doch alles nur Lüg und Trug. Das sind nnr fein ersonnene Fabeln und Märchen, um das arme Volk einzuschläfern und zufrieden zu halten. Aber heutzutage verfange das nicht mehr; die Zeit sei um, wo das Volk sich damit habe abspeisen lassen; im 20. Jahrhundert verlange es anderes. Und was haben nun die, welche so reden, dem Volk anderes zu bieten für die christliche Hoffnung, welche sie ihm rauben? Auch eine Hoffnung — die Hoffnung, auf einen Himmel auf Erden, aus ein paradiesi- ' schcs Leben hienieden, auf ein goldenes Zeitalter, auf einen Znkunftsstaat, in welchem alle Unterschiede zwischen arm und reich, Arbeiter und Arbeitgeber, Vorgesetztem und Untergebenem verschwinden, in welchem alle gleichen Anteil an den Gütern, Freuden und Genüssen dieser Welt haben, in welchem die Erlösung der gesamten Menschheit von Not, Sorge und Elend, Wahrheit werde und die Herrschaft von Friede, Freude, Freiheit und Gerechtigkeit für immer gesichert sei. Mit leuchtenden Farben wird dieses Zukunftsbild dem Volk ausgemalt und viele hat es schon bezaubert. Aber sie mußten aus dem Leben scheiden mit bitterster Enttäuschung, ohne auch nur von Ferne die Pforte dieses Paradieses, ohne auch nur die Morgendämmerung dieser neuen Zeit gesehen zu haben.' Andere, welche einsichtiger waren, haben schon zu Lebzeiten sich von dieser Hoffnung wieder losgesagt, nachdem sie erkannt hatten, daß sie Lng und Trug sei.. Andere aber richten immer drohender und grollender an die Propheten dieser Hoffnung die Frage: wann kommt es endlich einmal, dieses Paradies auf Erden? wir können nicht mehr länger warten; wir wollen auch noch etwas davon haben; wir lassen uns nicht mit Hoffnungen abspeisen und wollen nicht hungrig ins Grab steigen. Und es wird ihnen geantwortet mit Vertröstungen, Beschwichtigungen, Verheißungen, die nichts besser machen, oder auch mit Ans-- ruf zu Gewalttaten, die alles schlimmer machen. Tatsächlich aber ist man in den 50 Jahren, seitdem solche Paradieshoffnungen, gepredigt werden, dem Paradies auf Erden nicht Einen Schritt nähergekommen. . . .
Das Deutsche Volksblatt überläßt den Abdruck des Briefes merkwürdigerweise den übrigen Blättern.
Stuttgart, 42. Febr. Prinz Karneval ist wieder am Ende seiner lustigen Herrschaft angelangt. Noch einmal. aber schwang er heute sein Szepter mit zwingender Gewalt und das närrische Volk sammelte sich um seinen Thron, allen voran die Stuttgarter Karneval-Gesellschaft Möbelwagen, die ihrem erlauchten Prinzen Emil I. auch Heuer einen Huldigungszug durch die Straßen der Residenz bereitete, für den unzählig viel Volks auf allen Wegen Spalier bildete. Besonderen Anklang bei dem Publikum fanden natürlich jene Wagen, die irgend eine Anspielung enthielten oder eine Satyre ausdrückten. Die Wagen, die lokale Vorgänge und Ereignisse darstellten, 4cmrden vom Publikum besonders bejubelt, so der Wagen unserer Zukunfts-Straßenbahn Botnang-Feuerbach- Münster-Gaisbnrg, mit Raucher-, Damen- und Hunde- koupees, der Zukunftsmarktbrunnen, gestiftet von den Eingemeindeten. Nicht minder gelungen war der Wagen „die
Hoftheaterplatzfrage" mit der Inschrift: Ruhe so noch lange k die Tiere dumm und furchtsam. Ein Hund, der bellt.
Jahre, die Bahnhofsperre ans dem neuen Hauptbahnhof. j ein brechender Zweig, andere kleine ungewohnte Ge
mit dem Motto: „Die neue Staatsordnnrig oder nur immer gemütlich." Gelungene Erscheinungen waren außerdem der Speisewagen 4. Klasse Heslach-Konstantinopel und die Fremdenhebungskommission, sowie die Fleischnot. Der Wagen, welcher letztere Gruppe darstellte, war mit Ratten, Mäusen, Hunden und Katzen ausgestattet; eine hinten angebrachte Speisekarte offerierte u. a. Heuschreckensuppe und Maikäfersalat. Ins Gebiet des weiteren Vaterlandes hinüber spielten die Köpenickaffäre, die deutsche Kolonialkuh, die Lehrjahre unserer Kolonialpolitik und die Gruppe Michel und Zentrum. Den Schluß bildete ein großer Hut zur Aufnahme von Spenden für die Armen, welcher aber leer blieb.
Stuttgart, 12. Febr. Das Neue Tagbl. meldet: Die neue Dragonerkaserne wird nunmehr nach einer Entschließung des Königs nicht erbaut. Das Weißenhofareal ist für eine Kaserne als ungeeignet und auch klimatisch als ungünstig befunden worden. Die Stadt Stuttgart hat in jener Geg-nd als die Beauftragte des Staates in letzter Zeit Grundstückkäufe tm Wert von 1600 000 Mk. vermittelt.
Stuttgart» 12. Febr. Zum StuttgarterBahn- hofumbau wird gemeldet, daß die Eisenbahnverwaltung vorbehaltlich der Genehmigung durch den Landtag die Villa Entreß Fürsteneck Kriegsbergstraße 22 um den Preis von rund 1 Mtll. M. anaekauft habe.
Stuttgart, 13. Febr. Nach, Absicht der Veranstalter soll die Konkurrenz bei der Automobil-Tourenfahrt durch Süddeutschland um den zur Verfügung stehenden Wanderpreis im Werte von 25 000 Mark in fünf aufeinanderfolgenden Jahren ausgeschrieben und in diesem Jahre noch mit weiteren Ehrenpreisen im Werte von 50 000 Mark dotiert werden.
Lttdtvigsbnrg, 12. Febr. Gestern fand eine Sitzung des hies. Vereins für Fremdenverkehr statt, wobei über das anznfertigende Plakat endgültig Beschluß gefaßt wurde. Es waren insgesamt 175 Entwürfe eingegangen, worunter 3 preisgekrönt wurden. Die Wahl des Ausschusses fiel ans die von Prof. Sch norr - Stuttgart angekauften Bilder mit dem Kennwort „Herbst". Es zeigt eine der schönsten Partien in den Anlagen mit dem in reicher Knnstschmiedearbeit ansgeführten Tor, das halb geöffnet ist und zu dem Besuch der Anlagen einlädt. Im Hinter- i grund erblickt man die Nordfront des Schlosses.
Oberndorf. 12. Febr. Gegen die Wahl des Landtagsabgeordneten Andre ist noch ein neuer erheblicher Anfechtungsgrund ermittelt worden. Es wird deshalb in den nächsten Tagen dem Landtag ein Nachtrag zu der bereits vorliegenden Arttecbtunasschrtft etngereicht werden
Lehrensteinsfeld, 12. Febr. Zwei hiesige Einwohner, ein Schreiner und ein Weingärtner, sind dieser
rausche genügen, um den angstvollen Tieren einen pani s'chen Schrecken einzujagen; mit gesträubten Federn, mit allen Anzeichen des Entsetzens, irrt das erschreckte Tier hastig durch den Park, sofort teilt hie Furcht den Gefährten sich mit und in wenigen Sekunden ist die Familie in höchster Aufregung. Diese Furchtsamkeit kontrastiert freilich seltsam mit den heroischen oder sonst bedeutsamen Namen, mit dem man jedes Männchen bedacht hat. „Napoleon" heißt der eine, andere führen die Namen „Präsident Roosevelt", „Präsident Loubet", „Eduard VII.", usw., das älteste Männchen, der Doyen der Kolonie, ein prächtiges Exemplar von sechzig Lebenssommern - die Strauße erreichen ein Durchschnittsalter von 80 Jahren, — führt mit Würde den Namen „Präsident Krüger".
Diese gefiederten Würdenträger legen eine erstaunliche Gefräßigkeit an den Tag. Alles, was in den Bereich ihres Schnabels gerät, ist ihrem Appetit verfallen: Schlüssel, Portemonnaies, Uhren, alles, was sie erwischen, verzehren sie als besondere Leckerbissen. Ein Arbeiter, der an der Einfriedigung eine Reparatur vorzunehmen hatte, hatte einmal eine Schachtel mit allerlei Nägeln und Klammern auf dem Boden stehen lassen. Als er nach zwei Minuten zurückkehrte, waren die Nägel verschwunden. „Präsident Krüger und Gemahlin" hatten sich diese Leckerbissen nicht entgehen lassen. Ueber- haupt genießen alle bunten oder blanken Gegenstände die Vorliebe der Tiere. Mehr als einmal kann man Klageschreie von Besucherinnen hören, denen irgend ein farbenbegeisterter Vogel die schönsten Schleifen, Federn und Rüschen mit einer eleganten Halsbewegung vom Hut gerissen. Kürzlich besuchte ein deutscher Naturforscher den Garten und vertiefte sich voller Interesse in die Beobachtung der Tiere. „Napoleon", beantwortet den forschenden Blick des Gelehrten mit dem gleichen Interesse; eine Weile sehen sich Forscher und Vogel starr in die Augen. Plötzlich öffnet „Napoleon" blitzschnell seinen Schnabel und eine Sekunde später war die goldene Brille des Gelehrten spurlos verschwunden . . .
Die Straußdamen halten sehr darauf, sich ihr Leben bequem zu machen; von ihren Mutterpflichten haben sie sich emanzipiert und ihre Eier überlassen sie der Gunst des Schicksals. Das Männchen zeigt sich da als der verständigere Teil, übernimmt, auch anfangs das wenig kurzweilige Amt des Ausbrütens. Aber seine Geduld hat auch ihre Grenzen; nach drei oder vier Tagen, wenn immer noch kein Erfolg sich zeigt, gibt auch er unmutig das langweilige Handwerk ans. In ihren hei- .ßen Heimatländern hat ja die Natur gegen die elterliche Pflichtvergessenheit Vorsorge getroffen; die glühende
Tage sehr vom Glück begünstigt worden. Es fiel ihnen s Sonne übernimmt ohne Weiteres die Ausbrütung und der Haupttreffer der Kirchenbaulotterie in Cannstatt nut j „ach etwa 42 Tagen kriechen die jungen Strauße ans.
40 000 Mark zu. (Das Los Nr. 83 075 wurde in Heil bronn in der Kollekte von O. Kleinlogel gekauft. Red.)
Beim Bahnhof Zuffenhausen ist am Dienstag abend um 7 Uhr ein älterer Herr, Buchhalter, in einem Speditionsgeschäft, der noch in den bereits im Fahren begriffenen Zug nach Stuttgart einsteigen wollte, unter die Räder geraten und getötet worden.
Der verheiratete Holzhauer Friedrich Reichert von Warmbronn OA. Leonberg wurde im Stadtwald, wo er mit Abholzen beschäftigt war, von einer im Fallen begriffenen Erle dermaßen gegen den Kopf getroffen, daß ihm die Schädeld ecke zertrümmert wurde und er nach wenigen Minuten starb.
In Dobel OA. Neuenbürg brannten 6 Wohn- und O eko no mi e g e b än d e nieder. Der Gebäudeschaden beträgt 21520 Mk. Die Entstehungsursache ist unbekannt.
In Gaienhofen am Bodensee ist das Haus des Schriftstellers Doktor Ludwig Finkh abgebrannt. Es verbrannten eine große Bibliothek und zahlreiche Manuskripte. Finkh befand sich auf der Hochzeitsreise.
Kt»e HL?Äußevfa?m in Wiza,
Beim Anblick der wallenden Straußenfedern, welche die Hüte unserer eleganten Damen schmücken, erwachen in dem Bewunderer meistens Vorstellungen an ferne exotische Länder; man denkt an die Gebiete des Kaplandes, wo zu Tausenden die kostbaren Vögel gejagt werden, an die kahlen Ebenen von Texas, an die weiten Gebiete Südamerikas, die als Zentren der Straußenzucht berühmt sind. Aber man braucht gar nicht erst unseren Kontinent zu verlassen, um eine Straußenfarm zu sehen. An der Riviera, in Nizza, hat seit wenigen Jahren ein Straußenzüchter sich niedergelassen, und er hat recht gute Erfolge gehabt. In der Umgebung der Stadt, zwischen Palmen und Eucalyptusbüschen, leuchten die roten Dächer einiger Pavillons auf; dort führen, von weiten Gittern umgeben, nicht weniger als 150 Strauße ihr Dasein. Mit 25 Exemplaren hat man vor fünf Jahren diese Nizzaer Straußenkolonie eröffnet. '
Ans Kalifornien hat man sie eingeführt. Die Männchen von prächtig schwarzem Gefieder, die Weibchen von grauer Federfärbung. Später mußten noch sieben prachtvolle abyssinische Eemplare die heißen Wüsten ihres Heimatlandes mit der Farm in Nizza vertauschen. Wundervoll farbenprächtig sind diese Tiere, die Federn des Rumpfes schillern im tiefsten Schwarz, indes Flügel und Schwanz in einem blutvollen Rot leuchten. 118 Nachkommen sind den Einwanderern entsprossen, sodaß jetzt gerade ein und ein halbes Hundert der großen Wüsten-Vögel friedlich an der Riviera leben. Zwischen den einzelnen Straußenfamilien scheint jedoch ein traditioneller Haß zu herrschen und nur dadurch, daß man jede Straußenfamilie in eine eigene nmgatterte Behausung absondertc, konnte man die blutigen Duelle der Männchen hintanhalten, die fast immer mit dem Tode des einen Kombattanten endeten. Mit ihren gewaltigen Sporen gehen die wütenden Tiere aufeinander los, auf die Brust des Gegners richten sich die Stöße und bald beginnt dann das Blut zu fließen. . . Mut ist sonst keine Eigenschaft der Strauße; im Gegenteil, wo nicht die Eifersucht der- Männchen untereinander wirkt, sind
In Nizza freilich muß der Mensch eingreifen und die Eier werden durch künstliche Wärme ansgebrütet.
Wenrrischies.
Ciu amerikanischer Dampfer gesunken.
Ueber hundert Menschen ertrunken und erfroren,
Aus Newyork wird Schlimmes gekabelt: Zwischen Block-Island und Rhode-Jsland ist der DamPfer Larchmont der Joylinie mit einem Schoner znsammen- gestoßen und gesunken. Man befürchtet, daß von den 150 Pckssagieren viele ertrunken sind. 14 Leichen sind bereits ans Ufer geschwemmt worden. Der Kapitän des gesunkenen Dampfers erklärte einem Vertreter der „Assocciated Preß", er habe zwischen 150 und 200 Po ss agiere an Bord gehabt. Nnr 8 hätten sich gerettet. Wie sich herausstellt, ist ein Teil der Passagiere ertrunken und ein anderer Teil in der grimmigen Kälte in den Rettungsbooten oder in der eisigen Flut erfroren. Der Schoner, mit dem die Larchmont zusammenstieß, heißt „Harry Knowleton". Der Zusammenstoß erfolgte im Block-Jsland-Sund. Der Schoner wurde auf Strand gesetzt mrd die Mannschaft gerettet.
Nach weiteren Meldungen sind von dem gesunkenen Dampfer fünfzig Leichen geborgen, davon sieben, welche auf einem Rettungsfloß festgefroren waren. Zweifellos sind hnndertsiebzig Personen umgekommen. Die Ueberlebenden erklären, daß die Mannschaften, nur an die eigene Rettung gedacht hätten. Der Kapitän des Schauers sagt, daß der „Larchmont" direkt gegen ihn gesteuert sei, obgleich alle Lichter brannten. Die Nacht war sternenklar. — Neunzehn Ueberlebende des Dampfers sind auf fünf Booten und vier aus den Trümmern zusammengezimmerten Flößen, auf denen sie elf Tote mit sich führten, ans Blockisland angclangt, nachdem sie in der in dem schweren Sturm hochgehenden See furchtbare Kämpfe bestanden.
lieber den Zusammenstoß selbst giebt folgende Ku- belmeldnng Auskunft: Das Schiff war von Providence nach Newyork unterwegs; die meisten Passagiere befanden sich im Schlaf, als unweit von Blockisland in schnellster Fahrt der Schooner „Knowleton" den „Larchmont" im Backbord" anrannte. Der Stoß war ein so gewaltiger, daß die Passagiere aus den Kojen geworfen wurden. Das Wasser drang sofort durch die fünfzehn Fuß breite Oeff nung in den Maschinenranm ein, wodurch das Schiss so fort in Dampf ein ge hüllt wurde und bald auf den 20 Fuß tiefen Grund sank. Der Kapitän erklärt, er habe zuerst die Rettungsboote für die Passagiere herabgelassen und dann für die Mannschaft, die fast ganz gerettet wurde, während die Passagiere augenscheinlich fast alle umgekom men sind, da ein heftiger Sturm wehte und sie mit Rudern und Steuern nicht vertraut waren. Das Thermometer stand unter Null.
Kandel und Wokk Wirtschaft
Böunigherm, «3. Fe'ar. Die Gerverdebank Böaiüqhckrn Kat im adgelaunnen G,schäsl«jahre eine» G.iannuwsas von ' 6 Ä. erhell. D-e Dividende wurde aus 4'/, Prozent sestgesetzr. Als Vorstand wurde Rudols Löcher wiederväblt. Die LlitgÜederzuhl beträgt .'88.