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Amtsblatt für die Stadt wildbad.
verkündigungsblatt
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Eine die Selbsthilfe der Handwerker bei Submissionen betreffende wichtige Entscheidung fällte dieser Tage die Zivilkammer 1 des Landgerichts Hannover, die unter dem Borsitz des Landgerichtspräsidentcn tagte. In Hannover hat eine Anzahl von Tischlermeister^ eine „Engere Tischlerschutzvereinigung der Tischlermeister und sonstigen Interessenten" gebildet, die nach ihren Satzungen den wirksamen Schutz der wirtschaftlichen Lage des Hannoverschen Tischlergewcrbes bezweckt und anstrebt, die Schäden des Submissionswesens zu heben. Dies soll erreicht werden durch die im 8 6 der Satzung enthaltenen Bestimmungen über Festsetzung eines Mindestpreises bei Aufforderungen von Behörden, Architekten oder Privatleuten.
Mit der Behauptung, es habe der Tischlermeister K. bei einer Submission des Stadtbauamtes die von der Vereinigung festgestellte Mindestofferte unterboten, begehrte namens der Vereinigung Tischlernreister N. von K. Zahlung der nach der Satzung auf fünf Prozent der Offerte Mgesetzten Strafe in Höhe von 270 Mark.
In erster .Instanz vor dem Amtsgericht war z n-- ungunsten der Bereinigung entschieden worden.
Das Landgericht aber erklärte:
Der geltend gemachte Anspruch auf Zahlung einer Lertragsstufe erscheine an sich gerechtfertigt. Ts ständen auch keine Bedenken entgegen, daß der Kläger den Anspruch auf Zahlung der Strafe an die Vereinskasse aus eigenem Recht geltend mache. Ein Verstoß gegendie guten Sitten, der nach 8 138 des Bürgerlichen Gesetzbuches Nichtigkeit der die Vertragsstufe betreffenden Bestimmung zur Folge haben würde, sei nach den Feststellungen nicht gefunden worden.
Die Ausführungen des Borderrichters, daß die in H 6 Nr. 6 enthaltene Zwangsbestimmung mit der Freiheit des Gewerbebetriebes in Widerspruch stehe, und daher der guten Sitte widerspreche, erscheine unzutreffend. Selbstverständlich könne einer Beschränkung der Selbstbestimmung unter Umständen ein solcher Charakter innewohnen. Man würde diese stets dann anzunehmen haben, wenn die für den Verpflichteten sich ergebende Beschränkung die wirtschaftliche Existenz des einzelnen zu bedrohen, oüu dessen ganzen Gewerbebetrieb in Frage zu Kellen geeignet sei. Das treffe aber hier nicht zu. Nach der Satzung kämen lediglich öffentliche Ausschreibungen, Aufforderungen einer Behörde in Höhe von 500 Mark und darüber sowie Aufforderungen eines Architekten oder Privatmannes in der Höhe von 1000 Mark und darüber in Frage. In allen anderen Fällen sei der Freiheit des Gewerbebetriebes keine Schranken gefotzt. Von einer übermäßige n Beschränkung könne da-
Iie Schönheit von Wemörow.
Roman von Bogumil von Czartorski. 23
„Bereitet Dir der Abschied von der Heimat keinen Schmerz, LiSka?"
„Ich kehre ja wieder!"
„Nicht als LiSka Steinert. Als eine andere."
„Das kann ich nvch garnicht ansdenkeu," erwiderte sieträumerisch, „und weiß auch nicht, wann inan mir gestatten wird, Renibrow wiederznühen. Vater wünscht nicht, daß ich in der Zwischenzeit hierher schreibe, Baron Ruck wird eS sein, der über mich bericwet. Möchtest Du, daß ich Dir dennoch im geheimen bisweilen Nachrichl gebe, Fabian?"
„Nicht gegen Deines Vaters Willen.Liska; wenigstens nicht ohne Not Aber wenn Du Dich einmal krank oder unglücklich sichle» solltest in der Fremde, dann mußt Du es tun! Dann ist cs kein Unrecht, sondern Deine Pflicht."
„Vergiß diese meine ernsthaste Bitte, die einzige, die ich Dir ans Herz lege, niemals! Versprich es mir!"
„Ich verspreche es. Fadian. Und hier ist die Adresse der Ber- ! liner Schule, weißt Du, Ich riß das Blatt ans Vaters Brieftasche, um es Dir zu geben,"
In diesem Augenblick erhob die Kirchenuhr ihre tiefe, mahnende Stimme, und das Mädchen griff hastig nach Tuch und > Kopsschal. „Es ist Zeit, daß ich gehr. Vater muß bereits zurück ' sein,"
; „Wann reisest D», LiSka'?"
„Morgen in aller Frühe mit, Baron Ruck nimmt mich Lebe ^ Wvdl, Fadian!"
s Die Rosen ans ihren Wangen erbliche», während sie diese - Worte mu plötzlich jchwach werdender Stimme sprach; das La- l cheln erstarb ans den halbgeöffneten Lippen, und Tranen traten j> in die zärtlichen, dunklen Angen. „Fabian! Mein lieber Fabian!" s Noch einmal wollte das Gefühl übermächtig in ihmaus; noch einmal erhob er die Arme, um die Geliebte zu einer letzte» Um- , armmig a» sich zu ziehe», jedoch er gewann abermals den Sieg l über sich selbst „Lebe wohl, LiSka! Gottes Engel möge» Dich " Heieiteil und unversehrt in die Heimat znrückführen!"
, St« bot ihm in kindlicher Vertraulichkeit die Lippe» zumlkuß, , b-r sein Mund berührte nur leicht die ihm »ugeueiate Stirn, ^ Ui» die da- wirre Gvldgespinst des Haare- sich ringelt«. Dann
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her reicht die Rede sein. Auch objektiv unsittlich könne eine Vereinigung nicht genannt werden, die den Zusammenschluß von Gewerbetreibenden im wirtschaftlichen I nteressen kämpfe bezweckt. Es sei dieses gerade bei Ausschreibung der Konkurrenzen das einzig wirksame Mittel, um den unstreitig mit dem Submissions- ! wesen häufig verbundenen Mißständen entgcgcnzutreten. Wenn die Unternehmer in solcher Lage zusammentreten, üm ihre wirtschaftlich schwächere Stellung auszugleichen, sich über die Preise, die sie fordern wollen, einigen, um zu verhüten, daß der Lohn für di.' erwartete Arbeit nicht auf ein Maß herabgesetzt werde, das einen angemessenen Verdienst in Frage stellt, so sei eine solche durch die wirtschaftliche Notwehr gebotene Abmachung an sich durchaus erlaubt und nicht Mls gegen die guten Sitten verstoßend zu erachten. Das Gericht befinde sich in dieser Auffassung auch in Uebereiustimmung mit den Entscheidungen höherer Gerichte. Der Veranstalter des Wettbewerbs habe keinen Anspruch darauf, die Geschäftsgeheimnisse der Unternehmer oder die die Preisforderung gestaltenden Umstände zu erfahren.
Danach sei das Urteil des Amtsgerichts dahin ab- zuäudern gewesen, daß der Beklagte zur Zahlung von r 270 Mark nebst 4 Prozent Zinsen seit 19. April 1906 - an die Vereinskasse der Schutzvereinigung kostcnpflich- H tig verurteilt wird. (B. Vztg.)
3 Bauernbund (bisher 3): Roth, Vogt-Gochsen, Bogt-Büttelbronn.
4 Zentrum (bisher 4): Gröber, Erzberger, Schneider, Leser.
Aus dem übrigen Deutschland
liegen bis jetzt folgende Ergebnisse vor:
West Preußen.
Danzig-Stadt (bisher frs. Vgg.): Mommsen (frs. Bgg.) 13 927, Trilse (Soz.) 8303. Gewählt: Mommsem
Pommern.
Stettin Stadt: Dr. Dohrn (frs. Vgg.) mit 17 000 Stimmen sicher.
Schlesien.
Striegau (bisher kons.): v. Richthofen (kons.) wiv- dergewählt gegen Feldmann (Soz.)
Görlitz (bisher frs. Vp.): Dr. Mugdan (frs. Bp.) 23 764, Müller (Soz.) 15 495. Gewählt: Mugdan. Bunzlau: Doormann (frs. Vp.) gewählt.
Brandenburg.
Berlin 1 (bisher frs. Vp.): Kämpf (frs. Bp.) 8053 Dr. Arons (Soz.) 4618. Gewählt: Kämpf.
Oberbarnim (bisher Rp.): Pauli (Rp.) 10535, Bruns (Soz.) 7985. Pauli wiedergewählt.
Frankfurt a. O.: Die Wahl von Dr. Detto (ntl.) gesichert.
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3. Wahlkreis: Gewählt Naumann mit 15695 Stimmen gegen den Bauernbündler Wolfs 14178.
4. Wahlkreis: Gewählt Roth (Bbd.) 8530 gegen Leo (Bp.) 8176 Stimmen.
7. Wahlkreis: Wiedergewählt Schwei ckhardt (Vp.) 9846 gegen Adlung (Bbd.) 8566.
8. Wahlkreis: Wagner (Vp.) mit 12084 wiedergewählt. Andre (Ztr.) 6455.
9. Wahlkreis: K. Haußmann (Vp.) mit 14132 Stimmen gegen Schellhorn (Ztr.) 12 4l 1 Stimmen wiedergewählt.
12. Wahlkreis: Gewählt Bogt-Büttelbronn (Bbd.) mit 9948 gegen Augst (Vp.) 8758.
14. Wahlkreis: Storz (Bp.) 'mit 14617 Stimmen gegen Dietrich (Soz.) 10 213 gewählt.
Es sind also in Württemberg in Haupt- und Stichwahl güvählt:
7 Volksparteiler (bisher 5): Payer, Haußmann, Storz, Schweikhardt, Wagner, Wieland, Naumann (frs. Vereinigung).
1 Sozialdemokrat (bisher 4): Hildenbrand.
2 Deutsche Partei (bisher 1): Hieber, Wetzel.
Provinz Sachsen.
Nordhausen (bisher frs. Vp.): Wiemer (frs. Vp.) 9440, Glocke (Soz.) 5364. Gewählt: Wiemer.
Halberstadt (bisher ntl.): Rimpau (ntl.) 20000, Bartels (Soz.) 14 000. Gewählt: 'Rimpau.
Bitterfeld (bisher Rp.): Bauermeister (Rp.) 16 245, Raute (Soz.) 10 675. Gewählt: Bauermeister, Erfurt (bisher ntl.): Hagemann (ntl.) 22153, Schulz (Soz.) 17150. Gewählt: Hagemann.
Merseburg (bisher kons.): Winkler (kons.) 16 984, Pollender (Soz.) 9391. Gewählt: Winkler.
Schleswig-Holstein.
Flensburg (bisher Soz.): Michelsen (Soz.) 8253, Wommelsdorf (ntl.) 11215. Gewählt'. Wommelsdorf.
Dithmarschen (bisher frs. Vgg.): Goerck (ntl.) sicher gewählt gegen Müller (Soz.)
Lauenbnrg (bisher Soz.): Lesche (Soz.) 3153, Heckscher (w.-l.) 5795. Gewählt: Heckscher.
Hannover.
Melle (bisher W. Ztr.): Wachhorst de Wente (ntl.) 10 576, Colshorn (W. Ztr.) 8325. Gewählt: Wachhorst Wente.
Hameln (bisher ntl.): Hausmann (ntl.) 16075, Schmidt (Soz.) 12 725. Gewählt: Hausmann.
verschwand das lichte, glänzende Bild seines Glückes unter dem dunklen Tuch und entglitt seinen Blicken wie ein Schemen.
Als die Haustür sich mit dem ihr eigenen, wie seufzenden Tvn hinter dem späten Gaste geschlossen hatte, war aber die Kraft des jungen Mannes am Ende. Laut aufstöhnend brach er auf seinem hölzernen Stuhle zusammen. Daß daS Feuer allgemein knisternd erlosch und die Lampe seinem Beispiel folgte, daß der Virgil, der freundliche Gefährte einsamer Abende, mit zerdrück- ten Blättern am Bode» lag und ein scharfer Lastzügen der nicht ganz geschlossenen Ziinmertür hereindrang, alles das ging spurlos an dem Manne vorüber, besten Seele mit einem überwältigendem Schmerze rang und außer diesem nichts fassen, nichts in sich aufnehmen konnte.
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DaS freundliche GärtnerhanS mit der grünen Gartenoase davor, lag seltsam leblos da seit LiskaS Verschwinden, wenigstens in denÄngen nnd nach dem Gefühl derer, die von ihrem Scheiden näher berührt wurden
Die alte Rosalie pflegte jetzt aus dem privilegierte» Nach- mittagsplätzchen zu sitzen, unter den hängenden Banmzweigen, die sich ehedem über dem goldigen Haupte der GärtnerStvchter ge- wölbt, und in der Gesellschaft eines riesige» blauen Strickstrump, fes einen friedlichen Spätsommernachmittag nach dem andern zu verträumen. Die würdige Matrone liebte die Bequemlichkeit über alles, sie war eine Person, die ohne Anstoß nicht» tat, nicht einmal die Kleinigkeit, den Mund anfzntnn.um „guten Morgen" oder sonst etwas bisweilen Unerläßliches zu sagen. Diese ihre nicht sonderlich liebenswürdige Eigentümlichkeit behagte indessen dem Obergäriner gerade.
Er wttiischtL nicht, daß mehr oder etwas anderes ur'rr die Lenle gebracht werde, als was er zu sagen für gut hielt, und das >var vorläufig recht wenig. LiSka Steinert sei in eine Groß- stadischnle gesandt worden, um dort vollends „ausgebildet" zu werden. Mit dieser kurzen Kundgebung, die noch so viel dunkel ließ, muhten sich die Leute von Renibrow zufrieden geben.
Im Herrenhanse hatte sich gleichfalls mancherlei verändert. Baron Ruck war abgereist; allerdings mit dem Versprechen, so bald wie tunlich wiederznkehren. Familienangelegenheiten mach- ten, wie er angab, seine Anwesenheit in der Hmrptstadt nötig.
„Familienangelegenheiten! Hörten Sie ihn je vordem von Familirnairgelegenheiten reden? Gibt eS jemand, der da glau
ben würde, eS existierte etwas dergleichen im Leben „Ahasver'S" ? Sie können Gift darauf nehmen, daß diese Reise mit der Gärt- nerStochter zusammeiihüiigt. Der alte Habicht hält sie sicher in seinen Klauen!" sagte Sedold in einer seiner intimen Unterhaltungen mit dem Maler, worin er seinen Gefühlen freien Lauf zu lasten pflegte.
Der junge Künstler unterbrach seine Beschäftigung, Oskar Hurbing befand sich fast niemals ohne eine solche, für einen Moment, um dem Sprecher ernst, fast unwillig i»8 Antlitz zu schauen. „Ihr alter Habicht beginnt mich alles Ernstes zu ärgern, Rittmeister. Wahrhaftig! Ruck besitzt tatsächlich nicht die schwächste Aehnlichkeit mit einem Raubvogel. Ich halte ihn für einen der ehrlichsten nnd gutherzigsten Männer meiner Bekanntschaft."
„Sie halten ihn dafür! Sehr gut, lieber Hurbing. Sie sind ein Kind in Sachen der Menschenkenntnis. Sie verstehen sich aus das Kombinieren und Tiefschauen so gut wie etwa eine blinde Eule."
Oskar Hurbing salutierte lachend mit dem Pinsel, welchen er soeben reinigte. „Danke Rittmeister! Sie sind sehr gütig!"
„Lasten Sie eS gut sein. Mich beschäftigt noch etwas. Sagen Sie mir: Warn,» berührt den Grasen das Verschwinden der Schönheit von Rembrow so wenig? Warum, wenn er nicht gleichfalls die Hand dabei im Spiele hat?"
„Wie soll ich das wissen, lieber Freund? Ich verstehe mich auf das Kombinieren herzlich schlecht, wie Sie ja vorhin selbst anerkannte». Fragen Sie Ehrenvreit. Da» ist der einfachste und auch direkteste Weg."
„Posten! Aber glauben Sie nicht, Hurbing, daß ich eS auf- geben werde, dem Mädchen nachzuspüren! Ich hoffe im Gegenteil, Ihnen binnen kurzen» das ganze Gewebe klar legen zu können " Während Sebold das sagte, funkelten leine kleinen graublauen Augen wie Stahlklingen, und er öffnete die Lippen ei» wenig, daß die weißen Zähne hervorschimmerten.
Oskar Hurbing las nahezu jeden Gedanken von dem Antlitz Sebolds ab, während er seine Farben mischte und anSI-h wie einer, den nicht? in der Welt außer Indigo nnd Ocker . ^ seiner Palette kümmert Er hatte e» gelernt, in diesem Gesicht wie in einem aufgeschlagenen Bache zu lesen, und wußte, was da» eigentümliche Zucken besorge» wollte, daS bisweilen mn die fest- gcschwsseuen Lippen lies. 138.SV