Sonntag nachmittag unter dem Vorsitz von Bremser Zol­ler-Stuttgart die aus allen Teilen des Landes zahlreich besuchte Landesversammlung der Bremser statt. An der Versammlung nahm auch der Landtagsabg. Löchner teil. Nach einem Referat des Verbandssekretärs wurde be­schlossen, an Regierung und Landstände, eine Eingabe zu richten, worin um Erhöhung der Gehaltsverhältnisse der Bremser (seither 840 bis 1200 Mark) auf 10001400 Mark, um Beseitigung der Vorrückungsstufen von 50 zu 70 Mark und um durchgängige Einführung von solchen von je 100 Mark, um Abkürzung der zur Erreichung des Höchstgehaltes notwendigen Dienstjahre von 15 auf 12 Jahre und um Verbesserung der Anstellungsverhältnisse der Hilfsschaffner, das heißt derjenigen Bremser, welche durch erfolgreiches Bestehen der Schaffnerprüfung die An­wartschaft auf eine Anstellung als Schaffner sich er­worben haben, gebeten werden soll. Die Eingabe wird dem neuen Landtag sofort bei seinem Zusammentreten vor­gelegt werden. Landtagsabg. Löchner gab interessante Auf­schlüsse über die Gehalts- und Lohnverhältnisse der städt. Unterbeamten und Arbeiter und zeigte an verschiedenen Beispielen, wie rückständig zum Teil noch die Verhältnisse im Staatsbetrieb sind. Er stellte in Aussicht, daß er im Landtag für die von der Versammlung vorgebrachten Wünsche nach besten Kräften eintreten werde. Bei der nun folgenden Neuwahl des Landesvertreters wurde Bremser Zoller-Stuttgart per Akklamation wiedergewählt.

Odstkrrrse. Im kommenden Frühjahr wird wieder rtn Unterrichtskurs über Ob stbaumzucht an der landwirtschaftlichen Anstalt in Hohenheim nud an der Weinschule in Weinsberg sowie erforderlichensaW «och an anderen geeigneten Orten abgehaltrn. Auskunft erteilen die Oderämter._

Stuttgart, 27. Jan. Der Liegenfchaftsum- satz in Stuttgart, betrug im Jahre 1906 einschl. Berg, Diablenberg, Gaisburg, Heslach und Wangen 77 043 816,47 Mark, in Cannstatt und Untcrtürkheim Mk. 9 521613,02.

Dieser bedeutende Umsatz ist ein Beweis dafür, daß trotz des erheblich teuerer gewordenen Geldes auf die ruhigen Jahre zu ufang des neuen Jahrhunderts ein reger Ver­kehr gefol ist. Im Jahre 1901 betrug der Umsatz 34 Millionen . 1905 65 Millionen und 1906 über 861/2 Mil­lionen. Harrptsächlich wurden Geschäftshäuser mit Lä­hm, solche mit Hinterplätzen und eine große Anzahl Ein­familienhäuser in Höhenlagen gekauft; Grundbesitz dieser Art findet andauernd Nachfrage. Ein bedeutender Um­satz hat auch in unbebauten Grundstücken, besonders in dm neu eingemeindeten Bezirken stattgefunden. Da das Vermietungsgeschäft während des ganzen Jahres flott ging, so kann man dies seit geraumer Zeit erheblich größere Nachfrage für gut amtierende Privathäuser, auch für das vbgelausene Jahr feststellen. Moderne Läden und Ge­schäftsräume in erster Lage, sowie neue große Wohnun­gen sind fortwährmd sehr gesucht. Bei Jahresschluß no­tierten Bankgelder für 1. Hypotheken 41/4 bis 4i/Z Proz., Privatkapitalien 441/4 Proz., bei 2. Hypotheken wurden 41/25 Proz., teilweise mit Rabatt, gefordert und be­willigt.

Wafsera!fiaKen, 28. Jan. Heute wurde Ratschlei- her Straub von hier zum Ortsvorsteher der hies. Gemeinde gewählt. Wahlberechtigt warm 6S8 Bürger, abgestimmt haben 524 Persvnm-36°/v, hievon erhielt der Gewählte

513 Stimme«. __

Eine aufregende Begebenheit spielte sich vorgestern Nachmittag in einem Bahnwarthans an der Straße Böb- lingen-Calw ab. Es handelt sich um einen Tod­schlag s v e r such, den ein von Stuttgart zugereister Tag­löhner an Ehefrau und Schwiegereltern ausübte. In der Wut, daß seine Frau von ihm gegangen und von ihrem Water nach Haus genommen wurde, hatte sich der Mann einen Revolver gekauft um seine Frau, deren Eltern und sich selbst zu erschießen. Er fmerte zwei Schüsse durchs Fenster, glücklicherweise ohne zu treffen. Weitere Schüsse verhinderte der Bahnwärter durch Hiebe mit einem Seiten­gewehr aus die Hand/und den Kopf des Attentäters. Hie­rauf ergriff der Mann die Flucht, wurde aber auf Mark­ung Schafhausen festgenommen und auf das dortige Rat­haus gebracht. Hier äußerte der Täter sein Mißvergnü­gen darüber, daß die Tat nicht gelungen sei. Durch den Landjäger wurde er dem Landgericht Calw zugeführt.

In der Bahnhofstraße in Waiblingen geriet in­folge der Glätte ein Wagen quer über die Straße, wo­bei die Pferde des Postwagens, der zur gleichen Zeit diese Stelle passieren wollte, scheuten. Der Postwagen stürzte um und wurde zum Teil zertrümmert. Der Lohnbedicn- stete Schloß wurde vom Wagen geschleudert und brach, ein Bein.

In Affstätt bei Herrenberg ereignete sich am Sonntag ein großes Unglück. Ein Knecht, der in einem Hause einen Augenblick zu tun hatte, überließ sein vor einen Schlitten gespanntes Pferd einem 8jährigen Kna­ben. Plötzlich rannte das Pferd davon und über einen

Wahlrecht vor Beginn der Kontrollversammlung ausge­übt hätten, es sich auch bei der Stimmabgabe nicht um einen Sozialdemokraten, sondern um einen Arbeiterkan- didäten gehandelt habe. Der Vertreter der Anklage hob hervor, daß wenn auch der Bürgermeister von Her­decke den betreffenden Stadtverordnetenkandidaten als einen bekannten sozialdemokratischen Agitator bezeichnet habe, damit noch nicht erwiesen sei, daß ihn auch die Angeklagten als solchen gekannnt hätten. Im anderen Falle würden die Angeklagten durch Ungehorsam gegen die Verfügung verstoßen haben. Nicht für einzelne Stun­den, sondern den ganzen Tag unterständen die Besucher der Kontrollversammlungen der Militärgerichtsbarkeit. Der Hauptpunkt sei aber der, ob eine Stadtverordneten­wahl als eine politische Wahl anzusehen sei. Nach der Städteordnung für Westfalen sei dies nicht der Fall, denn jede politische Tätigkeit in den Stadtverordneten­sitzungen sei verboten. Auch dadurch, daß von den ver- verschiedenen Parteien Kandidaten aufgestellt würden, sei eine derartige Wahl keine politische. Das Gericht schloß sich dieser Beweisführung an und erkannte gegen die sämtlichen Beschuldigten auf Freisprechung.

Der Millionär als Mörder.

Am 25. Januar begann in Newyork der Prozeß

Katharinenabend. Wer eine derartige Zauberprozedur vor- nimmt, muß (dlen ganzen Tag über gefastet haben.

Verheiratete Serbinnen und Bulgarinnen, die gern' ein bißchen über die Stränge der Moral schlagen wollen, vor ihren strengen Ehemännern aber in Furcht sind, steh­len die Kupfermünzen von den Augen eines Toten weg und waschen sie im Wein oder Wasser ab, das der zu bezaubernde Gatte trinken muß. Tut er dies, so wird er für die Untreue seiner Ehewirtin ebenso blind sein, wie jener Tote, auf dessen Augen die Münzen gelegen haben. Besonders hilft aber das verkotetc Tuch von einem Toten in Prozeßverhandlungen. Diebstahl des Totentuches ist daher alltäglich, soll jedoch in neuerer Zeit Unter den Kroa­ten seltener werden, weil man sich vor der Rache des Toten fürchtet. Gegen eine überhandnehmende Gräber­schändung schützt der Glaube, daß, wer etwas von einem Friedhofe stiehlt und hcimträgt, noch vor Ablauf des Jahres sterben wird.

Erwähnenswert ist schließlich noch der in vielen Ländern Europas herrschende Glaube, daß man unter be­stimmten Voraussetzungen dem Nachbar durch Stehlen ei­ner bestimmten Sache zugleich sein Glück rauben kann. So glaubt man zum Beispiel auf dem Lande in Ungarn, sich ein fremdes Glück aneignen zu können, wenn man in

gegen den Pittsburger Millionär Harry Kendall Thaw, der Neujahrsnacht vom Düngerhaufen des anderen Mist

der im Juni des porigen Jahres in einem Restaurant den reichen Architekten Stanford White erschoß. White hat Thaws Eheleben gestört. Der Gerichtshof, in dem der Prozeß vor sich geht, liegt in der Nähe des Tombs- Gefängnisses, in dem sich Thaw seit sechs Monaten in einer der sogenannten Mörderzellen befindet. Das Ge­fängnis wird von dem Gericht durch eine Straße getrennt, über die eine Brücke gespannt ist, der man den Namen Seufzerbrücke" gegeben hat. Lange vor Beginn der Verhandlung drängte sich eine zahllose Menschenmenge vor den Eingängen. Wem der Eintritt verweigert wurde, der wollte wenigstens den Mörder sehen. Der kleine Gerichtsraum bot kaum Platz genug für die Freunde des Gefangenen und des Ermordeten und die zahlreichen Zeugen. Unmittelbar nach 10 Uhr erschienen die Fa­milienangehörigen des Angeklagten. Es sind dies Frau Thaw, seine Mutter, die Gräfin Harmouth und Frau George Carnegie, seine Schwestern, seine eigene Frau Evelyn, sein Bruder und sein Schwager Carnegie. Der Angeklagte selbst saß in der Mitte der Gruppe seiner Familie in schwarzer Kleidung und mit steinernem Gesichtsausdruck, seine Frau hingegen zeigte eine heitere Erregung. Der Rechtsanwalt des Angeklagten, Delphin M. Delmas, gilt als einer der hervorragendsten Ju­risten an der pacisischen Küste. Die Anklage führt der Distriktsanwalt Jerome. Es wurde bemerkt, daß der Angeklagte, der erst 28 Jahre alt ist, während seiner kurzen Gefangenschaft ergraut ist. Der ganze erste Tag verlief mit der Auswahl der Jury, da 20 Jury-Leute verworfen waren, ehe einer der Verteidigung genehm war. Man nimmt an, daß die Verteidigung versuchen wird, die Jury zu einem Freispruch zu bringen, indem sie nachweist, daß Thaw im Augenblicke der Tat geistes­gestört war. Was Geld zu tun vermag, ist sicherlich geschehen, um den Mörder vor dem Arme des Gesetzes zu schützen, a ber die Freunde des Gemordeten sind eben­falls stark und der Prozeß dürfte deshalb ein aufre­gender werden.

M-Kßaßk üAA Merglsm-e».

Daß der Aberglaube auch lseute noch im Volke weit­verbreitet ist und nicht nur ans dem Lande, sondern auch in der Großstadt muß als Tatsache betrachtet wer­den. Unzählig sind die Variationen auf diesem Gebiet, hier wird ja bekanntlich das Undenkbarste denkbar. Daß auch der Diebstahl aus abergläubischen.Motiven in den ver­schiedensten Ländern und Mich bei uns eine bedeutende Rolle spielt, erweist Dr. Albert Hellwig in einem im Archiv für Kriminalanthropologie veröffentlichten Artikel. Von den darin aufgeführten überaus zahlreichen Fällen seien hier folgende merkwürdige Gebräuche wiedergegeben:

In der Provinz Posen herrscht unter den Frauen der Aberglaube, eine Wunde könne geheilt weAen, wenn sich die Leidende ein intimes Kleidungsstück einer Feindin verschafft, djeses verbrennt und die Asche auf die Wunde legt. Gegen Anschwellung der Halsdrüscn kennen die Siebenbürger Sachsen folgendes probate Mittel: Man stehle eiy Stück Speck, binde es mit einem Fußlappen über Nacht um den Hals und hänge den Verband am nächsten Tage an einen Baum und spreche:Baum, du hast viele Knoten, nimm mir weg auch meine Knoten."

Im Kanton Bern will man Warzen auf folger.de Weise loswerden: Man stiehlt so viele Erbsen, als man Warzen hat, und wirft sie über die linke Schulter ins Feuer.

In gewisser Beziehung eigenartig ist ein von Hebbel in einem Briefe an Dr. Schulz im Jahre 1863 aus Oester­

stiehlt, diesen neben den eigenen Düngerhaufen legt und ihn dann siebenmal mit einem Stabe klopft.

Aerychchtes.

Das Recht de« linken Hand.

Im Anschluß an die Nachricht, daß in Königsberg, der Stadt Kants, in zwei Bürgerschulen Versuche mit der Erziehung der linken Hand zum Schreiben, Zeichnen und anderen Fertigkeiten gemacht werden, schreibt die Monats­schriftDeutscher Frühling", Verlag Teutonia, Leipzig: Die Amerikaner sind uns, wie bekannt, darin vorange­gangen. Unter den Deutschen hat vor etwa einem Jahr­zehnt Appelius das Recht der linken Hand auf Ausbild­bildung mit ebensoviel Umsicht wie Einsicht nachdrück­lich verfochten. Der Ruhm, zuerst die Erhebung der lin­ken Hand ans ihrer Gehilfen- in die gleichwertige Mei- sterstellnng mit der rechten befürwortet zu haben, muß dem 1779 zu Bremen verstorbenen geistvollen Schrift­steller Helfrich Peter Sturz zugesprochen werden, dessen Bittschrift der linken Hand an die künftigen Erzieher" lautet: ' - .

Wenn Euch ein Vater des Volkes einst versammelt, Ihr Freunde der Jugend, so erwägt auch meine Leiden und eifert gegen das Vorurteil, dessen Opfer ich bin. Ich und meine Schwester sind Zwillinge und uns äußerlich so ähnlich wie die Blätter eines Baumes; aber eine par­teiische Erziehung hat uns zu ganz verschiedenen Ge­schöpfen gemacht. Mich Arme gewöhnte man früh/meine Schwester als eine vornehme Person zu betrachten. Sie nahm bei jeder Gelegenheit den Rang über mir. Sie. l allein wurde belehrt und gebildet, und ich wuchs wie eine ! Bäuerin heran. Sie wurde im Schreiben, Zeichnen und s in nützlichen Kenntnisse« unterwiesen, ich, wie eine ? Magd in der Familie, nur zu verächtlichen Arbeiten ge- E übt; und wenn ich es wagte, die Nadel oder Feder zu ? ergreifen, so waren empfindliche Schimpfwörter, ja nicht s selten die Rute mein Lohn. Ist es nicht ungerecht, alle z Zärtlichkeit an einem Kinde zu verschwenden? aner- schasfene Fähigkeit nicht zu entwickeln? eine Rangord­nung unter den Geschwistern zu dulden, die alles wech­selseitige Vertrauen aufhebt? In unserem Hause fügte es sich zum Unglück, daß wir beide unsere Brüder und Schwestern ernähren müssen, und diese Sorge fällt größ­tenteils auf meine wohlerzogene Schwester. Man setze den Fall, daß sie bettlägerig würde (und sie ist, leider! mit Gichtflüssen geplagt) müßte dann nicht Hunger und Elend unser unvermeidliches Los sein? Denn ich bin nicht geschickt genug, um einen Bettelbrief zu schreiben, und muß mich auch zu diesem Aufsatz fremder Hände bedienen. Sie kann sterben, und es bleibt so unserer ver­lassenen Familie keine Versorgerin übrig.

O, gebieten Sie den Eltern gegen ihre Kinder alle eine ungeteilte, unparteiische Liebe!

Ich bin Ihre

demütige Dienerin der linke Hand.

Kinderschlitten hinüber, auf dem drei Kinder saßen. Ein reich berichteter Fall: Auf der Eisenbahnfahrt von Ba-

13jähriges Mädchen wurde dabei durch einen Haken am Schlitten derart verletzt, daß es nach einigen Stunden starb, dem zweiten Kind wurde der Fuß abgetreten und das dritte wurde, ohne Schaden zu nehmen, auf die Seite geschleudert.

Eine beschteuswcete Eatscheid««g

fällte das Standgericht des Füs.-Reg. in Düsseldorf. Bier Reservisten aus dem Landwehrbezirk Hagen bega­ben sich am 7. November v. I., dem Tage der Kon- trollvdrsammlung, nach Herdecke, um bei den daselbst am gleichen Tage stattfindenden Stadtverord­netenwahlen ihr Wahlrecht im sozialdemokratischen Sinne auszuüben. In dieser Stimmabgabe erblickte die Militärbehörde Ungehorsam gegen eine Verfügung des Kriegsministers, wonach allen Angehörigen des stehenden Heeres, Uebungsmannschaften und Besuchern von Kon­trollversammlungen offenkundige Beteiligungen für die sozialdemokratische Partei verboten werden. Zu ihrer Rechtfertigung führten die Angeklagten aus, daß sie ihr

den nach Wien hörte er von Mitreisenden das Knrverfah- ren des Mödlingcr Holter vrersen, dem man drei Monate hintereinander je einen Gulden bringt, der aber gefunden, gestohlen oder kreuzerweise zusammengebettelt sein muß, wenn die Kur Erfolg haben soll. Dafür schneidet der Hol­ter dem Patienten jedesmal in den Daumen oder in die große Zehe. Noch dem dritten Male verschwindet der Schmerz, oder aber er bleibt, je nachdem das Individuum Gott und dem König Salomo angenehm oder widerwär­tig ist. Dieser Fall liegt insofern eigenartig, als hier nicht nur der Patient einen Diebstahl ans Aberglauben be­geht, sondern auch der Kurpfuscher sich der Anstiftung von Diebstahl unter Benutzung des Aberglaubens in Ideal- konkurrenz mit der Hehlerei schuldig macht.

Ein Gemütsmdnsch. Dem WienerVtld." wird geschrieben: Fragt ich da neulich einen heurigen Rekruten:Na, Michel, wie geht es beim Regiment, hast H Du doch keinen rechten Grobian als Unteroffizier?" Mit größter Seelenruhe antwortete mit der Michel: A grch bana als wia da unsa, glaub' i', is in da ganz'n Armee nimma."Na", meinte ich,das muß doch ein scheuß­liches Gefühl sein, wenn man sich so schimpfen lassen muß und darf nichts sagen dabei!"O na," sagte der Michel darauf und grinste,dös ist recht komot, wenn er mia a so z'samm'putzt, da denk a ma allamal: Schimpf no zua, so lang als D' schimpfst, därf i mi schö' komot hin- stell'n voar Dir und brauch' nix z' tuan, und der is so dumm und schreit si' d' Lung' g'franzat." Man sieht, es gibt auch unter unfern Bauernburschen erfreulicherweise ^ noch recht urwüchsige Philosophen.

Aus derJugend". Thalatta! Tha- latta! Manöver bei Wismar in Mecklenburg. Der Herr Oberst reitet mit dem Adj rauten auf einen Hügel und sieht vlötzlich die Ostsee vor sich liegen. Lange schweigt Auch im Liebeszauber spielen gestohlene Sachen ? ^ ^^AHöricht er in die Worte aus:Sagen-sie mal, inp N,u» Kn stikb» bei den Mnnnni-i-n !v>ä lioks« NM'Ü ö^sl^le Mensw ber so nem wun­

derbaren Anblick v'cht einfach in die Worte ausbrechen Trallala, Trallala?"

oft eine Rolle. So stiehlt bei den Magyaren das liebe­sehnende Mädchen am Andreastage eine M unernnter- hose, steckt einen Teil von einem Stückchen geröperer Brot­schnitte hinein, während sie den anderen Teil verscharrt und legt dann die Unterhose unter ihr Kopfkissen. Im Traume wird sie dann ihren Gemahl sehen. Dasselbe tun die Burschen mit einem Mädchenhemd: , und zwar am