ten werden, da er laut delirierend auf mich eindrang Und mich erschießen wollte. Aus diesem Zustand der Führer ist auf die Ausdauer der Leute zu schließen.

Der von Todesverachtung erfüllten, halb verdursteten Truppe gelang endlich der Sturm. Der Feind verließ in wilder Flucht seine Stellungen, und unsere Mann- schäften konnten endlich die Qualen ihres Durstes stillen. Lange hätten sie diese Qualen nicht mehr ertragen kön­nen. Der Bericht, der gerade durch seine knappe Schlicht­heit umso erschütternder wirkt, läßt erkennen, welche übermenschlichen Anforderungen der unselige afrikani­sche Krieg an unsere braven Soldaten stellte.

WundsA-ru

RiesenauSsperrung in der Berliner Holzin­dustrie. Die in den Berliner Arbeitgeberverbänden der Holzindustrie organisierten Unternehmer, die gegen 14000 im HolzarWserverbande zusammengeschlossene Ar beiter beschäftigen, Haben bis jetzt rund 75 Prozent aus­gesperrt. Diese Zahl wird sich im Lauf dieser Woche auf etwa 15000 erhöhen, weil die Akkordarbeiter angefangene Arbeiten erst beendigen und nach deren Fer­tigstellung ebenfalls abgclohnt werden. Falls eine Ei­nigung zwischen beiden Verbänden nicht in kürzester Zeit erzielt werden sollte, werden durch die Aussperrung noch weitere 800 Arbeiter betroffen, da die in Mö­beltischlereien beschäftigten Drechsler, Bildhauer und Ta­peziere dann ebenfalls wegen Mangel an Arbeit entlohnt werden müssen.

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Das koloniale Aktionskomitee. Der Fr Zt

wird aus Berlin geschrieben: Das unter Professor Schmollers Vorsitz gegründete, aus Gelehrten, Künstlern und Technikern bestehende kolonialpolitische Ak­tionskomitee, in dessen konstituierender Versamm­lung Ternburg vorige Woche einen ersten Vortrag hielt, hat den Minister a. D. Hentig und den Prof Del­brück zu stellvertretenden Vorsitzenden, Prof. Sering zum Schriftführer gewählt und scheint auch in der kur­zen Zeit bis zu den Wahlen eine rege Tätigkeit ent­falten zu wollen. Es will seine Organisation auf das ganze Reich ausdehnen Und hat zu diesem Zwecke für näch­sten Samstag Vertreter der Wissenschaft, Literatur und Kunst aus allen größeren Städten, namentlich aus Süd­deutschland eingeladen zu einem Festmahle, das an die­sem Tage stattfindet. Es wird, wie bereits kurz gemel­det, der Reichskanzler erscheinen und er wird bei dieser Gelegenheit eine Rede halten, die sich wahrscheinlich über das kolonialpolitischc Gebiet hinaus erstrecken dürfte, also wohl eine Erläuterung und Ergänzung seines Silvester­briefes, eine Rede, die wohl bestimmt ist, noch auf die Wahlen zu wirken. Der Reichskanzler hat es vermieden, im Abgeordnetenhause, dessen Generaldebatte über den Etat die Gelegenheit geboten hätte, über die Auflösung des Reichstags und die Wahlen zu sprechen, weil er, wie man anuehmen muß, eine Debatte vermeiden wollte, in welcher die politischen Gegensätze der Parteien schärfer uufeinander geplatzt wären, als das dem Kanzler und, wie sich gezeigt hat, auch den Parteien aus wahltaktischen Gründen erwünscht war. Ta darf man ja gespannt sein.

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Dernburg, Ehrenmitglied des BerernS Ber­liner Hausdiener. Dem neuen Kolonialdirektor Dernburg ist eine unerwartete Ehre zu teil geworden: Der Verein der Berliner Hausdiener hat ihn zu seinem Ehrenmitglied ernannt. Und das kam so: Der Zentrums­abgeordnete Schädler bezeichnete in einer Wahlrede den Mann, der die Eiterbeule aufgestochen hat, als den Hausknecht des Reichskanzlers". Darob er­grimmten die biederen kolonialfreundlichen Hausdiener Berlins, und in ihrer letzten Sitzung beschlossen sie ein­mütig, Exzellenz wmennen.

Dernburg zu ihrem Ehrenmitglied

Bund für Mutterschutz. Auf der gegenwärtig in Berlin tagenden Generaloeisammlung des Bundes für Mutterschutz führte Dr. Bohnerr - Bremen über »die Lage der unehelichen Kinder aus:Die Bekämpfung der Säuglingssterblichkeit werde jetzt mmer wichtiger, auch vom Standpunkt der Rasseneihik, weil die stark zurückgehende GeburtSziffer der europäischen Kultur­völker den Wert jedes Neugeborenen gesteigert habe. Die Säuglingssterblichkeit sei fett 100 Jahren bedeutend größer geworden, uns woht auf Vas Nachlassen des S el b ftsti l l e n s zurückzuführen sei. Am erfolg­reichsten würde eine Mutterschafts-Versicherung sei» wenn sie durchgesührt werden könnte. Einer beson­deren Behandlung bedürften die unehelichen K i r der. Hier fei eine Reform des Armenrechts von Nöten, die der Armenpflege die volle Verantwortung auferlege für das tatsächlich schutzlose Kind der unbemittelten Mutter, sofern diese das Kind nicht bei sich behalten könnt."

Uages-SHr-rriL

Berlin, 14. Januar. Das kolonialpslitische Aktionskomile an dessen Spitz-Pros. SchmoÜer steh', hält nächsten SamStag eine Versammlung ab, an die sich ein FZtmchl schließen wird. Der Reichskanzler Fürst- low Hot dazu eine Einladung angenommen. Man erwartet, daß er bei dieser Gelegenheit sprechen wird.

Hamburg. 14. Jan. Nach einem Telegramm aus Lome ist der 9 Januar von Duala nach Hamburg adge- gangene DampferLucie Woermann", Kapitän Schade, nnwett von Lome im Nebel gestrandet. Post und Passagiere wurden in Lome gelandet. Das Schiff ist dicht. Ruder und Rudersteoen sind gebrochen. Der Dam­pfer »Hans Wosr«ann" versucht ihn abzufchleppen. Außer­dem sindAlexandra Woermann" undHenriette Woermann" zur Hilfeleistung bcordnet. Letztere ist inzwischen gestern von Lagos nach Lome abgegangrn.

München, 15. Jan. Generalintendant a. D Frei­herr v Perfall liegt im Sterben.

Metz, 14. Jan. Bet der Bezirkstagswahl in Busendarf (Lothringen) siegte die liberal-lothringische Gruppe mit 1579 gegen 1035 Zentrumsstimmen.-

f Genf, 15. Jan. Herr Wölfling, der ehemalige Erzherzog von Oesterreich, hat nun die Scheidung ge­genüber seiner Gemahlin beantragt und einen Rechts­anwalt in Zürich mit dem Studium der Frage beauf­tragt, ob er nach seiner Scheidung wieder Erzher­zog werden könne.

i Bern, 11. Jan. Nach dem Urteil der ärztlichen Sachverständigen ist die Zurechnungsfähigkeit der Jntcr- lakener Mörderin, Tatiana Leonticw beschränkt. Wenn das Gericht sich dieser Meinung anschließt, so kann sie nach bernischem Strafrecht zu Zuchthaus vvn einem bis zu zwanzig Jahren verurteilt werden.

Paris. 14. Jan. Aus Donai wird gemeldet: Als den Rekruten vcs !5 TrtiÜer'eregiwcntö die Fahne feierlich proftrtttert wurde, sagte ein Unteroffizier namens Ducherne mit lauter Stimme:Da« 'st wahrlich der Mühe werr, »egen eines Fetzens so vüle Ge,Lichten zu machen!" Ducheine wurde mtt acht Tagen Gefängnis be­straft und zur Degradation veru't.ilt.

Paris, 15. Jan. Die D e p a t i e r t e n k a m m e r hat einen Geietzenrwnrs berr. die Abänderung des gericht­lichen Beistandes angenommen. Der Senat Hai das Handklsbuogei angenommen und die Beratung des Budgets des Ministeriums der öfftniUchen Arbeiten de armen. Senator Perrier sprach über die sr an zöstschen Eisen­bahnen und bemerkte, Frankreich habe nur zwei Zufahrtslirnen nach Italien, «ährend Deu'schland deren acht besitze Hie muffe nicht nur aus wirtschaftlichen, son­dern auch aus politischen Gründen abzeholf-n werden.

Marseille, 13. Jan. Die ci-igcschriebenen See­leute stimmten in einer heule abgehobenen Versäum lang dem vom Pariser ScemaMkongrcfft gefaßten B.schlöffe be­treffend den allgemeinen Aus stand zu. Sw be­schlossen, sobald der LandeSauSschuß der Sectcuie ciren dahingehenden Beschluß faß*, die Schiffe i- vor;."« zu verlosftn.

Madrid, 15. Jan. Eine neue Mi n i st e rk c i se wird von ver liberalen Presse für unabwendbar erklärt.

Koufrarrtinopel, 15. Jan. Ter Bult oon Suycna Kiamol Pascha wurde wegen den räuberischen Hand­lungen seines Sohnes vom Sultan ab ge fetzt.

In Halle wnrde in einem Zigarrenladen an der Promenade die Geschäftsinhaberin von einem Unbekann­ten durch Hammerschläge niedergestreckt und die Kasse geraubt. Die Geschäftsinhaberin ist schwer ver­wundet.

Der Geschäftsreisende Weydtmann in Düssel­dorf wurde auf dem Weg nach Hanse von drei Männern angef-allen und nach hart.m Kampfe seiner Reisekasse mit 2300 Mark beraubt.

Das größte Spielwaren-Spezialgeschäst von Roscher in Dessau ist gänzlich abgebrannt. Der Schäden be­trägt 100000 Mark.

InPoseil erfolgte in der Nacht zum Dienstag eine heftige Explosion, die das Gasmesserhans der ftädt. Gas­werke in Trümmer legte. Die Gebäude in der Nachbar­schaft sind ebenfalls beschädigt. Personen sind nur leicht durch Glassplitter verletzt. Die Ursache der Explosion war nicht zu ermitteln.

Auf dem Nachhauseweg wurden in der vergangenen Nacht der Fuhrmann Licht und der Stellmacher Weber bei dem Eifeldorf Bollendorf von zwei berüchtigten Wilderern angeschossen. Licht wnrde getötet, Weber töt- lich verletzt. Die Mörder sind verhaftet.

In Lübeck wurde der Bankdirektor Stiller von der früheren Pflegerin seiner Frau auf offener Straße er­schossen. Die Täterin erschoß sich dann selbst. Es scheint sich uni einen Racheakt zu handeln.

lieber den schweren Raubanfall, der am Samstag Nacht im Schnellzug Turin-Mod ane aus die Eng­länderin Susanns Howes gemacht wnrde, wird ans Mai­land gemeldet, daß die Dame allein in einem Abteil erster Klasse reiste. In Turin stieg ein eleganter junger Mann zu ihr ein; dieser versetzte ihr, während sie schlief, einige schwere Hammerschläge und raubte die Uhr, Juwelen und 400 Franken Bar. Der Täter scheint vor Erreich­ung der französischen Grenze abgesprungen zu sein. Frau Howes wnrde ins Hospital nach Chambery ge­bracht; ihre schweren Schädelwnnden machten eine Tre­panation nötig.

Bei Straßenarbeiten in Pari s sind vier Arbeiter verschüttet worden, einer ist tot, die übrigen verletzt.

Aus Beauvais (Dep. Oise), wird geschrieben: In Nogent explodierte in einer Maschinenfabrik ein Kes­sel. Der Kassel wurde in Stücke zerrissen. Zehn Arbei­ter wurden schwer verletzt.

Zur MyLchstagHrvM.

Die Programmforderungen der volkSPar- lichen Kandidaten für die bevorstehende Reichstags­wahl werden den Wählern in diesen Tagen unterbreitet werden. Die znsammenfassenden Programmsätze sind Un­terschrieben von: Wilhelm Augst, Konrad Haußmann, Rudolf Leo, Friedrich Naumann, Friedrich Payer, Hein­rich Schweickhardt, Christian Storz, Hermann Wagner, Georg Wieland. Tie eigentlichen Programmforderungen der Demokratie werden eingeleitet mit einem kurzen Hin­weis auf die politische Lage:Das Zentrum hat die Schwäche der Regierung hinter den Kulissen ausgenützt. Die Regierung will diese Nebenregierung abschütteln und sie hat an das Volk appelliert. Aber die Berliner Regierung hat noch nicht erkannt, daß es eines Pro­gramms bedarf, um das Volk zn sammeln. Die bis­herige Rcgierungsweise verwirrt und erschwert die Klär­ung der politischen Zustände. Die Taktik des Zentrums ist von kirchlichen Nebenrücksichten und Machtgelüsten ge­leitet. Auch die Methode der Sozialdemokratie spaltet das Volk, statt es zu einigen; sie verhindert jede kon­stitutionelle Regierungsart, die grundsätzlich die Mitar­beit verlangt, nicht aber die prinzipielle Nichtbewillig­ung aller Sraatsausgaben und -Einnahmen. Tie Ver­weigerung der Mittel für die noch in Südwestafrika stehenden deutschen Truppen durch die Sozialdemokratie war ein grober politischer Fehler, den das Zentrum mitmachte, um seine Herrschergewalt zu zeigen. Dieser Fehler muß rückgängig gemacht werden. Das deutsche

? Volk will nicht, daß die Verweigerung des Unterhalts' j für die im Feld stehenden Söhne Deutschlands als Machtprobe benützt werde. Die Deutsche Volkspartei hat darum für diese Bewilligung gestimmt und wird wie­der dafür stimmen. Aber über die nächste Aufgabe hin­aus gilt es, den Blick auf die politischen Forderungen der Gegenwart zu richten." lieber die Kolonial­frage wird in dem Programm ansgeführt: Tie Kolo­nien müssen besser und billiger verwaltet werden. Tie Monopole von Einzelfirmen sind grundsätzlich zu be­seitigen. Der neue Kolonialdirektor ist zu unterstützen, solange er reformiert und kaufmännischen Geist in die Verwaltung einführt. Jede Art von Nebenregierüng ist zu bekämpfen. Konstitutionelles Regime nt ist ein Bedürfnis, dem sich Regierung und Krone, Par­teien und Parlament zu beugen haben. Alle politi­schen Reden und Kundgebungen des deutschen Monar­chen muß der Reichstag offen besprechen dürfen. - Die Auslandpolitik war erfolglos; sie Muß durch Aenderung der Methode erfolgreich werden. Offene und würdige Friedenspolitik ohne Aufdrängung und Drohung; Ste­tigkeit statt Zickzack; weniger Reden und Reisen;; ehr­liche Unterstützung der internationalen Bestrebungen zu schiedsgerichtlicher Lösung von Streitfäl­len. Dem Reichstag sind zur Ausübung seiner Kon­trolle regelmäßig Berichte über die auswärtige Lage vorzulegen. Ein weiterer Programmpunkt betrifft das bestehende Wahlrecht, von dem betont wird, daß es gegen jedem Angriff zu schützen sei und daß die Ein­führung des allgemeinen, gleichen, direkten und gehei­men Stimmrechts aller Deutschen, auch in den Einzel­staaten, zn einem verfassungsmäßigen Grundrecht zu er­heben sei. Weitere Forderungen werden erhoben auf dem Gebiet der Rechtspflege, des Verkehrswesens, der Ainanzwirtschaft, des Kartellwesens, der Sozialgesetzgeb­ung re. In der Armer sei die zweijährige Dienstzeit auch bei der Kavallerie durchzuführen. Alle Soldaten­mißhandlungen seien schonungslos zn verfolgen und eine Ersatzpflicht des Reiches für den eingetretenen Schaden gesetzlich anzuerkennen. In der Sozialgesetzgebung sei kraftvolle und planmäßige Weiterführung, die Gewähr­ung der Rechtsfähigkeit der Berufsoereine und des Koa­litionsrechts als ein wirtschaftliches Grundrecht aller Ar­beiter und Angestellten privater Unternehmer erforder­lich. Die staatlichen Versicherungsanstalten sollen ver­einfacht und verbilligt werden.

Freistunden zum Wählen. Ans Stuttgart wird geschrieben: Ten Beamten des Finanzdepartements werden zur Ausübung des Reichstagswahlrechts 2 freie Stunden je nach Wunsch, Vormittags oder Nachmittags am Tag der Wahl und einer eventuellen Stichwahl durch Ministerial-Verfügung gegeben.

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2. Reichstagswahlkreis Die Schw. Tagw. ver­zeichnet das Gerücht, daß Dr. Wolfs im 3. Wahlkreis zurück- und im 2. Wahlkreis als Kandidat gegen Dr. Hieber anftreten wolle. Daß derartige Erwägun­gen angestellt werden, ist nicht unmöglich, Herr Wolfs fühlt sich im 3. Reichstagswahlkreis nicht mehr sicher genug.

4. Wahlkreis. Dem Lconberger Tagblatt zufolge bestätigt sich die durch die württ. Presse gehende Nach­richt, Graf Leutrum werde für den 4. Reichstagswahl­kreis kandidieren, nicht.

6. Reichstagswahlkreis. (Reutlingen«. Fried­rich Payer, erösfnete am Samstag in Pfullingen vor einer zahlreichen Wählerschar mit einer glänzenden Rede den Wahlkampf. In meisterhaften Ausführungen be­leuchtete er die Stellung der Parteien zu den schwebenden Fragen im alten und künftigen Reichstag. Die Versamm­lung gestaltete sich zn einer Ovation für den geschätzten Parlamentarier, der den Wahlkreis nun volle fünfund­zwanzig Jahre vertritt.

17. ReichStagSwahlkreiS (Ravensburg). Das Zentrum stellte den Landtagsabgeordneten Leser-Neu- hausen bei Eßlingen auf.

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Aus Baden, Die Voss. Ztg. schreibt über die Wahlbewegung in Baden:Für die Stichwahlen am 5. Februar haben wir in Baden auf das Zusammen­gehen des Zentrums mit der Sozialdemokra­tie zn rechnen. Daran ist heute nicht mehr zn zwei­feln. Zu einem offenen Bündnis braucht es dabei gar nicht zn kommen. Das Zentrum wird in den Wahl­kreisen, in denen die Sozialdemokratie und der Libera­lismus einander gegenüberstehen, W a h l e n t ha ltnng proklamieren, wohingegen die Sozialdemokratie das Zen­trum im Kampf gegen den Liberalismus unterstützen wird."

Vom Zentrum, In Köln fand eine Versamm­lung des Zentrums statt. Dort wurde scharf über die katholischen Herren" gedonnert, die jüngst einen Auf­ruf erließen gegen das Zentrum im Sinne nationaler Betätigung. Eine bemerkenswerte Aeußernng machte

Herr Spahn. Er sagte:

Wir wollen keinen Mißbrauch durch die

Geistlichen, aber wir wollen sie in dem Gebrauch ihres geistlichen Amtes in dem

Wahlkampf nicht hindern. Die Belehrung durch den Geistlichen über die Wahlfrage ist nicht nur ein Recht, sondern unter Um­ständen auch eine schwere religiöse

Pflicht (?). Der Geistliche muß der Nothelfer in jeder Lebenslage sein, also auch in der Wahlfrage." Gröber beleuchtete die Gründe der Reichstagsauf­lösung und betrachtete besonders die kolonialen Ver­hältnisse. Den eigentlichen Grund für die Auflösung, findet er in dem Haß gegen das Zentrum."

Und woher kommt dieser?

Die Aktien RoerenS sinken.Ein bischen ka­tholischer Mauerfraß wird den Zentrnmsturm nicht lockern," meint dieKöln. Volksztg." angesichts des Vorgehens einer Anzahl rheinischer Katholiken ge­gen das Z n.ram. Wird aber das Blatt das Hera'-.sorän- gcn des Zentrums aus seiner früheren herrschenden Posi­tion in den polnischen Bezirken Oberschlesiens oder die katholischen Gegenkandidaturen gegen Herrn Roeren und andere Zentrnmsführer ebenfalls alsMauerfraß" bc-