Verletzungen. Bei der Verfolgung der Urheber des An- lckilag^ warfen diese eine 2. Bombe. 7 Revolverschüfse wurden abgegeben. Infolge der Dunkelheit gelang es den Verbrechern, zu entkommen.
vom
a.
Aus Württemberg.
Dienstnachrichte«. Uebertragen: Di- 2. Schulstellen in R,rmarin»en. Bez Rellingen (Blaubeuren), dem Unterlehrer Friedrich LSllnaael in Beilftein, die Schulstell- in Riet, Bez. Sraftsachsenheim EaWugen), dem Unterlehrer Paul Schuster in BodelShansen, Bez. «ottenbura di- Schulstell- in Breitender«, Be». Calw dem Schul- ^br« Ringwald in BSlgeutal. Be». Lrailtheim, die Schulstelle in Neeebai. Be» Crailrheim. dem Unterlehrer Johann Weidner in Ls- ren,eu»im«-ru, Bez. Hall, eine Schulstelle in Wendlingen, Be». Eft« liuaeu. dem Schullehrer Schuierle in MartinSmooS, Bez. Calw. die Lckulüelle in Lorenzeuzimmern, Bez. Hall, dem Unterlehrer Paul «E in Kircheusall. Bez. Bau»erle»bach (Oehringen), die Schulstelle in Idelberg, Bez. Heidenhei« dem dortigen S 1 ulamtsv rmeser Paul «ruck, eine Lehrstelle au der kath. »olksschule in Neuhausen. OA. en, unter Enthebung des Schullehrers Hagen in Rechienstette»
.. «»tritt der Stelle dem Unterlehrer Georg Steiner in Geislingen „ St., eine Lehrstelle an der kath. «olksschule in Unterkochen. OA. Aalen dem Schullehrer Wilhelm Hugger in Poltriugen, OA. Herreu- bera. dir Lehrstelle an der kath. Volksschule in Urlau. O« Leutkirch, dem Schullehrer Ottmar Schlick in Altenheim, OA. Ehingen, die Scknlstelle in Hohenklingen. Bez. «nittlingen, dem Schulamtsvcrweser «Adiich Rutsch in «rotzvillarS (dess. Bez ), die Schulstelle in Zill- baulen, Bez. Truchtelfingen (Balingen), dem Unterlehrer Hermann Grüninaer in Bergfelden, Bez. Horb, die Schulstelle in Tteringev,
Truchtelfingen (Balingen), dem Unterlehrer Karl Schlenker in Deirisau, Bez. Eßlingen, die Schulstelle in Köttelfiugen, Bez. Pfalz- «asenwriler, dem Unterlehrer Theodor RSßle in Bitzfeld. Bez. Willi- dach (Weinsberg), die 8. Schulsteüe in Bernhausen, Bez. Plieningen, d«m Schullehrer Selber in Feldrennach Bez. Höfen (Neuenbürg), je eine Volksschulstelle in Stuttgart den Schullehrern Reust in Wetkers- heim und Wurster in Alihausen. Bez. «orbachzimmern (Mergentheim), die Schulstellt in Möglingen, Bez. Baumerlenbach (Oehringen). dem Unterlehrer Hermann Ehniuger in Buchau, Bez Oberholzheim (Biberach), die Schulstclle In Hürden, Bez. Heidenhe m, dem Unterlehrer Albert GSnßle» in Ldelberg, Be». Aichelberg (Schorndorf), die Schulstelle in Mifingen, Bez. Pfalzgrafeoweiler. dem doitigen Schulamtsverweser Christian BrSndle, eine Mirtelschulstelle in Hetlbronn dem dortigen Volksschullehrer Hemming
Ernannt: Den Regie,ungsrat Bogt bei dem katholischen Sirchenrat zum Mitglied der Kommisston für die Sr-iehungshLuser, den Amtsgerichessekretär Ltnrm von Herrenberg, Hilfsarbeiter des Bezirksno'oriatS Rottweil, zum Bezirksnotar bei dem Bezirksnotariat Waldenbum und den Sandgerichtsfekretär Burgel von Ulm. HilfSar- Leiter des Lezirlsnotariat» Beilftein, zum Bezirksnotar in Neuenftein.
Bi rrach, 14. Jan. Die bürgerlichen Kollegien erteilten d.m Stadtschultheißen Carl Müller dadurch ein Mißtrauensvotum, daß sie denselben nicht mehr als Deputierten für die Amtsversammlung wählten. Hiebei ließ der BürgerausschNß durch seinen Obmann noch besonders die Erklärung abgeben, daß, obwohl der Stadtvorstand auf verschiedene Angriffe aus der Mitte der Kollegien hin das Versprechen abgegeben habe, künftighin die Interessen der Stadt zu wahren, der Bürgerausschuß doch picht das Vertrauen habe, daß dieses Versprechen gehalten werde und deshalb von der Wahl des Stadtschultheißen absehe. _
An einem NeubaN an der Kronbergstraße inStutt- tzart stürzte am Freitag Nachmittag der eiserne Tasten- vufzNg infolge unzureichender Verwahrung vom 3. Stock ab und riß die beiden mit seiner Aufstellung beschäftigten Monteure mit sich. Einer der beiden erlitt eine Bek- kenquetschung und auch innere Verletzungen, während der andere mit Quetschungen an Arm und Fuß davonkam. Beide wurden ins Kath.-Hospital verbracht.
Auf dem Jlgeuplatz in Stuttgart wurden dieser Tage zwei Hefte, je 40 Blatt in rote Decken eingeheftet, enthaltend geometrische Aufnahmen im Original, von zahlreichen Gebäuden der Altstadt im Werte von mehreren Tausend Mark gestohlen.
Am Samstag Nachmittag erschoß sich inGablenberg bei Stuttgart die Ehefrau des Akkordantrn Johann Krämer, nachdem sie ihren Mann, der, von einer Beerdigung nach Hause zurückgekehrt, auf dem Sofa schlief, mit einem Revolver erschossen hatte. Die Frau war schon einigemal zur Beobachtung ihres Geisteszustandes in eine Jrrenzelle untergebracht worden. Beide waren sofort tot.
Der 35jährige ledige Aug. Schteth in Eßlingen wurde von dem verheirateten Mechaniker Frtedr. Lehre derart in den Hals gestochen, daß ihm die Schlagader durchschnitten wurde, wodurch alsbald sein Tod Herberge« führt wurde. Der Täter, welcher Vater von 4 Kindern ist, wurde verhaftet.
Die dem Küfer Kang u. Gutbrod in Aurich OA. Maulbronn gehörige Doppelscheuer ist nachts bis auf den Grund niedergebrannt.
Am Sonntag früh 5 Uhr brannte die hinter der Wirtschaft z. Wallach in Gmünd gelegene große Scheune des Bäckers Bolzinger mit sämtlichem Inhalt in kurzer Zeit auf den Grund nieder.
Herichtsjaal.
Tübingen, 13. Jan. Harste Urteile. Die hiesige Strafkammer verurteilte einen Reutlinger Weingärtner wegen Diebstahls zu drei Monaten Gefängnis. Der gestohlene Gegenstand war eine alte Tabakspfeife im Wert von 30 Pfg. — Von derselben Strafkammer wurde bekanntlich tm vor. Jahr ein 78jähriger Lumpensammler wegen Entwendung einiger Reisigbüscheln tm Wert von 50 Pfg. zu 4 Monaten Gefängnis und ein 13jährtger Knabe wegen Einbrucksdiebstadls zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt.
Leipzig, 12. Januar. Der Konservatorist Christo Miau kow aus Bulgarien, der hier am 22. Dezember v. I. die 19 Jahre alte Tochter Frida seines Wirtes, des Barbiers Ullrich in der Brandvorwerkstraße ermordete, mußte aus dem Gefängnis in das K rankenhaus eing l es rt w rden. Miankow ist im höchsten Grade der Schwindsucht verfallen, sodaß seine Lebenstage gezahlt sind. Eine Möglichkeit, ihn vor Gericht zu stellen, erscheint völlig ausgeschlossen.
Koblenz, 11 . Jan. Vor dem Kriegsgericht der Kommandantur erschien heute ein Reservist des Pionier- Bataillon« Nr. 8 angeklagt des Beharrens tm Ungehorsam unter dem Gewehr. Der Vertreter der Anklage hatte schon drei Monate Gefängnis beantragt. Ein Oberarzt bekundete aber, daß der Soldat, der vom Exerzierplatz, wo sich der Fall ereignet hatte, ins Lazarett gebracht wurde, einen schweren Ohnmachtsanfall erlitten hatte. Diesem Falle sei I wohl ein Zustand der allgemeinen Schwäche voraufgegangen. >
ES sei höchst wahrscheinlich, daß der Man« in diesem Zustande den Befehlen der Vorgesetzten, strammere Griffe zu machen, nicht habe Nachkommen können. Das Gericht erkannte auf Freisprechung.
Berlin, 12. Jan. Wegen versuchten Mordes, schweren Raubes Und Betruges in drei Fällen wurde heute der Tischlergeselle M. Gärtner aus Dresden von dem hiesigen Schwurgericht unter Versagung mildernder Umstände zu sieben Jahren Und einem Monat Zuchthaus, fünf Jahren Ehrverlust und Stellung unter Polizeiaufsicht verurteilt. Gärtner hatte am 6. November v. I. den Geldbriefträger Hammer durch eine Postanweisung mit fingierter Adresse nach einem Neubau in der Pfuelstraße gelockt. Ms nun der Geldbriefträger aus dem Neubau nach dem angeblichen Adressaten suchte, bot sich Gärtner, der den Eindruck eines Bautechnikers mckchte, als Führer an. Auf dem Wege von der ersten in die zweite Etage des Neubaues schlug Gärtner dann den Geldbriesträger mit einer Eisenstange hinterrücks nieder und ergriff, nachdem er die Geldtasche mit 1200 Mk. geraubt hatte, die Flucht. Der Geldbriefträger, der sehr bald wieder zur Besinnung kam, rief um Hilfe und forderte die herbeigeeilten Maurer zur Verfolgung des Räubers auf. Es gelang denn auch einem Schutzmann, den Räuber auf seiner Flucht festzunehmen. Gärtner war heute der schweren Tat in vollem Umfange geständig, ebenso auch der drei BetrUgssälle, bei denen es sich um Kreditschwindeleien in Dresden handelte.
Hamburg» 13. Jan. Die Strafkammer verurteilte den 17jährigen Raubmörder Thomas Konstantin Rücker, der am 10. November den Zahnarzt Clausseu im Vor- onszug Altona—Blankenese ermordete und beraubte, zur Höchststrafe von 15 Jahren Gefängnis.
Kunst «Uv Wissenschaft
Auerbach-Gedenktafel. Auf den 8. Februar, an dem 25 Jahre verflossen sind, seit dem Todestage Berthold Auerbach'S, lassen Freunde des Verfassers der Schwarzwälder Dorfgeschichten an seinem Geburtshause in Nordstetten, OA. Horb, eine Gedenktafel errichten. Die Tafel wird nach dem Entwurf von Oberbaurat Prof. Dr. Jassoy in Stuttgart auSgeführt von der galvanoplastischen Anstalt der Württembergischen Metallwarenfabrik Geislingen, und zeigt über einer entsprechenden Inschrift das von Lorbeer umrahmte Bildnis des Dichters tu jüngeren Jahren nach dem Marmorrelief im Schillermuseum ln Marbach, das bekanntlich auch den gesamten literarischen Nachlaß Berthold Auerbachs besitzt.
Hin Aefuch im kmtigen Wort Arthur.
Während des Aufenthalts eines britischen Geschwaders in Dalny, oder, wie es heute genannt wird, Tsiren, luden die japanischen Behörden von Port Arthur die englischen Offiziere ein, die Kampfstätte zu besuchen. Ein englischer Offizier gibt nun von dieser Besichtigung ein anschauliches Bild. „Wir verließen Dalny", so erzählt er, „in Torpedobooten und Zerstörern; gegen sechs Uhr mor> gens brachen wir auf und erreichten Port Arthur um neun. Die Ueberreste von Admiral Togos Blockadeschiffen sind heute noch zu sehen, aber die Japaner sind eifrig bei der Arbeit, die Fahrstraße sreizumachen. Ein gestrandetes Schiff liegt dicht unter dem Tigerachweifforts, nur einige 20 Meter vom Lande entfernt. Noch ragen die Masten über die Wasserfläche; das Deck liegt unter Wasser. Zwei andere liegen rechts der Fahrstraße; zwei weitere liegen am Fuß des goldenen Hügels; das westlichste davon war einst das Schiff des Kommandanten Hirose. Oest- lich von ihnen ragen abermals die Masten von zwei versunkenen Schiffen auf. Die Einfahrt war daher nicht leicht. Die neue Stadt ist prächtig angelegt; manche Bauwerke sind von außerordentlicher Schönheit. Die Häuser sind meist kleine Villen, genau so, wie man sie in Europa auch sieht. Die Spuren des furchtbaren Geschützkampfes sind heute noch deutlich zu beobachten; die Japaner haben anscheinend bisher wenig Mühe darauf verwendet, die kriegerischen Spuren zu verwischen. Da das Feuer meist auf die Schiffe gerichtet war, sind übrigens verhältnismäßig wenig Häuser von den Geschossen getroffen; ein Gebäude dagegen zeigt heute noch gewaltige Beschädigungen, die offenbar von einem Elf-Zoll-Geschütz herrühren. Wir brauchten beinahe 14/t Stunde, um den Fuß des berühmten 206 Meter-Hügels zu erreichen. Die Straße befindet sich teilweise im schlimmsten Zustande, tiefe Furchen erschweren das Fortkommen; es sind die Spuren der schweren Artillerie, die während der Belagerung diesen Weg genommen. Der Hügel selbst teilt sich oben in zwei kleine Gipfel, zwischen denen ein Plateau von etwa 100 Fuß Länge sich ausbreitet. Der westliche Gipfel ist etwas höher; er war es, der zuerst erobert wurde. Unsere Führer erzählten uns, daß die Japaner nach Eroberung der ersten Spitze drei Tage lang den Russen in so geringer Entfernung kämpfend gegenüber lagen, ehe es ihnen gelang, den Feind von dem zweiten Gipfel zu vertreiben. Die nördliche Front des Fügels ist dicht mit Schanzgräben überzogen; weiter unten sieht man noch die Reste der japanischen Laufgräben, die zickzackförmig gegen die russischen Befestigungen sich vorschieben. Sie sind freilich znm größten Teile bereits zugeschüttet. Ueberreste der Sandsäcke liegen noch umher. Der ganze Hügelrücken und die Böschung ist noch mit Sprengstücken besät; noch heute sieht man die tiefen Spuren von den krepierten Geschossen. Kein Stein, der nicht solche Spuren trüge. In den Gräbenrestcn liegen noch zerrissene Ue- berbleibsel von Lederzeug und Unifornren, und auch menschliche Gebeine sieht man noch zahlreich. Noch jetzt werden an diesen Kampfstätten Handgranaten gefunden. Sie bestehen aus einem kleinen Rohr ans geschmiedetem Eisen, sind versiegelt und tragen einen kleinen Zünder. Meist waren sie mit Dynamit gefüllt und noch heute sind sie sehr gefährlich. . . „Die englischen Besucher verweilten längere Zeit auf der denkwürdigen Stätte. Dann geleiteten die Japaner ihre Gäste zur Stadt zurück. Der japanische Admiral hatte sie zu einem Mahle in seiner Amtswohnung eingeladen, dem Gebäude, in dem einstmals Admiral Alexe- jew residierte. „Es ist," so erzählt der englische Offizier, „ein prunkvolles Bauwerk, die Oefen ans kostbarem Mar
mor, die Zimmerdecken reich! gemalt. Wir aßen in einem Raume, der ehemals ein Ballsaal gewesen sein müßte. Die Russen scheinen übrigens alles liegen und stehen gelassen zu haben, bis zu den silbernen Aschenbechern, die noch heute die Gravierung der russischen Admiralität tragen." Nach dem Lunch besuchte man das Museum, wo die Kriegstrophäen in Augenschein genommen wurden. Auffällig ist es, daß die eroberten russischen Feuerwaffen einer Reihe der verschiedensten Systeme angehören; neben dem Dreiliniengewehr sah man noch Mannliche^ge- wehre, Mauser, Winchester, Martini-Henry, Lee-Et- eld und verschiedene andere Systeme; die Einheitlichkeit der Bewaffnung scheint demnach nicht auf besonders hoher Stufe gestanden zu haben. „Wir sehen auch eine Anzahl von kugelfesten Schilden, die bei dichten Formationen angewandt wurden. Sie sind aüs Stahl gefertigt, etwa einen halben Zoll dick und von Männesgröße. Sie alle zeigen Kugelspuren und sind offenbar beim Vorgehen getragen worden; aber ich habe nirgends beobachtet, daß eine Kugel den Schild durchschlagen hätte. . . Vom Museum gingen wir zum Er-Lung-Shan Fort. Der Hügel, den es krönt, ist 270 Fuß hoch und die Entfernung bis Port Arthup mag längs der Hauptstraße vier Meilen betragen. Das Fort ist als solches kaum mehr zu erkennen; es gleicht einem wirren Haufen von Steinresten, Schutt und Holzteilen. Die Japaner hatten es unterminiert, Um es zu erobern; die Verteidigung war von bewundernswerter Hartnäckigkeit. Noch heute liegen eine Menge von Patronentaschen, Kisten und Kasten, Lebensmittelbüchsen Nm- her; außerhalb des Glacis sieht man noch die Reste der russischen Drahthindernisse; Er-Lung-Shan war die letzte Stellung, die vor dem Fall der Festung gewaltsam erobert wurde."
Vermischtes
Zu der Stuttgarter Bluttat
auf dem Staffelaufgang zur Helfferichstraße hat der kri- minalpolizeiliche Augenschein ergeben, daß der Täter seine Flüchtrichtung erst gegen den Kriegsberg-Aussichts- turm genommen, diese aber alsbald geändert hat, im Zickzack durch Gärten und Weinberge abwärts gegen die Panoramastraße gegangen ist und diese an dem Neubau Nr. 23 erreicht hat. Von dort ab konnten die in Gipsabgüssen gesicherten Fußspuren nicht weiter verfolgt werden. Die umfassenden Nachforschungen ergaben dringenden Verdacht gegen den 30 Jahre alten, verh. Zementarbeiter Adolf Eblen aus Rohracker, der am Donnerstag abend 10 Uhr durch hiesige Kriminalbeamte in Rohracker festgenommen und hierher verbracht wurde. Nach anfänglichem frechen Auftreten und beharrlichem Leugnen hat er nün angesichts der erdrückenden Beweise ein teilweises Geständnis abgelegt und spielt den gebrochenen Mann. Die Tat hat er nicht mit einem Messer, sondern mit einem kleinen Bajonett verübt, das ihm bei der Festnahme abgenommen wurde und das er auf dem Transport zum Rathause wiederholt zu beseitigen suchte. Es besteht der dringenste Verdacht, daß Eblen bei den verschiedenen, seit November 1904, besonders in den Köpserwaldungen durch Stechen und Schießen auf Personen verübten Angriffe als Täter in Betracht kommt. Bei der Hausdurchsuchung wurde unter anderem eine zerlegbare Zimmerflinte und 9 Millimeter-Munition gefunden und beschlagnahmt. Mit solcher Munition wurde im Juli 1905 in einem Waldteil am Wege von der Gerocksruhe nach Wangen ein Fräulein angeschossen Und erheblich verletzt.
Ihr Liebesstück?
In einem Wiener Blatte'lesen wir: Kein Blatt in deutscher Sprache, das während der letzten Wochen nicht in dem Kapitel „Rundfrage" gearbeitet hätte. Da mit dieser Art von Lesestoffverbreitung immerhin einige Mühe der Befragten verbunden ist, da ferner die Antworten schließlich selten mit wünschenswerter Eile und in genügender Vollständigkeit eintressen, legte ich den Plan meines Masseninterviews: „Wie heißt Ihr Lieblingsstück?" auf so sichere und gleichzeitig diskrete Weise an, daß nicht einmal die Befragten irgend etwas von der Rundfrage bisher erfahren haben.
Dies vorausgeschickt, lasse ich nachstehend das Ergebnis der Rundfrage im eigenen Betriebe folgen:
König Eduard VII.: „Baccarat."
König Viktorio Emanuelo: „Die schöne Elena."
König von Rumänien: „Sylvia".
König Peter I.: „Der verwunschene (Krön) Prinz."
König Alfonso: „Der Storch"
Königin Wilhelmina: „Der Prinz-Gemahl."
Fürst Nikita: „Hammele."
Fürst Ferdinand: „Cyrano von Bergerac."
Admiral Nebogatow: „Das Leben für den Zaren."
Cleo de Merode (natürlich): „Mein Leopold."
Minister Clemenceau: „Der Kreuzwegstürmer."
Fürst Bülow: „Ein treuer Diener seines Herrn."
Dernburg: „Geschäft ist Geschäft."
Gräfin Montignoso: „Liebessünden."
Hauptmann von Köpenick: „Im bunten Rock."
— Professor Wilson in Edinburg schrieb einst an die Tür seiner Klinik: „Professor Wilson teilt Hierdurch den Studenten mit, daß er heute zur Königin gerufen wurde." Ms er am Morgen zurückkehrte, fand er, daß ein Student hinzugefügt hatte: „Ovä savs tdo tzueea!" (Gott erhalte die Königin!).
— Gutgegeben. „Hat Ihnen, H rr Web r, das Lied „Frühmorgens, wenn die Hähne kräh'n" gefallen?" — „Sie sangen es sehr natürlich, meine Gnädigste.
Kandel und Volkswirtschaft.
Cannstatt, 1L. Jan. Bei der letzten Häute- und Fellver- steigcrung tm hiesigen Schlachthaus wurden folgende Preise erzielt: Für Ochsenhäute 54—54'/» Pfg. StierhLule 53'/»—55'/, Pfg . Rinds« häute 57 '/» -62 Pfg., Farrenhäute 48 54'/, Pfg. per Pfund, für Kalbfelle Mk. 5 85—1 l 50 per Stück. Verkauf lebhaft.
Warm». Auch im abgelaufenen Jahre hat die Zahl der Schlachtungen tm hiesigen Echlachlhause gegen dar Jahr IS»5 abgenommen. Er wurden geschlachtet (die eingrklammerlen Zahlen beziehe» sich auf dar Jahr 90b): Ochsen, und Rinder >56> s/UiF. Fasel 44 sSSj. Kühe »S«l IMF, Kälber öb«v s474Sj. Schweine 18425 f,45«bj. Schafe 811 (S44j und Pferde 2)2 (tSF