iunae Volkspartei, der liberale Verein und der ? .«ntionale Verein bereits ihre Zustimmung zu der .

ur erklärt hatten. Naumann kandidiert jetzt m ' pliäkischen Wahlkreis Colmar, wo der Einigung der ' ' keine solchen Hindernisse entgegenstehen. ?

Wablkreis. (Böblingen, Leonberg, Maulbronn - Nmbinaen). Wie derSchw. Merk." hört, ist Land- -VaülM Dr. W ack er-Leonberg als deutsch­

er,nitsinspektor Dr. Wa ^tcilich bauernbnndlerischer Kandidat in Aussicht ge-

^Ü^WahlkreiS. (Eßlingen). In den Einiguugs- Oungen, welche zwischen den liberalen Parteien esunden haben, ohne jedoch bis jetzt zu einem Er- a geführt zir haben, hat die Volkspartei als Kom- ' kandidaten Professor H a r n a ck - Stuttgart vorge-

4) Wahlkreis. (Geislingeu, Heidenheim, Ulm), ^verlautet, hat sich der bisherige Abgeordnete des l'is/s, Rechtsanwalt Storz in Heidenheim, noch nicht - Übernahme der Kandidatur entschlossen. Er trägt edeüen, zum Landtagsmandat auch noch die Last ei- . A Zeichstagsmandats auf sich zu nehmen.

Aus Württemserg. s

s^^seastuachrichte«. Ernannt: Den Landgerichts rat Schauf. z 1,Aoverburg, Hilssrichter bei dem Obertandesgeri-br zum Oder- ! «d,MttiL!Sra!; den Landrichter ti!. Landesgerichtsint Raible in zum Landgerichtsrat dastlbst,. ferner den Amtsrichter jn Rottweil. Hilssrichter bei dem Landgericht daselbst, zum UndrWer in Ravensburg; auf die katholisch-, im Patronat der ^-südliche Pfarrei Baustctten, Dekanul« Wiblingen, den Pra- t,«,ora!skavlan Oberpräzeptor SLnetderhan in Horb; auf di- kattzoli- R ln, Patronat der Krone btsindliche Pfarrei LaupertShausen, ^klaMS Biberach, den Pfarrer Hamma in Wilsingen, Dekanats NwiMeit, und auf die katholische, im Patronat der Krone befindliche Wliei Neusra. Dekanats Rotuveil, den Psarrer Küster in Hofen, "Lklaiitlts Stuttgart. ...

! Ilebertragen: Die evangelischen Pfarreien: «chwieberdingen, MmtS LudwtgSburg, dem Pfarrer Hopf in Scharnhausen, AmtS- ^tMl« Stuttgart; Hohenacker, Dekanats Waiblingen, dem Plärrer , Aidittig in Frickendofen. Dekanats Gaildorf; Lergf-lden. Dekanats Mz, Km Pfarrverwcssr Jonathan Kettner in Hürden, Dekanats 'Hkidüchew-; Schwann. Dekanaks Neuenbürg, dem Psarrverwefer Gott- h,d Kakver daselbst. . . .

Be etzt: Den Landrichter Sprinkhardt in Hall fernem Nn- ifilhtt! btt^ auf eine Landrichterftellc bet dem Landgericht Ravensburg.

Zur Proporzwahl.

Ter liberale Landesverband, hat auf seiner !«slcn Landesversammlung, die am Sonntag in Stuttgart ^ejerat des Herrn Dr. Ohr. An der Debatte beteilig­en ihren Mitgliedern aufs energisch ste die Ab­gabe des volksparteilichen Proporz ettels 'zumPfehle n. Die Tagung s.lbst war ausgefüllt mit hinein Referat des RA. Göhru m Heilbronn ülxrDie iLage des Liberalismus" in Württemberg und ein m Kor- MOnd, auf Antrag des Dr. Ohr einstimmig beschlos- M sich RA. Lahnstein -Stuttgart und Lehrer Frank- üilbronn. Sämtliche Redner wandten sich mit Schärfe «egen die reaktionären Strömungen innerhalb der deut­schen Partei. _

Stuttgart, 30. Dez. Kommenden Sommer wird hier teininternattonaler S ozia liste n k on g reß statt- sindtn. Zur Vorbereitung dieses Kongresses ist bereits ein Anitiee bestehend aus 8 Personen eingesetzt worden.

Stuttgart, 30. Dez. Aus Baden-Baden kommt Kunde, daß der General der Kavallerie z. D. Alfred ».Sick am Samstag dort verstorben ist.

Stuttgart, 31. Dez. Zur Ausbildung von Letz­tem für kaufmännische Fortbildungsschulen sollen in Stuttgart Kurse eingerichtet werden, die 1 Jahr lang steuern sollen. Der Unterricht wird dem Vernehmen nach '«teilt werden vom Vorstand der kaufmännischen Fort­bildungsschule Stuttgart, Professor Münz enumerier, Mud einem Lehrer der höheren Handelsschule Stuttgart, ls Stuttgart, 31. Dez. (Stenographische Statistik), pünktlich auf Weihnachten ist wieder das statistische J hr- tiiich der Schule Gabelsbergers erschienen und hat dieser «Nchule eine angenehme Gabe gebracht. Die Schule Ga- tlelsbergers hat im verfloss.nen Jahr eine außerordentliche »Zunahme verzeichnen, wie sie ihr nur eintnal (1901/^2) ^schieden war. Im ganzen zählt jetzt die Schule Ga- helsbergers auf 30. Juni 1906 2114 Vereine (-s- 104) mit 88283 Mitgliedern (-j- 7284), 2782 Lehranstalten (Z- 866) u. 133 795 im alten Jahr Unterrichteten (-s- 14 9 .1). Davon entfallen auf Preußen 747 Vereine mit 1993 Mit­gliedern, 457 Lehranstalten (-s- 61) und 19 754 Unter­richteten (-s- 2817); auf Württemberg 63 Vereine, 4119 Mitgliedern (-s- 404), 127 Lehranstalten (-s- 4) und Ml Unterrichteten (-s- 607).

Löwenstein, 31. Dez. Auf dem h'es. Rathause fand eine Versammlung von Vertretern der Gemeinden im Mainhardter Wald, sowie sonstigen Interessenten an ei­ner Motorpostlinie ans dem Mauharuter Wald statt, hie­bei wurden die erforderlichen Mittel zur Verfügung ge­stellt, und es ist zu hoffen, daß mit dem 1. Mai 1907 die Automobil-Postfahrten beginnen können.

Am Samstag Vormittag fiel in seiner Wohnung in Heslach bei Stuttgart ein 14/2 Jahre altes Kind iu ei­nem unbewachten Augenblick in ein mit heißem Wasser gefülltes Gefäß. Das Kind wurde stark verbrüht in die Olga-Heilanstalt verbracht, wo es bald darauf unter gro­ßen Qualen verschied.

Der vom WUd angesessene Leichnam eines gewissen Friedrich Wettorecht, geb. m W a l d e n v u 1 g OA. Oedrtn;en stn Jahre 1871, wurde in einem Feldhäuschen derZussen- hausen aufgefunden. Der Tote, der schon meyrere Tage M gelegen haben mag, ist mu Wahrscheinlichkeit als Opfer drr in den letzten Tagen ein getretenen kalten Witterung

Mzusehen.

Vom Schwarzwald werden große Verkehrs­störungen durch Schneefälle der letzten Tage gemeldet. So war der Betrieb der Bregtalbahn gestört. Auch die Höllentalbahn blieb im Schnee stundenlang stecken. Te- lephon- und Postverkehr erleiden große Unterbrechungen, dem Feldberg liegt der Schnee 21/2 Meter hoch.

Ein 17jähriger Bauernsohn in Hirrweiler OA. -ckeinsberg schoß sich aus Unvorsichtigreit eine Kugel iu öen Kopf und verletzte sich so schwer, daß an seinem Aufkommen gezweifelt wird.

Der Ma^s ickgrapyisrt arr dl« Kfd«!

Die Monatsschrift der 8oorst6 ^.stroiwmigue äs ?rairos veröffentlicht einen Aussatz des bekannten Pariser Astronomen Camille Flammarion, der sich mit der Frage beschäftigt, ob eine telegraphische Verbindung zwi­schen den Planeten Mars und Erde schon bei der jetzigen Beschaffenheit unserer technischen Behelfe möglich sei. Dieser Aufsatz lautet in seinen Hanptstellen nach einer Uebersetzung der Neuen Freien Presse wie folgt:

Verschiedene Journale des Erdkreises veröffentlichen seit mehreren Monaten eine sensationelle Nachricht, über welche man dringend Aufklärung wünschen würde.

Aus der britischen Insel Cape-Clear hat Herr Marconie eine Station für drahtlose Telegraphie er­richtet; dort erhält mau täglich zwischen Mitternacht und 1 Uhr immer das gleiche Signal, das man aber bis heute noch nicht entziffern konnte. Man hat bisher vergebens versucht, aus den Zeichen ein Wort zu konstruieren, welches einer der bekannten Sprachen unseres Erdballes angehören könnte, aber bisher blieb das geheimnisvolle Signal unverständlich. Man erzählt nun, daß der gelehrte Förderer der drahtlosen Telegra­phie verlauten ließ, daß das Signal, da es mit keiner ) Sprache der Erde in Verbindung zu bringen sei, vielleicht ! von -den Bewohn ern des Mars geschickt sein könnte. :

Die Idee ist originell, aber unwahrscheinlich. Je- s denfalls wäre es gut, zu wissen, was eigentlich beobach- ; tet worden ist. Vielleicht handelt es sich um eine Stör- . nng durch den Erdmagnetismus oder die atmosphärische ) Elektrizität. Da sich Herr Marconi jeder persönlichen Mitteilung über diesen Gegenstand enthält, ist cs wahr- scheinlich, daß er der Sache keine große Bedeutung bei­legt. Andererseits wäre es sehr wichtig, zu wissen, was Wahres an dem Entstehen dieser Geschichte ist, zu wel- ; chem Zeitpunkte die geheimnisvollen Zeichen begonnen, : wie lange Zeit sie gedauert haben und ob die Störung wirklich immer zur bestimmten Stünde erfolgt ist. '

Es ist aber höchst unwahrscheinlich, daß die Mars- ; bewohne r das Jahr 1906 gewählt haben sollten, um mit uns in Verbindung zu treten, indem gerade in die­ser Zeit Erde und Mars am weitesten voneinander - entfernt sind und an entgegengesetzten Seiten der Sonne sich befinden. Wenn unsere Nachbarn am Himmel ver- ^ suchen sollten, sich mit uns in Verbindung zu setzen, so wären für solche telegraphischen Versuche jene Zeiten die günstigsten, wo wir emanier am nächsten kommen, wie z. B. im Mai 1905 oder rm Juli 1907. Aber für genannten Versuche taugt gerade das Jahr 1906 gar nicht Und dann, wie sollte man diese Marsbotschaften jede Nacht zwischen 12 und 1 Uhr erhalten haben, da doch der Planet nicht über dem Horizont der erwähnten Station stand, sondern im Gegenteil an der dem Zenit entgegengesetzten Seite des Himmels?

Alles drängt uns also dazu, zu glauben, daß die Be­wohner des Mars in dieser Affäre keine Rolle spielen. Wenn, .wie verschiedene Journale behaupten, das er­haltene Signal aus drei Punkten besteht, dem das 8 von Marconi entspricht, so müssen wir auch der Morse-Ap- parate gedenken, die bei hoher Spannung der atmosphä­rischen Elektrizität gleichsfalls mehrere Punkte, geben, Und daher annehmen, das atmosphärische Elektrizi­tät die wirkliche Veranlassung der Sache sei. Allerdings bleibt die regelmäßige Wiederkehr des Zeiches ein noch bleibt die regelmäßige Wiederkehr des Zeichens ein noch der unterrichtet sind, müssen wir uns vorsichtig und zu­rückhaltend in dieser Sache verhalten, aber nichtsdesto­weniger bleibt das Ganze dvch von höchstem Interesse. Außerdem datiert es ja auch nicht von heute.

Als die Idee einer Verbindung mit einer anderen Welt zum erstenmal austauchte, hatte man zuerst eine Kommunikation mit dem Monde ins Auge gefaßt. Es ist schon lange her (im Jahre 1862), da schrieb ich in meinem WerkeTu kluiulits äss Noiräss lruditss", daß Arago in einem Kurse über Astronomie in Paris erzählte, ein deutscher Geometer habe schon vor 20 Jah­ren vorgeschlagen, man solle auf einem weiten Terrain eine bestimmte Anzahl Spiegel aufstellen, welche das Licht der Sonne reflektieren und die in der Form einer geometrischen Figur arrangiert sind, so zum Beispiel den Pythagoreischen Lehrsatz demonstrieren. Vor­ausgesetzt nun, daß die Mondbewohner intelligent seien, so meint er, daß sie ohne große Mühe erkennen müß­ten, daß diese regelmäßigen geometrischen Figuren nicht eine Wirkung des Zufalls sein können, sondern daß sie von den Bewohnern der Erde mit Absicht gebildet sein müssen. Der Gedanke lag wohl sehr nahe, daß dann die Mondbewohner gleiches versuchen würden, und so wäre eine erste optische Verbindung mittelst einer geo­metrischen Sprache zwischen zwei Weltteilen hergestellt.

Diese Idee, welche ich vor mehr als 40 Jahren in Umlauf gesetzt habe, wurde seither manchesmal wieder aufgegriffen und besonders gern mit dem Planeten Mars in Verbindung gebracht, den uns die großartigen Er­rungenschaften des Fernrohrs so wunderbar nahegerückt haben.

Das geistige Leben scheint wirklich auf dieser Nach­barwelt einen Höhepunkt erreicht zu haben, und es ist gar nichts Lächerliches, zu glauben, daß man dort seit Jahrtausenden versucht, an uns Signale zu schicken, die wir noch nicht fähig sind zu verstehen. Die Wissen­schaft ist ,in der Tat noch sehr jung auf unserer Erde. Es ist kaum mehr als 200 Jahre, daß wir anfingen, den Mars mit optischen Instrumenten zu beobachten und des­sen Geographie und Meteorologie zu studieren, und selbst in unserer heutigen Epoche liegt nur eine kleine Zahl von Männern mit Ausdauer diesen Studien ob. Tie Marsbewohner, in ihrer Ausbildung viel weiter vorge­schritten, können schon lange verschiedene Verbindnngs- mittel ersonnen haben, Heuen wir vollständig fremd ge­genüberstehen, und sie können daraus geschlossen haben, daß der geistige Gesichtskreis der Erdbewohner nicht sehr weit sei.

Es ist allerdings wahr, daß wir auf dem Planeten ars manchmal leuchtende Punkte bemerkt Hab n, wel­che bei einer lebhaften Einbildungstraft den Eindruck von Signalen Hervorrufen konnten; eine aufmerksame Beob­achtung hat aber gezeigt, daß es sich um natürliche Phä­nomene, um beleuchtete Bergspitzen und Wolken handelte.

Unsere Fortschritte in Bezug auf die Marsgeographie sind aber in den letzten 26 Jahren so rapid gewachsen, daß wir noch alles hoffen können.

Die magnetische und elektrische Störung der Appa­rate Marconis bringt uns wahrscheinlich der Lösung der Frage nicht näher, aber sie ladet uns ein, darüber nachzudenken, daß die Menschheit auf unserer schwanken­den Insel nicht für immer abgeschieden sein wird von ihren Schwestern im Weltenraume.

Sonntag

Ei« großes Eisevbahu«nglück

hat sich, wie aus Hamburg gemeldet wird, früh bei der Station Ottersberg (Hamburg-Bremen) zugetrageu. Der Luxuszug Wien-Ostende fuhr in dem Augeqplick auf einen Eilgüterzug auf, als dieser auf ein Nebengeleise fahren wollte, um den Schnellzug vorbeizu­lassen. Der Güterzug wurde in der Mitte getroffen. Dep Zusammenstoß war so heftig, daß beide Lokomotiven des Schnellzugs, der darauffolgende Gepäckwagen und der Postwagen zertrümtnert und fast sämtliche Wagen des Schnellzugs mehr oder weniger beschädigt wur­den. Bon dem Eilgüterzug wurden etwa 15 Wagen be­schädigt. Die Wagen wurden teilweise bis dreien auf­einander getürmt, teilweise in einander geschoben. Ein Teil der Wagen stürzte die Böschung hinunter. Der Pack­wagen des Schnellzugs, welcher mit Rücksicht auf die Neujahrspost mit 14 Beamten und Unterbeamten besetzt war, und der neben einer großen Briefpost eine außerge­wöhnlich große Zahl von Geld-, Wert- und Einschreibe­sendungen enthielt, geriet nach dem Zusammenstoß in Brand, wodurch ein großer Teil der Postsendun­gen vernichtet wurde. Getötet wurde der Ober­postassistent Rogge, ein Oberpostschaffner aus Köln, Hilfsbremser Dittmann aus Wilhelmsbürg bei Ham­burg, Hilfsbremser Schröder aus Hamburg-Rotenburg- Ort und der Lokomotivführer der ersten Maschine des Schnellzugs. Schwer verwundet wurden Oberpost­assistent Off er mann, Oberpostschaffner W oll gast, Oberpostschaffner P. Lange und Postschaffner Fasel. Sämtliche Verletzte wurden in das Krankenhaus St. Ge­org gebracht. Oberpostschaffner vom Hof, der ebenfalls schwer verwundet wurde, bleib an der Unfallstclle zurück. Der schwerverwundete Lokomotivführer Münter ünd , der Hilfsbremser Ahrendt aus Wilhelmsburg, würden in Harburg an der Elbe abgesetzt. Nach einer amtlichen, aber früheren Meldung würde nur ein Bahnbeamter ge­tötet und 2 Postbeamte leicht verletzt. Die beschädigten Postsendungen wurden dem Postamt I in Bremen über­wiesen, welches di.s.lben möglichst ordnen und mit St m- pel versehen, weiter befördern soll. Ein Teil der Post­sendungen liegt noch unter den Trümmern. 'Die sofort nach dem Unfall von Bremen requirierten Hilfskräfte wurden von der Hambürger Bahnverwaltnng ^0 schn ll wie möglich mittels Sonderzugs nach der Unfallstelle beför­dert. Für die Reisenden wurde ein Sonderzüg beordert, welcher dieselben noch in der Nacht nach Bremen brachte. Sämtliche Zugverbindungen von und nach Hamburg er­litten beträchtliche Verspätungen.

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«om B»»e«see. 31, Dez Das Hotel zum »Bayerischen Hof" in Konstanz B.ssyer GSngel, ging um 175 WO Mk. an Hotelier Hake in Lintau i. B. über.

) Der engere LandesauLschuß der Voikspartet erläßt ( folgenqen Aufruf:

r An die Parteigenossen r

^ Der S. Januar gehört der Partei und der Parteiar- ! beit. Die Stuttgarter LandeSversa^ktlung fällt s aus, damit die Parteigenossen sich alle im ganzen Land : der Bezirksarbeit widmen können. Das ist notwendig und muß in einheitlicher Weise geschehen. Wenige Tage nach dem 6. Januar am 9. Januar 1907 ist die Proporzwahl. Von dem Ergebnis der Pro-- porzwahl hängt es nach dem Ausfall der Bezirkswah- lenad, obdieVolkSp'artet oder das Zentrum die stärkste Partei im Landtag sein wird. Zwischen i diesen beiden Parteien geht der Hauptkampf.

Es ist kein Zweifel, daß der Klerus die fieberhaftesten Anstrengungen machen wird, alle Wähler seines großen, geistlichen Machtbereichs zur Urne zu bringen.

Die unabhängigen Männer der Volkspartei, nicht ge­trieben von der Geistlichkeit, sondern vom freien Geist der Ueberzeugung, müssen jener geheimen Arbeit offen die Spitze bieten.

In jedem Oberamt müssen am 6. Januar, wo­möglich in allen Gemeinden, Zusammenkünfte und kleine Versammlungen stattfinden. Die Wähler der Gemeinden müssen über die Proporzwahl und über dieProporzkandtdaten aufgek ärt werden.

Wahlmüdtgkeit, vor der die anderen Parteien Sorge haben, darf in der Volkrp artet nicht auskommen.

Die Führer und Vorstände der Vereine der einzelnen Bezirke werden aufgefordert, sofort alles Nötige vorzukehreu und einzuletren. Wo an einem Hauplort eine große Versammlung zweckmäßig ist und dieselbe nicht von einhei­mischen K> ästen gehalten werden kann, wird auf Anrufen der Parteileitung ein Vertreter entsandt werden, namemlich auch in den Bezirken, in denen die Partei zur RetchStagS- wahl kandidiert.

Drucksachen für die Proporzwahl werden den Be- zirksvertrelern alsbald zugrhen.

Parteigenossen! Nie ist es mehr auf die Arbeit eines jeden und auf die Kleinarbeit angekommen. Die der Fraktion wird von der Energie einer »pferwi tigkeit abhängen.