wieder erinnern müssen, wenn über kurz oder lang auch in Württemberg das Ortsporto erhöht wird, nnb die nationalliberalen Kanfleute dann ihr Wehgeschrei da­rüber anstimmen.

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Die Wertung der Jugendbewegung innerhalb der Sozialdemokratie! Tie sozialdemokratische Münch, Post" schreibt im Anschluß an die Mannhei­mer Tagung über die rotejunge Garde" in be­merkenswert absprechender Weise:

Wenn wir ehrlich sein wollen, müssen wir gestehen, daß die Verhandlungen weit ntehr Un er fre ulich es als Erfreuliches boten. Man hätte zweifellos besser ge­tan, die Leiter der Organisationen, die älteren Genossen, zu einer Beratung über die zu unternehmenden Schritte zu laden, als die Jugendlichen und ganz Jugendlichen selbst nach Mannheim zu bemühen. Es wäre sicher mehr dabei herausgelommen. Tenn die zu Tage tretenden Anschau­ungen waren noch so ungeklärt, die Debatte verlor sich oft dermaßen ins Uferlose, es herrschte eine solche Unklarheit, über das, was man eigentlich wollte, daß schwere Bedenken nicht zu unterdrücken sind. Es wirkt für jeden im ernsten politischen Kampfe Stehenden ge­radezu komisch, die jungen Menschen von 16, 17 Jahren mit ungemessenem Selb stb ew u ß t s e i n über Erziehungsfragen reden zu hören, zu deren Beur­teilung ihnen jegliche Erfahrung fehlen muß. Sie gebärden sich als Subjekte, wo sie billiger­weise doch nur Objekte der Erziehung sein sollten."

Dieses Urteil wird von allen erfahrenen Männern geteilt werden. Wer erziehen will, muß selbst erzogen sein. Junge Leute von 16 und 17 Jahren gehören noch in die Schule und nicht ins Versammlungslokal.

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Aus dem Ruhrrevrer kommen ernste Nach­richten: eine Lohnbewegung der Ruhrbergleute steht bevor und die Bergleute im Saargebiet sind ent­schlossen, mit den Genossen von der Ruhr gemeinsame Sache zu machen, so daß die kommenden Lohn kämpfe sämtliche deutschen Bergarbeiter in Front stellen wird. Ueber den Stand der Angelegenheit wird derFr. Ztg." aus Essen geschrieben: Die beim letzten großen Streik der Ruhrbergleute eingerichtete gemeinsame Vertretung aller organisierten etwa 220 000 Bergarbeiter des Bezirks, die sogen. Siebenerkommiss ion, hat in der letzten Zeit mehrere Sitzungen abgehalten und schließ­lich, wie schon gemeldet, beschlossen, mit Forderungen an die Zechenbesitzer hcrauzutreten. Ueber die einzelnen Forderungen und die Art des Vorgehens, wie über den Zeitpunkt der Einbringung der Forderungen bewahrt mau in den leitenden Kreisen der Bergarbeiterverbände noch Stillschweigen. Bekanutgegeben ist nur die Haupt­forderung: 15 Prozent Lohnerhöhung. Man be­absichtigt augenscheinlich, die Lohnbewegung diesmal sorgsam vorzubereiten und erst dann an die Zechenver­waltungen heranzutreten, wenn möglichst günstige Um­stände zu ihrer Durchsetzung vorhanden sind. Von die­sem Gesichtspunkte aus ist auch die von der Siebener- Kommission angebahnte Verständigung mit den ausländischen Bergarbeiter-Organisatio­nen zu betrachten, deren oirekter oder indirekter Unterstützung man sich erst versichern will, um den For­derungen der Ruhrbergleute mehr Nachdruck zu geben. Ueberhaupt scheint man mit großer Umsicht Vorgehen zu wollen und ist wohl auch bemüht, dafür zu sorgen, daß die Führer besser die Leitung der Massen behalten als bei der letzten Bewegung. Daß man formelle Dif­ferenzen zu vermeiden strebt, zeigt der Beschluß der Sie­benerkommission, die Forderungen gemeinsam durch die Verbände der Bergleute sowohl an die Organisationen der Grubenbesitzer (Kohlensyndikat und Verein für die bergbaulichen Interessen) als auch an die einzelnen Ze­chenverwaltungen zu richten. Außerdem soll auch ver­sucht werden, die Arbeiter-Ausschüsse der einzelnen Gru­ben, von deren Wirksamkeit man in letzter Zeit nicht viel gehört hat, zur Mitwirkung zu bewegen. Inwie­weit die Bergleute diesmal ihre Forderungen werden durchzusetzen vermögen, ob sich die Grubenbesitzer, ins­besondere unter dem Druck des jetzt immer empfindlicher werdenden Arbeitermangels zu einer allgemeinen Lohn­erhöhung verstehen werden, und ob es wieder zu einem Streik kommen wird, darüber läßt sich natürlich heute noch nichts sagen. Was die Forderung einer allgemei­nen Lohnerhöhung angeht, so sind die Organisations­leiter zur Erhebung dieser Forderung durch die große Masse der Mitglieder gedrängt worden. Bei der hier im dichtbevölkerten Jndustriebezirk mit den überaus hohen Wohnungspreisen besonders stark hervortretenden allgemeinen Teuerung ist das Verlangen oer Bergarbei­terschaft nach größerem Verdienst bei der gegenwärtigen überaus günstigen Konjunktur an sich wohl erklärlich. Inzwischen hat die Bewegung infolge der Gegensätze zwischen dem christlichen Gewerkverein und dem sogen, alten" Verbände Nebenerscheinungen gezeitigt, die nicht uninteressant sind. Während nämlich die Be­schlüsse der Siebenerkommission in den beiden letzten Sitz­ungen einstimmig gefaßt worden sind, also auch un­ter Zustimmung der Vertreter des christlichen Gewerk­vereins, die sich auch ausdrücklich mit der Förderung der internationalen Solidarität der Bergarbeiter einverstan­den erklärten, wurden nach der Sitzung der Siebener- kommission am 22. September von Zentrumsblät­tern, die zur Gewerkvereinsleitung gute Beziehungen unterhalten, die Nachrichten über die bevorstehendeLohn- bewegung der Bergleute abzuschwächen versucht. Ja, vor der Sitzung der Siebenerkommission am 5. Oktober äußerte sich auch das Organ des christlichen Gewerkver- eius, derBergknappe", selbst in ähnlicher Weise, indem er von alarmierenoen Nachrichten sprach, die über die Lohnbeivegung in die Welt gesetzt würden, während die Siebenerkommission sich über die ejnzuschlagendcn Wege noch nicht einig sei. Diese Stellungnahme des Gewerkvereinsorgans stimmt jedenfalls nicht zu der vor­her ausdrücklich betonten Einmütigkeit der Siebenerkom- ' Mission.

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Die Generalversammlung des Evangelischen Bundes in Graudenz hat zum Essener Katholikentag einstimmig folgenden Beschluß gefaßt:

Der Essener Katholikentag hat die Losung aus- gegeben:Zusammenschluß der Gott- und Christusgläu- bigeu aller Konfessionen zum Kampf mit dem Unglauben und Umsturz"! Demgegenüber geben die zur 10. Ge­neralversammlung des evangelischen Bundes versammel­ten Protestanten folgende Erklärung ab: Mit den Chri­sten aller Kirchen und Konfessionen, die in dein Herrn Christus allein das Ziel sehen, fühlen wir uns im Geiste eins. Jene Essener Losung ist indes nur eine Wieder­holung der seit Gründung der konfessionellen Zentrumspartei stets von dieser erlassenen Aufforderung zum politischen Zusammen­schluß der gläubigen Christen. Dieses An­sinnen weisen wir als verhängnisvoll für unser Vaterland und unsere evangelische Kirche zurück. Wir erachten es vielmehr als Ge­wissenspflicht, unsere evangelischen Volksgenossen und ins­besondere die von jener Seite als gläubig ausgesprochenen Kreise vor einem Eingehen aus das Angebot des Bünd­nisses zu warnen. Selbst bei aller Anerkennung der Ehrlichkeit, mit der viele Katholiken meinen, uns auf diese Weise die Hand zu bieten, können wir doch in jener Tendenz des Katholikentages nichts anderes erkennen, als den geschickten Versuch, die Macht der die römischen Interessen in erster Linie vertretenden Zentrumspartei zu stärken und jene Freiheit der Kirche erobern zu helfen, die unvereinbar ist mit den Grundlagen des modernen nationalen Staates und eine beständige Bedrohung des konfessionellen Friedens bedeutet. Unsere evangelische Losung dagegen ist: Freie Entfaltung der Lebenskräfte der Reformation, die sich von jeher als Volks- und staats­erhaltend erwiesen hat, Zusammenarbeit mit allen Schaffensfreudigen, die dem Vaterlande dienen wollen auf allen Gebieten der christlichen Gesittung und Volks­wohlfahrt, aber kein Bündnis mit dem Zentrum Und keinerlei politische Unterstützung dieser parlamentarischen Interessenvertretung der römischen Kirche, denn die rö­mische Kirche ist kein Bollwerk gegen Revolution und Umsturz, und noch jeder politische Verbündete des Ul­tramontanismus war schließlich der Betrogene."

Hüges-ßtzrorM.

Graudenz, 10. Oku Für die nächstjährige General­versammlung des evangelischen Bundes sind aus Mannheim und Worms Einladungen ergangen. Die Versammlung eni- schted sich für die Annahme der zuerst Angegangenen Ein­ladung nach Mannheim.

Düsseldorf, 9. Okr. Das Stadtve.ordnetcnkollegium genehmigte die Anlegung eines Urnenhains auf dem Nordfricdhof. Wie der Dezernent jedoch betonte, soll damit keineswegs Stellung zur Frage der Errichtung eines Krema­toriums genommen werden.

Pietermari tzburg 10. Okt. DreiEingrborene sind heute gehän^r worden, weil sie zwei natalische Polizei soldalen im Februar dS. IS. ermordet hatten. Dem Gouverneur war eine von einflußreichen Kreisen unterstützte Bittschrift unterbreitet worden, die die Umwandlung der Todesstrafe in Gefängnisstrafe befür­wortete. Die ganze Presse der Kolonie spricht ihr Be­dauern aus über die Vollstreckung des Todesurteils und tadelt den Gouvernenr, daß er der Bittschrift nicht Folge gegeben habe.

In Leutershausen bei Heidelberg hat ein Bicr- führer Namens Göhrig seine Frau, die zur Zeit Wöch­nerin ist, mit einem Flobertgewehr in den Hals ge­schossen. Der Täter wurde verhaftet.

Aus Mannheim wird vom 10. Oktober berichtet: Gestern abend entgleisten vom Zng 29, der 6 35 vom Bahnhof Neckaroorstadt nach Weinheim absährt bet der Ein­fahrt in die Haltestelle Käfertal wahrscheinlich infolge vor­zeitiger Umstellung der Weiche die drei letzten Wagen. Ein junges Mädchen ist leicht verletzt morden. Der Material­schaden ist unbedeutend.

In St. Johann-Saar schenkte dieser Tage eine kaum 14 Jahre altehöhere Tochter" einem Z w i l- lingspaar das Leben. Als Vater wurde ein Unter- Primaner, der Sohn eines Kaufmanns, ermittelt.

In Düsseldorf hat der Hotelier Können im Automobil auf der Grafenbergenbrücke eine Frau mit ihrem Kind überfahren. Tie Frau ist tot, das Kind schwer verletzt.

In Hildes heim erkrankten nach dem Genuß von gehacktem Fletsch 37 Personen. Unter diesen befinden sich auch zwei Kinder des Metzgers, der das Fletsch - e- liefert hat

In Kottbus wurde auf dem Bahnhof ein 20jähr. Dienstmädchen, das seine Eltern in Neuhausen besuchen wollte, unmittelbar an der Bahnsteigsperre von einem Rangierzug auf bisher unaufgeklärte Weise überfahren und auf der Stelle getötet.

In Münchholzhausen bei Gießen erschlug in der Trunkenheit der.Arbeiter Märpontien seinen Vater nach einem Streite, den er mit ihm hatte.

In dem Torfe Großrechtenbach bei Wetzlar geriet ein Vater mit seinem Sohne in heftigen Streit, daß beide schließlich handgemein wurden und der Sohn feinen Vater in den am Wege vorüberfließenden Bach warf. Der alte Mann fand seinen Tod in den Wellen. Der Vatermörder wurde verhaftet.

Ans Berlin wird gemeldet: Mittwoch Vormittag schoß der ans Rußland gebürtige Praktikant der Zahnheil­kunde Felix Winkler zweimal auf den Inhaber der Humboldt-Zahnklinik, Tr. F. Fischler, weil dieser ihn wegen schlechter Leistungen als 'Assistent entlassen und ihm Zeugnis und Gehalt verweigerte. Tie Verletzungen Fischlers sind zwar schwer, aber nicht lebensgefährlich. Winkler wurde sofort verhaftet. Er war in der Woh­nung des Zahnarztes verblieben und ließ sich mit der größten Seelenruhe abführen.

Bei der Ballonwettfahrt mit Automobil- Verfolgung, die der Berliner Verein für Luftschiffahrt anläßlich seine- 25jährigen Bestehens veranstaltet hat, lief da» Automobil des Direktors Sterke gegen einen Baum, die

4 Insassen, darunter der unparteiische Freiherr von Schleinitz, wurden Hera usge schleudert. Der Chriifftur brach einen Oberschenkel. Eür Mckfahrender wurde mit dem Kopf gegen den Baum geschleudert und erlitt eine schwere Gehirn­erschütterung. Der Leiter der Veranstaltung, Hauptmann Htldenbrandr, wurde vor Beginn der Wettfahrt von einem Drotschkenautomobil vor der Kaserne VeS Lusischifftrdcttail- lonS übeifabren. Er brach den Fuß, leitete aber trvtzdcm den Aufstieg der Ballons

Als am Dienstag Mittag die 61jährige Witwe Kres­zentia Sackmeister an dem 25jährigen Schlosser Kauf­mann aus Nagy-Kaiöly in Ungarn, der auf dem Her­mannsplatz in Rixdorf bei Berlin auf eine Straßen­bahn wartete, vorüberging, stieß der Ungar sie mit ei­lt e m Dolche nieder. Er traf die Witwe in die Brust, in das Gesicht, in den Leib, und als die entsetzt ausschreiende Frau die Hände zum! Schutze vorstreckte, schnitt er ihr die rechte Pulsader durch. Die Witwe Sackmeister wurde in die Rixdorser Krankenanstalt befördert, wo sie in einem Hoffnungslosen Zustand anlangte. Als Motiv zu seiner Mordtat hat Kaufmann, der sofort verhaftet wurde, an­gegeben, daß die Witwe Sackmeister einenbösen Blick" gehabt habe. Er sei zu maßloser Wut gereizt worden, als die Frau ihn angesehen hätte, lind habe sie deshalb töten müssen.

In Nancy üdcrfuhr ein von den, H rzog von MoMvcnsier benutztes Automobil einen Sttaßenbahnavge- steüten, welcher fast augenblicklich verstarb.

ArSeiteröersegimgen.

Göppingen, 11. Okt. Wie schon vor Kurzem be­richtet, sind die hies. Gießereiarbeiter in eine Lohnbeweg­ung eingetreten. Aus den bis jetzt zwischen den Fabri­kanten und Arbeitern stattgehabten Verhandlungen kann geschlossen werden, daß eine Einigung zu Stande kommt und ein Streik nicht ausbrechen wird. In einigen Gieße­reien sollen die Differenzen bereits beigelegt sei, während in anderen die Verhandlungen noch schweben. Die Be­triebe haben bis jetzt keinerlei Unterbrechung erlitten. Ein Gesuch der Arbeiter, dahingehend, daß die Unterhand­lungen im Auftrag der letzteren durch den Bezirksleiter des Metallarbeiterverbandes, Herrn Vorhölzer, geführt werden dürfen, wurde seitens der Arbeitgeber abgelehnt, da letztere vorzogen, direkt mit ihren Arbeiterausschüssen zu verkehren. Der hiesige Ortsverein des Verbandes deutscher Buchdrucker hatte in einer am Dienstag abge­haltenen Versammlung Stellung zum neuen Tarif ge­nommen und hiebei folgende Resolution gefaßt: Die Göppinger Verbandsmitglieder sehen nach Lage der Sache vorläufig von einem zustimmenden Beschluß zum neuen Tarif ab, bis denjenigen Kollegen, welche mit mehr als 3 Mk. über Minimum entlohnt sind eine Mindestzulage von 2 Mk. gewährt sind. Die Versammlung hält ferner an der beantragten Lokalzuschlagserhöhung für Göppingen unter allen Umständen fest.

Aus Bayern, 10. Okt. Der neue Buchdrucke r- tarif wurde in vollbesuchten Mitgliederversammlungen der vier größten Städte Bayerns, München, Augs­burg, Nürnberg und Würzbnrg, ohne große Op­position a n ge no m m e n. Auch in den kleineren Städten erhob sich kein Widerspruch.

Essen, 9. Okt, DieRheinisch-Westfälische Zeitung" erklärt, die Zechenbesitzer würden die Forderung der Berg­leute auf 15 Prozent Lohnerhöhung glatt ablehnen. Die Arbeiter hätten bereit- ihren Anteil an der günstigen Konjunktur und für die Teuerung trage die Re­gierung die Verantwortung. Eine weitere Lohn­erhöhung könne frühestens April gleichzeitig mit einer Koh­lenpreiserhöhung eintrcten Das Blatt bemerkt noch, die Zechenbesitzer seien wohl bereit, mit ihren Belegschaften zu verhandeln, aber kaum mit den Organisationen.

Bochum, 10. Okt. Auf der Zeche Franziska in Witten sind heute morgen abermals 38 Pferdetrctber und Schlepper nicht angefahren. Sie fordern eine Lohner­höhung von 50 Psg. pro Schicht.

Bochum, 10. Okt. Tie Si eben e r k o m m i s- sion wird dem Bergbaulichen Verein und den einzelnen Zechenverwaltungen folgende Forderungen überrei­chen: 1) Daß die Löhne aller unter und über Tag auf den zugehörigen Werken beschäftigten Arbeiter durchschnitt­lich um 15 Proz. erhöht werden gegenüber dem Stand der Löhne der letzten 3 Monate und daß die Löhne im Gedinge eine bessere Regelung insofern erfahren, als nach erfolg­ter 15prozentiger Lohnerhöhung nicht mehr so tief un­ter dem Durchschnitt stehende Löhne Vorkommen, als es bisher der Fall war; 2) daß die vielfach bestehende Sperre zwischen den betreffenden Werken, bezw. Revieren aufge­hoben wird und daß den im Abbau tätigen Arbeitern die durch die Zechenverwaltungen entzogene Freizügigkeit wie­der gänzlich hergestellt und garantiert wird. Diesen For­derungen, die 'sich mit den im Saarkohlenrevier ausge­stellten decken, wird eine kurze Begründung beigegeben werden. -

Aachen 9. Okt. In der heute nach Organisationen vorgenommenen geheimen Abstimmung der Arbetler des HüttenwerkesRote Erde" wurde mit allen gegen 142 Stimmen die Fortführung des Lohnkampfes beschlossen.

Euskirchen, 10. Okt. Der bereits über 3 Monate dauernde AusstandderTextilurbeiter wurde heute nach langen Verhandlungen beigelegt.

Toulouse, 10. Okt. Ausständige Bäcker zer­trümmerten in vergangener Nacht die Auslagen und Fen­ster der Bäckereien. Ein Meister feierte auf die Aus­ständigen zwei Flintenschüsse, ein anderer 6 Revolverschüsse ab. Verletzt wurde niemand.

Jur Lage in Mußla«».

Urteile desFeldgerichtS.

Aus Czenstochau wird gemeldet: Das Feldgericht verurteilie am Donnerstag zehn Räuber zum Tode, die vorschrtfismäßtg binnen 24 Stunden htngerichtet wurden. Jetzt stellte sich nach derKattowitzer Ztg." herau», daß sechs der Hingerichteten unschuldig waren.

Ein gefährliches Packet.

In einem Straßenbahnwagen in Riga ließen zwei