der Fahrt mit dem Güterzug, der nach 3 Uhr in Mühlacker abgehl, vor der Station Illingen von einem nit/schlag betroffen. Der Zug wurde auf freiem Felde anaehalten und es gelang nach längeren Bemühungen, Erkrankten zum Bewußtsein zu bringen, worauf er nach Bietigheim und von dort nach Hause gebracht wurde. Evvle hatte vor etwa Jahresfrist schon einmal vei einem Eisenbahnunfall die Sprache plötzlich aus längere Zeit

verloren. des Mark ach er Bezirkskrankenhanses

versuchte sich ein angesehener Bürger von Oberstenfeld namens Ziegler die Pulsader in selbstmörderischer Absicht zu öffnen, außerdem brachte er sich noch 15 Stiche in den Unterleib bei. Der Verwalter des Krankenhauses entdeckte die Tat noch rechtzeitig, sodaß der an einer see­lischen Depression leidende Mann voraussichtlich noch zu

retten ist. . . ^

In Bi etig Herrn wurde M emrgen Tagen ern iSjähriger Bäckerlehrling vermißt. Am Sonntag früh wurde seine Leiche aus der Enz gezogen. Die Ursache des Selbstmords des braven und arbeitsamen Menschen noch unaufgeklärt.-

Ein ehemaliger Wirtschaftspächter aus Rottenburg lernte in Stuttgart eiuen Hausknecht kennen, welchem eine reiche Elbschaft zugefallen war.^ Der Wirt nahm den Haus­knecht mit nach Stuttgart und'ließ ihn Blankowechsel unter­schreiben, von denen etwa 10 Stück mit erheblichen Summen m Umlauf sein sollen und die der gutmütige Erbe nun einlösen muß, da sein Freund Rottenburg verlasse» hat.

Kerichts-aa!

Stuttgart, 30. Juni. Schwurgericht. Wegen er­schwerter Amtsunterschl agUng hatte sich heute der ledige 33 Jahre alte Amtsgerichtssekretär Gustav Vogel von Ulm zu verantworten. Der Angeklagte war seit einigen Jahren mit der Führung der Gerichtskasse des Amtsgerichts Stuttgart-Stadt betraut. Er bezog zuletzt einen Gehalt von 2300 Mark. Die Anklage legt ihm zur Last, er habe innerhalb 2i/z Jahren amtliche Gel­der in Höhe von 18 000 Mark unterschlagen und zwar tzinterlegungsgebühren in Höhe von 283 Mark, eingc- gangcne Geldstrafen in Höhe von 3118 Mark, sowie beim Amtsgericht hinterlegte Gelder im Betrag von 13 800 Mark. Zur Verdeckung nahm der Angeklagte, der ge­ständig ist, falsche Einträge in die Register- und Kassen­bücher vor. In einem Falle fälschte er zur Verdeckung der Unterschlagung die Annahmeverfügung und oen Hin- teilegungsschein. In einigen Fällen ersetzte er die un­terschlagenen Geldstrafen durch neu eingegangene Zahl­ungen. Von der Gesamtsumme der unterschlagenen Gel­der sind 5704 Mark nicht gedeckt. Die unterschlagenen Gelder verwendete er teils zur Bezahlung von Schulden. Tie Geschworenen billigten dem Angeklagten mildernde Umstände zu, woraus das Gericht auf 2 I ahre 8 M o- nate Gefängnis erkannte, unter Abrechnung von 2 Monaten Untersuchungshaft. Ter Vertreter der Anklage chatte 3 Jahre 6 Monate Gefängnis beantragt.

Ulm, 30. Juni. Der 2. Amtsgerichtsdtener Anton Benz von Neu--Ulm, der sich schwerer Sittlichkeitsverbrechen an weiblichen Gefangenen und der Unterschlagung amtlicher Gelder schuldig machte, wurde von der Strafkammer Mem­mingen zu einer Gefängnisstrafe von 2 Jahren verurteilt.

Augsburg, 29. Juni. Wegen einer Reihe von Sittltchkeitsoerbrechen, begangen an 7 bis 11 Jahren alten Mädchen, verurteilte das Landgericht Neubnrg a. D. den katholischen Pfarrer Michael Straßer von Fahlenbach zu l'/r Jahren Gefängnis. Dem geständigen Angeklagten waren mildernde Umstände zugebtlligt worden.

Berlin, 30. Juni. Die Tägl. Rnndsch. meldet: Das Retch 8 milttärgertcht hob das Urteil des Ober - kriegsgerichts in Münster in Sachen des Dioisions- Pfarrers Bach stein auf und wies die Angelegenheit an die Vorinstanz zurück.

Breslau, 30. Juni. Heute kam vor dem Land­gericht Breslau die Zivilklage des Arbeiters Bie- tvald, dem vor einigen Monaten bei den Breslauer Straßenkrawallen von einem Schutzmann eine Handabgehauen worden ist, gegen die Stadt Bres­lau aus Sch adens ersatzlei stung zur Verhandlung. Der Kläger beanspruchte eine einmalige Zahlung von 5000 Mark, sowie die dauernde Gewährung einer Rente, die von 200 bis 300 Mark vierteljährlich steigen soll- Der Vertreter der beklagten Stadt beantragte Vertagung, da die Sachlage noch völlig unklar sei. Nach den bisherigen Feststellungen müsse die Klage schon deshalb abgewiesen werden, weil die Verwundung des Klägers nst einige Stunden nach dem Krawall erfolgt sei. Dem­gegenüber behauptet der Kläger, daß unmittelbar vor dem Vorfall neue Krawalle stattgefunden hätten. Weil mit dieser Behauptung eine neue Tatsache vorgebracht mar, gab das Gericht dem Vertagungsantrag statt und beraumte den nächsten Termin auf den 26. September an.

Hamburg, 30. Juni. Vor dem Schöffengericht A I- N machte Rechtsanwalt Wald stein gelegentlich einer Anklage wegen Widerstands gegen einen Schutzmann die Aussehen erregende Mitteilung, daß von oben herab An­sehung gegeben sei, in Anklagesachen wegen Wtder­fand gegen die St a ats gemalt ein für allemal ^Efangnis zu beantragen und jedesmal, falls auf Geldstrafe erkannt wird, Berufung einzulegen.

Paris, 29. Juni. Die beiden Tischler Habert und Bauch ard, die am 8. Mai im Viertel Monteronge ei der Anfertigung einer Höllenmaschine durch! ihre verwartete Explosion verwundet und kürz darauf / - ^ wurden, sind heute von dem Zuchtpolizei- t zu je 5 Jahren Gefängnis und 100 Fr. Geldstrafe verurteilt worden. Die Aussagen der An- Magten, die behaupteten, daß sie keine Anarchisten men und lediglich chemische Versuche machen woll­en, wurden durch die Aussagen der Zeugen widerlegt.

Parts. 30. Juni. Man nimmt in Parts als sicher DreyfuS ohne Verweisung vor ein neues KriegS- 3^ unschuldig erklärt wird, und bereitet eine parlamentarische Intervention vor, wodurch die Wieder- § "^hung Dreyfus sowie des Obersten Picquart a ihren militärischenRang herbeigsführt werden soll.

Kunst uvd Wissenschaft

München, 30. Juni. Der durch seine langjährige verdienstvolle Wirksamkeit am hiesigen Hoftheater und durch seine Erfindungen und Neukonstruirungen auf dem Gebiete dev Theatermaschinenwesens weitbekannte Hoftheatermaschinen­direktor a. D. Karl Lautenschläger ist heute früh gestorben.

Heidelberg, 30. Juni. Aus parlamentarischen Kreisen will dieSchwetzinger Ztg." zuverlässig erfahren haben, daß nach der Stimmung in der Ersten und Zwei­ten Kammer für die Regierung wenig Aussicht bestehe, ihr ^Projekt betr. den Wiederaufbau des Otto-Hein­richsbaues durchzubringen. Die Vorlage werde vom Landtage nicht angenommen werden.

Bon«, 29. Juni. Heute wurde im nahen Ober- kassel das Denkmal Gottfried Kinkels enthüllt. Das Monument ist eine wohlgelungene Schöpfung des Düsseldorfer Bildhauers G. Nutz. Aus einer Säule steht die sehr lebenstreue Broncebüste des Dichters in 1'/, facher Lebensgröße. In den tragenden Sockel sind drei Bronce- platten eingelassen, deren linke den Rhein, die rechte die Steg und die mittlere die Darstellung einer Szene aus .Otto der Schütz" bringt, während in das jonische Kapital der Säule, umgeben von Putten und Immortellen, das Porträt der Gattin des Dichters eingefügt ist.

London, 2. Juli. Der Erfinder des Kehlkopf­spiegels Manuel Garcia ist im Alter von 102 Jah­ren gestorben.

Vermischtes.

Eine «ene, besonders niedlicheTnbmissions- blüte" wird aus Bremerhaven mitgeteilt. Die Sub­mission der Ramm- und Zimmerarbeiten für den Bau der Kaiftrhäfen 2 und 3 hatte folgendes Ergebnis. Es wurden von den verschiedenen Bewerbern beansprucht: 351,109 Mark, 334,943 Mark, 141,688 Mark, 141,334 Mark, 113,337 Mark. 111,289 Mark, 108,218 Mark, 106,451 Mark, 106,380 Mark, 102,377 Mark, 92,658 Mark, 77,886 Mark, 74,662 Mark, 73,243 Mark, 68,835 Mark, 68,262 Mark und 65,580 Mark. Zwischen der höchsten und niedrigsten Forderung besteht also ein Unterschied von nicht weniger als 285,000 Mark, ungefähr gleich dem vierein­halbfachen Betrage der niedrigsten Forderung überhaupt. Wahlpo-fie.

Anläßlich der Reichstagswahl in dem westfälischen Kreis AltenaIserlohn hat sich ein Iserlohner Na­tionalliberaler zu folgendem Begeisterungshymnus aufge­schwungen :

Frisch auf zur Wahl!

Wählt kein schwarzes Jesuitlein,

Wählt kein bigottes Stöckerlein,

Wählt kein rotes Bebelein, §

Wählt klar und rein,

Mit Herz und Hand Fürs liebe Vaterland,

Keinen von genannten Fatalen,

Sondern einen Nationalliberalen.""

Wenn das nichts hilft!

Ei« Huldigungstelegramm an de» König

^ von Brabant.

Auf dem in Essen abgehaltenen 33. Deutschen Gast- wirtetag wurden, so wird derFranks. Ztg." geschrieben, auch ziemlich scharfe Reden gegen die Biersteuer gehal­ten. Die Komplimente, die an die Urheber der Biersteuer gerichter wurden, fanden einen poetischen Ausdruck in ei­ner großen Inschrift, die auf einem Ehrenbogen am Stadt­garten angebracht war: Hoch lebe der König von Brabant Und auch der edle Wirtestand! Reichsboten, die das Bier verteuern, Die mögen hin zum Blocksberg steuern. Be­zugnehmend auf diese Inschrift schlug auf dem Kommers ein schon ziemlich angeheiterter Teilnehmer vor, dem Kö­nig von Brabant ein Huldigungstelegramm zu senden. Man belehrte ihn aber, daß dieser König (Gambrinus!) schon längst tot sei.

Katlunmaulkörbe für Gutsarbeiter

sind, wie man berichtet, in den im Chersoner Gouverne­ment liegenden Ob st- und Weinanlagen des Für-, sten Trubetzkoi eingeführt worden, diese Maulkörbe, die einem etwaigen Naschen der Arbeiter Vorbeugen sollen, sind am Hinterkopf befestigt. Dabei ist den Arbeitern strengstens verboten, diese'Schutzvorrichtungen selbst ab­zunehmen; vielmehr müssen sie sich jedesmal, sobald sie Durst haben, an den betreffenden Aufseher wenden, vor dessen Augen der Maulkorb alsdann für die Zeit des Trin­kens abgenommen wird.

Alles fängt au zu streiken, aber ein Streik der Schlangentöter i>n Kanton Genf ist sicher das originellste auf dem in letzter Zeit so fleißig beackerten Gebiet des Streiks. Der Kanton Genf leidet unter einer ungeheuren Zahl von Giftschlangen, die die ländlichen Gegenden unsicher machen und alljährlich eine Menge Opfer an Menschenleben fordern. Daher hatte die Kantonsregierung für jede tote Viper den Preis von 1 Lire ausgesetzt. Alsfald wurde die Schlangenjagd zum Frommen der belästigten Gegenden mit großem Er­folge betrieben, und es gab Schlangentöter, die 7- bis 800 Lire im Führe verdienten. Vor kurzem aber hat die Regierung den Preis für einen Viperkops auf eine halbe Lire herabgesetzt, und infolgedessen sind die Viperjäger in den Ausstand getreten.

Der neue EmpedokleS.

Von dem griechischen Philosophen Empedokles wird berichtet, daß er in dem Wunsche nach einer mysti­schen Vermählung mit dem All sich in den Schlund des Aetna gestürzt habe. Eine ähnliche Tat hat ein junger japanischer Edelmann Jamada Nokuma vollbracht; er beging Selbstmord, indem er sich in den Krater des Aso-Vulkans stürzte. Er hinterließ einen merk­würdigen Brief, der am Rande des Abgrundes in seinem Notizbuch ausgesunden wurde. Darin heißt es:

Der stärkste Wille ist der, der sich ruhig dem Tode überliefert, welcher die Menschen sonst schon schau­dern macht, wenn sie nur davon hören. Die meisten Leute sind Feiglinge, die sich vor dem Tode entsetzen, mögen auch ihre Verhältnisse noch so verwirrt sein.

i Die Gesellschaft ist nur ein Schlachtfeld von Sorgen ! und Leiden, und ihr ganzes Leben hindurch sind die Men- ' scheu, gleich hungrigen Dämonen, von marterndem Zwei­fel genährt. Ach, wie gering und jämmerlich ist solch ein Menschenleben! Die hohen Bergspitzen ragen in den Himmel, der weite Ozean breitet seine unend­liche Bläue aus, aber das Menschenleben ist wie der Tau des Morgens, wie das Aufzucken des Blitzes. Es wächst nur auf, um zu vergehen; es blüht empor, um zu wel­ken. Alles Irdische ist in Dunkelheit versenkt, und nie­mand weiß, wonach er blicken soll. Gnade und Güte sind wie die jäh verschwindenden Gefühle eines Traums. Warum soll man sich mit endlosen peinigenden Gedan­ken quälen? Warum soll der Mensch weiterwandern in den Abgründen der beschmutzenden Sünde? Ist es nicht die gesegnetste Beendigung menschlichen Lebens, ein­zugehen in das Innere der Erde, am Busen der reinen Natur zu ruhen und für immer den Staub des Da­seins zu verlassen? Und weil ich so denke, gehe ich in den Schlund des As o-Kraters!"

Englische Rekruteupresfe.

Ein neuer Versuch, Rekruten zu gewinnen, soll jetzt in England gemacht werden. Die sehr unbefriedigenden Erfolge, die bisher stets alle Versuche begleitet haben, die Anwerbung neuer Rekruten durch besondere Werbeser­geanten, durch Parademärsche mit Musik in Land­städten und Dörfern, Erhöhung des Handgeldes und aller­hand verlockende Veröffentlichungen und Versprechen, durch bunte Bilder usw. zu fördern, haben den etwas unmili­tärischen Gedanken aufkommen lassen, jedermann znm Werbesergeanten zu machen. Die Militärverwaltung er­läßt nach derSchles. Ztg." eine Veröffentlichung, die je­dem, wer es auch sei, der einen Rekruten, d. h. einen dienst­fähigen jungen Menschen oder Mann einer Kaserne oder einem Werbeoffizier zuführt, eineKommission" bis zu 60 Mk. zusichert. Die Höhe dieserKommission" richtet sich lediglich nach der Waffe, für die der Anzuwerbende sich eignet, und zwar werden 60 Mk. für Garderekruten bewilligt. Damit eröffnet sich für zahlreiche Leute, de­nen an wirklicher Arbeit wenig liegt, eine ganz neue Laufbahn.

Heiteres.

Aus den Meggendorser-Blättern. Durch die Blume. Gast sauf die Etikette der Wein­flasche deutend):Herr Wirt, wissen Sie nicht, daß ohne

Angabe der Quelle nichts gedruckt werden darf?"-

Scharfblick.Sixt, Girgl, da kommt wieder so a Hochzeitspaar per Automobil, das is nur a Geldheirat! Wenn 's aber mit der Sekundärbahn kommen, die Hanl

si' gern!"-Aus bewegter Zeit. Erster Autler:

Ich begreife nicht, wie man Dich verprügeln konnte, wenn Du nach dem Ueberfahren gleich davongesaust List!" Zweiter Autler:Ach, ich kam bei der Flucht an die Unglücksstätte eines Kollegen, der auch davongesaust war,

und da haben sie mich verhauen!"-^ Neues Ber-

* fahren.Woher haben Sie soviel Geheimnisse, liebe. Freundin?"Ich horche immer, wenn mein Dienstmäd­chen Freundinnen zu Besuch hat."- DerSchmeich-

1er. Förster:Gestern sind Sie auch wieder über den verbotenen Weg gegangen, Fräulein!" Fräulein: Ich?" Förster:Leugnen Sie nicht, ich seh's ja an den Fußstapsen... so eine kleine Nummer haben wir

in der ganzen Gegend nicht."- Selbstbewußte

Auskunft. Redakteur:Ist Ihre Arbeit ein Origi­nal ?" Dichter:Nee aber ich!"- Moralisch?

Verpflichtung.Warum behältst Tu denn Tein neues Mädchen, wenn es so ungeschickt ist?"Aus Dankbarkeit... es hat mir vorige Woche auf mein un­modernes Kleid die ganze Sauec geschüttet."'»

Tiefgefühlt.Denk' nur, mein ganzer Wein, von dem du schon wiederholt getrunken, ist mir gestoh­len worden!"Sehr schmerzlich! O, ich weiß deinen herben Verlust zu würdigen!"

Kandel und Volkswirtschaft.

Stuttgart, 2. Juli. Die Ladeufleischpreise sind mit Wirkung vom I. Juli an vonder Kommission fürdie Feststellung sür die Fleisch- Preise folaendcrmaßen festgestellt worden: Ochsenfleisch 85 Pf, Rind­fleisch l Qual. 80 Pk. 2 Oval. 75 Pf.; Kalbfleisch l Qual. 85 Pf. 2 Qual. 8» Pf; Schweinfleisch 88 Pf. Hamme fleisch 7« Pf je pro V, Ei« Preisabschlag tritt demnach beim Kalbfleisch um L Pf. ein.

Stuttgart, SO. Juni. Lebensmittelmarkt. Der heutige Markt bot eine reiche Fülle der verschiedensten landwirtschaftlichen Erzeugnisse. Auf dem Grpßmarkt kosteten Kirschen bei schwacher Zu­fuhr 25-30 Pfg. per Pfund. Die geringe Kirfchenernte macht sich recht fühlbar. Für Prestlinge verlangte man 20-40 Pfg., für Jo­hannisbeeren 22 25 Pfg. per Pfd. Siachelbeeren kosteten 1822 Pfg., Himbeeren 25- L8 Pfg. Heidelbeeien 8-20 Pfg. das Pfund. Auf dem Bemüfemarkt gabs Gurken zu 20t> Pfg., Kopfsalat tzu 510 Pfg., Endivien zu tO-12 Pfg.. Blumenkohl zu 20 bi» 50 Psg., Kotztrabte zu 85 Pfg per Stück, Brockelerbsen zn 15-28 Pfg. einheimische Bohnen zu 55-60 Vfg., badische Bohnen zu S8 bis 35 Pfg. das Pfd. Auf dem Wildbret- und Geflügclmarkt kosteten 1 Rehschlegel 4.506 Mk. 1 Rehziemcr 68 Mk, 1 Gaus 4.58 bis 5 Mk.. 1 Hahn 1.S8-1.78 Mk.

«a»«t»ei», »0. Juni, «etrelbemar't. 88 Kil» u. Bah- bl. Sem 1 St. 135.58, 8V Kil» Barleva März-April 808.88 M., 3o Ml» «. Plata Ungars. 133.80 M., 80 Kil» n. Plata Sm. frauc. 880.88 Mk.. 78 Krl« Rosari» Santa Fs Mk. 0.-, 8 P. 28 Ulka M. 132 81, 9 P. 25 Ulka 133.(0 Mk. » P. so Ulka M 133.50 bi, . 9 P. 85 Ulka 134.50 M. 18 P. Ulka M. 136 88. 18 Pnd 18 Taganrog, neuer rumänischer Weizen 77/78 Kilo 133.08, neuer rumänischer Weizen 7ö,79 Kil» 134 00 bi», neuer Nr. 2 hard Winter 088.08 neuer Nr. 2 red Winter Nov.-De, (88.08. Nordrnsfischer Weizen 130/31 Pfd. 000.88, Russischer R»ggkn 8 P. 10/15 1/9.00, Russische Gerste 19--0 Kilo Mk. 188 8» Gelber Plata-Mais Rge terur» M. 83 00080 . Mtxed-Mai» M. 800.00, Russischer Hafer je nach Qual M 1l2 -140 «wertt. Haber No. 2 weiß 88 Pfd. 800 80 «lle, per Uwr «il» cif Sc»tterda«

Rom» 30. Juni. In überraschender Weise hat gestern die italienische Regierung die Herabsetzung der Verzins­ung ihrer Staatsschuld (im Betrage von 8 Milliarden Lire) von 5 und 4 Prozent auf 3'/. Prozent (bis 1912) und 3'/, Prozent (von 1912 ab) vorgcnommen Das ergibt eine Ersparnis von 28 Millionen Lire bi, 1912 und von 40 Millionen nach 1812. (Eine Lira gleich 80 Pfg.) Die Fimmzaktion war gut vorbereitet und ging im Parlament glatt von statten. Sic zeigt, daß Jlalien Wirtschaft, lich erstarkt ist und Vertrauen auf seinen Kredit setzt.