Sechs Offiziere und 290 Mann des 1. Ba- l taiilons des Leibgarderegiments „Peobraschenski" wur- ! den unter Eskorte nach einem Fort im Gouvernement Nowgorod verbannt. Ter Kommandeur von Peterhof und mehrere Beamte wurden plötzlich verabschiedet. Die Ursache hierzu wird geheim gehalten.
Nene Meutereien.
Aus Srbastopoi wird von einem Vertrauensmann der revolutionären Bewegung in Rußland nach Wien telegraphiert: Jeden Augenblick ist zu befürchten, daß jenes Entsetzen und Grauen losbrechen wird, das sich in Bja- lystok ereignet hat. Es wurden in einer einzigen Nacht mehr als 1000 Mann vom Militär, Artilleristen und Matrosen verhaftet, unter ihnen 10 Personen von der sozialdemokratischen Organisation. In der Garnison werden aufreizende Proklamationen verbreitet, welche zur Niederwerfung der Indien und der Intelligenz auffordern. Eine Anzahl Kapitäne, sowie Gendarmerie und Polizei traten als Organisatoren und Prediger von Progromen (Judenhetzen) auf. Da es in Sebastopol sehr wenig Juden gibt, so richtet die schwarze Bande einstweilen ihre Tätigkeit gegen die christliche Intelligenz. In der Stadt herrscht Panik. Auch ans Batum werden Ausschreitungen meuternder Soldaten gemeldet.
AAS ISSMemSerg.
Die Erste Kammer und die Verfassuugsre- vifion. Die Anträge der Ber.fassungskom- misston der Ersten Kammer sind soeben im Druck veröffentlicht worden. Die Kommission stimmt nunmehr der Berufung von 17 Ersatzabgeordneten der Zweiten Kammer im Wege der Verhältniswahl zu. Doch soll nach ihrem Anträge das Land in zwei Wahlkreise geteilt werden, von denen der eine den Neckar- und Schwarzwaldkreis umfaßt und 10 Abgeordnete wählt, während der andere den Donau- und Jagstkreis umfaßt und 7 Abgeordnete wählt. Für die Zusammensetzung der Ersten Kammer hat man die Forderung des Rechts der Krone zur Ernennung neuererblicher Mitglieder fallen lassen und beantragt, die Höchstzahl der lebenslänglichen Mitglieder im Falle der Verringerung der Zahl der Standesherren entsprechend zu erhöhen. Mit der Zahl von 8 in die Erste Kummer übertretenden Vertretern des rit- terfchaftlichen Adels erklärt sich die Kommission eiuver standen. Dagegen beantragt sie, statt der 8 b e rufständisch en Mitglieder deren 5 zu setzen, und zwar 2 Vertreter von Handel und Industrie, 2 Vertreter der Landwirtschaft und einen Vertreter des Handwerks. Weiter erklärt sich die Kammer mit der Forderung eines Wohnsitzes im Deutschen Reiche für die Standesherren und Prinzen einverstanden, auch mit der Herabsetzung des Alters für die Wählbarkeit auf 25 Jahre. Dagegen hat sie bezüglich des Hudget - rechts den von der Abgeordnetenkammer im Artikel 26 eingefügten Satz, wonach die Erhebung einer Steuer mit festen Sätzen für eine Finanzperiode unter gewissen Voraussetzungen von der Abgeordnetenkammer allein aufgehoben werden kann, gestrichen. Die ausdrückliche Wahrung des Steuerverweigerungsrechts der Abgeordnetenkammer durch Ablehnung des Etats im Ganzen hat sie anerkannt, ebenso hat sie ihren Anspruch auf präsumptive Einbeziehung einer Steuer mit Einheitssätzen, welche sich auch auf eine etwa später zu beschließende Vermögenssteuer erstrecken würde, fallen lassen, aber beantragt, daß das ihr bezüglich der Einkommensteuer im Einkommensteuergesetz zugestandene Mitwirkungsrecht in die Ber fa ssun gusrkun d e ausgenommen wird. In allen anderen übrigen unwesentlichen Punkten beantragt die Kommission Zustimmung zu den Beschlüssen der Abgeordnetenkammer.
Gemeinde- «ud Bezirksorduung. Die Kommission der Abgeordnetenkammer hat am Mittwoch zu den Beschlüssen der Kammer der Slandesherren Stellung genommen. In den meisten Punkten beantragte die Kommission Zustimmung. Auch bei Art. 40 wurde mit 8 gegen 4 Stimmen ! der Volkspartei dem Beschlüsse der Kammer der Standesherrn zugestimmt, wonach jede Rückwirkung ausgeschlossen und die lebenslängliche Amtsdauer für die vor dem Tage der Verkündigung des Gesetzes gewählten Ortsvorsteher unberührt bleiben soll. Abg. Haußmann hatte beantragt auf dem Beschlüsse der Abgeordnetenkammer zu bestehen und die Wirkung des Gesetzes mit dem 1. Januar 1905 ein- treten zu lassen. In diesem Verschlechterungssttl gehts weiter. Und so kommen Gesetze zustande, die keinen Menschen befriedigen.
- s. lr. Die Personeularifreform. Die Denkschrift der Regierung über die Personentartfreform liegt nunmehr in einem Umfang von 24 QuaUseiten gedruckt vor. Wir geben aus dem Inhalt derselben folgendes wieder: Der größte Fehler der derzeitigen Personentarife liegt in den vielen Ausnahmetarifen. So sind z. B. 1904 in Württemberg nur 11,56°/» der beförderten Personen mit normalen (einfachen) Fahrkarten gefahren. Die Eisenbahnverwaltungen empfinden es als dringendes Bedürfnis, daß die Preisermäßigung für die Rückfahrkarten aufgehoben werde. MS Grundtaxe des neuesten Tarifs wurde der halbe Preis des bisherigen Tarifs ins Auge gefaßt. Ueber die Notwendigkeit, eine Zweipfevnigklasse einzuführen, bestand unter sämtlichen Verwaltungen Einigkeit. Dagegen haben einzelne Verwaltungen (Baden und Bayern) Bedenken, die 4. Klasse einzuführen. Eine wirkliche Tarifetnheit unter' sämtlichen deutschen Bahnen sei demnach nicht zu erreichen, aber ein längeres zuwarten für Württemberg auch nicht möglich, trotzdem die gegenwärtig ungünstige Finanzlage erhebliche Einnahmeausfäüe nicht gut vertrage. Die württ. Verwaltung sei, namentlich nach der Einführung der Fahrkartensteuer, einfach genötigt, an die Tartfceform heranzutreten. Eine unbeschränkte Herabsetzung des Satzes der 3. Klasse auf 2 Psg. halte die Regierung aus finanziellen Gründen für völlig ausgeschlossen und auch aus anderen Gründen nicht für empfehlenswert. Die Regierung glaube, die Einführung der 4. Klaffe dem bayerischen Projekt vor- ztehen zu sollen, weil sie logischer und gerechter sei. Auch der Einnahmeausfall wäre nach dem bayerischen Projekt viel höher als bei Einführung der 4. Klaffe, abgesehen von sonstigen Unzuträglichketten, die 2 nebeneinanderstehende dritte Klaffen (3» und 3 b) tm Gefolge hätten. Die Regierung glaube daher, wegen dieser schwerwiegenden Bedenken i da« bayerische Projekt ablehnen und ungeachtet der Un- '
Wahrscheinlichkeit des Zustandekommens der Betriebsmittelgemeinschaft in dem ursprünglich geplanten Umfang und trotz des abweichenden Vorgehens der beiden Nachbarverwaltungen die 4. Klaffe etnführen zu sollen. Wohl bestehe in Süddeutschland gegen die 4. Klaffe eine gewisse Abneigung, die aber auf eins unrichtige Vorstellung der Bevölkerung von dieser Klasse zurückzuführen sei. Die 4. Klaffe werde auf aller deutschen Bahnen geführt und habe sich durchaus bewährt. In Norddeusichtand habe sich die Einführung als unentbehrlich bewiesen; in Süddeutschland werde sie sich auch einbürgern. Den Wert der Mitführung von Traglasten in der 4. Klasse werde das Publikum bald zu schützen lernen. Mit der 4. Klaffe werde aus die Bedürfnisse der minderbemittelten Volkskreise am meisten Rücksicht genommen. Der Einwand, daß man bestrebt sei. die Zahl der Wagenklassen zu vermindern, anstatt zu vermehren sei nicht stichhaltig. Die Einführung der 4. Klasse werde den Betrieb nicht wesentlich erschweren oder verteuern. Ein erheblicher Unterschied in der Ausstattung zwischen Wagen 3. und 4. Klasse sollen nicht statlfinden, zunächst sollen überhaupt Wagen 3. Klaffe als Wagen 4. Klaffe benutzt werden. Die Folge der Einführung der 4. Klaffe werde die Wirkung einer Tarifherabsetzung überhaupt sein, da ein erheblicher Teil der Reisenden 2. Klaffe künftig in die 3. Klaffe gehen werde. Der Baurat der Verkehrsanstalten habe sich mit überwiegender Mehrheit für die Einführung ausgesprochen. Später werden besondere Wagen 4 Klasse beschafft werden müssen Betriebstechnische Bedenken walten zwar ob, seien aber nicht ausschlaggebend. Die Durchführung der Reform sei auf 1. April oder 1. Mai 1907 geplant mit folgenden Kilometrt s ch en Grundtaxen: 1 Kl. 7 Pf., 2. Kl. 4,5 Pf., 3. Kl. 3 Pf., 4. Kl. 2 Pf. Wegfallen sollen die Preisermäßigung für die Rückfahrkarten, die Rundreisekarten und die festen Fahrscheinhefte mit Preisermäßigung, die Preisermäßigung der zusammensiellbaren Fahrscheinhefte und für Gesellschasiskarten, die Fahrscheinbücher und die Landeskarten sowie die Preisermäßigung zum Besuch von festlichen Veranstaltungen. Der Schnellzugszuschlag (bisher 1,1 Pf. per Kilometer) soll betragen: für 1—75 Km, 1. und 2. Klaffe 0,50 Mk., 3. Klasse 0,25 Mk.; für 76—150 Km. 1. und 2, Klaffe 1 Mk., für 3 Klaffe 0,50 Mk.; für über 150 Km. 1. und 2. Klaffe 2 Mk,, für 3. Klaffe 1 Mk. — Bei den zusammenstellbaren Fahrscheinheften soll bei jedem Fahrschein ein kilometrischer Zuschlag für die Schnellzüge gemacht werden. Die Regierung berechnet den jährlichen Ausfall bei Einführung der 4. Klaffe auf 2,230,000 Mk,, bei Einführung einer 3b- Klaffe nach bayerischem Vorgänge auf 3,470,000 Mk., bei unbeschränkter Herabsetzung des Tarifsatzes der 3. Klaffe auf 2 Pf. auf 4,790,000 Mk.
Stuttgart, 28. Juni. Staatsminister von Soden wurde in den Ruhe st and versetzt- Zum Minister der auswärtigen Angelegenheiten und des Eisenbahnwesens ist Kultusminister von Weizsäcker ernannt worden. Staatsrat von Fleischhauer wurde züm Minister des Kirchen- und Schulwesens ernannt.
Stuttgart, 28. Juni. Zur Bahnhof-Frage. Wie ein Korrespondenzbureau meldet, hat ein Berliner Konsortium, mit Baron Hans v. Reischach an der Spitze, für das Stuttgarter Bahnhofareal 21 Millionen Mark geboten. Die Eisenbahnverwaltung ließ vor zwei Jahren in der Kammer erklären, bei einem Angebot von zirka 20 Millionen Mark sei die Erstellung des neuen Hauptbahnhofs an der Schillerstraße durchführbar; es erscheint somit die Lösung der schon lange schwebenden Bahnhoffrage bedeutend nähergerückt, umsomehr als die meisten auswärtigen Techniker dem sogenannten Schillerstraßenprojekt stets den Vorzug gegeben haben.
Nagold, 27. Juni. Vom Verwaltungsrat gemeinsam mit d»n Chargen der Freiwilligen Feuerwehr wurde beschlossen, das auf 15. Juli fallende 50jährige Jubi- l läum aus Anlaß des Hirschunglücks erst im Jahre 1907 zu feiern. — Die Amtskörperschaft gibt zu der Hilfsgeldersammlung für die Verunglückten 1000 Mark.
LudwigSbrrrg, 27. Juni. Die bürgerl. Kollegien beschlossen heute einstimmig, die Usbectragung der Vorortbahn Stuttgart-Ludwigsburg an die Deutsche Eisenbahngesellschaft Frankfurt a. M. energisch zu befürworten, wie dies dieser Tage auch von Eßlingen geschehen ist. _
In Stuttgart gerieten in der Wohnung einer getrennt lebenden Frau in der Weberstraße zwei Liebhaber derselben in Mreit, in dessen Verlauf einer der Beteiligten durch Messerstiche erheblich und die Frau leicht verletzt wurde. Ter Täter, ein verheirateter Kauf- ^ mann, ist festgenommen.
In Haberschlacht OA. Brackenhcim wurde der Metzger und Ochsenwirt Joh. Sommer beim Heuführen von seinem Pferd so an den Kopf geschlagen, daß er eine Gehirnblutung erlitt und bald darauf starkj
In Neckarsulm versetzte in angetrunkenem Zustand der Taglöhner Böllinger nach einem Wortwechsel dem etwa 25jährigen Maurergesellen Hopfhaner von Herbolzheim aus offener Strwße mehrere wuchtige .Hiebe mit einer Bierflasche auf den Kopf, sodaß der Verletzte bewußtlos zusammenbrach und ins Spital verbracht werden mußte, wo er nun hoffnungslos darniederliegc.
In Wez-gau OA. Gmünd brannte das Doppelwohnhaus der Bauern Rück und Mayer angeblich infolge Selbstentzündung von Futter bis auf den Grund nieder. Mobiliar konnte nur wenig gerettet werden. Die Geschädigten sind versichert.
Die leidige Unsitte, kurz nach der Essenszeit ins Bad zu gehen, hat in Tuttlingen ein junges, blühendes Menschenleben gefordert. Aus der Papiermühle beim Hüttenwerk Ludwigstal begaben sich nach dem Essen drei junge Leute zum Baden in die Donau. Aisieiner tiefen Stelle verschwand plötzlich der 22 Jahre alte Gustav Maier, aus dem Oberamt Göppingen gebürtig. Die Kameraden konnten ihn, trotzdem sie des Schwimmens kundig waren, nicht mehr retten. Die Leiche des Maier ist noch nicht geborgen.
In Schorndorf wurde der bei der Eisenbahn beschäftigte K. Eisenhardt, als er dem von Nördlingen kommenden Zuge ausweichen wollte, von dem von entgegengesetzter Richtung kommenden Güterzug niedergeworfen
und ihm dabei beide Beine abgefahren.
Ein Soldat des Inf.-Reg. 120 in U l m, der nachts von der Hauptwache aus in Begleitung eines anderen Mannes und eines Unteroffiziers auf Ronde geschickt worden war, ging plötzlich tätlich gegen den Unteroffizier vor, wobei das Gewehr abgeschlagen wurde. Er wollte dann flüchtig gehen, wurde aber wieder eingeholt und fest- genommen.
Bei Ehingen ertrank in der Donau der des Schwimmens unkundige Schneidergeselle Selzler von Volkersheim. Selzler war ein braver Arbeiter, der schon feit 7 Jahren beim gleichen Meister in Stellung ist.
In Berghüsen OA. Blaubeuren wurde die im 64. Lebensjahr stehende Frau E. Banzhaf infolge Scheuens der Pferde aus einem Bernerwägelchen geschleudert und erlitt so schwere Verletzungen, daß sie alsbald verschied.
KerichtSsL»rL>
Stuttgart, 28. Juni. Schwurgericht. Als 5. Fall kam gestern zur Verhandlung die Anklagesache gegen den verheirateten, 35 Jahre alten Ziegeleibesitzer Karl Reiß von Gablenberg wegen Brandstiftung und Versicherungsbetrug. Die Anklage wirft dem Angeklagten vor, er habe eine andere Person bestimmt, sein auf Markung Heumaden gelegenes Wohn- und Ziegeleigebäude in der Nacht zum 12. Dezember 1901 in Brand zu setzen, um die Versicherungssumme zu erlangen. Das Gebäude brannte vollständig nieder. Ter Verdacht der Brandstiftung lenkte sich damals aus den Angeklagten, das gegen ihn eingeleitete Ermittlungsverfahren wurde jedoch mangelnden Beweises halber eingestellt. Auf Grund von Aussagen, die im April ds. Js. ein früherer Arbeiter des Angeklagten machte, wurde Weiß verhaftet und gegen ihn Anklage erhoben. Die Geschworenen bejahten Brandstiftung in gemeinschaftlicher Ausführung nebst mildernden Umständen, worauf das Gericht auf 3 Jahre 6 Monate Zuchthaus und 5 Jahre Ehrverlust erkannte.
Leipzig, 27. Juni. Vor dem vereinigten 2. und 3. Strafsenat des Reichsgerichts findet am 4. Juli eine nichtöffentliche Verhandlung wegen versuchten Verrats mttitärischerGehetm nisse statt. Angeklagt ist der 22 Jahre alte Maschmenbanschüler Jakob Dolfer ans Essen a. Ruhr.
Cairo, 27. Juni. Heule wurde das Urteil über die ägyptischen Fellachen, die am 14. englische Offiziere aus der Taubevjago angriffen und einige von ihnen schwer verletzten, gefällt. 4 Angeklagte wurden zum Tod v-aurteilt, 4 zu lebenslänglicher Zuchthausstrafe, 3 zu je 15Jahren Gefängnis. 6 zu je 7 Jahren und 3 zu je 1 Jahr Gefängnis, 5 zu je 50 Peitschenhieben; 31 Angeklagte wurden frei- gesprochen.
Kunst KNS MUettschaft.
Heidelberg. 27. Juni. Die Heidelberger Bürger- sckaft wird in den nächsten Tagen eine große Protestkundgebung gegen den Wiederaufbau des Otto-Heinrich baue« veranstalten. Die Anregung geht vom gemeinnützigen Verein und vom Heidelberger Schloßverein aus.
— Aus der Münchener „Jugend". Der Bohemien. „Nachdem ich die Witwe mit dem Spez-- reigeschäst geheiratet habe, können mich Mißerfolge nicht mehr erschüttern: gestern z. B. kam ein Gedicht zurück, gleich ist heute meine Frau mit dem Petroleumpreise in die Höhe gegangen!"
— Gerechtfertigter Aberglaube. „Mich geniert bei Tisch die Zahl dreizehn nur in einem Fall", sagte ein Herr. — „Und der wäre?" fragte sein Tischnachbar. — „Wenn nur für zwölf zu essen da ist!"
— Ein guter Ged ante. Bruder Stüdio: „Euer Stadtpark ist eine merkwürdige Gegend: Am Eingang ist das Hausieren und Mitbringen von Hunden verböten, auf dem Hauptweg alles Reiten, Fahren und Biehtreiben, im Restaurant das Betteln, hier am See das Baden — liebes Cousinchen, wollen wir uns da nicht wenigstens 'mal ordentlich küssen?"
Karrdsk «nd DsLKsWirLsHsft-
Frankreich «nd Deutschland. An den deutschen Börsen war man am Dienstag zum Schluß fester gestimmt auf die Nachricht, daß französisches Kapital sich an einer deutschen Siadtanleihe beteilige. Die engere Verknüpfung deutscher und französischer Geschäftsinteressen. wie sie durch die Marokko-Bank ungebahnt wurde, machte etfichtlich guten Eindruck.
Reutlingen, 27. Juni. Der Saalbau zur Bund es Halle ging bei der vorgestern stattgesnndenen Zwangsversteigerung um die Summe von rund 60 000 Mk. in den Besitz des Bie-brauereibcsitzers Siber hier über Die gemeinderätliche Schätzung betrug ohne die persönliche Wirlschastskonzesion 95000 Mk, mit derselben IgSOOO Mk.
Stuttgart, 27. Juni. Auf dem heutigen Großmarkt kosten Kirschen ?5—32 Pf. Presslinge 25—40 Ps . sHimmbeerern 30— 35 Pf.. Heidelbeeren 13—20 Pf, Johannisbeeren 30 Pf. per Pfd.
Stuttgart, 27. Juni. Schlachtviehmarkt. Zugetrtede» Ochsen 37, Farren U8, Kalbeln 137, Kälber 121, Schweine -NS. Verkauft: Ochsen 24, Farren 25, Kalbeln 106, Kälber 121, Schweine 412. Unverkauft: Ochsen IS, Farren 3l, Kalbeln 3t, Kälber —, Schweine —. Erlös aus '/, Kg. Schlachtgewicht. Ochse«: 1. Qual, ausgemästete von 83 bis 85 Pfg., 2. Qualität, von — bis — Psg. Bullen: 1. Qualität, vollfleischige von 72 bi« 73 Psg., 2. Qualit. äl- tere und weniger fleischige von 70 bis 71 Pfg. Stiere und Juna- rindec: 1. Qual., ausgemästete von L4 bis 85 Pfg., 2. Qual, fleischige von 61 bis 82 Pfg., 3. Qualität geringere von 78 bis 80 Pfg., Kühe: 1. Qual., junge gemästete von — bis — Pfg, 2. Qual., ältere von 61 dis 76 Pfg., 8. Qual., geringere von 4S bis 65 Pfg. Kälber : 1. Qual, beste Saugkälber von 93 bis 98 Pfg, 2. Qual., gut« Saugkälber von 88 bis 92 Pfg., g. Qualität, geringe Saugkälber von 82 bis 87 Pfg. Schweine: 1. Qual., junge fleischige von 6g bi» 71 Pfg-, 2. Qual., schwere fette von 67 bis «8 Pfg., 3. Qual., geringere. Lauen) von 6 r bis 61 Pfg. Verlauf des Marktes: Schweine lebhaft, sonst mäßig belebt.
. - 27. Juni, «etreidemarkt. 80 Kil« n. Bah-
»l. Sem t St. 136.00, 80 Ktl, Barletta März-April 000.00 M., SO kil, a. Plata Unaars. 134.00 M., SO «il» n. Plata Sm. franr. 000.00 Mk.. 7« Ktl« Rosari, Santa F6 Mk. 0.-, S P. 20 Ulka M. 1SS.S0, 9 P. 25 Ulka 133.00 Mk. » P. 30 Ulka M 133.50 bi» —, 9 P. 85 Ulka 134.60 M. 10 P. Ulka M. 138 so. 10 Pub 10 Taganr»g —, neuer rumänischer Weizen 77/7S Kilo l3Z OS, neuer rumänischer Weizen 7S/7S kil« 134.00 bi» —. neu« Nr. 2 Harb Winter 000.00—, neuer Nr. 2 red Winter N-v-D«, 000.00, Nirdrusfischer Weizen 130/31 Pfd. 500.00. Russischer «»«gen » P. 10/IS 1(9.00, Russische «erste 59/80 «il» Mk. S,.0« «Aber Plata-Mai» Rye term» M. SS.OO.-OOO.-, Mired-Mat, M. 101.30, Russischer Hafer je »ach Qual. M 112-140 «mrrt«. Haber N«. 2 weiß 38 Pfd. 000.00 «Le» »er 100« KU« cif R»tterda«