Heidelberg, 16. Juni. Die hiesigen Glasergej- hilfen sind in eine Lohnbewegung cingerreten. Sie haben den Meistern eincn Arbeiisvertraz vorgelegt, in dem neben der Verbesserung der Lohn- und Nrbeits Verhältnisse, — es ist eine Lohnerhöhung von 8 Pfg. für die Stunde gefordert — u. a. auch die Freigabe des 1. Mai als „Feierrag" ve>langt wird.
Wien, 17. Juni. .Heute fanden sozialdemokratische Massenversammlungen in der Volkshalle Und unter freiem Himmel vor dem Rathause statt, an denen 4000 Arbeiter teilnahmen, die aus allen Bezirken mit Fahnen herbeigezvgen waren. Fast sämtliche sozialdemokratische Abgeordnete sprachen. Es wurde eine Resolution beschlossen, in der die Ge setz Werbung der Wahlresorm mit Ungeduld erwartet und die Kampfbereitschaft angekündigt wird. Nach Absingen des Liedes der Arbeit erfolgte der Abzug in die Bezirke ohne Ruhestörung.
Marseile, 17. Juni. Der italienische Anarchist Mariana, welcher während des Bombenanschlags auf das spanische Königspaar sich in Madrid befand, wurde hier verhaftet. _
Bei Schleßlitz (Vez. Bamberg) griff ein Scherenschleifer eine von Gößweinstein kommende Wallfahrt an und schlug den Kaplan zu Boden.
Durch eine Revision beim Vorschußverein Eigel- tingen bei Konstanz wurde ein Fehlbetrag von 180 000 Mark entdeckt. Man hofft, die Angelegenheit außergerichtlich durch Heranziehung des Reservefonds Und der Stammanteile ordnen zu können.
In Mittweida (Sachsen) sind seit einiger Zeit falsche Zweimarkstücke in Umlauf gesetzt worden. Samstag vormittag wurde der Falschmünzer, der Georg Gesell heißt, sestgenommen. In der Dachkammer seiner Wohnung fand die Polizei Formen zu 5-, 2- und 1-Markstücken.
Der Uhrensabrikant Faller aus Gutenbach am Triberg wird wegen Wechselsälschung gerichtlich verfolgt. Er ist flüchtig.
Bei Kessel, Kr. Johannesburg (Westpreußen) entgleiste der von Johannesburg nach Arys abgehende Personenzug und stürzte die Böschung hinab. Der Lokomotivführer und der Heizer wurden verbrüht und tätlich verletzt, ins Krankenhaus in Johannisburg gebracht. Außerdem wurden mehrere Passagiere leicht verletzt.
Der von dem Gelegenheitsarbeiter Mertens in Lüdenscheid geraubte sechs Jahre alte Knabe Crone wurde Freitag Abend tot aufgefunden. Mertens hat erst das Kind ermordet und dann sich erhängt.
Ter auf dem Fraruphügel bei Leberau (Elsaß) wohnhafte, dem Trünke ergebene Ackerer Marchal wurde im Verlaufe einer Familienstreitigkeit von seinem 25jäh- rigcn Sohne totgeschlagen.
In Messina wurde, wie man dem ,,Lok.-Anz." meldet, auf einem Dampfer ein Reisender verhaftet, der in seinem Gepäck 16 Pakete Dynamit mit sich führte. Ter Reisende erklärte, Bergarbeiter zu sein und zu seinem Berufe Dynamit aus Amerika mitgebracht zu haben.
Tie Vorstadt Avis von Hudiksval (Schweden) ist abgebrannt. Ter Eisenbahn-, Post- und Telegraphenverkehr ist unterbrochen, 6000 Personen sind obdachlos.
Bei der Station Pogranitschnaja der chinesischen Ostbahn ist ein P er s on e nz n g entgleist. Etwa 100 Personen wurden teils getötet, teils verletzt.
Air Lage in Mußkand.
Tie Vorgänge in Bialystok- Was sich in den letzten Tagen für Gräuel in der russisch-polnischen Grenzstadt Bialystok abgespielt haben, Wird man erst allmählich erfahren, wenn die russische Regierung überhaupt die Wahrheit an den Tag kommen läßt. Nach amtlichen Meldungen soll die Ruhe wiederhergestellt worden sein, nachdem in der ganzen Nacht noch Revolverschüsse sielen. General Bach wurde zum Militärgouverneur ernannt. Während die amtlichen Mitteilungen die entsetzlichen Vorgänge möglichst abschwächen, werden sie von Berliner Blättern in den düstersten Farben geschildert.
Aus Bialystok wird dem Berl. Tageblatt vom 16. gemeldet: Das Plündern und Mordendauert fort. Die hiesige Garnison und einige benachbarte Garnisonen haben die Stadt eingeschlossennndbeschie- ßen sie unausgesetzt. An verschiedenen Stellen der Stadt ist Feuer ausgebrochen. Die Lage ist trostlos. Nur wenige Juden vermochten unter hohen Geldopfern aus der Stadt zu entkommen. Aus dem Bahnhof wurden 6 jüdische Reisende ermordet. Des weiteren meldet der Lok.-Anz.: Privatnachrichten zufolge sollen bei den Ju- denmassakres über OOOJudcngetötetundverw n- det worden sein. Mehr als 200 Magazine und Wohnungen wurden demoliert, und ausgeraubt. 6000 Juden flüchteten in die nächsten Wälder. Diejenigen, die sich aus dem Bahnhof retten wollten, wurden unbarmherzig niedergemacht. Militär und Polizei setzt schon 8 Stunden den Massakres kein Hindernis entgegen.
Berlin» 16. Juni. Tie Unruhen in der russischen Jabrikstadt Bialystok sind für die deutsche Industrie bezw. für den deutschen Handel von weittragender Bedeutung. Die vielen in Bialystok wohnenden Textilsabrikantcn sind Kunden der deutschen Maschinensäbrikanten und Garn Hersteller sowie des deutschen Wollhandels. Da die Bia lystoker Textilfabriken sich zumeist im Besitz von jüdischen Fabrikanten befinden, die von den Exzessen betroffen sind, so steht leider zu befürchten, daß auch der deutsche Handel und die Industrie durch die Vorgänge Schaden erleiden.
Aus Russisch Polen.
Aus Warschau flüchten viele Juden, da man dort und in Lodz auch Judenmassakres befürchtet. — Bei Kladno wurde der Postwagen nach Kalisch überfallen. Ter Postillon und zwei zum Schutze beige gebene Soldaten wurden getötet, die Wertsachen geraubt. Aus stände und drohender Generalstreik.
Aus Petersburg wird vom 17. gemeldet: Ta die
Bücke r heute in den Aus st and getreten sind, ist frisches Brot nur ans der Umgegend zu beschaffen. — Es bereitet sich ein E is e n b a h n e r-A ns st a n d vor. Finden 21. Juni eiwartet man den Ausstand ans der Nikolaibahn, der sich schnell aus andere Linien ausbrei- ten dürste. Tie Stimmung in den Arbeitervierteln wird immer drohender. Ans der Provinz liegen zahlreiche Medlungen über beginnende Ausstünde vor. ^ie Proklamation des Generalstreiks ist nicht ausgeschlossen. Größere Hotels wurden in Kenntnis gesetzt, daß sie bei eintretenden Unruhen militärische Besetzung erhalten würden.
Ein Wiederaufleben der heiligen Allianz? Nach einer Meldung der „Times" aus Petersburg verlautet, daß Rußland mit Deutsch l and und Oester- rjeich Ungarn wegen gemeinsamen Vorgehens gegen einen eventuellen Aufstand in den westlichen Provinzen verhandle. Die Reise des Großfürsten Wladimir nach Berlin hänge damit zusammen. (Großfürst Wladimir ist zu längerem Kurgebrauche in Homburg v. d. H eingetrosfen und die Nachricht, daß Rußland mit anderen Staaten wegen Unterdrückung eines Aufstandes in Polen unterhandele, klingt höchst unwahrscheinlich).
WürLt. Landtag.
Stuttgart, 16. Juni. Präsident v. Payer eröffnet die 178. Sitzung um Ohh Uhr. Am Regiernngstisch ist zunächst niemand. Beurlaubt Prälat v. Temmler. Auf der Tagesordnung stehen verschiedene Eingaben.
Abg. Schick (Ztr.) berichtet über die Bitte des Kammachers Johann Jakob Rühle in Heslach um Besteuerung und teilweise Untersagung des Handels mit Kammacherwaren und um Abhilfe gegen die Schädigungen des zünftigen Handwerks. Der Petent sei von alten zünftigen Borurteilen befangen. Die Kommission für Gegenstände der inneren Verwaltunng beantrage Ueber- gang zur Tagesordnung.
Der Antrag wird angenommen.
Am Ministertisch: Minister des Innern v. Pischek. Abg. Vogler (Ztr.) berichtet über die Bitte der Kaminfeg er gehilfen um Verbesserung ihrer Anstellungsverhältnisse und Abänderung des Z 5 der Ka- minsegerordnung vom 3. Oktober 1876. Die Sache beschäftige das Haus nicht zum erstenmal. In der Eingabe werde verlangt, daß nach dem Tode eines Meisters bei Besetzung der Stelle nicht der Sohn des Verstorbenen oder der die Witwe heiratende Geselle bevorzugt werden soll; vielmehr soll die Stelle durch einen älteren geprüften Gehilfen besetzt werden. Jeder neu eingestellte Kaminfegermeister soll sich seinem Einkommen gemäß in eine Lebensversicherung begeben. Der neu- angestellte Meister oder Geschäftsführer soll das 25. Lebensjahr zurückgelegt haben und geprüft sein. Bei jeder vakanten Stelle soll im Staatsanzeiger sowie im bezügl. Amtsblatt ein Bewerberaufruf erlassen werden. Die Kommission beantrage, die Eingabe der Regierung zur Erwägung zu übergeben und die K. d. St.' zum Beitritt einzuladen.
Minister v. Pischek erklärt sich mit dem Antrag einverstanden. Es gebe in Württemberg 180 selbständige Kaminfeger. Durchschnittlich werden im Jahre 3 Stellen frei. Die Wünsche der Gehilfen haben eine Berechtigung. Jetzt sei der Witwe die Weiterführung des Geschäfts ermöglicht bei Bestellung eines Geschäftsführers, wenn Bedürftigkeit vorliege. In letzterer Hinsicht habe sich ein Mißbrauch eingestellt. Auch die Söhne werden bevorzugt. Dadurch werde die Sache oft erblich in den Familien. Nach neuerer Verfügung soll der Witwe das Geschäft seitens der Amtsversammlung nur im Falle der Bedürftigkeit überlassen bleiben. Manche Amtsversammlungen machen davon Gebrauch. In Zukunft wird es angezeigt sein, durch Aendcrung der Kaminfegerordnung die Sache dem neuen Bezirksrat zu überlassen, wo sich auch persönliche Einflüsse nicht so geltend machen können. Zu einer gänzlichem: Aufhebung des Z 5 liege kein Grund vor.
Der Antrag wird angenommen.
Es soll nun die Schlußabstimmung überdas Landtagswahlgesetz erfolgen. Da die Beschlüsse noch nicht gedruckt vorliegen, tritt eine Pause von 20 Minuten ein. Hierauf wird das Gesetz in namentlicher Abstimmung mit 71 Stimmen gegen die Stimme des F-rhrn. v. Breitschwert bei einer Stimmenthaltung (Keßler, Ztr.) angenommen.
Damit ist die Tagesordnung erledigt. Nächste Sitzung Dienstag Nachm, halb 4 Uhr mit der Tagesordnung: Eingaben und Gerichtskostenordnung. Schluß der Sitzung IO1/4 Uhr.
Aus Württemberg.
Dieustuachrichten. U ebertragen: Die Schulstelle in Baach, Bez. Waiblingen, dem Schulamtsverweser Sugen Holtmann in Bitz, Bez. Truchtelfingen (Balingen), eine Schulstelle in Onstmettingen, Bez. Truchtelfingen, dem Unterlehrer Karl Pansch in Alien- steig, die Schulstelle in Bcnnach, Bez. Weinsberg, dem Schulamts- Verweser Otto Dederer in Bitlelbronn, Bez. Neckar salm, die Schulstelle in Eschenstruet, Bez. Backnang, dem Stellvertreter Friedrich Groubach in Brackenheim.
In den Ruhestand versetzt: Der evangelische Dekan Wiebelsheim in Balingen nnd Pfarrer Hormang in Schwieberdingen Dekanat» Ludwigsburg. _
Wirkungen der Fahrkarteusteuer. Wie wir
aus fachmännischen Kreisen erfahren, wird die neue Fahrkartensteuer auf den Preis der Lanveskarten folgende Wirkung haben: Eine Landeskarte I. Kl. kostet nunmehr 50,40 Mk. (bisher 45 Mk.), II. Kl. 31,20 Mk. (bisher 30 Mk.) und III. Kl. 20,40 Mk. (bisher 20 Mk.)
Der Landesverband württembergischer Küfermeister tagte am Sonntag in Ulm. Tie Verbandsverhandlungen nahmen vormittags 11 Uhr bei sehr zahlreichem Besuch ihren Anfang. Ter Vorsitzende, Küfermeister Paul Ritter von Stuttgart, eröfsnete die Tagung, mit einer Begrüßung der Verbandsmitglieder und der Gäste. Von letzteren sprachen Oteramtmann Schüle namens der Zentralstelle für Gewerbe und Handel, Ober- . amtmann Hummel im Namen der Kreisregierung, Amt- ! mann Schmitt im Auftrag des Oberamts, Schreinerinei- ster Uebel als Vorsitzender der Handwerkskammern und
Küfermeister Sparhuber namens der Ulmer Küferinnnng. Aus denr Geschäftsbericht ist hervorzuheben, daß der Verband gegenwärtig 487 Mitglieder zählt, 42 mehr als im Vorjahr. Ter Kassenbericht weist ein Saldo von 375 M nnd ein Vermögen von 2066 Mk. ans. Prof. Tr. Meißner, Vorstand der kgl. Weinbauversuchsanstalt in Weinsberg, hielt einen durch Demonstrationen unterstützten Bortrag über das Schönen des Weins. Er gab Aufschluß darüber, woher die Trübung der Weine rührt, und gab als Zweck des Schönens an, die im Wein befindlichen äußerst seinen nnd leichten chemischen oder pflanzlichen, festen Substanzen, durch ein Schönerungsmittel einzuhüllen und zu Boden zu schlagen. Als solche Schönerungsmittel werden Gelatine, Eiweiß und Gausenblase verwendet. Diese Mittel gehen mit dem Gerbstoff des Weins eine flockige Verbindung ein, welche die trübenden Substanzeil einschließt und zu Boden sinken läßt. Ter Vortragende empfahl dringend, jedesmal eine Verschönung zur Aus- probung des geeignetsten Schönungsmittels und der Menge desselben auszuführen nnd gab praktische Anweisung, wie solche Verschönungen ausgeführt werden. Zur Hauptschönung ist dann das ansprvbierte Mittel in hhproz. Lösung zu verwenden. Dringend 'warnte der Vortragende vor der Benützung voll Geheimmitteln und forderte zu häufiger Inanspruchnahme der Versuchsanstalt auf. Handwerkskammersekretär Schnler-IUm sprach über Handwerkerfragen. Er empfahl die von der Regierung und den Handwerkskammern gebotenen Mittel zur Förderung des Handwerks fleißig zu benützen und sich zu organisieren in Innungen und Genossenschaften. Zum Berbandsvor- sttzenden wurde nach dem Rücktritt des bisherigen Vorsitzenden Götz-Stnttgart gewählt und als Ort der nächstjährigen Tagung Reutlingen bestimmt. Beschlossen wurde als Unterstützung eines beim Nagolder Unglück betroffenen Kollegen aus der Verbandskasse einen Beitrag von 50 Mk. zu geben und eine Kollekte zu veranstalten.
Stuttgart, 16. Junt. Die sozialdem. Fraktion der Abg.-Kammer hat den Antrag eingebracht, die Regierung zu ersuchen: 1) alrbald Anordnungen zu treffen, daß Leiter und Mitglieder der Vereinigungen von Beamten und Angestellten des Staats nicht durch Maßregelung und materielle Schädigung an der geordneten Vertretung der Wünsche ihrer Vereinigungen gehindert werden, 2) die Revision des Beamtengesetzes zu beschleunigen und dabei Bestimmungen zu treffen, daß den Beamten und Angestellten des Staarä das Recht der Vereinigung zur geordneten Vertretung ihrer Standesinteressen gesichert bleibt.
Stuttgart, 16. Juni. Die „Schwab. Tagw." berichtet in ihrer Landtagsübersicht über folgende weitere Er - krankungen von LandiagSabgeordneten: „Der Zustand des Abg. Haug, der am Mittwoch eiligst heimgeretst ist, wird als bedenklich geschildert. Noch eine dritte plötzliche Erkrankung (neben Fr. Haußmann) ist zu verzeichnen: Der Abg. Henning-Urach lst am Donnerstag von einer starken Nervenerschütterung betroffen worden, die eine Lähmung der rechten Körperhälfte vom Arm bis zum Fuß herbeigefühlt hat. Hr. Henning liegt in seiner Heimat Metzingen schwer darnieder. Der greise Abg. Binz dagegen, der seit längerer Zeck leidend ist, befindet sich ziemlich wohl, wenngleich er se ne zum Zweck der Teilnahme an der Schlußabstimmung über die Verfassungsrcform unterbrochene Kur wieder aufnehmen wird."
Stuttgart, 18. Juni. Die Ausschüsse der Württ. In u glib. Vereine traten gestern hier zu zahlreich besuchter Versammlung zusammen. Gegenstand der Beratungen waren die eventuelle Stellungnahme zu den Landtagswahlen, sowie Agitations- und Organisations- angelegenheiten. Ter neu gegründete Verein Rottweil wurde in den Landesverband ausgenommen, der damit 11 Vereine umfaßt. Ten Vorsitz führte der Landesverbands- Vorstand Stübler-Stuttgart.
In Stuttgart verunglückte Sonntag Nachmittag halb 6 llhr aus der Hasenbergsteige das vom Besitzer selbst gelenkte Automobil eines Cannstatter Herrn. Der mitfahrende Chauffeur sah die Gefahr und sprang aus dem Wagen; der letztere fuhr bei einer Kurve auf eine» Baum, sodaß der Besitzer, seine Frau und Tochter aus denr Wagen geschleudert und der Wagen selbst bös zu- gerichtet wurde. Tie Verunglückten wurdet: mittels Sanitätswagen nach Cannstatt verbracht. Der arg br- schädigte Wagen wurde auf einem großen Wagen weggefahren.
In Stuttgart wurde im Badezimmer einer Wohnung der Stafflenbergstraße ein-, 17 Jahre alter Schüler bewußtlos aufgesnndcn. Er hat vermutlich aus Versehen den Gashahnen geöffnet und wurde von dem ausgeströmten Gas betäubt. Aerztliche Hilfe war bald zur Stelle und durch Anwendung des Sauerstoffapparats, mit dem einige Feuerleute herbeieilten, gelang es, ihn zum Bewußtsein zu bringen; er befindet sich nun anscheinend außer Lebensgefahr.
In letzter Nacht wurden in einem Stuttgarter Gasthaus 3 15 Jahre alte Burschen, die sich durch ihren Geldbesitz verdächtig machten, sestgenommen. Einer davon hat in Fulda seinem Prinzipal, einem Bauunternehmer, einen Wechsel über 28o0 Mk. entwendet, diese» dort veräußert, und ist mit seinen 2 Kameraden hierher gereist. Alle 3 waren mit falschen Legitimationspapiereu versehen.
Vor ungefähr 4 Tagen entfernten sich in Zuffenhausen die zwei 11 bis 12jährigen Knaben Holz und Kobnla-, während Holz sich Sonntag wieder einstellie, fehlt von Kobnla jede Spur.
Bei Mundelsheim OA. Marbach ereignete sich Sonntag nachmittag ein f u r ch t b a r e s Unglück. Ein mit einem Motorrad aus Neckarkulm kommender Herr rutschte mit diesem aus auf dem schlüpfrigen Weg aus, und siel den Damm hinunter, wo er tot liegen blieb. Der Verunglückte soll ein Ingenieur aus Neckarsulm sein.
In der A.-G. Maschinenfabrik Heilbronn erfolg" te am Samstag abends eine heftige Explosion. Ein Guß" osen wurde in seinem unteren Teil vollständig auseinandergerissen und die Eisenteile und Steine weit umherge" schlendert. Zwei Arbeiter, erlitten Verletzungen, glücklicherweise keine gefährlichen. Ein Glück war es, daß der Unfall, dessen Ursache noch nicht aufgeklärt ist, nach be-.