den kann! Unverantwortliche Kreise und solche, denen ein Abzug an den Forderungen der Abgeordnetenkam­mer unannehmbar erscheint, sehen die Möglichkeit der Verständigung bereits abgeschnitten nnd bereiten sich" vor zum Sturm auf die Kammer der Standesherrcn oder zum warten! Wer wollte heute, ohne durch Parteidoktrin verblendet zu sein, sagen, auf welchem Weg das Staatswohl am meisten gefördert werde? So richtig es ist, daß Verfassungsänderungen die ihnen anhaftenden Mängel mit sich schleppen in fern kom­mende Zeiten; daß man es deshalb nicht verantworten könne, ein Verfassungswerk gntzNheißen, das in stei­gendem Maß den Anschauungen der Zeit widerspricht; ebenso richtig ist die Meinung, daß es klug sei, das Erreichbare zu nehmen für heute, und das morgen mit besseren Waffen aufs neue kämpfen zu lassen. Wie hier entschieden werden soll, ist nicht Frage des Prin­zips oder der Partei, sondern die Selbstvcrantwvrt- ung des politischen Gewissens."

TieFranks. Ztg." schließt eine Besprechung der Beschlüsse der Standesherrcnkammer mit folgenden Sätzen:

Wir möchten wünschen, daß trotz alledem noch eine Reform der Verfassung, die man als Fortschritt bezeichnen könnte, erreicht wird. Aber von den Hoff­nungen auf eine Besserung unseres Verfassnngslebens ist inzwischen soviel abgebröckelt, daß allmählich ein starker Mißmut und das Gefühl Platz zu greifen be­ginnt, daß' die Durchführung einer Verfassungsänder­ung-, von der unser politisches Leben einen Ruck nach vorwärts nicht zu erwarten hätte, ein sehr zweifel­hafter Gewinn wäre. Man kann dem Volke nicht aufs neue eine schwere Enttäuschung bereiten, ohne den weit gespannten Faden seiner Geduld zum Reißen zu bringen."

Tie Feier des 50jährigen Jubiläums der württ. Handelskammern wurde Montag vormittag Mit einem Festakt in der König Karl-Halle des Landes­gewerbemuseums in Stuttgart eingeleitet, der den Mit­telpunkt des Jubiläums bildete und dem auch der König beiwohnte. Ferner waren sämtliche Minister, die Prä­sidenten der beiden Kammern, die Vorstände der beiden Zentralstellen und die -Oberbürgermeister v. Gauß, Wag­ner und Dr. Göbel anwesend. Unter den Teilnehmern befanden sich ferner Vertreter des Deutschen Handels- tags in Berlin, Vertreter einer großen Anzahl von Han­delskammern aus dem Reich, Vertreter der württ. Hand­werkskammern und der , württ. Handels- und Gewerbe - vereine. Der König erschien unr 11 Uhr mit den Her­zogen Albrecht und Ulrich, worauf zunächst Geh. Konim.- Rat v. Widcnmann eine Ansprache hielt, die in ein Hoch auf den König ausklang. Hierauf hielt Minister des Innern, Dr. v. Pischek, eine Begrüßungsrede, wo­rin .er unter anderem ausführte, daß die lange bisherige Wirksamkeit der Handelskammern die volle Gewähr da­für gebe, daß sie auch künftighin im bewährten alten Geiste ihren Aufgaben gerecht zu werden sich bemühen werden. Der Minister schloß mit dem Wunsche, daß es den Handelskammern nie an hervorragenden, patriotisch gesinnten und opferbereiten Männern fehlen möge, die ihre Fähigkeiten, Kenntnisse und Erfahrungen mit weitem Blick den Berufsgenossen und der Allgemeinheit zur Ver­fügung stellen. Möge sich das einträchtige und ver­trauensvolle Zusammenwirken von Regierung und Selbst­verwaltung wie auf anderen Gebieten, so auch auf dem großen wirtschaftlichen Gebiete von Handel, Industrie und Gewerbe segensreich erweisen zum Wohl und Nutzen des Gewerbestandes, aber auch zum Wohl und Nutzen der Gesamtheit. Präsident von Mosthaf feierte den heutigen Tag als eine freudige und festliche Erinnerung der.Zentralstelle für Gewerbe und Handel. Indem diese den württ. Handelskammern ihre Glückwünsche darbringe, dürfe sie ddr Hoffnung Ausornck geben, daß die wert­volle Wechselbeziehung, wie sie bisher zwischen ihr und den Kammern bestanden habe, in aller Zukunft dauern Möge zum Nutzen und Frommen der gemeinsam zu för­dernden hohen Güter des Handels- und Gewerbestandes in unserem teueren Vaterland. Namens des Ministe­riums des Ausw. überbrachte Präsident v. Mayer herzliche Grüße. Stadtverord. Kämpff-Berlin sprach im Namen des deutschen Handelstags. Tie Festrede hielt Prof. Tr. Huber, der einen Ueberblick über die Entwicklung der Handelskammern gab und zugleich in großen Zügen das Aufkommen der immer umfassender sich gestaltenden württ. Industrie schilderte. OBM. v. Gauß hielt zum Schlüsse noch eine Begrüßungsansprache namens der Stadt Stuttgart und gleichzeitig für die 8 Städte, die den Sitz einer Kammer bilden und die stolz darauf seien, als Zentrum des Handels und Gewerbes angesehen zu werden. Geh. Komm.-Rat Widenmann dankte den verschiedenen Rednern und brachte sodann ein Hoch auf den König aus.

Mittags fand ein glänzendes Festmahl im Museum statt. Geh. Hofrat Dr.'v. Jobst brachte das Hoch auf den König aus, Geh. Kommerzienrat v. Pklanm feierte Kaiser Wilhelm II.' Im Namen der Staatsregierung sprach Kultminister v. Weizsäcker die Glückwünsche aus Präsident von Mosthaf gedachte in feinsinniger Weise der Beziehungen der Zentralstelle für Handel und Gewerbe zu den großen Handels- und industriellen Unternehmungen. Der Vorsitzende des deutschen Han­delstags, Kaempff-Berlin, gedachte der Tüchtigkeit der .Stuttgarter Handelswelt, Kommerzienrat Andres feierte die Stuttgarter Handelskammer, Kommerzienrat Ritzen Haupt-Mannheim gedachte der sreundnachbar- lichen Beziehungen Württembergs und Badens, Pfister- München überbrachte die Grüße und Wünsche der bayeri­schen Handelskammern, Kommerzienrat Engel Horn- Stuttgart schloß seine Ansprache mit einem Hoch auf die deutschen Handelskammern. Schriftsteller Mar- quard als Vertreter des Handelsvertragsvereins be­igrüßte die Festteilnehmer mit einer poetischen Ansprache,, die in launiger Weise auf die Eigentümlichkeiten der verschiedenen württembergischen Handelskammern Bezug nahm.

Auszeichnungen. Aus Anlaß des Handelskam- merjubiläums sind folgende Auszeichnungen verliehen worden: das Ehrenkreuz des Ordens der W.ürttem-

bergischen Krone: dem Vorsitzenden der Handelskammer Stuttgart, Geheimen Kommerzienrat Widenman n und dem Vorsitzenden der Handelskammer Heilbronn, Gehei- nren Kommerzienrat Hauck; das Ritterkreuz 1. Klasse des Friedrichsordens: dem Vorsitzenden der Han­delskammer Ulm, Kommerzienrat Engel; den Titel ei­nes Kommerzienrats: dem Vorsitzenden der Han­delskammer Reutlingen, Kaufmann Ernst Fischer; die große goldene Medaille für Kunst und Wis­senschaft am Band des Friedrichsordens: dem Se­kretär der Handelskammer Stuttgart, Professor Dr. Hu­ber; das Ritterkreuz 2. Klasse des Friedrichsordens: dem Sekretär der Handelskammer Reutlingen, Max S ch ä f f e r.

Böblingen, 28. Mat. Die Böblinger Deutsche Par­tei fordert ihre Anhänger auf, in der Stichwahl für Letb- fried zu stimmen, trotz der unfreundlichen Haltung, die die Böblinger Volkspartei gegen die Deutsche Partei in den letzten Jahren eingenommen habe.

Göppingen, 28. Mat. Zur kommenden Landtags­wahl weiß dieGöppinger Zeitung" zu melden, daß die deutsche Partei mit der Volkspartet und dem Bauernbund in Unterhandlungen wegen einer Kompromißkandtdatur stand. Diese Verhandlungen haben jedoch zu einem Ergebnis nicht geführt und seien als gescheitert zu betrachten. Die Sozial­demokratie stellt, da der bisherige Abgeordnete Blumhardt eine Wiederaufstellung als Kandidat abgelehnt hat, den Retchstagsabgeordneten des 10. Wahlkreises, Dr. Linde­mann - Degerloch, auf. _

Aus dem Bahnhof Metzingen geriet das Bauholz eines eben geladenen Eisenbahnwagens beim Spannen ins Rollen. Hiebei wurde dem Arbeiter Wilhelm Wezel der Schädel zertrümmert und die Brust eingedrückt. Die Ver­unglückte ist Familienvater. Tie beiden Mitarbeiter konn­ten sich retten.

Montag früh fuhren zwei Knechte des Sägewerksbe­sitzers Amann von Tailfingen in den Gemeindewald bei Onstmettingen, um Langholz abzuführen. Beim Spannen der. Ketten brach eine, der Spannprügel schlug zurück und traf einen Knecht so schwer an den Kopf, daß er sofort tot war.

Ter Musketier Hartmann der 7. Kompagnie des Infanterieregiments Nr. 180 ist am Pulvermagazin in Gmünd schwer verletzt aufgefunden worden. Wie es heißt, hat er aus Furcht vor Strafe einen Selbstmord­versuch durch Erschießen gemacht. Er wurde ins La- zaret verbracht.

In der Silberwarenfabrik von Gebrüder Kühn in Gmünd wurde am Samstag für 1000 Mark Silber gestohlen. Als der Tat verdächtig wurde ein Arbeiter verhaftet.

In Gebraz Hofen OA. Leutkirch brannte in ver­gangener Nacht das Wohnhaus des Schreinermeisters Karg, das von 4 Familien bewohnt und aus Holz er­baut war, nieder.

OerrHLsjM.

Stuttgart, 28. Mai. Gegen den Redakteur des Wahren Jacob", Hey mann, hat, wie dieSchw. Tgw." berichtet, der Polizeipräsident von Breslau Straf­antrag wegenn Beleidigung der Breslauer Schutzmann­schaft gestellt. Tie Beleidigung soll verübt sein durch das in Nr. 517 vom 15. Mai enthaltene GedichtTie Schlacht von Breslau" und das in der gleichen Nummer enthaltene BildDas Psingstwunder von Breslau".

Berlin, 28. Mat. Die Strafkammer ves Land­gerichts I verurteilte den Schriftsteller Erich Mühsam, den Tischler Ahlisck und den Zimmermann Frintz, wegen Aufreizung zu G ew altätigkeiten. be­gangen in der von Mühsam verfaßten, am 22. Januar verbreiteten Flugschrift (Frintz und Mühsam außerdem wegen Widerstandes gegen die Staatsgewalt) Mühsam zu 500, Ahltsch zu 150 und Frintz zu 200 Mark Geldstrafe. Der Staatsanwalt hatte 6, 3 und 4 Monate Gefängnis beantragt.

Lübeck, 29. Mai. Das Schwurgericht ver­urteilte den Arbeiter Bur me ist er, der in Gemeinschaft mit seiner Mutter seinen Vater ermordet hatte, zu 15 Jahren Zuchthaus. Burmeister verübte in der Untersuchungszelle Selbstmor d.

Nancy, 17. Mai. Französische Blätter melden fol­genden tragikomischen Vorfall. Ter aus dem Elsaß ge­bürtige 42jährige Zimmermann Charles Schesfer hatte gegen ein Urteil, wonach er wegen Bannbruchs sechs Mo­nate Gefängnis erhielt, Berufung eingelegt. Die Rich­ter des Appellationsgerichts verwarfen die Berufung, wo­rauf Scheffer in den Mund griff, nnd eine mächtigeChi- que" Tabak gegen die Richter warf, glücklicherweise ohne zu treffen. Wegen dieses ungebührlichen Benehmens ver­urteilte ihn das Gericht zn der hohen Strafe von fünf Jahren Gefängnis.

Kunst und Wissenschaft.

Berlin, 29. Mai. Tie Sammlungen für das Hei­ne-Denkmal in Deutschland haben jetzt bereits 30 000 Mark ergeben. Damit erscheint die Errichtung des Denk­mals gesichert. An welchem Ort Deutschland es sich er­heben wird, steht noch nicht fest. Es kommen, wie erin­nerlich, vor allem Berlin, Hamburg, der Nordseestrand und das Rheinufer in Frage.

Vermischtes.

Die Affine des Prof. Gchatz in Nostock.

Die Suspendierung des Geh. Medizinalrats Pro­fessor Tr. Schatz an der Frauenklinik in Rostock und die damit iw-Zusammenhang stehenden Angelegenheiten erregen fortgesetzt das größte Aufsehen. Es darf als feststehende Tatsache angesehen werden, daß die unrecht­mäßig verwendeten Gelder, soweit bis jetzt sestgestellt, die Summe von 75 000 Mark überschreiten. lieber die Verwendung dieses Betrages im einzelnen wie auch über das jedenfalls noch erheblich darüber hinausgehende Schlußergebnis wird die Disziplinaruntersuchung noch Aufklärung schaffen müssen. Während der Tisziplinar- untersuchung darf eine andere Behörde, etwa die Staats­

anwaltschaft, nicht in die Untersuchung eingreifen. So ziemlich die gesamte Dozentenschaft der Rostocker Uni­versität brach schon vor Wochen auf Grund des bekannt gewordenen Materials alle Beziehungen zu Schatz ab. Schatz galt als sehr befähigter Art, der sehr hohe Hono­rare für ärztliche Bemühungen verlangte. Unverständ­lich bleibt, wie gerade er in Verbindung mit Unregel­mäßigkeiten kommen konnte. Sein steuerpflichtiges Ein­kommen war eins der höchsten unter den in Rostock vor­handenen. Dabei trat Professor Schatz nie durch irgend­welche kostspielige Extravaganzen hervor.

Eine österreichische Brüsewitz-Affäre.

Die Reichenberger Ausstellung hat ein peinliches Vorspiel gehabt. Wenige Tage vor der Eröffnung kam es in einem Restaurant zu einem Streit zwischen einem Offizier namens Reinhardt und dem Inspektor Hiller von der VersicherungsgesellschaftPhönix". Zwischen Hiller und dem Oberleutnant Rudolf Reinhardt hatte seit einiger Zeit eine Verstimmung bestanden, die ihren Grund darin gehabt haben soll, daß Herr Hiller in einer großen Gesellschaft dem Oberleutnant den Rücken ge­kehrt habe. Dies habe zu einer Auseinandersetzung zwi­schen ihnen geführt. Als nun Hiller am Abend des 11. Mai in das Restaurant Plischke kam, trat er in den abgesonderten Raum des Gastzimmers und richtete an dKdort sitzenden Herren Arthur Plenar und Ober­leutnant Reinhardt die Frage, ob es gestattet sei, Platz zu nehmen. Auf die verneinende Antwort des Offi­ziers entfernte sich Hiller und setzte sich an einen anderen Tisch. Nach geraumer Zeit kam er wieder zu dem Tische, wo die beiden Herren saßen, nahm an der Seite des Herrn Plenar Platz und unterhielt sich etwa zehn Mi­nuten mit diesem, ohne von dem Offizier Notiz zu neh­men. Als Hiller sich dann anschickte, das Lokal zu ver­lassen, empfahl er sich von Plenar und reichte auch dem Oberleutnant die Hand. Als ihm dieser aber die Hand verweigerte, geriet Hiller in große Erregung, wobei er mit seinem Stocke heftig agierte. Der Offizier scheint nun das Agieren mit dem Stocke seitens des Herrn Hiller, der die Gewohnheit hatte, beim Reden die Hände heftig zu bewegen, als eine Vorbereitung zu einem An­griff aufgefaßt zu haben. Er zog den Säbel und führte einen Schlag gegen den Kopf Hillers, aber so rasch, daß niemand von den Zeugen genau anzugeben weiß, wie der Vorfall sich eigentlich abspielte. Hiller erhielt nebst denk schweren Säbelhieb über die rechte Kopfseite auch einen Stich in die rechte Bauchseite/wodurch die Leber verletzt wurde. Der Stich durchbohrte sowohl den Ueber- rock, wie auch den Rock und die Weste und drang tief in den Leib ein. Hiller wurde augenblicklich ins Hospi­tal gebracht, wo er am 20. d. M. seinen Verletzungen erlegen ist. Hiller stand im 58. Lebensjahre, war ver­witwet und Vater dreier unmündiger Kinder. Eine Deputation des Offizierkorps des 1. Jägerbataillons er­schien beim Bürgermeister und sprach ihm anläßlich des Todes Hillers das tiefste Bedauern aus mit dem Wunsche, daß der traurige Vorfall nicht aus das gute Einverneh­men zwischen den Bürgern und dem Ofsizierkorps zurück­wirken möge.

Keiteres.

Aus denLustigen Blättern". Pana- m a.Wieviel soll dieser Panama-Hut kosten?"Drei­hundert Mark."Um Gottes willen, warum so teuer?" Wegen der Qualität. Auf so e Panamahut können Sie sich setzen, er geht nicht kaputt."Ich will mich aber gar nicht daraus setzen."Und er ist so weich, durch einen Ring können Sie ihn durchziehen."Ich will ihn gar nicht durch einen Ring durchziehen." Setzen wollen Sie sich nicht draus, durch 'n Ring ziehen wollen Sie 'n auch nich, nu was wollen Sie'machen mit e Panamahut?"- Entschuldigung.Ver­

zeihen Sie, Herr Kollege, wenn ich zu Ihrer Begrüß­ung nicht aufstehe, aber ich sitze gerade."

Karrdtt «Kd Volkswirt schaff.

Stuttgart» 28. Mai. Schlachtviehmarkt. Zugetrieten. Ochst» 26 Farren (Bullen) 068, Kalbelu, Kühe (Schmalvieh) 071, Kälber 874, Schweine 380. Verkauft: Ochsen 26 , Farren (Bullen) 054 Kalben, Kühe (Schmalvieh) 064, Kälber 374, Schweine 331. Unver­kauft: Ochsen, Farren (Bullen) 01, Kalbelu, Kühe (Schmalvieh) 17, Kälber Schweine. Erlös aus 0, Kil. Schlachtgewicht: 1) Ochsen:: 1. Qualität, auSgemästete von 82 bir 84 Pfg, 2. Quali­tät. fleischige und ältere von 00 bis co Pfg.; 2) Bullen: 1. Quali­tät, vollflejschige von 71 bis 73 Pfg., 2. Qualität, ältere und we­niger fleischige von 70 bis 71 Pfg.; 3) Stiere und Jugendrinder: I. Qualität, ausgemästete von 83 bis 84 Pfg, 2. Qualität, fleischige von SO bis 82 Psg.; 3. Qualität geringere von bis Pfg.; 4) Kühe: 1- Qual., junge gemästete von 00 bis Pfg, 2 Qual,, ältere

62 bis 63 Psg., 3. Qual, geringere 47 bis b7 Pfg.; 5) Kälber: 1. Qual., beste Saugkälber von 105-10Z Pfg.; 2- Qual., gute von 100-104 Pfg., 3. Qual., geringe von 96 bis 99 Pfg.; 6) Schweine 1. Qual., junge fleischige von 69 bi. 70 Pfg, 2. Qual., schwere fette

63 bis 6n Pfg, 3. Qual, geringere (Lauen) von 6962 Pfg. HL. Bei dem Rindvieh ist die Notiz nach Fleischgewtcht d. h. gralb- frei, bei den Kälbern gelten als Schlachtgewicht 60 Prozent der Lebendgewicht bei den Schafen werden Kopf, Zunge, Herz, Milz. Nieren und Niercnsett mitgewogen, bei den Schweinen werden Nie­ren und Nierenfett mitgewogen; 3 Proz des Gewichts gehen zn Gun­sten des Käufers ab. Verlauf des Marktes: lebhaft.

Vom Oberamt Gerabronn, 29. Mai. Der Wollehandel setzt in diesem Jahr bäldcr und jebhaftcr wie sonst ein. Ein sehr großer Teil der Wolleposten in unserem Bezirk und in den angren­zenden bayerischen Orten ist schon vor der Schur verkauft worden. Die Preise bewegen sich zwischen 140 lund 160 M., wobei jedoch zu dem genannten Mindestpreis bis jetzt wenig zu haben war.

Nürnberg, 26. Mat. Offizieller Marktbericht der Vereins der Nürnberger Hopsenkommissionäre. Da» Geschäft am Markt be­wegt sich in sehr ruhigem Fahrwasser und etwas größere Tagesum- sätze sind nur dann zu erzielen, wenn der Exporthandel als Käuser auftritt, wie solches gestern der Fall war, wo bei einem Umsatz von 200 Ballen für Ausfuhrzwecke allein etwa 120 Ballen in der Preislage von IS26Mk. verlaust wurden. Ein größerer Posten, etwa SO Ballen grünlicher Spalter, erzielten rund 30 Mk. Kundschaftshopfcn waren zu 8850 M. verkäuflich. Wochenzufuhr 180 Ballen. Wochenumsatz 400 Ballen. Tendenz sehr ruhig. Preise schwach behauptet. Preise per SO üß am 26. Mai r Gebirgshopfen, prima 5055 M- Markthopfen, prima 4045 M, do. miitel 2K36 M, do. geringe 14 bis 20 M, Hallertauer, prima 60 bis 65 M, do. mittel 324S M, do. geringe 20 bis 30 M, Hallertauer Siegel, prima 70 - 76 M, do. mittel 46-6» M, Aischgründer, mittel 2030 M, Württemberg er, prima 6056 M, do. mittel 30 -40 M, do. geringe 18^S M, Badische prima 60 bis 65 M, do. mittel 35-46 M, do. geringe 2030 M, Spalter Land, leicht«Lagen 226» M, Elsäßer, prima S0-5S M, do. mittel 8040 M, Posener, mittel 3040 M. Für Auswahl aus Partie» wird einig« Mark mehr bezahlt.