Ms WürLLeMZerg.

Dienstnachrichtc«. Uebertragen: Eine Schulstelle in Ebingen dem Schullehrer Stierle in Wolsschlugen, Bezirks Nür­tingen, die 2. Schulstelle in Gerstetten, Bezirks Heidenheim, dem dortigen Schullehrer Lutz, die 3. Stelle dem dortigen Schullehrer Rochau, die 4. Schulstelle der Unterlehrerin Anna Haller in Beuren, Bezirks Nürtingen. _

Ständisches. Der Bericht der Volks schul kom­mt ssioir der Kammer der Abgeordneten über den Ent­wurf eines Gesetzes betr. die Gewerbe- und Handelsschulen und die zugehörigen Eingaben ist heute im Druck erschienen. Berichterstatter ist der Abg. Hieber. Ueber die Beschlüsse der Kommission ist seiner Zeit berichtet worden. Die volkswirtschaftliche Kommission der Kammer der Abgeordneten stellt an das Plenum den Antrag: das Bittgesuch einer Anzahl Ar­beiter von Köngen, Wendlingen, Unterboihingen usw. um eine weitere Zugs- oder wenigstens eine Motorwagenver­bindung, mit der sie morgens vor 6 Uhr an ihrer Arbeits­stätte in Nürtingen sein können, der kgl. Regierung zur Erwägung zu übergeben.

Tie Jahresberichte der wiirtteinbergischen Gewerbeanfsichtsbeamten für 1905 sind im Druck erschienen. Die Berichte sind Heuer nach den einzelnen Gegenständen der Berichterstattung einheitlich zusammcn- gefaßt. Nur der Jahresbericht des Aufsichtsbeamten für die unter der Aufsicht der Bergbehörden stehenden An­lagen ist wie bisher gesondert beigefügt. Ein wichtiger Schritt in der Ausgestaltung der Gewerbeinspektion ist in der Zuziehung einer ärztlichen .Hilfskraft erfolgt.' In den 3 Aussichtsbezirken waren im Berichtsjahr vor­handen 9116 Fabriken (i. Vorjahr 8313), außerdem 3821 Betriebe (4259), für welche der Bundesrat gemäß Z 129 der Gewerbeordnung besondere Vorschriften erlassen hat. Die Fabriken beschäftigten 195 320 Arbeiter. Von den 12339 Anlagen wurden 9312 gleich 71,9 Proz. in 9735 Rerisionen revidiert. Außerdem wurden in rein hand­werksmäßigen Betrieben ohne Motor 59 Revisionen und zur Aufsicht über den Vollzug des Kinderschutzgesetzes 558 Revisionen vorgenommen. Das Verhältnis der Gewer- beaufsichtsbeamten zu den Organen der Bernfsgenossen- schaften war im allgemeinen ein befriedigendes. Die Gewerbeaufsichtsbeamten leisteten den Einladungen zur Teilnahme an Versammlungen von Arbeitgeber- ,und Ar­beitnehmervereinigungen nach Möglichkeit Folge. Das Verhältnis der Aufsichtsbeamten zu den Arbeitgebern war ini ganzen befriedigend, ebenso können sich die Inspek­toren über das Verhältnis zu den Arbeitern nur befrie­digt anssprechen. Der Bericht beschäftigt sich sodann mit der Frage der jugendlichen Arbeiter, mit der Arbeiter- innensrage und mit einer Reihe von Fragen, welche die männlichen Arbeiter betreffen: Zahl der Arbeiter, Ar­beitszeit, Sonntagsarbeit, Lohnzahlung, Arbeitsordnun­gen, Arbeiterausschüsse, Lohnbewegungen, Arbestnehmer- und Arbeitgeberorganisationen, Schutz der Arbeiter vor Gefahren, wirtschaftliche und sittliche Zustände der Arbei­terbevölkerung, Wohlfahrtseinrichtungen usw.

Der Berichterstatter bemerkt, daß er den Grundsatz habe, Wieben Arbeitern, so auch den Unternehmern gegen­über die auf Grund seiner Wahrnehmungen gewonnene Ue- berzengnng anszusprechen nnd sich weder von der einen noch von der anderen Seite in einseitige Stellung drän­gen zu lassen. Solange die Gewerbeinspektoren bestrebt seien, den 'gegenseitigen Vorurteilen der Unternehmer und Arbeiter bei sich keinen Raum zu geben, vielmehr solche in ihrem Teil zu beseitigen suchen, werden solche Bemüh­ungen von den einsichtsvollen Unternehmern rückhaltlos anerkannt.

Württemberg«scher Weinbau-Verein. Unter Vorsitz von Stavtpfleger Warth fand Sonntag im Stadtgartensaal in Stuttgart die 81. General­versammlung des Württbg. Weinbauvereins statt. Die Versammlung war aus allen Teilen des Landes zahlreich besucht. Dem vom Vorsitzenden erstatteten Rechen­schaftsbericht des Ausschusses ist folgendes zu entnehmen: Selten hat ein Jahr mit einer solch großen Enttäuschung geendet wie das Jahr 1905. Das Produkt darf als ein wohlbekömmliches von mittlerer Güte bezeichnet werden. Die im Ertrag stehende Weinbaufläche betrug i.n Jahre 1905 16 773 da., der Weinertrag 385 936 dl. Die Nach­frage war nicht befriedigend. Der Durchschnittspreis be­trägt 37 Mk. pro dl., gegen 40 Mk. im Jahre 1904. Des Weiteren teilt der Bericht mit, daß die Vorarbeiten für Schaffung einer staatlichen Rebenveredlungsanstalt tm Gange sind. Der Ausschuß befaßte sich ferner mit der Aenderung des Feldbereintgungsgesetzes zu Gunsten der Wetnbergwege. Diese wichtige und dringende Frage wird bet der am 2. September ds. Js- in Grunbach stattfindenden Vertrauens­männerversammlung behandelt werden. Die Zahl der Mit­glieder bettägt 1068 gegen 1018 im Vorjahr. Das Ver- etnsvermögen beziffert sich auf 7500 Mk. Anschließend an den Bericht wurden die ausscheidenden Mitglieder des Aus­schusses w edergewählt. An Stelle zweier verstorbener Mit­glieder wurden Ober-Forstrat K e l l e r-Stuttgart und Wein­gartner Gurrat H-Heilbronn gewählt. Den interessantesten Teil der Beratungen bilden jedes Jahr die Berichte über den Stand der Weinberge in den verschieden Weinbau­gebieten des Landes. Vom oberen Neckarta! mir Albtrauf wurde berichtet: Der Stand der Weinberge ist ein guter, der Traubenansatz ist reichlich. Die Reben, die nicht bespritzt Mrden, haben wenig ausgetrieben. Neckarsulm mit Umgebung: Der Stand ist ein schöner, der Fruchtansatz ein befriedigender. Heilbronn mit Umgebung: Die Reben sind gut durch den Winter gekommen, der Frucht­ansatz ist nicht so reichlich wie im Jahre 1905. Besigheim mit Umgebung: Die Weinberge stehen schön, der Aus­hieb ist etwas ungleich. Stuttgart-Eßlingen mit Umgebung: Der Austrieb ist schön, aber lückenhaft, mittlerer Ertrag ist in Aussicht zu nehmen. Remstal: Die Reben sind gut durch den Winter gekommen, der Frucht­ansatz ist nicht so reichlich wie im Vorjahr. Enztal: Der Frost Hai teilweise in den unteren Lagen geschadet, der Stand der Weinberge ist ein befriedigender. Zabergäu: Der Fruchtansatz geringer als wie im Vorjahr, der Stand ist ein befriedigender. Kocher- und Jagsttal: Der Stand der Weinberge ist ein befriedigender. Im Jagsttal nat der Frost in einzelnen Lagen Schaden angerichtet. Taubergrund: Der Fruchtansatz ist ein befriedigender. Bo­

denseegegend: Der Ansatz ist nicht so reichlich wie im Vorjahr, ein mittlerer Ertrag ist in Aussicht zu nehmen. Rottenburg: Der Stand ist ein guter. Weinbauin­spektor M ä h r l e n - Weinsberg behandelte sodann das Thema:Welche Fortschritte sind in den letzten Jahren auf dem Gebiet des Weinbaus und der Kellerwtrtschaft bei uns zu verzeichnen und was kann auf Grund dieser Er­fahrungen zur weiteren Hebung des Weinbaus beitragen?" Er wies eingangs darauf hin, daß seit einigen Jahren im Weinbau an Stelle des Schlendrians eine kräftige Vor­wärtsbewegung getreten sei. Hinsichtlich der sortenreinen Anpflanzung geschehe besonders in den kleinen Betrieben noch viel zu wenig. Die beste Maßregel hier Abhilfe zu schaffen sei die Errichtung von Rebschulen. Der Düngung der Weinberge werde m:hr Beachtung geschenkt. Die Be­kämpfung der Rebenschädlinze, besonders der '.tierischen, lasse noch viel zu wünschen übrig. Bezüglich der Weinlese be­stehe leider die Unsitte, daß sie viel zu frühe begonnen werde. Die Behandlung des Weins tm Keller habe eine fühlbare Besserung erfahren. An die Verhandlungen schloß sich ein gemeinsames Mittagessen.

Der Verband der württ. Konsumvereine hielt am Sonntag im Saale des Bürgermuseums in Stuttgart seine Landesversammlung, die von 205 Teilnehmern be­sucht war, die 50 Konsumvereine mit rund 55 000 Mit­gliedern vertraten. Den Vorsitz führte Kanzleirat Gens Stuttgart. Dem Geschäftsbericht, den Sekretär Feuerstein zur Kenntnis brachte, ist zu entnehmen, daß das Organ des Verbands, das württ. Genossenschastsblatt in einer Auflage von 22 000 erscheint, und daß der geiamte Umsatz der wirrt,. Konsumvereine im verflossenen Jahr 16 640286 Mk. betrug wobei auf ein Mitglied 801,38 Mk. kommen. Der Rein­gewinn bezifferte sich insgesamt auf 1 457 336 Mk., sobaß auf rin Mitglied 26.36 M. entfallen. Die bezahlten Steu­ern ».Abgaben betragen 255 591 M. Auf 100 M. Nsin- gewinn kommen demnach 17,53 Mk. Steuern. Es wurdcn sodann Erklärungen zum Beschluß erhoben, die sich ge>, eu den Schlachthauszwang und für das Recht der Erbauung von Schlachhäusern durch die Konsumvereine ar ssprechen. Eine weitere Resolution, die zur Annahme gelangte, richtete sich gegen die Art der Besteuerung der Konsumoe^eine und gegen die Heranziehung der Konsumvereine zue Wareu- haussieuer.

Stnitgart, 26. Mal Auf der Jahresversammlung des Verbandes deutscher Elektrotechniker wurde heute zum Vorsitzenden für die nächsten zwei Jahre Geheimer Rat Professor Kohlrausch-Hannover gewählt. Zum nächsten Tagungsort wurde Hamburg bestimmt.

Stuttgart, 26. Mai. In einer gestern abgehalte­nen Versammlung württ. Metallindustrieller wurde beschlossen, über Württemberg keine Aus­sperrung zu verhängen.

Reutlingen, 28. Mai. Der Streik der Zim­merer ist durch Abschluß eines Tarifvertrages, der in einer Versammlung am Samstag akzeptiert wurde, ab­gewendet. Aehnlich dem der Maler legt der bis zum 31. Mai 1908 giltige Vertrag unter Anerkennung der un­eingeschränkten Koalitionsrechte beider Teile die Arbeits­zeit auf 10 Stunden fest und regelt das Lohnverhältnis der gelernten Arbeiter in folgender Weise: Stundenlohn für Arbeiter über 20 Jahre 40 Psg., ab 1. Mai 1907 42 Psg.; der Lohn der jüngeren Arbeiter unter 20 Jah­ren und solcher, die nicht mehr voll arbeitsfähig sind, un­terliegt der freien Vereinbarung. Ueberstnnden werden mit 25 Prozent, Nachtarbeiten mit 50 Prozent, Sonn­tagsarbeiten mit 100 Prozent Zuschlag entschädigt. Zur Schlichtung von Streitigkeiten ist ein Schiedsgericht un­ter dem Vorsitzenden des Gewerbegerichts zuständig. Der seitherige Stundenlohn erfährt durchschnittlich eine Er­höhung von 4 Psg.

Oferdingen OA. Tübingen, 26. Mai. Bei der Schultheißenwahl erhielt von 69 abgegebenen Stim­men Johs. Stiesel, Gemeinderat 51 und Fr. Thumm 17 Stimmen. Elfterer ist somit gewählt.

Winnenden, 28. Mai. Tie bürgerlichen Kolle­gien bewilligten den Lehrern in Anbetracht der allgemei­nen Preissteigerung eine Ortszulage von 150 Mk. (für unständige Lehrer 50 Mk.) nnd eine Erhöhung der Mietzinsentschädigung von 220 auf 290 Mk.

Ulm, 27. Mai. Die hiesigen BauhilfL arbeite r, Maurer und Ztmmerleute, etwa 1250 an der Zahl, be­nützen die Zeit des regsten Baubetriebs, um ihre Lohn- Verhältnisse zu verbessern. Seit einiger Zeit werden Versammlungen und Besprechungen abgehalten. Vorgestern Nachmittag war eine große allgemeine Bau- arbetterversammlung. Die Arbeitgeber haben bekannt werden lassen, daß alle Teilnehmer an der Versammlung sich als entlassen ansehen können und die Arbeitnehmer haben daraufhin beschlossen, daß auch die von der Entlassung nicht betroffenen Arbeiter die Arbeit einzustellen haben. Bis gestern Vormittag 11 Uhr sind 300 Arbeiter in den Aus­stand getreten.

In Tübingen wurde der 60jährige Weingärtner Friedrich Waiblinger in seiner Wohnung erhängt auf­gefunden. Ec äußerte öfters, daß er ohne seine Frau, die erst vor 14 Tagen starb, nicht mehr leben könne.

Das Amtsgericht Oberndor f ist gegenwärtig ange­strengt in einer Untersuchung tätig, welche durch eine förmliche Schlacht nötig geworden ist, welche am Nach­mittag des Himmelfahrtsfestes auf offener Straße gelie­fert wurde. Betrunkene Arbeiter, belästigten in tätlicher Weise verschiedene Passanten, b^ diese sich dieses nicht mehr gefallen ließen. Von Anwohnern bedrängt flüchte­ten die Täter in die Arbeiterwohnungen der Waffensabrik, wo sie 'von der Polizei, welche selbst angegriffen wurde nnd von der blanken Waffe Gebrauch machen mußte, sestgc- nommen wurden. Auch die Landjäger waren gezwungen, einzugreisen. Die Verwundungen waren so stark, daß die Verletzten von 2 Aerzten verbunden werden mußten. Als Waffen dienten Stöcke, Prügel und Bierflaschen, auch mit dein Messer wurde gedroht. Fünf der Hauptbeteilig­ten wurden in Hast behalten.

In Ludwigsbnrg stürzte lt. Ludw. Volksztg. aus der im 1. Stock gelegenen Wohnung des früheren Kupferschmieds Kvnrad Fink sen. in der Lindenstraße das 2jährige Kind der Fabrikarbeiterin Maria Fink so

unglücklich ans das Trottoir, daß es im Verlauf von 2 Stunden eine Leiche war. Das Kind soll, wie es heißt, nach einer Taube geschlagen haben.

Bei Wurmberg OA. Maulbronn stürzte am! Donnerstag ein Radfahrer aus Mönsheim so unglücklich von seinem Rad, daß er mit zertrümmerter Schädel­decke liegen blieb und ohne das Bewußtsein wieder er­langt zu haben, nach einer Stunde starb.

Jn.G e i s lin g e n wurde der 14jabrige Maurerlehr­ling WUHe m Eßltnger am Freitag abend wegen Sitt­lichkeitsverbrechen, das er an einem 7jährigen Mädchen beging, verhaftet. Gegen seinen Komplizen konnte nicht eingeschrttten werden, da er noch nicht straffähtg ist.

In Eutingen OA. Horb fühlte sich der Ortsvor­steher während eines Holzverkaufs im Gemeindewald plötzlich unwohl und bat um eine kleine Pause. Als man nach kurzer Zeit nach ihm sah, hatte ein Herzschlag seinem Leben ein Ende gemacht.

KerichtskaaL

Berlin, 26. Mai. Das Schwurgericht sprach die Schlächtersfrau Künstler frei, welche wegen versuchten Totschlages angeklagt war. Die Angeklagte hatte wegen unglücklicher Famtlienverhällnisse sich mit ihren beiden Knaben im Alter von 7 und 3 Jahren vergiften wollen. Alle wurden aber gerettet.

Küsst nnd Wissenschaft.

Christian!«, 26. Mal. Die Beerdigung Ibsens ist auf 1. Juni verschoben; König Haakon wird an derselben teilnehmen.

Weinprobe im Reichstage!

Im B. T. vom 24. lesen wir: Der löbliche Brau scheint sich einzubürgern, und an die Stelle der bitteren nnd mitunter recht unverdaulichen Wahrheiten, die man an dieser Stätte sich zu sagen pflegt, wenn man verschie­dener Ansicht ist, trat gestern ein Austausch der Wahr­heiten, die im Wein liegen. Und er war erheblich ange­nehmer. Die reichsländischen Abgeordneten hatten die Herren Kollegen, die Herren von der Regierung, und die Herren von der Presse ins Reichshaus entboten, am Re­benblut der Berge und Täler der Westmark den Gaumen zu letzen. Der Trunk war gut, ja mehr als das, die Freudigkeit, die im Weine des Reichslandes schlum­mert, war herzerfrischend. Kaum waren die ersten Glä­ser geprobt, da sah man an den Bänken der Sozialde­mokraten feudale Konservative austauchen, um fröhli­chen Trinkergruß zu tauschen. Und auch die Herren Mi­nister Einem, Studt und Graf Posadowsky waren erschienen, nicht minder auch ihre Kollegen vomBusir desrat mischten sich unter das parlamentarische und jour­nalistische Volk zu behaglichem Gespräch. Es herrschte etwas wie süddeutsche Gemütlichkeit unter den Teilneh­mern, und sie erreichte ihren Höhepunkt, als Genosse Geck mit etlichen anderen Sozialdemokraten in ulkiger Ver« kleidung er selbst als Mönch mit Kaputze, seine Freunde mit weißen Taseltüchern wie togatragende Römer dra­piert im hohen Hause ein fideles Karmen erschallen ließ, das den heiligen Paulus als Eideshelfer für die Geg­ner der Antialkohvlbewegung zitierte. Die Zentrumska- pläne hörten dem hübschen Vortrag schmunzelnd zu, Und es machte sie in ihrer frohen Laune auch nicht sonder­lich wankend, als Graf Ballestrem grämlich das.Gesicht v'erzog, wenn Herr Geck etwas unheilige Worte sprach. Später spach noch der Abgeordnete Gröber mit gutem! Humor; er schloß mit einem Hoch auf Elsaß-Lothringen, in das nach dieser Probe der Landeserzeugnisse das hohe Haus doppelt begeistert einstimmte. Mit dem Gesänge desDeutschland über alles" und derWacht am Rhein" endete die Kostprobe. Oder wenigstens doch ihr offizieller Teil...

Heiteres

Aus denMeggendorfer Blättern". Widerlegt. Junge Frau:Das Rezept zu diesem Gerüchte habe ich in einem alten Kochbuche gefunden, lieber Hans!" Gatte:Und da redet man immer von der guten alten Zeit!"- Unnötige Mahn­

ung. Pfarrer:Als ich heute früh zur Kirche ging, sah ich Euch schon wieder arbeiten; das soll nicht sein, einen Tag in der Woche muß man auch ansruhen." O dös tu' ich scho', Herr Pfarrer, morg'n mach' i' an

blauen Montag!"- Zweideutig. Dame:Wie

lange arbeiten Sie so pro Tag?" Schriftsteller:Bis mir nichts mehr einsällt."O, da haben Sie aber

eine angenehme Arbeitszeit!"- Gemütlich. Herr

(im Gedränge, plötzlich):Um Gottes willen, mein Porte­monnaie!" Taschendieb (der neben ihm steht)::Das müssen Sie verloren haben, mein Herr . . ., ich hab's auch schon gesucht!"

Seine Auslegung.. Zigeunerin (dem jungen Kassier Meier aus den Linien der Hand wahrsagend): Hier, junger Herr, sehe ich eine Linie, die für Ihr Leben große Bedeutung gewinnen wird."Weiß ich, das ist die Hamburg-Amerika-Linie!"

Boshaft.Aber, Frau Bißmaier, auf demi Grabstein von Ihrem Seligen haben S' doch 'naufschrei­ben lassen:Ruhe in Frieden!" nnd jetzt rennen S' alle Tage zum Kirchhof!"

Kleines Gespräch.Soviel Kinder das muß doch eine Menge Geld kosten?"Was fällt Ih­nen ein? Ich schicke ihre Aussprüche an die Witzblät­ter und davon leben wir."

Kasbek DiokLsVirrschast.

Mannheim, 26 Mai. Getreidemarkt. öl Kil. neuer Bah. Blanka Mk. 00.00, 80 Kil. Bah. Bl. Sem. R. Mk. 136 50, SS Kilo Barletta März-April Mk. 000 00.60 Kl. La Plata Ungarsaal M. 135.00, 60 Kl. Plata Sem. Franc. M. 060 , 00 , 80 Kl. Rosario Santo F. M.Ulks 8 Pud 20 M. 132 50, Ulka 9 Pud 25 M. 133 50, Ulka 9 Pub 30 M. 134.50, Ulka 8 Pud 35 M. 135.00 Ulka 10 Pud Mk. 138.50, neuer nun. Weizen 78/79 Kil. 3°/° M. 135.00-00«. neuer rum. Weizen 79/80 Kil. 2°/° M. 135 00, neue Nr. 2, Harb Winter Ernte Jan.-Febx. M. Rcdwinter neue Ernte, Nov.-Dez. 000.- Rust. Roggen 9 Pud 15/20 M. 109 00, Rufs. Futtergerste 58/60 M 101.00. Amerikanischer Mixed-Mai» M. 00.00. Plata-Mai, g-l», R. L. Mk. 9SL0000.. Nordrufs. Hafer je nach Qualität Mk. 115.00 kis 140.- per 1000 Kil,. Alle, ci, Rotterdam.