unter stürmischen Szenen schreitet man zur Abstimmung. Die einfache Tagesordnung Lenoir wird mit 280 gegen 78 abge­lehnt. Die Tagesordnung Daudet, die den Eintritt Millerands in das Ministerium begrüßt, aber sich gegen den Minister Steeg ausspricht, wird mit 383 gegen 14 Stinimen abgelehnt. Die Tagesordnung Dumesnil, die von der Regierung ange­nommen wird, wird mit 272 gegen 2» Stimmen angenommen, -ei etwa 300 Stimmenthaltungen. Die Tagesordnung lautet: Die Kammer billigt die Erklärung der Regierung hinsichtlich der Wahl des Ministers des Innern und geht unter Ablehnung jddes Zusatzes zur Tagesordnung über.

De? irische Kampf gegen ^ '

die englische Gewaltherrschaft.

Amsterdam, 23. Jan. Wie derTelcgroaf" aus London meldet, sind in Dublin Berichte über ernste Unruhen in der irischen Stadt Thurles eingetroffen. Nachdem ein Polizeiagent auf der Straße durch Schüsse ernstlich verwundet worden war, erschienen Polizei und Militär die auf die Häuser Salven abgaben und mit Gewehrkolben die Fenster einschlugen. In einigen Fällen wurden sogar Hand­granaten in die Häuser geworfen. Unter der Bevölkerung der Stadt entstand infolge des zwei Stunden anhaltenden Feuers eine große Panik LautAllgemein Handelsblad" haben die Abgeordneten der britischen Arbeiterpartei, die sich augenblicklich in Irland auf­halten. gestern die Stadt Thurles besucht und sich die Häuser und PureauS zeigen lassen, die infolge der Schießerei zerstört wurden Die Polizei und das Militär werden beschuldigt, die Stadt terro­risiert zu haben. Der Schaden wird auf 5000 Pfund Sterling ge­schätzt

Kunsteaub.

Wien, 24/Jan. In der Nacht zum 23. Januar wurde in dem Kunsihistorischen Museum von einem unbekannten Dieb, der sich eingeschlichen hatte, ein großer Diebstahl verübt. Er hat im Hochparterre mehrere Räumlichkeiten erbrochen und die goldenen, mit Diamanten besetzten Marschallstäbe des Kaisers Franz und des Herzogs Karl Alexander von Loth ringen, ferner 86 Gemmen aus dem 18. Jahrhundert, sowie kostbare Elfenbeinschnitzereien und Fächer gestohlen, bie einen Wert von mehreren Millionen Kronen repräsentieren.

Deutschland.

Die Heimkehr der Kriegsgefangenen.

Köln, 23. Jan. Wie die Reichsstelle Köln meldet, trafen bis heute Abend täglich drei Züge mit Kriegsgefangenen planmäßig in den. Durchgangslagern von Jülich, Düren und Eschweiler ein. Die Züge kamen aus Lill», Noyon, Albert,

Cambrai, Saint Quentin, Lhaulnes, Laon und Roye. Außer den drei Zügen, die auch weiterhin in den drei* vorgenannten Durchgangslagern eintreffen, begann heute der Abtransport auf den südlichen Linien mit täglich einem Zug nach den Durchgangslagern von Worms und Griesheim. Alle beun­ruhigenden Gerüchte,, daß aus der Fahrt durch Frankreich und Belgien a»f die Züge geschossen oder Steine geworfen worden seien, entbehren nach einwandfreien Feststellungen jeder Grundlage. Die Gefangenen wurden während der Fahrt nicht behelligt.

Die Kohkenuol und die Forderung der S-SLundenschrchL.

Berlin. Eine Versammlung in Münster, an der die Vertreter von 43 westfälischen Zementfabrikcn und die Vertreter von 13 Ar- beiterverbänden teilnabmen, kam zu dem Ergebnis, daß die Kata­strophe unvermeidlich- ist, wenn die Bergarbeiter die Sechsstunden­schicht durchzusetzen versuchen.

Isländische Fische.

Kopenhagen, L4. Jan. Wie dieBerlingske Tidende" aus Reykjawik meldet, wollen die isländischen Fischer versuchen, 70 000 Fässer Heringe, für die sie in Schweden keinen Absatz / fanden, und die einen Wert von sieben Millionen Kronen darstellen, in Deutschland zu verkaufen. Es ist die Rede da­von, daß die isländische Negierung den Verkauf der Vorräte in die Fand nehmen soll. Die Fischer sind jedoch entschlossen, die Vorräte nicht für den niedrigen Preis zu verkaufen, der ihn in den skandinavischen Ländern geboten wird.

Norwegische Heringe fiir Deutschland.

Christian»«, 23 Jan. Zur Unterstützung der Grnßherings- und Frühjahrsheringssischcrei im Jahre 1920 sollen Syndikate nor­wegischer Exporteure gebildet werden, unter der Voraussetzung daß von dem bisherigen Fang von Großheringen und Frühjahrsherinaen frische Heringe nach Deutschland geschickt werden sollen zu dem Ge­samtfrakturbetrage von 15 Millionen Kronen Deutschland übernimmt die Verpflichtung, hze notwendige Tonnage zu stellen.

Aus Stadt und Land.

Ealiv, den 24. Januar 1920

Bevorstehende Verkürzung der Brotration.

Die Berliner Morgenblätter melden aus Stettin: Der frühere Unterstaatssekretär v. Braun erklärte in einem Vor­trag, die Reichsgctreidestelle habe der Regierung mityeleilt daß es so wie bisher nicht weitergehe. Sie werde in den nächsten Tagen bekannt geben, daß zunächst eine Heraus­setzung der Ausmahlung des Brotgetreides vorgesehen lei.

Voraussichtlich werde aber auch eine Verkürzung der Brot­ration nicht zu umgehen sein. '

Unsere Valutanot.

Trotz des Friedensschlusses ist der Kursstand der deutschen Mark an den neutralen Börsen in der letzten Woche von Tag zu Tag gesunken. Am Donnerstag galt die deutsche Mark in Basel und Zürich nur 7,8, in Genf sogar nur 7 Centimes Für 100 holländische Gulden mußten an diesem Tag 2520 .4L bezahlt werden Es ist ein schlechter Trost, daß gleichzeitig auch die französische, namentlich auch die italienische Valuta zurückgegangen ist. Noch trauriger freilich steht die österreichische Krone die nur noch 1.15 Centimes gilt. Wahrlich unser Elend ist grenzenlos.

Reutlingen, 22. Jan. Durch Drohbriefe der verschiedensten. Art werden besitzende Kreise der dies. Einwohnerschaft seit längerer Zeit belästigt und aufgesordert. bestimmte Beträge an näher bezeich- neten Orten zur Abholung niedcrzulegen. widrigenfalls ihnen Schlim­mes widerfahren werde. Solange solche Drohungen keine weiteren Folgen hatten mochte man sie als harmlos cmsehen. Vor etwa 14 Tagen wurden aber einem Gärtnereibssitzer erst die Fenstericheiben seiner Dlumenausstellung durch Steinwürse zerstört, und nachts ver­wüstete eine vom Kiribbof ans aeqen sein Anwesen geschlenderte Handgranate sein Gewächshaus völlig unh verursachte einen Scha­den von mehreren Tausend Mark Gestern abend exvlodierte im HauSeingang einer Lederfabrik in der äußeren Mbstraße eine 15 cm- Grcmate mit stärkster Füllung und zerriß verschiedene Wände der unteren Kontor- und Lagerräume, sowie. Türen und Fenster der be­troffenen Zimmer, wie des Trevvenbauses E-n Splitter durch- bobrte die äußere und eine Innenwand im 1 Stock des gegenüber einer mst Vorgarnen etwa 20 m breiten Straße gelegenen Hauses und verletzte ein krank im Bett liegendes 7iähriqeS Kind am Kopt erbeblich Der entstandene Sachschaden mag etwa 10090 be­tragen Auch sonst nehmen die Anzeichen der öffentlichen Unsicher­heit ln bedenklichem Maße zu Nächtliche Ucbersälle in den äußeren Stadtteilen wurden in letzter Zeit verschiedene bekannt, ohne daß es gelungen wäre die Täter festzustellen

SCB, Tuttlingen, 23. Jan. Ein 16jäbriger Fortbildungs­schule! gab nach Beendiaung des Abendunterrichts auf seinen Lehrer fünf scharfe Schüße ab, glücklicherweise ohne zu treffen. Der Jüngling wurde, in Haft genommen, Untersuchung ist ein­geleitet. Es haben sich an der Schießerei jedoch mehr" Schüler beteiligt, der Hauptschuldige, ein 15iöhriger F bildungsschüler, hat sich bereits erschosien. Moderne Jugend- auflasiung.

Druck und Verlag der A. Ölschläger'schen Buchdruckerei. Calw. Für die S>bri*i' verantwortlich: OttoSeltmann, Calw.

StWschc Le-enMittel-Msorge.

Die Bezugscheine für die angefor- derten Zerren- u Damenstiefcl werden am Montag, 26 ds. Mts., vormittags ' , l2 Uhr auf dem Rathaus Zimmer I Nr. 8 ausgegcben.

Die Stiefel küistten bet Schutzma- chernistr. Reichert gekauft werden.

Nachlaß-Gericht Calw.

Gläubiger- Aufruf.

In der Rachlatzsache der si Louise Köhler, geb. Motz. Strickers Witwe hier ergeht an deren Gläubiger die Auf. fordcrung ihre Ansprüche innerhalb 8 Tagen daher anzu- melden und zu erweisen.

Den 23 Januar 1920.

Vorsitzender: Gerichtsnotar Krayl.

Alle Lorten Zelle

wie

Fuchs-, Marder-, Iltis, Dachs-, Hasen-, Kanin-, Neh-, Katzen-, Maulwurf-, Wiesel-, Gais-, Schaf-, Kitz-, Kalb-Felle, Noß-HLute usw.

Saust zu deu höchste» Togespreiscir MektMger, MWcrki. WeilderstM

Telefon 23. beimLöwen".

werden bei gründlicher Ausbildung auf Ostern ««genommen. .

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Pfälzerstraße 1, neben dem Bahnhof.

Kommunalverband Calw.

Die Ausstellung der ReWczuzWue

für Wirte usw.

erfolgt gegen Ablieferung der von den Gästen eingenom­menes Ficischmarken am

Freitag, den 38. Januar 1928

während der üblichen Sprechstunden auf dem Oberamt.

D e bisherigen Bezugscheine sind mit-ubringen. Nachzügler können nicht berücksichtigt werden. Calw, den 23. Januar 1620.

Kommnnalvcrband: Oberamtmann Gös.

Kommunalverbaiic. /alw

MsGeMülig«. RM'euMtskriiug.

Der Fleischbcdarf für die Zeit

vom 2. bis 29. Februar d. 3.

ist mittels des auf diese Zeit lautenden Flcischbestellkarten- abschnittes spätestens bis

Samstag, den 31. Januar d. 2.»

bei den Metzgern zu bestellen.

Die Ablieferung dieses Bestellkartenabschnitts sowie der Fleischmarken saint Quittungen durch die Metzger Hst auf dein Oberamt zu ertolgen, und zivar: für dtt Metzger der Stadt am Montag, d. 2. Febr. vorm., Bczirksgemetnden AM am Mon-

tag, d. 2. Februar " nachmittags,

» » » » NZ ain Diens­

tag. den 3. Februar nachmittags. Schlachtschelne sind iniizn bringen.

Calw, den 23. Januar 1920?

" Kommuualoerband: Obcramtmann Gös.

Mädchen-Gesuch.

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