vielfachen Bemühungen der Eßltnger Stadtverwaltung ins­besondere aber den überaus günstigen Platzangeboten, welche seitens der Stadt der Maschinenfabrik gemacht worden find sei es zu danken, daß die ursprüngliche Absicht einer Ver­legung der Maschinenfabrik aufgegeben wurde. Die letztere hat durch die geplante Verlegung von der Stadtverwaltung hinsichtlich der Ueberlassung von Grundstücken zur Ver­größerung des Betriebs Vorteile erlangt, die andernfalls kaum zugestanden worden wären. Wie der Schw. M. hört, ist die Nachricht des Korrespondenzbüreaus, daß die Maschinenfabrik in Eßlingen verbleibe, verfrüht. Es ha­ben jetzt erst die Unterhandlungen begonnen, deren Aus- gang zweifelhaft ist.

Nagold, 6. März. Die Hauptversammlung des Württ. LandeS-Ftschervereins findet als L5. württ. Kifchereitag am 6. und 7. Mai ds. IS. in Nagold statt. Der Nagolder Fischeretverein veranstaltet damit eine Lokalfischereiausstellung in der Seminarturnhalle, die voraussichtlich von den zahlreichen Fischzüchtern des Be­zirks vielfach beschickt werden wird.

Göppingen, 6. März. Bei der gestrigen Wahl der Leifitzer zum Gewerbegericht wurden von den vereinigten Gewerkschaften 1852, von den vereinigten Hirsch-Dunkerschen und chrtstl. Gewerkschaften 46S Stimmen abgegeben. Durch das Proporzverfahren trifft es auf erstere 12, auf letztere r Beisitzer.

Ellwange«, 6. März. Die Ersatzwahl für den verstorbenen Landgerichtsdirektor von Nieder wird, wie die Jagstzeitung hört, in der letzten Woche des April statlfinden.

I» Lud >vig.sbürg ist Dienstag Abend zwischen 8 und 9 Uhr das große Warenhaus Stern voll-" ständig niedergebrannt. Es stehen nur noch die iUrnfassungsnmuern, der Schaden istungeheue r. Das Haus war erst vor 2 Jahren von dem Stuttgarter Pri­vatier Weib er t erbaut worden.

Zu dem Brande erfahren wir noch, daß das Feuer jsn einem Schaufenster, das eben dekoriert werden sollte, pusbrach. Das Personal öffnete noch die Wasserleitung tzen um des Feuers Herr zu werden, ein Fräulein ver­letzte sich dabei durch Einschlagen der Scheibe, zwecks An-, schrauben des Schlanchs am Finger, doch mußte alsbald, »alles dem gefährlichen Element entfliehen; die Fräulein zum Teil unter Zurücklassung ihrer Garderobe. Der eine, her Geschäftsinhaber, der im Hause wohnt, konnte ge­rade noch sein Kind retten. Das Hans das Eisenkon­struktion hat und dessen Böden betoniert waren, ist aus­gebrannt und zwar griff das Feuer mit ungeheurer Schnelligkeit um sich.

In Gündelbach OA. Maulbronn ertränkte sich per 38 Jahre alte, ledige Bauer Jakob Heck im Ham- Kergerfee. Durch den vor 14 Tage erfolgten Tod seiner Mutter war er schwermütig und dürfte die Tat wohl Infolge Geistesgestörtheit begangen haben.

In tzolzheim OA. Göppingen brannte das Wohn­haus und die Scheuer des Bauern Schuster vollständig pieden

> In Heilig kr euztal OA. Riedlingen brannte Dienstag abend das Doppelwohnhaus des Schultheißen Hofmann und des Maurers Heß in wenigen Stun­den völlig nieder.

In Winterlingen OA. Balingen ist in der Nacht Pont Sonntag auf Montag das Doppelhaus der Witwe Unna Frey und des Friedr. Frey gänzlich abgebrannt. Uls der Brandstiftung dringend verdächtig wurde festgc- pommen der vorläufig entlassene (bedingt begnadigte) Fnchthansgefangene Johann Gg. Frey, Sohn der 'Abge­brannten, Witwe Frey, welcher früher auch sein elter­liches Hans in Braird steckte.

AerichLssaak

Mm, 7. März. Vor der Strafkammer hatte sich der schon vom Schwurgericht wegen Betrugs und Urkundenfälschung abgeurteilte, frühere Eisenbahnexpe- dient Richard Schwaibold von Nasgenstadt OA. Chin­tzen zu verantworten. Er machte, nachdem er kurz vor­her eine, wegen Einbruchs in den Bahnhof Balingen -verkannte Zuchthausstrafe verbüßt hatte, im Verein mit dem Schlosser Vinzenz Brauchle von Aulendorf den Ver­such, den Bahnhof Munderkingen zu berauben. Mit ge­stohlenen Brechwerkzeugen erbrachen sie in der Nacht zum 23. Dezember v. I. eine Türe in der Bahnhof-Vorhalle Und waren eben daran, die Türe ins Zimmer des Sta­tionsvorstehers zu erbrechen, als sie gestört wurden. Schwaibold erhielt wegen des versuchten schweren Dieb­stals 21/2 Jahre Zuchthaus und Brauchle 1 Jahr 7 Mo- Kate Gefängnis, ersterem wurden die Ehrenrechte auf 10, letzterem aus 3 Jahre aberkannt.

Därmstadt, 7. März. Das Schwurgericht hat den GastwtrtKöllisch aus Diersburg, der im Februar seinen Bruder, einem notorischen Säufer, im Streit erstach, frei gesprochen.

Vermischtes.

Der Gipfel der Tnbmifsionsblüten.

Der Magistrat von Hannover hat den Anstrich des Oberbaues der Galerie der städtischen Markthalle im Sub miss io ns Wege ausgeschrieben. Das Ergebnis ist geradezu verblüffend. Zwölf Submittenten (Maler- Meister) haben ihr Gebot abgegeben. Man lese und staune: 800, 300, 400, 430, 630, 650, 728, 780, 780, 880, 1154, pnd S600 Mark lauten die Forderungen.

Maxi« Gorki in Berlin.

Maxim Gorki, der Dichter desNachtasyl", weilt gegenwärtig in Berlin, wo er sich etwa zwei Wochen pufzuhalten gedenkt. In einer Unterredung, die er mit einem Vertreter desBerl. Tagebl." hatte, äußerte sich der Dichter des ruffischen Volkes über die politische Lage Rußlands:

Gorki sieht nicht froh und voll Zuversicht in die Zukunft seines Vaterlandes zu eigenem bitteren Schmerz. Immer wieder versichert er, daß es ihm nicht »eicht sei, über das Unglück seines Volkes zu sprechen, kr kann nicht daran glauben, daß die gegenwärtige Re­gelung, daß die herrschende Beamtenkaste oder auch die angeblich freigesinnte Partei vom 30. Oktober

das russische Volk auf die Bahn der Freiheit führen wer-

^Die Freiheit könne dem russischen Lande nur von der Masse seines einfachen Volkes gebracht werden. Und das Volk werde jetzt gedrückt und unterjocht wie früher. Nur wenige Wochen hätte eine gewisse Freiheit geherrscht; aber jetzt walte schon wieder die alte Reaktion, und die sich konstitutionell gebärdende Partei vom 30. Oktober gehe Hand in Hand mit der Regierung und werde von dieser protegiert.

So sieht Gorki keine Besserung, keine Freiheit für Rußland in der nächsten Zukunft. Aber kommen wird die Freiheit eines Tages. Dafür bürgt dem Dichter mit an­derem die außerordentliche geistige und politische Ent­wicklung, die gerade die untersten Volksschichten Ruß­lands im letzten Jahrzehnt erlebt haben, dafür bürgt ihm auch deren Kraft und Gesundheit und die Kultur­ansätze, die schon tief im russischen Bauern- und Arbeiter­volk. stecken, und die wir Freisten wie Gorki meint aus Unkenntnis so häufig unterschätzen. Der japani­sche Krieg hat das russische Volk wie aus Fesseln gelöst. Und jetzt wird es in seiner Freiheitsbewegung nicht mehr Halt machen.

Ei«Gemütsmensch".

Aus der Leiche seiner Frau hat, wie aus Kiel berichtet wird, ein Arbeiter in Rengsburg Kapital zu schlagen gesucht. Nach dem Tode seiner Frau kassierte er das Sterbe­geld ein, besorgte sich einen Leichenpaß nnd kaufte einen ganz einfachen Sarg, in den er die Leiche legte. Da er kein Freund von Traurigkeit und Zermonien ist, so lieh er sich eineu Handwagen, setzte mit Hilfe eines andern Mannes den Sarg darauf, dann trank er rasch noch einen Schluck aus der Flasche, und fort ging es mit 'dem Handwagen durch die Stadt in der Richtung nach Kiel. Während der eine Mann den Wagen zog, schob der Ehemann nach. Die Polizei holte jedoch diesen eigentümlichenTrauerzug" ein, verhinderte den Weitertransport und veranlaßte die Ueber- führung der Leiche nach der städtischen Leichenhalle. Der schlaue Witwer hatte die Absicht gehabt, seine verstorbene Ehefrau an das Pathologische Institut tu Kiel zu verkaufen.

88 Retonrbillete.

Aus einem Examen für Etsenbahnbeamte teilt die heutige Karnevalsnummer desKladderadatsch" folgendes mit:

Wenn ein Selbstmö rder in einem Eisenbahn­wagen sich am 8. Januar auf der Fahrt von Berlin nach Leipzig das Leben nimmt, und dies am 16. Februar ent­deckt wird, welche Maßregeln ergreifen Sie dann?"

Ich stelle zunächst fest, wie oft dieser Wagen auf der Strecke BerlinLeipzig in dieser Zeit gelaufen ist."

Schön. Und wenn Sie z. B. feststellen, daß der Wagen diese Strecke täglich einmal hin- und hergefahren ist, was tun Sie dann?"

Ich verzichte darauf, gegen den Selbstmörder Straf­anzeige wegen Hinterziehung des Fahrpreises zu erstatten, fordere aber von seinen Erben den Preis für 38 Re- tourbtllete ein."

Sehr gut! Ich werde Sie zur Beförderung Vorschlägen."

Eine ga«ze Stadt genarrt.

Tokio, die japanische Hauptstadt, wurde am letzten Samstag das Opfer eines merkwürdigen frivolen Scher­zes. Vorauszuschicken ist, daß die ganze Bevölkerung des Landes sich infolge einer Reihe von Unglücksfällen in einer allgemeinen nervösen Erregung befindet. Auch alter Aberglaube spielt mit, nach dem dasJahr des stoßenden Pferdes" dem Lande viel Unglück bringen wird. Schon haben mehrere verheerende Feuersbrünste stattgefunden, und am Freitag und Samstag wurden einige Erdstöße verspürt, wobei bei den letzten sogar mehrere Häuser einstürzten. Ferner sollen einige Pro­fessoren prophezeit haben, daß Tokio früher oder später durch ein Erdbeben oder eine Flutwelle zu Grunde gehen würde, und daß hie Zeit jetzt nahe wäre. Diese erregte Stimmung machten sich nun aM Samstag einige Leute zunutze, indem sie nach allen Richtungen telephonierten, daß zwischen 2 und 3 Uhr Nachmittags oder zur selben Stunde des nächsten Morgens Tokio durch ein furcht­bares Erdbeben zerstört werden würde; sie gaben sich dabei als Beamte der Zentralsternwarte ans, die die Leute warnen wollten. Die Wirkung war erstaunlich. In wenigen Minuten waren alle Telephonleitungen der Stadt besetzt, die Zeitungsredaktionen wurden von Fra­genden belagert, jedermann suchte seine Freunde und Verwandten zu warnen, und um die Sternwarte drängte sich eine angsterfüllte Menge, die genauere Auskunft be­gehrte. Selbst bis zum Mikado drang die Nachricht, der einen Boten aussandte, um Gewißheit zu erhalten. Zur selben Zeit wohnte der Prinz Arthur von Connaught, der im Lande weilt, da er dem Mikado den Hosen­bandorden des englischen Königs zu überreichere hatte, mit seinem Gefolge einem Konzert im Uyenopark bei, Und hier erhielt der kaiserliche Zerenronienmeister die verhängnisvolle Botschaft; sofort teilte er sie dem bri­tischen Botschafter mit, der aufs Podium stürzte und den Kapellmeister aufforderte, das Programm schnell zu Ende zu bringen, da ein schreckliches Unheil drohe. Der erste Teil des Programms wurde so schnell wie mög­lich beendet, und dann verließ der Prinz, um keine Pa­nik entstehen zu lassen, ruhig das Konzert, begleitet von seinem ganzen Gefolge. So wurde in der Tat jede Un­ruhe vermieden. Im Parlament teilte der Präsident das drohende Unheil den Abgeordneten mit; alle Feuer wurden ausgelöscht, und die Abgeordneten, die in ihrer Bestürzung sogar die Hüte verwechselten, eilten ins Freie. Die Kanfleute verließen ihre Läden und gingen auf die Straßen, einige Leute packten ihre Wertsachen ein und wollten fliehen, andere suchten einen sicheren Platz für die Nacht, nnd viele übernachteten im Freien. Die Professoren unterbrachen ihre Vorlesungen, die Arbeiter verließen die Fabriken, im Finanzministerium wurden alle wertvollen Möbelstücke in den Garten getragen, die Teehäuser ließen zum Teil keine Gäste mehr ein, und die Geishas wollten nicht mehr tanzen. Obwohl die Zeit­ungen in Extrablättern mitteilten, daß die Prophezei­ung vom drohenden Untergang der Stadt jeder wissen­schaftlichen Begründung entbehre, kamen die Leute erst Sonntag Früh zu der Ueberzeugnng, daß sie die Opfer

einesScherzes" geworden waren, wie er seinesgleichen wohl kaum gehabt hat. Natürlich herrschte nun allge­meine Entrüstung. Man nahm auch an, daß Einbre­cher, die sich ihre Arbeit erleichtern wollten, die Ur­heber dieses frivolen Scherzes gewesen sind.

* * *-

Kaiser Rudolfs Ritt zum Grabe. In einem reichsländischen Gymnasium trug sich laut der Straßb. Post" bei der letzten Kaisergeburtstagsfeier fol­gender heitere Vorfall zu: Ein Quartaner deklamierte das bekannte Gedicht: Kaiser Rudolfs Ritt zum Grabe. Eben hatte er den lauschenden Mitschülern verkündet, daß noch heute die Todesstunde des Kaisers erscheinen werde, als ihn plötzlich sein Gedächtnis verließ. Stockend Nnd mit einem Gesicht, das im direktesten Gegensatz zu den gesprochenen Worten stand, wiederholte er fortwährend den Satz:Freundlich lächelnd spricht der Greis", bis ihm der erboste Direktor mit ferner Stentorstimme zu­ries:Scher Dich an Deinen Platz, Du fauler Schlingel!" Diese Worte scheinen das Gedächtnis des befangenen Schülers wieder anfgefrischt zu haben, denn aufatmeNd fährt er Unter schallender Heiterkeit der Lehrer und Schü­ler fort:Meister, Dank für diese Kunde!" Stutzig ge­macht über den ungewollten Heiterkeitserfolg, verliert er abermals das Gedächtnis, sodaß er unter dem lachenden Zuruf seiner Mitschüler:Ans nach Speier!" endlich doch seinen Platz auffuchen muß.

Geistesgegenwart. Max:. . . Also ohn­mächtig ist deine Frau geworden, als du ihr ein neues Kostüm verweigertest? . . Und wie hast du sie denn wie­der zum Bewußtsein gebracht?" Emil:In meiner Verzweiflung Hab' ich auf ihren neuen Smyrnateppich gespuckt!"

Einfacher.Du wolltest dich doch von deinem Gatten scheiden lassen?"Ja, aber nun hat er sich ein Automobil gekauft, und da warte ich schon noch das Weib­chen, bis ich Witwe werde."

Kandel nnd Volkswirtschaft.

Die LandeSproduktenbörse Stuttgart hielt gestern nach, mittag im Stadtgarten unter dem Vorsitz des Kommerzienrats Fr. Kreglinger ihre diesjährige Generalversammlung ab. In dem Jah­resbericht für 1905 wird darauf hingewtesen, daß zu Beginn de» Jahres die neuen Handelsverträge das Geschäftsleben beherrscht ha­ben. Nach den Notierungen der Börse stellten sich die Durchschnittspreise für 1905 für die verschiedenen Fruchtgattungen wie folgt. Wetze« 19.47 Mk. (1904 18.79 M), Kerne« 19,57 M. (19.88 M.), Dinkel 18.90 M.. (11 90 M). Geiste 18.80 M. (17.48 M.), Hafer 15,79 M- (13.62 M-); die Durchschnittpreise 1805 waren also durchweg höher, als die von 1904» welch letztere durchweg höher waren als die Durch­schnittspreise von 1908. In den Einzelderichten wird u. a. hervorge­hoben, daß bei den Brauereien für das neue, mit 1. Oktober 1905 begonnene Geschäftsjahr die intensive Konkurrenz des Obstmostes weniger in Betracht kommt, dagegen werden sie mit den fanatischen, jetzt haupisächlich gegen da» Bier gerichteten Angriffen der Alkoholgegner, sowie mit dem am 1. März in Kraft getretenen neuen Zolltarif zu rechnen haben, welcher für den Hauptbedarfsartikel Gerste eine Zoll- erhöhung von 2.4 Mk. per Doppelzentner bringt. Aus dem Rechen­schaftsbericht ist hcrvorzuheben, daß die Mitgliederzahl 237 beträgt, worunter 1 Ehrenmitglied (E. Rommel fr in Bissingen a. E.). Die Wahlen ergaben die Wiederwahl der ausscheidenden Mitglieder, um hinzugewählt wurde Kunstmüller Bauer jr. Mühlacker und Hofbäcker- mcister Berrer-Stuttgart.

Schleppschiffahrt ans dem Neckar. Dem Jahresbericht der Vorstands entnehmen wir folgendes: Die Hoffnungen auf einen für die Schiffahrt günstigeren Wasserstand gegenüber dem Jahre 1904 haben sich leider nicht erfüllt, so daß im Sommer BetrtebSein- stellungen wegen Ntederwaflcr in noch größerem Umfang als im Vor­jahre erforderlich wurden. Wenn sich der Umsatz und Ergebnis trotz- dem auf ziemlich gleicher Höhe wie 1904 halten konnte, so ist dies dem Umstand zuzuschreiben, daß der Neckarschiffahrt im F-ühjahr und besonders noch im Herbst, bei günstigem Wafferstand, auch reichlich Güter und Massenartikel zugewiesen wurde Eine vollständige Bc- triebSeinstellung wegen Eis wurde erforderlich in der Zeit vom 1. bis 8. und vom IS.30. Januar, wegen Niederwasser in der Zeit vom 17. Juli bis 8. August, vom 23.-28. August und vom 4. bis IS. September. Außerdem mußte die Neckarschiffahrt wegen Sperrung des Fahrwassers durch den Einsturz der Heidelberger Brücke bei km 24 während 18 Tagen, vom 2.-16- Oktober unterbrochen werden.

Es standen somit in diesem Jahre nur 297 Betriebstage zur Be» sügung, gegenüber 324 Tagen im Jahre 19U4. Der zeitweise außer­ordentlich niedere Wasserstand brachte in diesem Jahr leider auch estre Havarie, indem der Kettendampfer No. VI am 4. September bei Haßmersheim eine« Stein traf, hiedurch leck wurde und znm Sinken kam. Die Hebungsarbeiten wurden sofort in Angriff genommen nutz innerhalb 8 Tagen beendet, so daß der Dampfer zur Reparatur nach Neckarsulm fahren konnte. Die Zahl der direkten Züge von Mann­heim nach Heildronn betrug 376 (382 im Jahr 1904) außerdem wurden 11 Lokalzüge <8 in 1904) und S Züge nach Lauffeu (7 in 1904 befördert. Die 7 Kettendampfer legten zusammen 43 465 Berg­kilometer zurück und zwar mit 8259 leeren und l718 beladenen Fahr- ^ zeuge», gegen 2812 leere nnd 1876 beladene Fahrzeuge in 1904. Die 8977 leeren und beladenen Schiffe legten 2«? 98« Bergkilometer zurück, das sind durchschnittlich 87,4 km gegen 67,2 km im Vorjahr. Dir 1718 beladenen Fahrzeuge enthielten 112657 Tonnen Ladung: di« Durchschntttsladung betrug 65.« Tonnen, wie in 1904. Sämtliche. , beladenen Schiffe hatten einen Kesamtladeraum von 233 835 Tonne» und fuhren demnach mit einer DurchschnittSladuug von 48,3"/» gegen 49,3"/« im Vorjahr. Die Gesamtleistung de» Jahre» in Bezug auf die Beförderung von Ladung beträgt 11295 772 Tonnenkilometer gegen 12 278690 Tonnenkilometer in 19 4. Der Kohlenverbrauch der 7 Kettendampfer belief sich auf 22 l4 Tooneu gegen 2349 Toune» im Vorjahre; der Verbrauch pro Kilometer zu Berg und zu Tal zurückgelegt beträgt 59,9 kx gegen 53,4 kg in 1904. An unsere« Dampflranen wurden «msgeladen: 16090 Tonnen Oelfaatcn Getreide nnd sonstige Güter (1«9i3 Toauen in 1904) sowie 1« Mo Tonne» Kohlen für die Kgl Eisenbahnverwaltnng (18 668 Tonne» im Vor­jahre). Der diesjährige Abschluß liefert folgendes Ergebnis; Brutto­gewinn M. U«1 81872 , statutengemäße Abschreibungen M. 28 554.51, Reingewinn 7278418, hiqu Gewinuvorlrag au» 1904 M. 15 093.70 gibt zusammen M 87 857 88 Nach dem Vorschlag de» AusfichtSrat» wird diese Summe wie folgt verwendet: 5"/» dem Reservefoud» aur- M. 7278418 M 8 688 . 21 , «"/, Tantieme und vertragsmäßige Vergütung an AusfichtSrat und Vorstand M. 5 287.56, 6"/, Dividende an dir »kltonäre au» M 1200 000 M 72000., zusammen M.

8« S 6.77. Der Rest mit M. «SS2.1t wird auf neue Rechnung vor­ortragen.

Berli«, ». März. Der Abschluß der DiSkouto-Sesell schast ergibt einen Reingewinn von 16,419 754 M. (i. Bj. 17.091 470 Mark); die Dividend« beträgt S Proz (t. «j. »'/, Proz ).

«annhrim, «- März. Srtreidemarkt. 81 «il. n ei n, «ah. Blauka Mk. 0000 80 «tl Bah. Bl. Sem R. Mk. ISS. 8, Kilo Barletta Mär,-«pril Mk. 188 «0 Kl. La Plata Ungarsaat' M.

ISS. SO Kl Plata Sem Franc. M. 000 01 . so Kl. Rosario Santa«. M. Ulka 8 Pud «1 M. 189 60. Ulla 9 Pud SS M. 140 «! Ulla 9 Pud SO M. 141.-, Ulla S Pud 35 M 1»8, Ulla 10 P»b Mk. 146., neuer rum. Weizen 78/79 Sil. 8"/, M. 141.00 00 «. neuer rum. Weizen 79/80 KU. 2"/, M. t4S00, neu« Nr. 2, Harb Wink» Erute Ja».-Fcbr. 132/35 M. Redwiuter ueur Srute. Nov.-D«. OOS. Ruff. Roggen 9 Pud 15/20 M. 12100, Raff. Futtergerste 80/61 M. 109.-. Amerikanischer Mixed-Mai» M. 87.50, Plata-Mai» gelb. R. L. Mk. 98.00-000, Nordruff. Hafer je »ach Qualität M Igo«» 140.. Alle» per IVOS Kilo eff Rotterdam.