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A«S Stadt »nd Umgebung.

verehrt. Abonnenten bitten wir gütigst um Nachsicht, wenn sich vielleicht die ersten Tage dieses Monats kleine Unregelmäßigkeiten in der Zustell/ng unseres Blattes ergeben sollten. Wir haben eine Zeitungsirägerin gewechselt; etwaige Anstände bitten wir an die Expedition des Blattes gelangen zu lassen, wir werden sofort für deren Behebung besorgt sein.

"Für den Sommerdienst 1906 der Enztalbahn werden verschiedene Fahrplanänderungen vorgeschlagen, die beschlossene Einstellung der Züge werden wir zur gegebenen Zeit ausführlich besprechen. Der Personenzug 658 soll An- schluß an den Zug 30/104 erhalten und statt 7.22 Vm. 20 Min. früher abgehen, um statt 11.20 schon 8.49 in Karlsruhe eintreffen. Der Personenzug 659 soll Anschluß von Stuttgart erhalten und statt 9.59 schon 9.32 hier ein- treffen. In der Zeit vom 15. Juni bis 30. September Saisonschnellzüge von Frankfurt und Mannheim eingelegt werden, die Anschluß an den 11.10 Vm. in Pforzheim nach hier gehenden Zug 669 erhalten und mit dem 3.54 von hier abgehenden Zuge wieder den Anschluß wieder erreichen. Die Züge 660 und 66 i sollen bleiben wie vorigen Sommer und um 9.05 Vm. in Wildbad, resp. um 10.11 Vm. in Pforzheim abgehen. Weiters sollen eingelegt werden Zug 64 Wildbad ab 11 55 Vm. und als Gegenzug 667 von Pforzheim ab 4 30 Nm. Zug 668 soll infolge der Ein­legung des Zuges 674' statt 3.30 erst 4.05 Nm. von hier abgehen. An Sonn- und Feiertagen sollen folgende Züge eingelegt werden: Pforzheim ab 6.13 Vm Wildbad an 7.05 8.08 Nm. 9.02

Wildbad ab 6.50 Nm. Pforzheim an 7 48 Nm.

9.15 10.06

An Tagen der Beleuchtung der Enzpromenade in Wild­bad soll wie im vorigen Sommer ein Personenzug ausge­führt werden: Wildbad ab 10.20 Nm. Pforzheim an 11.00.

* Scherzkranz. Der Liederkranz feierte Heuer seinen Scherzkranz zum ersten Male in der Form eines maskierten Kränzchens. Und siehe dieser Versuch hat sich glänzend be­währt. Es hatten sich, der Aufforderung des Liederkranzes Folge leistend, viele schöne Masken eingefunden und bald herrschte ein frohes Karnevalstreiben. Schwäbische und andere Bäuerinen, mannigfache Phantasiemasken, bei denen sich der darstellende Charakter nur schwer definieren ließ.

R^kokodämchen, Empiresräuleins u. s. w. sah man in bunter Abwechselung uwherflanieren. Tie Herren der Schöpfung erschienen meistens imSunntichsfrack". Wenn vielleicht für nächstes Jahr die Abhaltung eines Maskenball größeren Stils vom Liederkranz in die Hand genommen wird, muß sich das ändern. Einen feschen Husarenleulnant konnte man bewunder», der mindestens ein paar Outzend gebrochene Herzen heute auf dem Gewissen hat^, Nach dem Theater­stück mischten sich die Mitwirkenden mehren höchst kleidsamen Originalkostümen" unters Publikum und nun stieg Lust und Stimmung derart, daß man sich wirklich auf einen großen Maskenball versetzt glaubte. Getanzt wurde mit einem Eifer, von sdem man sagen könnte, daß er einer besseren Sache würdig gewesen wäre, wenn's eine bessere gäbe als den Tanz. Die Räume desKühlen Brunnen" erwiesen sich als zu klein für ein solches Fest. Beim Tanz herrschte manchmal eine drangvoll fürchterliche Enge; das vermochte jedoch die Stimmung nicht zu beeinträchtigen. So, nun muß ich wohl anfangen, ein bischen nach dem Programm zu erzählen, obwohl ich em geschworener Feind aller Auf­zählungen nach dem Schema L bin. Von den exakt vor- getragenen Männerchören sprachen besonders die beiden Ko­schatliederKärnthner Gmüat" undDer Tost« und vor allem Blümels reizendesWer hat mi s'Liabn g'lernt" an. Die Bruchstücke aus derGlocke" H>eS 1821 verstorbenen Rombergs gefielen mir weniger auf dem Programm des ScherzkranzeS; der Vortrag war aber sehr gut. Mit Rück- sicht auf die in Wildbad obwaltenden, etwas eigentümlichen Verhältnisse muß ich eS mir versagen. Einzelvorträge, und Einzelleistunaen aus dem Schlußstück herauszugreifen. Ich werde mich schwer hüten, jemals wieder einzelne Personen bei Dilettantenaufführungen lobend oder tadelnd zu erwäh­nen. Das Hauptinteresse des Auditoriums konzentrierte sich auf daS schwäbische Volksstück von Gustav Echwegelbauer O dia Witwer." Der Verfasser, bekannt geworden durch seinA alta Achtundvierziger", behandelt darin das in den Volksstücken nicht mehr neue Thema, wie ein alter Vater, dessen Kinder schon gerne heiraten möchten, den Johannis- trieb verspürt, von einem ihrem Manne durchgebrannten, charakterlosen Stadtweibe am Narrenseil herumgeführt wird. Am Schluß löst sich alles in Wohlgefallen auf und es kriegen sich die Jungen. Die Personen sind in dem Stück prächtig gezeichnet, es enthält viele bühnenwirksame Szenen, die ihre Wirkung auf die Zuhörer nicht verfehlten.

Der urwüchsige schwäbische Dialekt, die wahrhafte Darstel­lung des schwäbischen Volkscharakters machen das Stück zu einem Volksstück in des Wortes vollster Bedeutung. Ge­spielt wurde sehr gut, es war zu ersehen, daß viel Mühe und Fleiß auf die Einstudierung verwendet worden »ar. Manche Einzelleistung überragte in Spiel und Sang weit den Dilettantismus, es war wirkliche Kunst. Die Festteil­nehmer, die Befriedigung ihres Unterhaltungsbedürfniffes er­hofften, dürften voll auf ihre Kosten gekommen sein, ob der festgebende Verein auch vermag ich nicht zu melden.

Letzte Nachrichten.

Stuttgart, 28. Febr. Tin in der Bergkaserne ein- quartierter Einjährig-Freiwilliger wurde als pockenoerdäch- tig in das Cannstatter Bezirkskrankenhaus verbracht. Auf seinem Gute Unterboihingen starb gestern im Alter von 89 Jahren der frühere Obersthofmeister, Erbmarschall und Geh. Rat Frhr. Thumb v. Neuburg.

München, 28. Febr Im Mordprozeß SchellhaaS wurde heute das Urteil gefällt. Das Ehepaar SchellhaaS wurde zum Tode verurteilt, der Oberschaffner Marder von der Anklage der Urkundenfälschung und Hehlerei steige- sprachen. DaS Urteil wurde lediglich auf Grund von In. dizien gefällt, Tatbeweis konnte keiner geführt werden.

Berlin, 28. Febr. Der Kaiser stiftete anläßlich seiner silbernen Hochzeit ein Erinnerungszeichen. Der Streik der Droschkenkutscher wurde heute nach 2 tägiger Dauer be­endet

Paris, 28. Febr. Der FaschingS-Dienstag verlief sehr bewegt. Die Boulevards waren äußerst lärmend und un­gemütlich. Wenig Masken, viel Unfug, nicht selten schänd­liche Roheiten gegen Frauen, das kennzeichnete den Tag. Die Polizei mußte 1200 Verhaftungen vornehmen.

Paris, 28. Februar. Die großen Pariser Zeitungen Matin, das Echo de Paris, das Journal und andere Zei­tungen bringen über daS Fest im deutschen Kaiserhaus« spaltenlange Artikel warmen Inhalt mit Bildnissen der beiden Brautpaare.

London, 28. Febr. Bei der Unterhauswahl in der City wurde der frühere Ministerpräsident Balfour mit 16,000 Stimmen gewählt.

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Wildbad den 1. März 1906.

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