ruhen in Deutsch-Ostafrika: lieber die näheren lUmstände der Ermordung VM fünsLlngMrigen der bayerischen Bcnediktiner-Missivn?ist mchts^Mannt, auch Nicht ditz-Zahl ußS^Vie WtankmesangehöriMit der teiligten Emgebor^ey. Die Unruhen scheinen sich aber Ms weitere Gebiete ausgedehnt zu haben, und daher hat der Gouverneur eine schleunige Verstärkung beantragt. Aus Befehl des Misere ist die Entsendung eines wetteren K r e u zers veranlaßt worden. An den Matumbi-Bergen haben die dorthin entsandte SchntztruPPen-AbrelluM/ und. has Detachement Mm KreuM ),Bussard" die Aufständischen versprengt. Rach einem Bericht'des Majors Johannes fangen die Matumbileute an, sich M unterwerfen. Ter Lokälanz. kann Mitteilen, daß einh^ Vennehnlng der Streitkräfte für Oftasrika durch' Reir-^ Formationen einstweilen noch nicht iu -Aussicht. gerWN- Men ist. Sollten die v irhanden-ell Streftkxäfte .,yW,. ausreichen, so werde in erster Limes ein/SAD h a tchs ln lon nach Ostafriko eingeschifft werden.
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Marokko. Tie ,,Nprdd. Allg. iZtg." schreibt: Tie den Rechten der Fremden in Marokkr zuwiderlaufende Behandlung eines französisch-algerischen Untertanen durch die marokkanischen Behörden würde, die Richtigkeit der französischen Meldungen vorausgesetzt, einen Nebergriff bedeuten, in dessen Abweisung alle fremden Mächte sich: solidarisch fühlen müssen. Wie wir Haren, hat die deutsche Regierung sofort ihren Vertreter in Fez angewiesen, zur befriedigenden Erledigung dieser Angelegenheit mit Vertretern Frankreichs Hand in Hand gehen.
dem
-ages-KHrouiL.
Berlin, Id. Aug. Die „Nordd. Mg. Ztg " schreibt, daß der Kaiser bittet, anläßlich der- tm Winter bevorstehenden Feier der silbernenHochzeit des Kaiserpaares von der Darbietung irgendwelcher persönlicher Geschenke abzusehen Dagegen werde es das Katserpaar l mtt Freude und Genugtuung begrüßen, wenn Private, Vereine und sonstige Körperschaften das Familienfest im Kaiserhause als Anlaß benutzen wollen, um Zuwendungen und Stiftungen zu nationalen, wohliättgen und sonstigen gemeinnützigen Zwecken zu machen.
Berlin, 21 Aug. Tic Welt am Montag meldet aus Swinemünde: Tie Nachricht von der Ablehnung eines Festes zu Ehren des englischen Geschwaders durch die StÄtvertret-er ist unrichtig: das Gegenteil ist zutreffend. Es ist eine festliche Dekoration der Stadt beabsichtigt.
2 i > Kiel, 21. August. Die Marine-Infanterie ws?d lfjüB D ent s ch>-O st a f ri k a m o bi h gemacht. Sämtliche Kompagnien geben Mannschaften ab. Hauptmann Schlichr i na führt die Expedition.
Posen, 20. Aug. Graf Sigismund Räczyns? lki, Besitzer des Racziyskischen FanÄiensideikommis (45 000 Mprgep groß) in d^r Provinz Posen und erbliches Mit- PM d?s pigeußischssn M-MWaysG äst mit seiner ganzen Wlpnlie auh der katholischen, Kirche ausgetreten und in die evangelische Gemeinde Obrsitzko (Kreis Samter) ausgenommen worden.
Kottbus, 19. Aug. Tie Meldung Berliner Blätter, haß has Verfahren.gegen wettere Pahiibchmte wegen des lberger UnglÜÜs' eingeleitet' sei, ist nicht.
wurde
nahmen etwa 800 Personen teil, darunter zahlreiche Reichstags- und LaiidtagsabgeordnettWowie Abgesandte aus d Ausland. Als Ort des nächDMKätholikekltags n sen a. Ruhr" bestimmt.
Paris, 21. Aug. Mehrere Blätter erblicke» in dem vorgestern zum Senator gewühlten bisherigen Mgeord- neten Leon Bourgeois den künftigen Präsiden ten der Republik. Sollte ihm aber bei dep" nächstjährigen Wahl der gegenwärtige Senats-Präsident Falliö- .xe.L. borgezvgen werden,...so wäre -das Präsidium ckchPi Sttntts.Lso)! Bourgeois gesickert. !
Christianta, 20! Aug. Die vom norwegischen Frauen-Stimm rechtverein veranstaltete^Abstini- MßsübeH-M ZMMng vep.Unhm mtt. Zckwehen. Dh nqche^s rlaastger Feststellüng^ldO OliO Sttmmen für die ÄSstöiung' h
Sprem.
Karlsruhe, 21. Aug. Ter Justizrattitel wurde von der. badischen Regierung chigenoMmen. M Wird dcrllnächH ky 4 hiesige Rechtsanwälte verliehen werden. '
StraKburg, 19. Aug. Der „Fr. Pr." zufolge wird
rag" sprechen. Das Gesuch, die Bebelsche Versammlung unter freiem Himmet stattsinden zu lassen, wurde von der Behörde chbschlägta beschicken. Ein Versuch die, für den 62. deutschen Mthomenkäg erbaute Festhalte zur, BebÄschen
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.grühllnhsab
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Verschleiertes Gsück.
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Uhd keine einzige gegen.dte.setpL>rrgeben.
H London, 20. Aug. Ter Vizekönig von Indien, Lovd Errr^hii> .hatzZsi» Äl»nt iiitzdergeftgi,j--^sÄj^Stelle des'Lorh Enrzvn würde Lord M i n t o zum Bizekönig hon Indien ernannt. , s!
) Ter durch, das letzte Unwchtcr in,B/r d-sm verMachte Schaden wird nach den vorläufigen Berichten der 18 che-;' heiligten Gemeinden ans über 1i/z Millionen geschätzt, pb- ggesehen von dem Schaden ans Station und Gemarküng Appen weih er, chr allettk-.etwa 50H W6, Mk. betra- genchürste^^T
Wie wir ihns Karlsruhe hören, beträgt die von dem verhafteten Bankier Stösser, unterschlagene Summe 1—WO 000 Nt k^. drr..an.IMvL.uur etwa 30 . -1L1UOO-M--- gegcnüberflehen. -Genau läßt sich der Stand der Ange- lMnWt^noch. nicht feflstellen, da die Küssen- und sonstige. Mches,in-letzter Mt.teils gar-:nichtz teils- niangelhaftsge- füM Kurven. Wse es.Hsßk, sind viM klein eg Leute unt ihre sZrsParnisse einer langen Reihe von Jahren geschädigt.
Am Brandschutt der Münzmühle in Gundelfin- gen (Bayern > wurden die Ueberreste des beim Brande der Mühle mitvcrbranntLn Stallschweizers Josef Muster,allst gefnirden, der die Mühle, in Brand gesteckt hatte und sich nicht zeitig genug mehr eiltfernen konnte,: : -
, > Im 11.,ds. MtD. sprang in Dicht in gen von der T> naubrücke aus der ledige Gärtner Josef Ratgeber in die Tpnau. Die Leiche wurde dieser Tage bei Behburg unterhalb Ingolstadt gelandet. - -
. . Tas.. geheimnisvolle Verschwinden des Oekonv- men Georg jEngelhardt-von Oesterberg, Weis
ßenburg bei Augsburgs beschäftigt die Polizei seit einigen Tggen, bislang ahne Erfolg. .Engelhardt-ging aiw 4-August nach Friebertshpfen. um 1 000 Mark eiuzukaZ- stier en. Das Geld hat er auch erhalten. Bon da ishjede,Spyr voniihch.perlorey.-gegangen,.. Man Mmp- tet' ssin Verbrechen. . - - / ,
Freitag Abend ging zwischen Neumarkt an der Rott und R-vhrbach (Oberhayern -yn schwerer-Wolken- hruch.'tzieder, der den. Eisenbahndamm unterspülts, sodaß der Verkehr-ans der Linie Mühldorf-MattlinZ ans acht stunden unterbrochen wurde. Es ist die gleiche Stelle, an der bei der Hochwasserkatastrvpihe im Jahre 1899 ein Zug in .^ie Fhttzen stürzte und fünf Personen Wxankey.
In St. Ja Hann-Swar wollte die 18jähr- Tochter des Möbelhändlcrs von Rüden ans den ersten Wagen eines fahrenden Straßenbahnzuges springen und kam zu Fall, wobei ihr beide Beine abgefahren wurden. Bei dev Einlieferung ins Krankenhaus war sie schon verblutet.
Ein -junges Mädchen up M-attnz hat durch Fälsch/-, ung etwa 5000 Mk. Sparkasseneinlage erhoben und dieses' Geld teilweise an junge Leute aus besseren Familien verschenkt. Mit dein Rest des Geldes ist das Mädchen flüchtig gegangen.
Die Frau des Schlossers Rauschenbach m Osch atz (Sachsen) htzt sich mit ihrem Geliebten, einem 20jährigen Kellner, in ihrer Wohnung erhängt, üächdem sie Mt-/ her ihre zwei vier und sechs Jahre alten Kinder durch Rebolüerschüsse tötlich veAetzt hatte.' Zwei sinh bereits gestorben, das dritte lieg: hoffnungslos im Krankenhaus.
J.Äuf Hem Rittergut Müde bei Mo-tt iH K eV wurbds eitte* großen Anzahl P o l n ist ch e r A r beiiärist ch-e jt^ >
die mit dem Einspeichern von Getreide beschäftigt waren/* vaiy Hitzscblag - betrofftns Wei starben: Micki
Mich SaNkstag
wurden wieder einige Mädchen vom Hitzsthlag betroffen'.
Turck^M^Perhaftung z>veie^,,^Eblicher J alieu.r,' die falsch eWMd zu wechs eln snMttzHam die Polizei in kWrMWme^MalfMm nde au^ die ^.Spur.
Wan saM vedchltende MengBfftllschsr FünWarNicke bek den Festgenonünenen, Mez MieUich -.gestanW^hM län-> Ar Mt dWLechsMMst ftft-M BaW zg
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-äebespaar, der Diener FargHstüdKpMG
HgrsfrPpWhribe ans Schulzendorf bei Berlin/NWkWeit tzistWfchrAmen in E rf iMxMMeltzm, Machte sichsistM- Tersgehvschl SchußwnMen bei/chesten die LeberMttst den auf dem Transport ßüm MankenhausMüegen sillh.
' Auf einem Gut bei Zalesie in der Mhe von Lqbifchin Posen) lagen Husaren des zweiten Leibregiments einhüar- -4isrt^- ZwK- Htts a re nxgerieten in Streit. Ein Rekrut schlug einem,typ.zweiten Jhhr Dienenden ins Gesicht, dieser eWkff s^ne.Lanpe-.ulld dürchborie den Rekruten, der sotzrt tot wyx. ,:
uÄr-Sj a-lm o k/(Ungarn) brannte die „Hung ari^- Kunstmüh le" nieder. Binnen einer halben Stunde hatte das Feuer.sich aus dite Mehl, Weizen- und Säcke-Magazine ausgedehnt. ,.AlS,datz mehr als ü, Will. Meterzentner enthaltende Wehlmagazth brannte fanden Exptosonen statt. Auch 45, meist. vsnMrbeitern bewohnte Häuser gerie- -ten in Vwand. Mehrere Personen kamen um. 3 Personen wurden tödtltch verletzt. Die Entstehungsursache des Feuers ist nicht bekannt. Der Schaden beträgt mehrere Millionen Krönend
Pas russische Aerfassungsgesetz.
Das Bersas'sungsmanifest des Zaren ist. erschienen. Wie angekündigt, erschien am 19. August in Sst Petersburg eig -an -den Senat gerichteter Ukas, der E.Hchgsfüng einer „Reichsduma" anvrdnet, aber/ wie ausdrücklich betont wird, „unter Währung des Grundt gch'cches,, über-hie selhstlMrliche Gewalt." Das Gesetz über die ,Einführung der,ReichSduma/enthält in. 63 Artikeln inr svMntlichen folgendes: Ter M a ch t v o l l ko m' m en q heih deg,T nmg-werden unterstellt alle Fragen bezüglich der Vorlagen auf Abänderung, Erweiterung, zeitweise Aufhebung und gänzliche Abschaffung der bestehenden setze, -Diese Gesetz-entwürse dürf.n aber nicht die Grunch lagen der Staatsordnung verletzen, die durch die bestehenden Staatsgrundgesetze sestgelegt sind. Ferner nmer.-> stehen -hdr. Duma d-ie . Einsetzung, Mnschränkung und- Adi schaffnng der Behörden, die bis jetzt den Ministerien des Kaiserreichs unterstanden, und die die Staatsgüter hich all? Staatseinkünfte betreffenden Fragen. Tie Tllma setzt sich zusammen ans 412 nach einem besonderen WaGÜ reglemertt gewählten Mitgliedern, denen nneingeschiMM Me,iyuilgs-.,nnd Redefreiheit, zustehp Minister und Ressortchefs können nicht Mitglieder werden.'! Tie. vpn der Duma beratenen Vorlagen gehen an den Reichs? rat und dann zur Entscheidung an den Kaiser. Ist dem Manifest nimmt der Kaiser, Bezug ans sein Manifest vpm 26. Februar 1903 und fährt fort: „Es ist nun? mehr die Zeit gekommen, Abgeordnete des ganze« Russenreiches emznbelnfen, die an der beständigen Ausarbeitung der Gesetze teilnehmen sollen. Zn diesemk Zweck wird den höheren Behörden eine Körperschaft MP Seite gestellt, mit der Aufgabe, die Gesetzesvorschläge vor-, läufig auszuarbeiten und zu beraten und das Staatsbudget Zu prüfen. Aals diesem Grunde hüben wir für gut befunden, , unter Wahrung des Grundgesetzes übepst die selbstherrliche Gewalt eine Reichsdnmä einzusetzen. Tie Ausdehnung -es Gesetzes erstreckt sich! über das ganzK Reich, ausgenommen einige Gegenden, wv ungewöhnliche Verhältnisse in Frage kommen. Tie Mitglieder dev Diuma,-erhalten während der Dauer der Sitzungen tätzMh 10 Rubel Diäten, außerdem eine ReisepergütMg. Manifest und das Gesetz, über die Reichsduma wurden Vormittags im „Regiernngsboten" veröffentlicht. AWlstgs! wurde eine außeroÄentliche l Sitzung des -SHats - abgehal-! ten,.iin der-das'Mänisest verlesen wurde. ; uv;
Das W ahlreglemen t zup Reichsdu ma.- » -
Das Reglement für Hie WaWen WmüRri chs du m a enthält folg, allgemeine BestimmUngrnaMieuWah-
'Roman VVN' Ewald August König." . 66
' Dora danke dem Geliebten mit Tranen Md einem Lächeln, , welches ihn trieb, ihr die Tränen von den Wimpern zu küssen.
Wie zur Bestätigung dieser Abmachung kamen jetzt Herrund Frau Scharrenberg in den Garten, um die Geschwister an die Heimkehr zu mahnen.
Nach dem herzlichen Abschied verweilten die Znrückbleiben- den noch im Garten und Herbert erzählte den Eltern das Verschwinden Leonores.
Der Stadtrat schüttelte den Kopf. „DaS wird noch schwere Kämpfe kosten."
„O, und ich habe Angst, daß eS kein gutes Ende nimmt," klagte bte Stadträtin.
„Nicht unnütz sorgen, Marie," tröstete der Gatte, „die Augen offen halten und zur rechten Zeit helfend eingreifen!"
Die Unterhaltung stockte, die Mutter begab sich in die Küche, der Stadtrat ging zu einem Abendschoppen und Herbert, dessen Herz so voll war, mußte dennoch Luft schöpfen in der freien Natur.
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Am nächsten Morgen, nach der Heimkehr, wollte Kurt grau Namberg aufsuchen. Auch hier wurde er abgewiesen, insofern man ihm sagte, sie sei gestern abgereist für die Dauer von einigen Tagen.
Gemartert von dem Gefühl der Rat- und Hilflosigkeit, suchte er Ablenkung in der Beschäftigung. Seine Obliegenheiten auf dem Gute hatte er in letzter Zeit etwa» vernachlässigt und so stürzte er sich in die Arbeit mit einer Haft, welche die Dienst- leute nicht begreifen konnten, die von dem Vater aber al» ein günstiges Zeichen angesehen wurde dafür, daß sein Sohn zu, «jnsicht kommen und sich von der törichten Leidenschaft nach und nach freimachen werde. Er ließ ihn gewähren und wirtschaften, käst stolz darauf, wie Kurt alle» so praktisch anfaffe und durch- führe. Dieser aber verfolgte den doppelten Zweck, ersten» den der Zerstreuung, dann aber auch gedachte er seine» demnächst»- gen Berufe» als Oekonom im Dienste anderer, um Brot damit gu erwerben für sich und für Leonore.
War e» doch, worüber er sich durchaus klar geworden, etwa» ganz andere», al» Herr zu befehlen und wirken, als nach den An-
ordnungen eines noch so wshlwolleudeü Gutshevrn waüches 'tuü'-' zu Müssest, was er vieüeicht'nicht'füv'richng hielt.' Darübev- waren ja zwischen ihm und dein Vater, uird mehr noch! dem , GroßvgMlDifftröüzenäLntstAildety die-.snicht immer nach der Ueberzeugung des Fortschritts beseitigt Wurden. Davon warjetzt keine Rede. Baron Robert machte seinen Vater vielmehr wohlgefällig auf Kurts Wirksamkeit aufmerksam und die Hoffnung, welche er daran knüpfte.
Der alte Herr hörte das schweigend an, verstand es sich bei ihm doch von selbst, daß eine so niedrige Neigung, wie die seines Enkels, nichts als eine leichte Kavalierpassion sein könne. Aber jede Schuld rächt sich auf Erden, das sollte auch dem ver- knöcherten Egoismus des alten Freiherrn nicht erspart bleiben.
Kurt wurde trotz aller fieberhaften Tätigkeit die Zeit bis zur Rückkehr der Wirtschafterin unendlich lang, die Tage dünkten ihm Wochen, als sie endlich an einem Abend spät eintraf und er ihrer nicht mehr habhaft werden konnte, verbrachte er die Nacht schlaflos und jagte schon bei Tagesanbruch aufs Vorwerk hinaus, von wo er so früh zurückkehrte, als eben anzunehmen war, daß er Frau Ramberg sprechen könne.
Endlich mußte er seinen Fragen standhalten. Erst suchte sie ihm überhaupt auszuweichen, dann aber beschwor sie ihn, abzulassen. „Ich darf Ihnen nicht Rede stehe»»," sagte sie, „ich habe versprochen, keinen Vorschub zu leisten. Das hat Ihre Familie um mich verdient, das schulde ich dem Hause, in dessen Diensten ich seit vielen Jahren stehe."
„Kommen Sie mir nur damit nicht wieder," fiel Kurt er- regt ein, „da» alle» kann ich mir selbst sagen, habe e» bedacht und reiflich erwogen, aber ich liebe. Diese Liebe allein wird mein Lebensglück begründen. Ich kann nur bedauern, daß Leonore gerade Ihre Nichte ist, vergessen Sie da», sagen Sie sich lo» von ihr, wie ich mich lossage von meiner Familie, um Leonore» willen. Ich verlange von Ihnen nur den Ort zu wissen, wo ich selbst suchen kann, damit leisten Sie un» keinen Vorschub "
„Aber meine Nichte würde ich damit auf» neue Ihren Verfolgungen aussetzen."
„Verfolgungen nennen Sie da»," ereiferte er sich mehr und mehr, „wenn zwei sich veralteten Vorurteilen entziehen wollen, die sie dauernd unglücklich machen? Die Zeiten sind vorüber!"
»Sie wollen noch keine Vernunft annehmen?" erwidert« Frau
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Mühe, das rechte Wort zur Abwehr des gegen ihn erhobenen Verdachts zu finden. „Sie vergessen, daß Leonore meine Verlobte ist; nur das schützt Sie, mich Ihnen gegenüber nicht zv vergessen!" preßte er endlich hervor.
„Drohen Sie nicht," entgegnete Frau Ramberg, „womithabe ich das verschuldet? Etwa dadurch, daß ich Ihnen Ihre Fami- lienstellniig zu erhalten suche? Das Mädchen muß sehen, wie es durch die Welt kommt, ohne Zwietracht in althergebrachte Familieneiiirichtungen zu bringen."
„Das tut Leonore nicht," unterbrach Kurt. „Wenn die Meinen Zwietracht schüren, so geht es auf mich, meine Braut ist frei davon. Meine Ehre muß Ihnen Bürge sein für die Ehre Leonores, nur, wo ich sie finde, deuten Sie mir an, eS soll Ihr Gewissen nicht beschweren."
Frau Rainberg kämpfte mit sich selbst. Der junge Mann tat ihr in der Seele leid, wäre er kein Freiherr von Bärenhorst, mit Freuden hätte sie ihm das Kind ihres Bruders anvertraut, aber sie kannte die schroffen Traditionen derer von Bärenhorst, sie mußte standhaft bleiben.
„Es ist zu spät," sagte sie tonlos, „Sie können Leonore nicht mehr finden."
Kurt starrte sie versteinert an. „Zu spät, was soll das heißen ?"
„Leonore," fuhr die Wirtschafterin fort, „ist an einem neuen Ort, der Ihnen nicht zugänglich ist."
„Reden Sie keinen Unsinn!" rief der junge Mann ungeduldig dazwischen, ohne abzuwarten, was folgen werde. »Wo sie auch sein mag, dahin führtauch mein Weg."
„Um da» Mädchen, welches Sie zu lieben vorgeben, neuen Gefühlsstürmen preiszugeben! Leonore hat eingesehen, daß sie entsagen mußte. Ist es ein Trost für Sie, so erfahren Sie, daß e» mit schwerem Herzen geschah. Die Wunde blutet, reißen Sie sie nicht wieder auf."
„Nein, nur verbinden kann ich sie, denn ich kenne da» Herz de» Mädchens, da» ich schon einmal in dem Zustande fand. Damals in der Lehranstalt trug sie schon da» LntsagungSjoch. Schmach über die, welche sie hineinzwängten!" 118,20