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94. Jahrgang.
Amts- und Anzeigeblatt für den Oberamtsbezirk Calw.
Nr. 299.
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Dienstag, den 23. Dltzember 1919.
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-zu aSpreiL: In der Ltadt mit TrKqerlohn Mk. 4.80 vierteljährlich, PostbezngSpr-i- Mk. 8.10 mir Bestellgeld und Zuschlag.
Eine neue Genralinote der Entente bevorstehend.
Die Ententeforderungen sollen aufrecht erhallen werden.
Paris, 22. Dez. (Havas.) Es ist wahrscheinlich, daß der Oberste Rat heute Margen beschlossen hat, die Forderungen ausrecht zu erhalten, daß Deutschland das Protokoll vom 1. November bezüglich der Ausführung der Wassenstillstandsbedingungen und der Lieferung von 400 000 Tonnen Hasenmaterial als Ersatz für die bei Scapa Flow versentken Schiffe unterzeichnet. Indessen werden sich die Alliierten verpflichten, im Falle es nachweist, daß ihre Schätzungen des deutschen Hafenmaterials zu hoch sind, diesem Umstand Rechnung zu tragen und ihre Forderungen entsprechend ermäßigen.
* Basel, 23. Dez. Wie de» Pariser Korrespondent der „Nat.-Ztg." meldet» hat der Oberste Rat heute abend in der ScapaFlowsrage de» englischen Standpunkt einstimmig gebilligt und beschlossen, daß Deutschland zuerst den Wortlaut des Schlußprotokolls unverändert zu unterzeichnen habe. Nachher soll ihm die mögliche Zusicherung xegeken wrr- »den, daß die deutschen Wünsche ans Herabsetzung des auszu- liesernden Tonnagegehalts, soweit sie begründet sind, Berücksichtigung finden werden. — (Dann geht es uns wie mit der Handels- und Kriegsflotte.)
(WTB.) Paris, 23. Dez. (Havas.) Die Führen der alliierten Delegationen versammelten sich Montag abend 7 Uhr unter dem Vorsitz von Clemenceau in dessen Arbeitszimmer und Iahten den endgültigen Wortlaut der Antwort der Alliierten auf die letzte deutsche Note fest, die sich auf das Protokoll zur Unterzeichnung der noch nicht ousgeführten Waffenstillstandsbedingungen und die für die Zerstörung der Flotte von Scapa Zlow verlangten Entschädigungen bezieht. Die Note wird dem Freiherrn v. Lersner durch den Generaljekretör der Friedenskonferenz, Dutasia, heute Dienstag morgen um 10.18 Uhr, im Ministerium des Aeußern mit einem münd lichen Begleitwort überreicht werden. Die Note ist in entschlossenem Ton gehalten und wird der deutschen Regierung klar die Not endigkcit zu verstehen geben, dcß, wenn sie ihren guten Willen an den Tag legen wolle, sie das Protokoll vom 1. November unterzeichnen müsse. Immerhin wird, falls eine durch die Alliierten anzustellende Untersuchung fesistellen sollte, daß das verlangte Material nicht mit dem in den deutschen Häfen wirklich vorhandenen Lbereinstimmt wie dies von dem deutslben Marinesackverständigen dargetan wurde, eine entsprechende Herabsetzung vorgenommen. Es wird vermutet, daß v. Lersner diese Antwort nicht ohne Erwiderung lassen wird und unter diesen Umständen erscheint es zweifelhaft, ob der Austausch der Ratifikationsurkunden noch im Laufe der letzten Woche des Jahres 1919 erfolgen kann.
Zur Wenn L«ge.
Ein unmittelbarer Dampferoerkehr London-Köln.
Köln, 22. Dez. Wie die „Cologne Post" mittelst, werden nunmehr Anstalten getroffen, um einen unmittelbaren Dampservcrkehr zwischen London und Köln aufzunehmen Das erste Schiff soll in der ersten Woche des neuen Jahres von London nach Cöln abfahren.
Eine englische Stimme
über die deutsche Wirtschaftslage.
(WTB.) Amsterdam, 20. Dez. Der unlängst von einem Besuch Deutschlands nach England zurückgekehrte Herausgeber des „Statist" und Finanzberater der englischen Negierung Sir George Patch schreibt in. der „Intern. Review",, daß die Zahlungen Deutschlands an Frankreich und Italien nicht vor einem Jahre erfolgen können. Es sei nutzlos, daraus zu warten. In Deutschland fehle alles: Kleidung, Lebensmittel, Brennstoffe, Geld und Kredit. Eine Umwälzung in Deutschland werde auch Frankreich und Italien, ja sogar England vernichten. Um Frankreich wiederherzustellen, müsse man Deutschland wiederherstellen. Die Gefahr des Wiederauflebens des Militarismus in Deutschland bestehe nicht.
Lästige Deutsche im besetzten Gebiet.
* Berlin, 23. Dez. Aus Frankfurt a. M. wird dem „B. L.-A." berichtet, daß nach einer Meldung aus Ludwigs- Hasen der erst vor kurzem eingestellte Polizeiinspektor Tho- mann, der bisher als Polizeileutnanl Dienst tat, von der sranzösischen Behörde wegen passiven Widerstandes auegewiesen und nach dem rechtsrheinischen Gebiet abgeschoben wurde. —
(Der Polizciinspektor wird die Verwelschungsbestrebungcn nicht mitgemacht haben.)
Die französische Rachsucht.
Berlin, 23. Dez. Das Krieggericht in Lille erließ zahlreiche Haftbefehle gegen deutsche Soldaten und Offiziere, die wegen Verbrechen im besetzten Frankreich verfolgt werden. Drei Leutnants und ein Hauptmann wurden in die Zitadelle von Lille eingeliesert.
Englands Haßpolitik.
(WTB.) Amsterdam, 22. Dez. „D. Telegraph" schreibt, Lloyd George und seine Kollegen hätten ihren Standpunkt mit Bezug auf den Kaiserprozeß nicht geändert. Auch die übrigen Deutschen, die England gegenüber die Kriegsgesetze zur See verletzt hätten, würden sich dafür in England verantworten müssen. — (Und die engl. Verletzungen gegen das Völkerrecht?)
Polnische Grenzverletzungen an der ostpreußischen Grenze.
* Berlin, 23. Dez. Einer KLnigsberger Drahtung des „B. Tbl." zufolge haben an verschiedenen Orten der Grenze östlich von Memel gestern Banden versucht, die Grenze zu überschreiten, sie wurden jedoch von den Grenzposten zurückgeschlagen. Auf deutscher Seite traten keine Verluste ein.
Polnische Rache.
(WTB.) Paris. 22. Dez. Dem Fünserrat ist ein Gesuch der polnischen Regierung zugegangen bctr. die Aus liefe rung gewisser deutscher Offiziere und Beamten, die sich während der Besetzung Polens Ber^eyen „egen das Bol.crrech,. schuldig gemacht haben. — (Das ist der Dank dafür, daß Pole» während der deutschen Besetzung sauberer und gesünder geworden ist.)
Blutige Kämpfe zwischen
Serben und Montenegrinern.
(WTB) Paris, 22. Sept. Der „Temps" meldet nach einer Mitteilung der montenegrinischen Negierung, daß zwischen dem 1. und 12. Dezember in der Umgegend von Cetinje blutig« Kämpfe zwischen den Serben und den Montenegrinern stattgefunden hätten.
Neue türkisch-griechische Kämpfe in Kleinasien.
(WTB.) Paris, 23. Dez. Nach einer Meldung des griechischen Hauptquartiers aus Saloniki sollen wiederum Kämpfe zwischen griechischen und türkischen Truppen in der Gegend von Aidin und Magnesia stattgesunden haben.
Verschärfung der englandfeindlichrn Strömung in Vorder- und Mittelasien.
London, 23. Dez. „D. News" meldet eine Verschärfung der antibritischen Strömung in der Türkei. In Wcst- anatolien wird die Kontrolle über die türkische Armee immer schwieriger. Bei den Beduinenaufständen in Mesopotamien soll es sich uw eine türkisch-arabische Bewegung handeln. Aus dem Euphrattal werden große Truppenbewegungungen in der Richtung auf Bagdad gemeldet und man befürchtet einen baldigen Zusammenstoß mit den englischen Truppen. Die Bewegung erstreckt sich aber noch weiter nach Türke st an und einigen Gegenden Persiens. In Afghanistan bis zur Nord- und Ostgrenze Indiens macht sich der ruffisch-bolschewistische Einfluß fühlbar. In Indien wurde durch Dekret d-- ^fitz von ruffischen Rubeln verboten, was die Lage in c>...» interessanten Beleuchtung erscheinen läßt.
Der ame ik mische Senat
gegen Wilsons Diktatur.
Paris, 23. Dez. Der Berichterstatter des »Petit Parisien" ln Washington hatte eine Unterredung mit dem Senator Lodge, der ihm erklärte, er sei erstaunt, daß die Völker der Entente, vor allem aber ihre autorisierten Vertreter, nickst beachtet hätten, daß die Wahlen im Jahre 1916 eine republikanische Mehreiht ergeben hätten, daß also Präsident Wilson aufgcsiort habe, das amerikanische Volk zu vertreten. Dieselben Vertreter hätten auch die amerikanische Verfassung und das Recht des Senats, sich der Ratifizierung des Friedensvertrngs zu widcrsetzen. kennen müssen denn entgegen allen amerikanischen Gepflogenheiten habe der Präsident den Friedensvertrag vorbereitet, ohne den Rat des Senats eingeholt zu haben. Lodge erklärte auch, er wolle sich jetzt noch nicht zu dem amerikanisch englisch französischen Schutzvertrag äußern, trotzdem se ne Gefühle die er 1917 ausgesprochen habe, sich nicht geändert hätten. Diese Diskussion jetzt auszuschalten, sei verfrüht. /
Die Angst vor Len Deutschen im Elsaß.
Paris, 22. Dez. Rach einer Meldung des » nps" aus Koblenz hat der Befehlshaber der Truppen im Elsaß, General Humbert, Haussuchungen bei mehreren Deutschen vornehmen kaffen. Bei verschiedenen Personen seien Gewehre, Revolver und Patronen gefunden worden 3 Persone« sollen verhaftet worden sein.
Dir Legende von den sranzösische:» Kriegsgefangenen in Deutschland. "
Paris, 23. Dez. „Petit Pärchen" stellte gestern scsi, daß sich ln Deutschland keine französischen Kriegsgefangenen mehr aufhalten. Wenn noch solche Lost seien, so seien sie freiwillig geblieben ES handele sich dann meistens um Deserteure. Das sei durch eine offizielle Enquete festgestellt worden. Der Soldat Bouchcr, dxr jüngst eine abenteuerliche Geschichte erzählte, ist niemals Kriegsgefangener in Deutschland gewesen. Er ist drei mal desertiert und man sucht ihn jetzt noch. Damit endet ein für allemal, wie der „Petit Pärchen" sagt, die Legende über die französischen Kriegsgefangenen in Deutschland.
Die holländische Kammer gegen den Armreetat.
Haag, 22 Dez. (Korr.-Bur.) Der Kriegsminister hat in der zweiten Kammer erklärt, daß er o!e Verantwortung für den durch die Kammer so sehr zusammen gestrichenen Armee Etat nicht auf sich nehmen wolle und deshalb bei der Königin um seine Entlastung nachsuchen werde — Die holländischen Volksvertreter haben ans dem Weltkriege anscheinend wenig gelernt.
Milderung des englischen Fremdengrsetzss.
Amsterdam, 22. Dez. Wie dem „Telegraaf" aus London gemeldet wird, hat das Unterhaus einen Abänderungsantrag zu dem Fremdingesetz angenommen, demzufolge früher feindliche Ausländer nur dann ausgewiesen werden dürfen, wenn eine begründete Anklage gegen sie vorliegt.
Boykott deutscher Fische in Schottland.
Amsterdam, 2 Dez. „Allgemeen Handelsblad" meldet aus London: Die Schiffer der Fischersahrzcuge von Nordichottland gaben beschlossen, sofort die Arbeit niederzulcgen, wenn einem deutschen Fischerfahrzeug gestattet sein sollte, in Schottland Fische zu landen. ^
Die irischen Freiheitskämpfe.
* Berlin, 23. Dez. Aus Rotterdam wird dem „B L.-A." gemeldet: Den englischen Blättern zufolge ist man davon überzeugt, daß in Frland eine weit verzweigte Verschwörung gegen die britische Verfassung besteht. — Laut „B. L- A." überfielen in Dublin 50 Sinn Feiner die Büros der Zeitung der irischen Unabhängigen, zerstörten die Telephon- und Telegraphenanlagen, zertrümmerten die Maschinen und schleppten große Mengen fertiggestellter Flugschriften fort.
Die Stellung der Deutschen
in der Tschechoslowakei.
Prag, 23. Dez. (Presse-Bur) Die deutschen bürgerlichen Parteien wurden gestern unter Führung von Dr Lodgman vom Meister Tusar in Anwesenheit der übrigen Minister empfangen. Dr. Lodgman brachte die Wünsche und die Beschwerden der Deutschen, insbesondere bezüglich der Wahlen vor Ministerpräsident Tusar begrüßte die Bereitwilligkeit der Deutschen zu opferwilliger Mitarbeit und sagte: Die Wahlen für die Nationalversammlung werden bald nach Neujahr ausgeschrieben werden und so werden wir uns in nicht langer Zeit bei gemeinsamer Arbeit zusammenfinden Die Regierung darf nicht im Sinne der veralstten Methoden die Politik verfolgen. Es entspann sich hieraus eine lebhafte Debatte, in welcher sämtliche Minister Aufklärungen über einzelne Fragen gaben. Dr. Lodgman sagte in seinem Schlußwort, die deut'chi n Bürger der tschecho slovakischen Republik wollten ihre Bürgerpflicht erfüllen, wenn ihnen demgegenüver ein genügendes Maß den Bürgerechten garantiert werden. Darauf erwiderte der M'wstcrpräsident, die bürgerlichen Freiheiten bedeuteten für die Re- cherrng dos höchste Gut.
Meuteret aus dem Dampfer
der amerikanischen Friedensdelegatlon.
Newyork, 23. Dez. (HavaS ) Elf Mann der Zivilbesatzung des amerikanischen Transportdnmpfers, der die amerikanische Fricdensdelegation zurückbrachte, wurden wegen Meuterei auf offener See verhaftet. Sechs Leute befinden sich' noch im Krankenzimmer des Schiffes, da sie auf der Uebcrsahrt durch Schüsse verletzt wurden.