Regierung, um welche uns die anderen Bundesstaaten tat­sächlich beneiden, auszuscheiden. Und alles dies lediglich vufgebaut auf dem mehr als seichten Boden, einer nur künstlich gemachten, aber stets-zur Wahlparole von der Demokratie und leider auch von der Deutschen Partei immer wieder von neuem augefachten Bewegung."

Wir leisten dadurch, daß wir dem unbegreif­lichen Gebühren der gegenwärtigen Regierung i ein entschiedenes Halt zurufen, auch der Krone und dem enge­ren Vaterlande einen großen Dienst, und tragen in die­sem Sinne wesentlich dazu bei, daß die Stellung Würt­tembergs im Reiche, die, nie bekannt, durch die fort­währenden Verschiebungen nach links in den letzten Jah­ren entschieden gelitten hat,.wieder eine bessere werde."

Ich kann wohl mit Recht sagen, daß dem Wohl von König und Vaterland es weit mehr entsprechen und das­selbe entschieden dadurch besser gefördert werden dürfte^ wenn der bewahrte königs- und regierungstreue Stand der Privilegierter: unserer Zweiten Kämmer auch fernem hin erhalten bleibt."

Diese nackte Aneinanderreihung von Aussprüchen, die auf wenigen Seiten eirrander folgen, »zeigt, wie wider­spruchsvoll diese Kreise denken können. Man giebt sich! alsregierungstreuen" Stand aus, bekämpft aber zugleich aufs schroffste diemerkwürdige Kurzsichtigkeit", aasun­begreifliche Gebaren der Regierung" und «die Schwäche derselben, in der sie dem Liberalismus nachgiebt!

Das ist der eine hervorstechende Charakterzug: man ist regierungstreu, soweit es in den Köani paßt; setzt sich aber in -Opposition, wo es um dfle eigenen Interessen geht, und benützt dazu den alten Aushängeschild vom un­zertrennlichen Wohl des Königs und des Vaterlands.

Der zweite in die Angen fallende Moment ist das Liebäugeln eines württembergischen Ritters mit l den! Berliner Regierungskreisen. Das württember- tzische Volk kann nur dankbar sein, wenn ihn: auf solche offene Weise gezeigt wird, woher - die schwäbischen Ritteü ihre politische Parole holen.

Das' dritte Geständnis betrifft diekünstliche Mache" in der Forderung der reinen Volkskammer. Ter Herr Graf Leutrum sagt,daß der Kern unseres Volkes, der Bauernstand, dieser gemachten Stimmung piehr als kühl und gleichgültig gegenübersteht." !

Das zeigt nur, wie weltfremd diese Leute sind, auch wenn sie glauben, in gewissen Kreisen sich populär ma­chen zu können. Wir laden den Herrn Grafen ein, in öffentlichen Volksversammlungen, die er auch igns recht­zeitig mitteilt, in seiner Umgebung diese Ansichten auch, zusprechien. Dann wollen wir die Probe machen. Dem Herrn Grasen werden dann dabei wohl die Augen ans­gehen. Oder Will er lieber blind bleiben wie seither?

Bolksparteitag. Der diesjährige Parteitag der Deutschen Volkspartet wird voraussichtlich am 23. und 24. September in Frankfurt stattfinden.

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DaS Ende des Hjbernia-Streites. Die Hiber- bernia-Affäre geht, wie der Berl. Lok.-Anz. erfährt, ihrer Beilegung entgegen. Es rege sich in den Kreisen des Kohlensyndikats die Neigung, mit der Regierung Frieden zu schließen und ihr die übrigen Hibernta-Aktien zu über­lassen; andererseits soll der preußische Handelsmtnister bereit sein, seinen Widerstand gegen den Eintritt in das Kohlen­syndikat aufzugeben. , , ^

Geheime Manöver. Die diesjährigen englischen Flottenmanöver im Kanal werden streng geheim­gehalten. Den Offizieren ist striktestes Stillschweigen über die Pläne und Befehle vorgeschrieben worden und es wurde ihnen »erboten, während der Manöver Gäste zu empfangen. Die Flotte, die an den Manövern teilntmmt, wird von sechs Admirälen kommandiert. Sie soll, wie derDaily Tele­graph" erfährt, eine Reihe taktischer Evolutionen üben, für deren Wichtigkeit die Ereignisse im fernen Osten den Beweis geliefert haben. Sämtliche verfügbaren Schiffe in den Hetm- gewäffern werden zu diesen Manövern herangezogen. Die Flottenhäfen sind während dieser Zeit sozusagen von Mann­schaften entblößt, da auch die Schiffe der drei Divisionen der Reserveflotte, die im Frieden nur eine kleine Stamm­mannschaft haben, die volle Mannschastszlffer erhalten sollen.

Hages-KyrorrtL.

Berlin, 4. Füll. Wie die antisoz. Corr. meldet,,wird dem französischen Abgeordneten Jaurtzs ein öffent­liches Auftreten und eine politische Betätigt ung in Berlin nicht gestattet werden.

Dresden, 4. Juli. Tie Verschlechterung des städtischen Wahlrechts ist bereits abermals auf die Tagesordnung der nächsten Stadtverorduetensitzung gesetzt worden.

In Heidelberg schüttet« die Frau des Postschaff­ners Unger Petroleum auf das Feuer. Die Känwe explodierte und die Frau stand in Flammen. Die Un­glückliche verbrannte derart. Laß sie nach einigen Stun­den starb.

In Wieblingen bei 'Heidelberg verbrannte der Nachtwächter. Er wollte die Eintagsfliegen, die sich in der Straßenlaterne angesammelt hatten, entfernen, ging ober dabei ungeschickt zu Werke, sodaß die Petroleums­laterne explodierte und das brennende Petroleum sich über ihn ergoß.

Vor den Augen seiner Geliebten hat sich in Man n- heim der 27 Jahre alte Kellner Karl Beisel erschos­sen. Beisel ries das Mädchen, das zur Zeit im all­gemeinen Krankenhaus sich befindet, von der Straße aus ans Fenster, winkte ihr mit der Hand Lebewohl zu und jagte sich dann Mit einen: Revolver drei Schüsse in den Köpf, die nach kurzer Zeit seinen Tod herbeiführten, lie­ber das Motiv der Tat ist Genaues nicht bekannt.

Dienstag abend ist das große Sägewerk von Katz lrnt» Klnmpp in Gernsbach bei Baden-Baden voll,' Windig niedergebrannt infolge von Blitzschlag.

Zwei Kinder des Abgeordneten und Falkenwirts Goldschmidt in Im men dingen, im Alter von 8 und 11 Jahren sind beim Baden in der Donau ertrunken',

Ich Konstanz wurde der schweizerische Spediteur!

Friedrich beim Schmuggeln abgefaßt. Er hätte > bei einer Ladung Heu in-einem doppelten Boden einen Posten Seidenwaren, der einen beträchtlichen Wert repräsentierte. Die Ladung würde beschlagnahmt. Friedrich hat sich schon einmal ein ähnliches Vergehen zu Schulden kommen lassen.

Vermutlich durch 'Selbstentzündung entstand Diens­tag Vormittag in dem von Nürnberg kommenden Perso­nenzuge Feuer. Be: Rr Station Dettelbach schlu­gen die Flammen aus einem 'mit Spielwaren beladeneü Wagen. Dter Zug hielt sofort und schaltete den! Wagen ans, der bis aus den Unterbau verbrannte.

In Sackenbach bei Lohr a. M. ertranken beim! Baden im Main zwei neunjährige Küaben.

Aus einer Reise von Frankfurt a. M. nach Ham­burg würde einer Dame eine Handtasche mit Schmuck- sachen im Werte von 50 000 Mark gestohlen.

Durch hereinbrechende Gesteinsmassen auf der Zeche Minister Achenbach" bei Dortmund verunglückten! drei Bergleute. Einer war sofort tot.

Die Malstatter Bürstenfabrik und Waschanstalt bei St. Johann wurde mittags durch Großfeuer ein- geäschert.

Jür Salmschacht 7 zu Polnisch-Ostrau beiTrovvau erstickten mehrere Arbeiter durch Ansströmen > giftiger!" Gase. Bis Nachmittags wären neun Tote und ein Betäubter geborgen. Eimge Tote dürften sich noch in der Grube befinden.

Ein orkanartiger Wirbelsturm. begleitet von säst nächtlicher Dunkelheit und einer undurchdringlichen Staub­wolke, zog Sonntag nachmittag 4'/, Uhr, von der Weser kommend, über den Kaiserhafen in Bremerhsfen und den nördlichen Stadtteil. Der an der Westseite des Hafens liegende, durch 3^/, Zoll starke Stahltrosten mit dem Lande verbundene LloyddampferNe ck a r" wurde losgeris - sen, trieb quer über den Hafen und kollidierte mit dem an der Ostfeile liegenden LloyddamferGroßer Kur- für st". Beide Dampfer wurden nicht unerheblich beschädigt.

Als die 40 Jahre alte Schwester des Oekonomen Beck in Schwarzenberg bei Innsbruck dem Knecht Lenz das Frühstück auf die Wiese brachte, wollte dieser sie ver­gewaltigen und schnitt ihr, als sie sich wehrte, den Hals durch. Der Täter ist flüchtig.

Ein deutsches Ehepaar inLugauo immens Hirsch- D e u s hat gemeinsam im Lnganersve den Tod gesucht. Die Leichen sind gefunden.

Die Hitze.

Affaltrach (OA. Weinsberg), 4. Juli- Am H i tz- schlag starb hier, während der Arbeit im Weinberg, ein! älterer Mann. Er wurde tot aufgefunden.

Nürnberg, 4. Juli. Gestern Nachmittag würde in einer vom Schießen zurückkehreuden Abteilung des 14. Infanterie-Regiments ein Mann vom Hitzschlag ge­troffen. Er wurde ins Lazaret gebracht. Auch in den Straßen der Stadt haben mehrere Personen Hitzschläge erlitten.

Homberg (Rhein), 3. Juli. Am Hitzschlag ver­starb hier gestern der Kesselheizer Wer in der chemischen Fabrik von Sachtleben u. Co.

Trier, 4. Juli. Durch Blitzschlag wurde eine Müllersfrau aus Pfalzel getötet; der Zugführer Wagner ist aus gleicher Ursache während der Fahrt auf einem- terzüg schwer erkrankt.

Lübeck, 4. Juli. TerVoss. Ztg." zufolge sind hier und in den benachbarten Teilen von Mecklenburg sieben tätliche Blitzschläge vorgekommen.

Die IlnruLe« in Autzlaud.

Was aus demP otem kin" geworden ist, weiß man noch nicht, er treibt sich ziel- und.Planlos im schwarzes Meer herum und hat gedroht. Me russischen Schiffe in den Grund zu bohren, die sich ihm nicht anschließen. Au­ßerdem will er russische Häfen bombardieren. Tie nötigen Lebensmittel wird sich das Schiss Wohl einstweilen ans dem Weg der Seeräubevei verschaffen.'

Nach einer Meldung der Agenze Havas aus Odessa ist die Bewegung in den südlichen Gouvernements reitt agrarischen C ha rakters und steht in keinerlei Zu­sammenhang mit den Forderungen der Arbeiter in Odessa und Nilölajew. In diesen beiden Städten scheint die Re­gierung die Lage zu beherrschen. (?)

Gras Jgnatiew ist in Odessa mit besonderen Vollmachten eingetroffen. Gruppen gefangener Ma­trosen. werden Zu den Brandstätten im Hafen geführt und müssen dort ausräumen, sowie neue provisorische Bauten aufführen. Die Küstenschisfahrt ist zun: teil.wieder er­öffnet.

Unter den Matrosen desPobjedono s' z e ns brachen neue Spaltungen aus, sodaß eine Anzahl Aufrührer an Land gesetzt werden mußten. Das Transportschiff Wecha hat sich noch! in den russischen Gewässern ergeben. Ter englische Dampfer Granby wurde nach einer gründli­chen Untersuchung wieder freigegeben. Die Torpedoboote liefen ans. Tie Arbeiten am! Hasen werden wieder anfge-, nommen, ausländische Schiffe trafen zu Verladungen in Odessa ein.'

Eine amtliche Mitteilung über die Meuterei.

Ter Regierungsbote veröffentlicht eine amt­liche Mitteilung über die Unruhen und über die Meuterei aus dem Potemkin.

Danach wurden in Stadt und Kreis Odessa seit 25. v. Mts. seitens der sozialistisch-revolutionären Partei allerlei Kundgebungen veranstaltet, die zu blutigen Zusammenstößen mit der Polizei und Kosaken führten. Die Unruhen arteten in offene Rev altes aus, als das Panzerschiff Potemkin auf der Reede eintraf. Nach Aussage eines Offiziers und eines Matrosen, die in der Nacht ans Land schwämmen, hatte sich auf denk Schiff folgendes Ereignis abgespielt: Das Panzerschiff war mit dem Torpedoboot 207 am 26. Juni von Sewa­stopol nach der Bucht von Teudrowö in See gegangen, um Schießübungen abzuhalten Am 27. weigertest ch die Mannschaft,, das von Odessa, geholte Fleisch zu essen unter dem Vorgeben, daß es verdorbensei. Aus Befehl des Kommandanten wur- die Mannschaft auf Deck gerufen; der erste Offizier,

forderte diejenigen Matrosen auf, vorzutreten, die sichst nicht weigerten, das Essen zu genießen. Als dir meisten Matrosen vortraten, begann der Offizier die Namen der Nichtvorgetretenen auszuschreiben. Tie Nichtvorgetrebe- nenbemächtigtensich deranDeckin ihrer^st aufgestellten Gewehr? uüd luden sie. Ein dev Wache erteilter Befehl, zu schießen, wurde nicht ausgcführt. Der erste Offizier entriß darauf einem Männ der Wachs das Geweht, schoß zwei- oder dreimal auf einen Matro­sen üüd verwundete ihn tätlich. Hierauf gaben die meu­ternden Matrosen auf die Offiziere Schüsse ab. TaW siel -der Kommandant des Schiffes. Mehrere Offiziers stürzten sich ins Meer, wurden aber im Wässer durch Flintenschüsse und durch Schüsse aus 4,7 Millimeter-Ge­schützen getötet. So wurden außer dem Kommandanten, 6 Offiziere und ungefähr 30 Matrosen getötet. Tie üb­rigen Matrosen und die Mannschaft des Torpedobootes wurden von den Meuterern gezwungen, sich ihnen awzü-- schließen. Die am Leben gelassenen Offiziere wurden! von den Meuterern festgenominen. An Bord des Po« tcmkin wurde ein Komitee von 20 Matrosen gebildet, das den Befehl über das Schiff übernahm und anordf nete, nach Odessa in See zu gehen. Ter Panzer traf am 27. Juni abends in Odessa ein. Am 29. traf das Hafenschiff Wecha auf der Reede von Odessa ein und warf, einem Befehl des Potemkin gehorchend, hinter die­sem Anker. Der Kommandant des Wecha, der von der Meuterei an Bord des Potemkin nichts wußte, begab sich an Bord des Potenrkin, um sich dessen Kommandanten zu melden. Er wurde entwaffnet und mit dens übrigen Offizieren des Wecha an Land gei­setzt. Der Potemkin bemächtigte sich Zweier Privat leuten gehöriger Boote mit Köhlen und nahm die Kohlen! mit Hilfe von 300 Hafenarbeitern an Bord. Tie Meu­terei aus dem Potemkin bot der: revolutionären Führern eine gute Gelegenheit, um auf die, Massen zu wirken» Bei einem Besuch an Bord des Potemkin versicherte»/ sie den Meuterern, die Garnison von Odessa habe di« Waffen niedergelegt, die ganze Schwärzmeerflotte habe sich der Besatzung des Potemnn a -.geschlff.en.

Etwas aüders lautet der Bericht der Mannschaft des Schiffes. In Ko n sta n za überreichten die Meuterer des! Knjäs Potemkin" den rumänischen Behörden einen Be­richt über die Ursachen der Meuterei. Tie Mannschäft, sagt der Bericht, wurde mißhandelt, schlecht genährt und ertrug alles geduldig. Am 12. Juni befand sich derPo­temkin" zur Schießübung in der Tendrovskibai. Am 13., wurde verfaultes Fleisch zur Suppe verwendet. Ti« Mannschaft begnügte sich; mtt Wasser und Brot und weigerte! sich, das Fleisch zu essen, ohne aber zu meutern. Ter KoM- mäudant befahl, anzutreten und forderte jene auf, die nicht essen wollten, zur Seite zu tretew. Daraus befahl er der! Wache, auf diese Gruppe zu schießen. Tie Wache Wei­gerte sich. Dies war das Zeichen zum' Aufruhr. Die Of­fiziere Neupokeff, Ton und S mirnof f, würden .ge­tötet; die anderen blieben am' Leben. Zwanzig fran­zösische Arbeiter wären Zeugen der Tat. Dips« leben alle. Während des Kämpses versuchte Leutnant Ton das Schiff in die Luft zu sprengen. 13 Offiziere und dev Schiffspope leben; sie paktieren mit der Mannschaft.

Der Potemkin wird verfolgt.

Der Lok.-Anz. meldet aus Bukarest: Vom russi­schen Geschwader wird jetzt die Verfolgung des'PoH temkin" ausgenommen. Ein Torpedoboot des Geschwür ders ist soeben in Konstanza eingetroffen.

Unruhen in Russisch Polen.

In Kielce nahmen die Unruhen bedrohliche» Charakter an. Die Volksmenge schleuderte Steine und feuerte Revolver ab, worauf auch die Truppen feuerten. Es gab fünf Tote und 96 Verwundete. Danach trat Ruhe ein.

Ersatzansprüche der Mächte.

Wie die Neue Freie Presse meldet, werden die Mächte, sobald die von den Konsuln in Odessa veranstalteten Er­hebungen über die Höhe des entstandenen Schadens been­det sind, in gemeinsamem Vorgehen für ihre! geschädigten Untertanen in St. Petersburg Scha­den-Ersatzansprüche geltend machen.

Ein neuer Kriegs minister.

Wie die Blätter melden, wurde Sacharow in de« Reichsrat berufen. An seine Stelle wurde General Rediger zum Kriegsminisier ernannt.

Empfang beim Zaren.

Der Kaiser empfing eine Abordnung des Kursker Adels unter Führung des Adelsmarschalls dieser Provinz Grafen Dorer. Diese Abordnung überreichte eine Adresse, in der sie die Bitte aussprach, daß die beiden grund­legenden Stände der Semstwos, der Adel und die Bauern, nach Standen in der künftigen gesetzgebenden und beratenden Körperschaft zur Vertretung gelangen. Morgen empfängt der Kaiser eine Abordnung derVer­einigung russischer Männer" unter der Führung des Grafen Bobrinsky, der unter anderen vier Bauern angehören. Auf das von fünf Adelsmarschällen an den Kaiser gerichtete Gesuch um eine Audienz empfing der Kaiser nur zwei der­selben, den Adelsmarschall von Moskau Fürsten Trubetz- koy und den Adelsmarschall von Petersburg Grafen Gudowitsch. Die im Privatkabinette des Kaisers statt­findende Konferenz war vcn sehr langer Dauer.

Der russisch-japanische Krieg.

Gefechte in der Mandschurei.

General Lenewtsch telegraphierte vom 3. Juli, daß der Feind am 30. Juni in der Gegend von Hailunche« bis zum Dorfe Liuchukhedzy, sowie zu dem etwa zehn Werst nördlich von Fulangtse liegenden Engpaß und Dorfe Gangutse vorrückte, sodann zurückgeschlagen wurde und sich auf seine früheren Stellungen zurückzog, wobei er von der russischen Kavallerie verfolgt wurde. Am 1. Juli un­ternahmen die russischen Truppen einen Angriff gegen den Feind, der eine Stellung beim Dorf Sanvaitse, etwa 16 Werst südlich von Liauahunpen innehatte. Um siebe« abends wurden die befestigten Positionen nach vorbereiten­dem Artillerie-Kampfe im Sturm genommen. Die Russen verfolgten dm Feind drei Werst weit und vernichteten ei» Bataillon japanischer Infanterie.