Cuglrmd erkennt dris SelbftSeMmmungsrscht Islands nlcht au.

iWTB ) London, 21. Dez. (Neutor.) Bonar Law er­klärte in einer Rede in Liverpool, die Negierung werde die Errichnmg einer irischen Republik nicht dulden. An­schläge, wie ocr auf F.-ench, würden das britische Volk niemals dazu bewegen, Irland Selbstbestimmung zu gewähren.

Der Widerstand der Aegyyter

gegen dis englische Gewattherrschast.

Amsterdam, 21. Dez. Dem Telcgraaf zufolge melden die Tnnes" aus Kairo, dag auf den ägyptischen Premiermini­ster wieder ein Anschlag verübt wurde, diesmal von einem koptischen Studenten. Cs wurde niemand verletzt. . Der Atten­täter und mehrere Studenteir, die zugegen waren, wurden ver­haftet.

* Kairo, 21. Dez. Im Stadtviertel Corenis wurden die Angriffe auf die öffentlichen Gebäude wiederholt. Ein Straßenbahnwagen wurde vollständig zerstört. Gestern wurden N junge Leute, die an einer von mehr als 250 Stu­denten besuchten Versammlung im Stadtviertel Felain abge­haltenen verbotenen Kundgebung teilnahmen, verhaftet. Sie werden vor ein Kriegsgericht gestellt werden.

Neue Erfolge der Bolschewisten in Wsstsihlrien.

Amsterdam, 20. Dez. LautTelcgraaf" meioen die englischen Blätter, daß einem drahtlosen Telegramm aus Moskau zufolge das Rote Heer die Becsolgung der Truppen Koltschaks fortseht und Niks- laijck besetzt hat. Die Bolschewisten nähern sich Omsk. Sie haben 5600 Gefangene gemacht, darunter einige Generale und 54 Geschütze erbeutet.

Ein japanisch-amerikanisches Abkommen über Sibirien.

(WTV.) Poris, 2V. Dez. Havas meldet: Dem Korrespon­denten desMatin" in Washington zusolg« hatten Staats­sekretär Lansing und der japanische Botschafter Anfang Dezem­ber eine lange Besprechung über die Mittel einer wirksam;« Bekämpfung der Bolschewisten. Obwohl die Vereinigten Staa­ten kein direktes Interesse wie Japan daran haben, die Bolsche­wisten an der Festsetzung in Wladiwostok zu hindern, halten sie es indessen für dringend geboten, die militärische Maschine Lenins und Trotzkis zu zertrümmern. Die Intervention de» Bereinigten Staate« in Sibirie« ist durchaus nicht sicher, denn die Regierung kann ohne die Zustimmung des Kongresses nichts tun, von dem gewisse Mitglieder überhaupt gegen jede Intervention sind. Auf jeden Fall wird Japan allein handeln, wenn dies nötig wird, und Amerika wird da­gegen keinen Einspruch erheben. (Damit hat Amerika vor­läufig den Japanern eine Konzession im Osten gemacht, die man aber bei Gelegenheit wieder rückgängig machen wird.)

Amerika und die LebensmiLtelnot in Europa.

* Berlin, 22. Dez. DemB. Tgbl." wird aus Basel ge­meldet, daß die von dem ehemaligen Leiter der alliierten Hilfs­kommission in Europa, Hoooer, gemachten Vorschläge für die Ernährung der unter der Hungersnot leidenden Gebiete Euro­pas dahingehen, die großen Ueberschiisse an Weizen und Mehl unter die Bevölkerungen Oesterreichs, Polens, Finnlands usw., ausgenommen Deutschlands, zu verteilen. Er machte darauf aufmerksam, daß, wen» nicht bald Hilfe käme, an die SO Millionen Mensch«« in Mitteleuropa verhungern müßten.

Mland.

Neues Wiener Aktenmaterial

zum Kriegsausbruch.

Wien, 20. Dez. Das Staatsamt des Aeußern setzt die Ver­öffentlichung in den Rotbüchern 2 und 3 zur Vorgeschichte des Krieges fort Aus den Akten geht hervor, daß die serbische Mion des Wiener Kabinetts keineswegs mit der deutschen Regierung e:n- verständlich vorbereitet war. Die deutsche Regierung war beflissen, den Konflikt zu lokalisieren. Die Legende von der Bestärkung des Widerstandes der Wiener Regierung durch Deutschland findet im Aktenmaterial keine Bestätigung und wird auch dadurch widerlegt, daß Deutschland Grrvs Vermittlungsvorschläg« tatsächlich weiter­leitete. Die Aktenstücke enthalten weiter ein Telegramm des deut­schen Kaisers mit einein warmen Friedensapell an den Zaren und eine Depesche Lichnowskys, daß Italien in einem eventuellen Welt­kriege nicht an der Seite Deutschlands und Oesterreich-UngarnS stehen werde. Die weiteren Menstückc beziehen sich ans den eng­lischen Vorschlag einer Konferenz als letztes Mittel zur Vermeidung des Weltkrieges. Grey bedient sich Lichnowskys, dessen Mitteilungen Berlin sofort mit nachdrücklichster Empfehlung weiterleitet, die Ver­mittlung Englands anzunehmen und durch dm deutschen Botschafter Tschirschky sagen läßt, daß es für Oesterreich-Ungarn und Deutsch­land ungemein schwer sei, die Verantwortung für die Folgen eurer ablehnenden Antwort zu tragen. Im Ministerrat vom 31. Juli begründet Berchtold die Antwort ans den ihm am 20. Juli zuge­gangenen Vermittlungsvorschlag, nachdem er Tschirschky sogleich er­klärt hatte, daß die Einstellung der Feindseligkeiten unmöglich sei. Deutschland war am 30. und 31. Juli ohne Antwort aus Wie« geblieben und mußte dies auf dringende Anfrage des englischen Bot­schafters zugcben. In London herrschte nun über den angeblich schlechten Glauben Deutschlands kein Zweifel mehr und als am 1. August die Wiener Antwort anlangte, war der letzte Versuch zur Vermeidung des Weltkrieges gescheitert.

Deutsche Geistliche bei den Gefangene» an Weihnachten.

(WTB.) Paris, 22. Dez. (Havas.) Anläßlich des Weih- nachtsfestes hat die deutsche Regierung bei der französischen Regierung um die Erlaubnis nachgesucht, daß katholische und protestantische Feldprediger die deutschen Gefangenenlager in Frankreich besuchen dürfen. Die französische Regierung hat diesem Ersuchen entsprochen.

Liebesgaben für unsere Kriegsgefangenen.

Berlin, 20. Dez. Die Reichszenlralstclle für Kriegs- und Zivil- gcsangenc teilt mit: Die Bemühungen, unsere Kriegsgefangenen in Frankreich durch Liebesgaben des dauernden ireuen Gedenkens der Heimat zu versichern, sind bei Beginn der ungünstigen Witterung noch gesteigert worden. Mit Hilfe der dänischen Rote Kreuz-Vcr- treiung in Paris sind bereits erhebliche Mengen von Winterkleidern, Wäsche, Schuhzeug, Tobak und Lebensmitteln den deutschen Kriegs­gefangenen zugeführt. Unter dem Protektorat und unter Leitung von Delegierten des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz rollten in diesen Tagen aus der Schweiz besonders Zu diesem Zweck zusammengestellte Lastautokolonnen in di« Kriegsgefangenenlager. Die Liebesgaben bestehen ans Wäsche, Kleidung, Schuhzeug, Decken und Tabakwaren. Von Dänemark wurden unmittelbar nach Bou- logne ans dem Seewege 24 Wagen mit Lebensmitteln gesandt,-die die dänische Recke Kreuz-Vertretung in Paris mit Lastautos ver­teilt. Den Kriegsgefangenenlagern im französischen Hinterland ist vom Hilfsdienst in Bern unmittelbar eine besondere deuische Weih- nachtsgabe zugsgangcn. Außer Liebesgaben geht von Paris und von der deutschen Kriegsgcfangenen-Vertrctung der Fricdcns- delkgalion im Einvernemen mit der Reichszentralstelle an jedes ein­zelne Kriegsgefangenenlager ein besonderer Weihnachsbrics, der unseren Kriegsgefangenen die herzlichsten und anteilsvollsten Grüße der Heimat übermittelt. Jedem Brief ist eine kleine Geldspende beigelegt.

Eine angebliche Audienz Zeppelins beim Kaiser.

Berlin, 20. Dez. DerB. L.-A " gibt einen von derWiener Allgem. Zeitung" abgedruckten Artikel aus einem in den nächsten Tagen erscheinenden Buch des Oberstleutnants Emil Seeliger wider, der während des Krieges Preffereferent der österreich-ungarischen Marinescktion war. In diesem Büch, das unter dem TitelHohen­dorfs, dr Retter Berlins und andere Enthüllungen", hcrauskommt, wird auch von einer Audienz des Grafen Zeppelin bei .Kaiser Wilhelm im Herbst 1915 berichtet, bei der Zeppelin allein von einem Masseneinsatz seiner Geschwader gegen London, das er völkerrecht­lich nicht als offene Stadt ansah, eine entscheidende Einwirkung auf England erhoffte. Der Kaiser sagte:Sic haben bis jetzt schon über 2000 Menschen getötet, wie viel Leben wollen Sie denn noch vernichten?" Zeppelin erwiderte:Majestät, es Handelt sich um Deutschland)" Der Kaiser erwiderte dem Grafen Zeppelin:Sie werden die Zerstörungsangriffe auf London nicht durchführen! Es ist hinreichend, wie bisher, die militärischen Objekte in der englschen Hauptstadt zu bewerfen." Die Audienz war damit zu Ende.

Der Reichskanzler über unsere innere Lage.

DieDeutsche Allg. Ztg.", derVorwärts" und dasVerl. Tagebl." bringen Berichte über eine Unterredung des Reichs­kanzlers Bauer mit einem Vertreter des Budapest«! Blattes Az Est". Auf die Frage, ob in Deutschland wieder gearbeitet werde und Arbeitslust und Arbeitswille steigen, antwortete Dauer: Die Zeichen dafür, daß Arbeitslust und Arbeitswille sich im werktätigen deutschen Volke wieder einstellen, seien immer häufiger zu beobachten. Auch dis Bereit­willigkeit zur Akkordarbeit nehme zu. In den Kohlen­revieren seien Arbeitsleistung und Förderungsziffern ge­stiegen. Es fehle freilich an Rohstoffen, die wir aus den bis­her deutschen Gebieten bezogen hätten, an Erzen und Kohlen, was zu immer schärferen Einschränkungen im Industriebetriebe zwinge. Der Reichskanzler gab weiter seinem Vertrauen auf die wirtschaftliche und politische Gesundung Deutschlands Aus­druck. Die schweren innerpolitischen Wirren der ersten Monate des zu Ende gehenden Jahres seien Fiebererscheinungen eines seelisch und wirtschaftlich zusammengebrochenen Volkskörpers gewesen. Auf dem Boden der Demokratie werde sich die poli­tische, und daran anschließend die wirtschaftliche Gesundung Deutschlands vollziehen. Was die Frage der Einigung der beide« sozialistische» Richtungen betreffe, so sieht der Reichs­kanzler, nachdem sich der Parteitag der U. S. P. D. für eine Politik der Diktatur entschieden habe, keine Möglichkeit mehr, wie eine Einigung erfolgen soll. Die Errungenschaften des ersten Jahres der deutschen Republik für die Arbeiter zeigten aber, daß im ireuen Deutschland sozialistische Ziele auf fried­lichem und gesetzlichem Wege erreicht werden könnten.

Die Berliner Sozialisten zur äußere» Lage.

(WTB.) Berlin, 22. Dez. In einer von dem Bezirksver-' band Groß-Berlin der Sozialdemokratischen Partei einberuse- nen Agitationskonserenz kam es zu lebhaften Erörterungen. Die Konferenz beschloß nahezu einstimmig, der in einer Denk­schrift niedergelegten Ansicht über einen Rücktritt Ros­tes sich nicht anzuschließen. Einstimmig wurde dann noch eine Resolution angenommen, nach der in dem Vorgehen der Entente in den besetzten Gebiete» ei» neuer Beweis dafür ge­sehen wird, daß die kapitalistischen Regierungen der feindlichen Länder die völlige Vernichtung und Versklavung Dc chlands beabsichtigen. Der Bevölkerung des Rheinlands wird volle Sympathie ausgedrückt und gleichzeitig die Erwartung aus­gesprochen, daß die Sozialisten der Ententeländer alles tun, um ihre Regierungen zu zwingen, daß der Versailler Friedens­vertrag nach den Grundsätzen des Selbstbestimmungsrechts der Völker revidiert wird.

Ein Reichsarbeiterrat.

* Berlin, 22. Dez. ImVorwärts" wird zu der dieser Tage mitgeteilten Verordnung über einen vorbereitenden Reichswirtschaftsrat Stellung genommen und gesagt: Ein Reichsarbeiterrat würde die ersk öffentlich-rechtliche Inter­essenvertretung der gesamten deutschen Arbeiterschaft sein. Mit seiner Errichtung würde der bisher auf diesem Gebiet herr­schenden Imparität ein Ende gesetzt. Die Arbeiterangestellten würden endlich eine Vertrauensstelle erhalten, der sie ihre Wünsche und Beschwerden ohne Rücksicht auf Parteianschau­ungen, Richtungsunterschiede oder Verbandszugehörigkeit unter­breiten könnten.

Zum ISO. Geburtstag von Ernst Moritz Arndt.

28. Dezember 1818.

ep. An Ernst Moritz Arndt, den kernhaften deutschen Mann und frommen Christen erinnert uns der 28. Dezember," an dem er vor 150 Jahren (26. Dezember 1769) auf der Insel Rügen geboren ist. Mit seinen heute noch lebendigen Flug­schriften und Liedern (Was ist des Deutschen Vaterland?" u. a.) hat er vor hundert Jahren vaterländischen Sinn und Opfermut neu geweckt und trotz trübster Erfahrungen im Zeit­alter der Reaktion die Hoffnung auf die deutsche Zukunft nicht verloren. Seit 1817 Professor der Geschichte an der Universität Bonn wurde er 1848 in das Frankfurter Parlament gewählt. Der evangel. Kirche hat er die schönen Lieder:Ich weiß, an wen ich glaube",Der hei st ge Christ ist kommen" geschenkt. Sein religiöser und sittlicher Ernst hat ihn das Gewissen der evangel - Volkssrömmigkeit werden lassen. Im Alter von 90 Jahren in Bonn gestorben, liegt er am Rhein,Deutschlands Strom, nicht Deutschlands Grenze", begraben. Sein Geist tut uns Deutschen von heute in besonderer Weise not.

Wahnsinnige Weinpreise.

Bei der Wcinversteigerung der preußischen Weinbau- Domänenvcrwaltung in Wiesbaden wurden sür 1918er Weine pro.1200 Liter bis zu 93 060 -41, für 1917er Rauenthaler bis zu 154 000 -H, für 1915er Hochheimer bis zu 165 000 .« und sür 1915er Eltviller und Rauenthaler bis zu 175 000 -41 erlöst. Für 1200 Liter Rauenthaler (hochfeine Auslese) stellten sich die Preise auf 220 000 bis 332 4M -41, für Eltviller feinste Trocken­beerenauslese auf 544 000 -41 und für die scinste Corte Rauen­thaler gar auf 964 000 Das teuerste Liter Wein für Rauen­thaler feinste Auslese kommt also auf rund 803 -41, für Elt­viller aus 453 -41. Der Gesamterlös der beiden Verstelge- rungstage beträgt zusammen etwa 11 Millionen -41. Die mei­sten von diesen kostbaren Tropfen wandern natürlich ins Aus­land, wo die Kriegsgewinnler dank der Valuta selbst solch« Preise noch billig finden.

Chinas chemische Industrie.

ml. In der nordchinesischen Provinz Kwantung sind durch japanische Initiative mehrere Fabriken zur Herstellung von Schwefelsäure, Aetzsoda, Kreosot, Stearin, Glyzerin und Seife errichtet worden. Die Rohstoffe für diese Fabrikate stammen aus der benachbarten Mandschurei, doch können, wie neue Untersuchungen ergeben haben, die Rohmaterialien auch in anderen Teilen Chinas angetroffen werden, wodurch nach der Chem. Techn. Wochenschrift" die Möglichkeit gegeben ist, im ganzen Lande die chemische Industrie weiter zu entwickeln. Auch Öle verschiedener Art zur Bereitung von Salben und Seisen sind überall zu finden. Nirgends fehlt die Schafwoll« für die Herstellung von Lanolin, Baumwolle zur Verfertigung von Verbandsstoffen und Seegras zur Erzeugung von Jod. Daher sind bereits zahlreiche Versuche zur Heranziehung von Kapitalien, sowie von einheimischen und fremden Fachleuten, Ärzten und Apothekern eingeleitet worden.

Me pMW MssWchc M LaMg.

Die zweite Nednergarnttur.

Abg. Strobel (B.B.): Die Betonung dessen, was uns einigt^ wäre das Gegebene in dieser schweren Zeit. Die Rede BazilleS war ein ästhetischer Genuß, die Rede Haußmanns das Gegenteil. Der Flegel" wird ihm nie vergessen werden. (Präs. Keil weist den Ausdruck zurück.) In Wirklichkeit herrscht im demokratischen Staat nicht die Parteimehrheit, sondern die Straße. Zum mindesten sollt» neben dem Parlament noch eine Berusskammer bestehen, damit dir Wünsche der Straße etwas korrigiert werden. Anstatt tüchtig« Männer mit festen Händen und starken Herzen und unbeugsamem Mut haben wir heute Dilettanten an der Spitze. Der Redner de- fürchtet, daß die Interessen Württembergs nicht in genügender Weise gewahrt werden. Bei der Einteilung des Reiches in Postbeztrke berücksichtige man nicht die Landesgrenze, sondern trenne Teile vom Ganzen. (Zuruf des Abg. Graf (Z.): Sie sind doch für Verein­heitlichung des Verkehrswesens gewesen I) Auf dem Steuergebiet werden wir über kurz oder lang nichts mehr zu sagen haben. Die Bcaniten haben während des Kriegs und der Revolution ihre Pflicht in hervorragender Weise erfüllt. Der Unternehmungsgeist wird durch die Betriebsräte gelähmt, das Betriebskapital hinweggesteuert. Auch die beste Industrie muß so einer schweren Zukunft entgegengehen. Unseren Arbeitern gebührt uneingeschränktes Lob, soweit sie sich in die Ordnung fügen. Der Achtstundentag bedeutet für die Landwirt­schaft Mangel an Arbeitsgelegenheit und Mangel an Lebensmitteln. Die Regierung vertritt einseitig den Konsumentcnstandpunkt. Dir Produftionsförderung muß das Wichtigste sein. Mit der Zwangs­wirtschaft und Sozialisierung kann die Produftion nicht gefördert werden. (Zwischenspruch und Zurufe links.) Für die Zukunst kann bloß eines gelten: Förderung der landwirtschaftlichen Pro­duktion und Aufhebung der Zwangswirtschaft oder Beibehaltung mit Verschärfung. Bei der Beibehaltung darf man bei der Land­wirtschaft nicht Halt machen. Alles unter Zwangswirtschaft zu stellen, davor müsse er warnen. Wenn wir uns dem Weltmarktpreis nicht nähern, werden wir Ausfuhrland. Dann wird eine schlimme Zeit kommen. Man kann, wenn man die Zwangswirtschaft nicht abschaffen will, so Helsen, daß man bestimmt, der Besitzer soll eine« gewissen Teil seiner Erzeugung abliefern und darf den überschüssigen Teil behalten. Die Festhaltung unser« armen Geangene» ist auch eine Errungenschaft der Revolution. Wir haben keinen Grund, von Wilhelm II. abzurücken, er ist von uns abgerückt. Die Schuld am Kriege liegt beim Feinde. Bon einer berechtigten Kritik an der Re- gierung lassen wir uns nicht abbringen.

Unterstaatssekretär Hitzker: Von einer Aufteilung Württem« bergs kann keine Rede sein. Die seitherige einheitliche Postverwal« tung ist gesichert.