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Amtliche Dekanmmachungen.

Bekanntmachung.

Die von der Amtsvorsammlunst am 26. Dezember 1019 er­lassene und von der Kreisrcgierung Reutlingen mit Erlaß vom 9. Dezember 1919 Nr. 8862 für vollziehbar erklärte B e- zirkssatzunq wird hiermit allgemein bekannt gemacht:

1. Die Mitglieder der 'Amtsversammlung, der Arl-'i:: ? und Kommissionen derselben, sowie des Bezirksrats er­halten für die durch ihre Anwesenheit bei den Sitzungen veranlaßte Zeilversäumnis Taggelder, und zwar in Höbe von 16 soweit sie am Versammlungsort wohnen und

> .8 für auswärtige Mitgliedtr.

2. ie der Taggeldberechnung zugrunde zu legende Zeit- Versäumnis wird noch den Bestimmungen des H 28 Abs. ll - 1 der B. V. z. GO. berechnet.

3. Für die zu den Sitzungen notwendigen Reisen, der nicht am Versammlungsort wohnenden Mitglieder erhalten dieselben eine Reiielostenentschädigung wie bisher von 26 .Z für jeden zurückgelegten Kilometer auch dann ver­gütet, wenn zur Reise Post oder Bahn benützt werden konnte. Bruchteile eines Kilometers dürfen bei Hin- und Rückreise als vollen Kilometer berechnet werden.

1. Die Uebernachtungsgebiihr wurde wie bisher auf 3 .1 belassen.

3. Zum Bezug dieser Taggelder, Reisekosten und Ueber- nachtungsgebühren sind, soweit sie einer Amtsversamm­lung anwobnen, auch die nicht stimmberechtigten Mit­glieder der Amtsversammlung, sowie diejenigen ordent­lichen Mitglieder des Bezirksrat befugt, welche nicht aus der Mitte der Amtsveriammlung gewählt worden sind.

Talw. den 13. Dezember 1919. Oberamt: Gös.

Bezirksbau st off stelle betreffend.

Die beteiligten Kreise werden hiemit auf die im Staats- anzeiger vom 22. Oktober 1919 veröffentlichte Verordnung bezw. Verfügung des Arbeitsministeriums, betreffend die Bewirt­schaftung der Baustoffe und die Bautenprüfunq, hingewiesen.

Nach diesen Bestimmungen ist insbesondere folgendes zu beachten:

Zu beschlagnahmen bezw. zu bewirtschaften sind:

1. alle Arten von Zement fauch ausländischer);

2. alle Arten von Gips (ausgenommen ungebrannter Düngegips) 7

3. alle Arten von Kalk (ausgenommen kohlensaurer Düng'>kalk):

1. Ziegelwaren aller Art (Dachziegel, Backsteine, Drai- naqerökren usw.):

5. alle Arten von gebrannten und anderen künst­lichen Mauersteinen (Kalksandsteinen,' Zementsteinen, ' Schwemmsteinen, Schlackensteinen uswZ.

Sämtliche bewirtschafteten Baustoffe dürfen nur noch ab­gegeben werden:

1. von den Erzeugerwerken oder deren Verkaufsstellen gegen Freigabescheine der Landesbantenprüfstclle und Zuweilungsscheine der Bezirksdaustosfstelle:

2. von den Baumaterialienhändlern gegen Kleinbedarss- scheine der Bezirksbaustofsstelle.

Für die Anforderung der Baustoff« und für die Anträge auf.Dri'nglichkeitserllärung sind die vorgeschriebenen, von der Bezirksbaustofsstelle beziehbaren Formulare zu verwenden.

Bei baupolizeilich genehmigungspflichtigen Bauten unter 26 666 -st BausuMme ist zuerst ein Antrag auf Dringlichkeits­erklärung unter Verwendung des vorgcscbriebenen Meldebogens bei der Bezirksbaustoffstellc einzureicken. Diesem Antrag müssen Baupläne und Massenbereckmungen beigefügt sein. Die Gcst'che »m Zuweisung von Baustoffen selbst sind jeweils spä­testens bis zum 16. und 25. jeden Monats bei der Bezirks­baustofsstelle einzureichen.

Für Bauten mit über 26 666 -A Bausumme sind die An­träge auf Drinalichkeitsertliirung unter Beifügung von Bau plänen und Maffenb-reclmnngen an die Landesbautenprüsstelle in Stuttgart unter Verwendung des vorgeschriebenen Frage­bogens einzureichen. Nach erfolgter Dringlichkeitserklürung find die Baustoffe auch für Bauten über 26 666 Bauiumme bei der Bezirksbaustoffstelle anzuforoern, und zwar in dop­pelter Fertigung.

Für die Prüfung der Anträge auf Dringlichkeit und für die Zuweisung von Baustoffen werden entsprechende Gebühren in Än'atz gebracht

Die Bezirksbaustoffstelle cst an die OberamMhaumeisterstelle (Fernsprecher Nr. 166 > anAeschloffen.

Calw, den 18. Dezember 1919. Oberamt: s.

Oberamtliche Bekanntmachung.

Vetr. Bekämpfung der Wohnungsnot.

Nach 8 16 Satz 1 der Verfügung des Ministeriums de« In­nern über Bekämpfung der Wohnungsnot haben die Gemeinde­räte in Ausführung dieser Verfügung zu bestimmen, wer als Gemeindebehörde" im Sinn« der erwähnten Verfügung an­zusehen ist

Die Gemeinderäte werden nunmehr ersucht, soweit noch nicht geschehen, baldmöglichst einen diese. Frage regelnden Beschluß zu lassen und denselben mitleist Protokollauszug hie- her mitzuteilen.

Calw, den 13. Dezember 1919. Obrramt: Gös.

Oberamt Tal w.

Betr: Mitglieder des Wasserschiedsgerichts.

Bei der am 26. v. Mts. tagenden Amtsverinmmlung wurden die Nachgenannten als Mitglieder des Wasscrschiedsgerichts für die Zeit vom 1. Januar 1926 bis 31. Dezember 1925 gewählt:

!. als ordentli ch e Mitglieder:

1. Louis Wagner, Sägwertsbesitzer m Ernstmühl'

2. Wilhelm Dcker, Mühle- und Badbesitzer' in Liebenzell.

3. Wilhelm Dingler, Oetonom in Calw. -

II. als Stellvertreter:

1. Stadtschultyeiß Mäulen in Liebenzell:

2. Georg Wagner, Kommerzienrat in Calw (Mechan.

Strickwarenfabrik).

3. Eemeinderat Rau in Stammheim.

Die Gewählten haben sich' zur Annahme der Wahl be­reit erklärt.

Calw, den 18. Dezember 1919. Oberamtmann:».

Obrramt Calw.

Betr. BezirksbaustoWelle.

In der Vezirksratssitzung vom 11. d. Mts. ist beschlossen worden, aus den Kreisen der Vauhandwerker ein weiteres Mit­glied für die Vezirksbaustoffstelte zu ernennen. Als solcher wurde gewählt: Herr Eipsermeister Wilhelm Klingel jr. in Calw. Oberamtmann:

Den 12. Dezember 1919. Gös. _

Verfügung des Ernährnngsministeriums über Fischsersorguug.

Die Verfügungen des Ministeriums des Innern über Fisch- veriorguna vom 7. Juli 1917 (Staatsanzeiger Nr. 1881 und der Fleischveisoraunasstelle vom selben Tage in der abgeäuderten Fassung der Verfügungen der Fleiichversorgunasstelle vom 31. Oktober 1917 lStaatsanzeier Nr. 263) und vom 3. Juli 1919 (Staatsanzeiger Nr. 148) werden mit sofortiger Wirkung auf­gehoben.

Stuttgart, den 6. Dezember 1919. _ Graf.

Auf die im Eewerbeblatt Nr. 56 vom 13. Dezember 1919 erschienen Bekanntmachung der Zentralstelle für Gewerbe und Handel betr. Kurse für Maurer und Steinhauer werden die be­teiligten Kreise hingewiesen.

Das Eewerbeblatt kann bei den Ortsvorstehern elnge- sehen werden.

Calw, den 18. Dezember 1919

Oberamt: Gös.

setzten Gebieten begangen wurden, vrantwortlich sind, nichts ändern könne.

Eine englische Stimme über die

Auslieferungsfragen.

Amsterdam, 19. Dez. Die englische WochenschriftNews State- man" schreibt zu der Frage der Auslieferung der deutschen Militär- und Zivilpersonen: Es erscheint sehr zweifelhaft, ob die Ausliefe­rung gegen di« öffentliche Meinung in Deutschland durchzuführen sein wird. Die augenblickliche Lage läßt die Frage entstehen, ob eS nicht besser wäre, von der an sich gerechten Forderung auf Ausliefe­rung abzusehen.

Luxemburgs Anschluß an Frankreich.

Paris, 19. Dez. Weihnachten wird in Paris rin französisch­luxemburgischer Kongreß abgehalten werden, der der französischen Regierung Vorschläge zur Durchführung des wirtschaftlichen An­schluffe» Luxemburgs an Frankreich unterbreiten wird.' Damit wird es Luxemburg über kurz oder lang so gehen wie den Elsaß- Lothringern.

Die französischeLiebenswürdigkeit"

gegenüber den Oeftreichern.

Paris, 19. Dez. Auf dem Wege zum Bahnhof suchte Staats kanzler Renner gestern Minister Tardieu auf, um mit ihm die Frage der Beteiligung österreichischen Arbeiter am Wiederauf­bau der zerstörten Gebiete zu besprechen. Tadieu sprach den Wunsch aus, daß auch österreichische Arbeiter in Frankreich Ver­wendung finden möchten. Man kam überein, daß sowohl in Paris wie in Wien die Frag« einer raschen Lösung zugeführt wird. Vor Abgang des Zuges erschien auf dem Bahnhof der Sekretär der Friedenskonferenz, um im Namen Clemenceaus dem Staatskanzler und den Staatssekretären eine glückliche Reise zu wünlcben. Von den Franzosen Händedrücke und Redensarten, von den Deutschen Lebensmittel. Dafür aber er­klärt der österreichische Kanzler, daß er seine Politik völlig nach Pariser Wünschen orientieren werde.

Dle ungarischen Schadeneesatzforderungen für die Ausräubung durch Numäuien.

Budapest, 18. Dez. DerPester Lloyd" meldet, daß die auf Beschluß des Obersten Rats nach Budapest entsandte Wiedergutmachungskommission aus neun Mitgliedern bestehen werde und zwar würden Amerika, England, Frankreich, Italien, Polen, Serbien, Rumänien und.Griechenland vertreten sein Vor allem werde neben Privatpersonen die ungarische Regie­rung ihre Verluste anmelden. Bisher lägen 4666 Anmeldungen vor. Die Schadenssumme für entgegen dem Waffenstillstand ver­schleppte Werte belaufe sich aus 46 Milliarden Kronen. Die Wiedergutmacbungskommissiün werde auch die aus den besetzten Gebieten Ungarns widerreät'ich requirierten Lebensmittel, die für den Lebensunterhalt Ungarns unentbehrlich seien, zu­rückfordern.

Die Schweiz gefällt sich i» Außenpolitik.

Wim, 19. Dez. Wie das .Journal de Geneve" erfährt, wird der Schweizer BundeSrat in einer Botschaft an die Ententeregierun­gen sich dafür einsetzen, daß die völlige Unabhängigkeit Armeniens in dem Friedensvertrag mit der Türkei sicher gestellt wird. Was geht die Schweiz Armenien an? Geradesogut könnten Deutschland oder Frankreich oder Italien Ansprüche auf die Unabhängigkeit na­tionaler Gebiete der Schweiz stellen.

Die englisch-russischen Verhandlungen.

Kopenhagen, 26. Dez. Einer amtlichen Mitteilung zu­folge sind die englisch-russischen Verhandlungen in Kopenhagen über den Austausch der Kriegsgefangenen ergebnislos abge­brochen worden. Es sollen noch ein oder zwei Sitzungen statt-

finden über die Entsendung von Lebensmitteln an die britischen Kriegsgefangenen in Rußland und über gegenseitige Erleich­terungen im Postverkehr. Gleichzeitig mit dieser Mitteilung veröffentlicht Litwinoff eine .Erklärung, in der er eine Dar­stellung der Verhandlungen gibt und erklärt: Al» der Eng­länder O'Erady das Ergebnis der Verhandlungen seiner Re­gierung vorgelegt hat, hat er von dieser die Weisung erhalten, alle Vorschläge Litwinoffs zurückzuweilen und die von England gemachten Zugeständnisse rückgängig zu machen und z» den ur­sprünglichen Vorschlägen zurückzukehren. Die britisch« Regierung hat es abgelehnt, ein Abkommen, gutzuheisien, das vorläufig abgeschloffen war und das «inen teilweise» Austausch von Ge­fangenen vorsah. Dies habe Litwinoff nur als Zeichen dafür angesehen, daß die britische Regierung plötzlich den Wunsch hegte, die Verhandlungen abzubrechen. Litwinoff schließt seine lange Erklärung damit, daß er die Verantwortung für den Abbruch der Verhandlungen der englischen Reaierung zuschreibt.

Ein türkisch-arabischer Ausstand in Mesopotamien.

Amsterdam, 19. Dez.Telegraaf" meldet aus London: Die englischen Blätter berichten über einen ernsten Aufstand der Araber in Mesopotamien. Die Stadt Bhezez« (?) wurde von arabischen Truppen genommen und. die dörtiaen Regierungs­gebäude vollkommen eingeäichert. Eine größere türkisch- arabische Bewegung rst im Gange Türkische Streitkräffe rücken am Euphrat gegen Bagdad vor. Es besteht die Gefahr, daß ein Zusammenstoß mit britischen Truppen erfolgt. Die Lage ist sehr ernst.

Die gespannten japanisch-chinesischen

Beziehungen.

Paris, 19. Dez. Nach Meldungen aus Tokio soll der Minister­rat den javanischen Botschafter In China ersucht haben, bei der chinesischen Regierung wegen der japanfkindlichen Tätigkeit der Chi­nesen zu protestieren, da sie die freundschaftlichen Beziehungen zwi­schen China und Japan gefährde.

Ei» Alte« a»s de» Mzekönig»«» Srlmd.

London, 26. Dez. (Havas.) Gestern wurden in Dublin auf den Bizekönig von Irland, Lord French, Schüsse abgegeben, die diesen aber nicht trafen. Die Angreifer traten in einer Stärke von 18 bis 20 Mann auf. Um dem Automobil des Marschalls den Weg zu versperren, hatten sie einen Wagen in die Etraßenmitte gestellt. Als dann das Auto an der versperrten Straße ankam, wurde eine wahre Salve auf es abgegeben. Der. Lhauffeuer hat aber sehr geschickt den Wagen in der Skraßen- mitte umfahren und ist davongesahren. Der zweite Wagen, der dem Auto Marschalls folgt«, wurde durch eine Bombe vollständig zerstört. Immerhin blieb der Chauffeur als ein­ziger auf dem Wagen heil. Im dritten Wagen befanden sich Soldaten, die das Feuer der Angreifer erwiderten. Während einiger Zeit knatterten beständig Schüsse, in die sich der Lärm der Explosionen von Bomben mischte. In der gestrigen Unter­haussitzung erklärte der Staatssekretär von Irland in Bezug auf das Attentat, aus einer Hecke hervor seren vier Bomben gewogen worden. Einer der Leute schoß auf die Straße, die Lord French passierte. Er wurde von der Militäreskorde auf der Stelle erschaffen. In seinem Besitz befanden sich zwei Re­volver. Die Leute, die sich hinter der Hecke befanden, konnten flüchten. Man sieht, der Kampf gegen die englische Gewalt­herrschaft wird mit steigender Erbitterung geführt.

Ausland.

Italienische Klagen gegen die Schwei».

Mailand, 19. Dez. Der sozialistische Abgeordnete Mtsiano interpellierte den Außenminister, um zu erreichen, daß dieser sein« Aufmerksamkeit auf die beständigen Verfolgungen und

Ausweisungen italienischer Staatsangehörrger im Auslanoe, haptsächlich in der benachbarten demokratischen und neutralen Schweiz lenke. .

Untergang eines englischen Dampfers.

London, 26. Dez. (Havas.)Lloyd" meldet aus Saigon, daß der britische DampferLienshing" auf der Höhe von Parcels mit Mann und Maus untergegangen ist. Der Dampfer hatte S36 Paffagiere und die Besatzung an Bord. Es konnten sich nur 37 Eingeborene retten.

Amerika entledigt sich des Alkohols.

Berlin, 19. Dez. Da das Oberste Bundcsgericht der Vereinigt,/» Staaten da» Alkoholverbot nicht aufhebt, werden, wie dem..Berliner Tageblatt" aus Haag gedrahtet wird, die ganzen WhisknvorrSte in Höhe von etwa 66 Millionen Gallone,» von Amerika nach Europa gesandt werden.

Se«W»»d,

Endlich eine Verordnung

über Außenhandelskontrolle.

Berlin, 19. Dez. Im Volkswirtschaftsausschuß der National- > Versammlung wurde der Entwurf einer Verordnung über die Außenhandelskontrolle im wesentlichen nach den Beschlüssen des Reichsrats angenommen. Nach der Verordnung wird der Rrichs- wirtschaftsminister ermächtigt, über die Ausfuhr von Waren jeder Art mit der Wirkung zu verfügen, daß sie nur mit Be­willigung des Reichskommissars für Ein und Ausfuhr öder der sonst zuständigen Stellen erfolgen darf. Der Reichskommiffar kann seine Befugnisse auf Außenhandelsstellen übertragen und bestehende Zentralstellen können in Autzenhandelsstellen umge­wandelt werden.

Die Arbeitgeberverbände im besetzten Gebiet gegen das Betriebsrötegesetz.

Mainz, 16. Dez. (Wolff.) In der Hauptversammlung der Arbeitgeberverbände von Mainz und Wiesbaden und Umgegend hielt Dr. Brehm einen Vortrag über die Gesetzgebung seit der Revolution und ihren Einfluß auf Handel und Industrie. Der Vortragende forderte die Unternehmer zum Widerstand gegen die Flut von Verordnungen auf sozialem Gebiet auf und erklärte, nach einem Vortrag im Saargebiet habe ihm ein anwesender französischer Offizier versichert, das Betriebsriitegefetz werde im Saargebietn !cht zur Anwendung gelangen. Der N-stner schloß mit einer Ermunterung zum Kampfe gegen Berlin um das Betriebsrätegesetz und gab der Ueberzeugung Ausdruck, daß die Alliierten ihr« Unterstützung den gewerblichen Kreisen nicht ver­sagen werden.

Der bayrische Partkkularismus auf dem Poste».

München, 19. Dez. Die .Korrespondenz Hossinann" meldet amtlich: Mit Rücksicht auf die Beunruhigung (?), die in der Oeffent- lichkeit durch die Verhandlungen in der preußischen Landesversamm­lung über die Schaffung eines deutsche» Einheitsstaates auSgeläst worden ist, hat die bayerische Regierung sich telegraphisch mit der dringenden Bitte an die ReichSregterung gewandt, sobald wie mög­lich die Regierungen der Länder zu einer Besprechung der Ange­legenheit zusammen zu berufen.

Scheidemann zum Oberbürgermeister

von Lasse! gewählt.

Kassel, 19. Dez In der heutigen Stavtverordnelensitzung wurde der frühere Ministerpräsident Schetdemann mit 48 von 86 ab­gegebenen Stimmen zum Oberbürgermeister von Kauet gewählt. Nach neuesten Nachrichten ist noch nicht bestimmt, ob Scheidemann gegen dis bürgerlichen Stimmen den ObezöüiMrmencervolle» an- uimmt.