^ Caunstatt, 4. Jan. Zum Mord. Im Publikum bürt man, da die Staatsanwaltschaft sehr zurückhaltend ist -und nichts verlauten läßt, vielfach die Meinung auSsprechen, daß die Indizien gegen den Chauffeur Brüder lein in Sachen des Tannstatter Raubmord- doch eigentlich nur sehr geringfügiger Natur seien. Das soll aber durch­aus nicht der Fall sein, vielmehr steht seine Sache recht ver- zweifelt. CS hat sich, wie verlautet, kürzlich ein Handwerker aemeldet, welcher deponierte, er habe dabeigestanden, als ein Maun den Prügel, mit dem Fräulein Mast erschlagen wurde, ! au» der Werkstätte des Cannstatter Schmieds a/l isich genommen. Der Handwerker bezeichnet Brüder- i lein bei der Gegenüberstellung als diesen Mann. Außer ! dieser furchtbaren Anklage hat sich Brüderlein übrigens auch noch in ein Lügengewebe bei seinen Aussagen bezögt, seines Alibi rc. verwickelt und außerdem soll feststehen, daß er wenige Tage nach dem Morde mit seinem Dienstherrn mit Automobil nach Paris und zwar über Zweibrücken, wo vrüderleinS Frau wohnt, fahren sollte. Am Tage vor dem Mord hat nun Brüderlein von seiner Frau, die in Not und Elend lebt, einen Brief erhalten, in welchem sie ihn bittet, er möge ihr doch unter allen Umständen Geld mit- bringen.

Metzingen, 3. Jan. Die Strtckwarenfabrik vo« I. L. Geiger hier ist um die Summe von 98000 Mk. an de» frühere» Ztegeleibefitzer Friedr. Künkele in Nürtingen

übergegangen.

Reutlingen» 3. Jan. Erfroren. Arbeiter fanden gestern den in der Armenanstalt untergebrachten früheren Arbeiter Michael Zenner im Straßengraben erfroren auf. Jenner hatte am Neujahrstage die Erlaubnis erhalten, feine Bekannten zu besuchen und ist nicht mehr zurückgekehrt.

Tübingen, 3. Jan. Die Steinlachtalgemeinden Orschingen, Talhetm, Mösfingen, Ofterdingen, Nehren und Dußlingen leiden insbesondere nach so trockenen Jahrgängen wie Heuer an starkem Wassermangel. Die Gemeinde Nehren hat neuerdings Schritte getan, um eine hinreichende Wasserversorgung zu erhallen, doch stehen diesen Bestreb­ungen namhafte Schwierigkeiten und Kosten entgegen. Neuerdings wird nunmehr ernstlich die Frage erörtert, ob -ie genannten Steinlachtalgemeinden sich nicht zu einer ein­heitlichen Steinl ach Wasserversorgung S gruppe, ähn sich der Alb-, Heuberg- und Filder Wasserversorgung, zu­sammenschließen könnten. Eine genügende Anzahl von Quellen bei Oeschingen und Talheim vom Roßberg, Bolberg und Fürstenstein herab wären vorhanden. Eine Versamm­lung von Vertretern sämtlicher beteiligten Gemeinden soll demnächst etnberufen und unter Zuziehung der staatlichen Vertreter der Frage näher getreten werden.

LotzbnrH, 1. Ja». In Ehrenbogen ereignete sich ttn schwerer Unglücksfall. Der Sohn der Witwe Venz, welcher deren einziger Sohn ist, machte mit einem geladenen Gewehr in der Nenjahrsnacht Griffe wie beim Militär. LlS er «nn das Gewehrbei Fuß" hatte, entlud sich dasselbe und riß ihm beinahe die Hälfte der Hirnschale heraus, so daß der Verunglückte kaum mit dem Leben davon kommen wird.

Valittge», 3. Jan. Bei der Bürgeraus- schußwahl war die Beteiligung eine sehr flaue. Es stimmten am ersten Wahltag (Freitag) 39, gestern 23 Wähler ab. Ter Vorschlag des Volksvereins (die Deutsche Partei hat sich als solche nicht beteiligt) ist nahezu ein­stimmig durchgedrungen. Gewählt wurden: Wil­helm Mebold, Weißgerber, Karl Schüler, Oekonom, Karl Speidel, Schuhmacher, Friedrich Wagner, Bäcker, Georg Ehinger, Messerschmied, Karl Martz jr., Kaufmann, Karl Hartmann Wagner jr., Kaufmann, Wilhelm Benzing, Strumpffabrikant.

OTßailfinge«, 3. Jan. Die BürgerauSschuß- ««hl am S«mStag ging unter starker Wahlbeteiligung vor sich. Bon de« über 600 Wahlberechtigten traten ca. 400 an die Arne. Gewählt find 4 Bürgerliche und 1 Sozialdemokrat und zwar: Michael Conzelman«. Tambour, JohS. Conzel- «an» b d. Rose. BallhaS Bitzer tu Kiemen, JohS. Schöller, all Ochfenwlrt, Konrad Schatrer, Trtkotweber.

Winterlingen, 1. Jan. Beim Neujahranschießen zerschmetterte sich hier ei» 20 Jahre alter Bursch« durch »inen Schuß die linke Hand. Der Verunglückte mußte in die Klinik nach Tübingen verbracht werde».

Ltratzberg, 4. Jan.' Tin unfrei«. Aufenthalt ist gestern Abend dem 10 Uhr-Zug passiert, der von hier «etter nach Sigmaringen fahren sollte. Längst hatte der Zugführer:Alles fertig! Absahren!" gerufen der Zug bewegt sich nicht vom Fleck. Was war schuld daran? Der Lokomotivführer erklärte, die Lokomotive habe kein Wasser mehr. Und so mußte nun, da Straßberg keine Wafferstation jst. aus dem Ort Wasser herbeigeschleppt wer­de«, so daß der Zug endlich, mit 1 '/«ständiger Verspätung, Gigmaringen zu dampfen konnte.

M Weingarten, 8. Ja». Bei der Stadtschult- heißrnmahl haben von SS3 Wahlberechtigten S06---92V» abgestimmt. Rechtsanwalt Reich-RavenSburg erhielt M, Amtmann Doll-Horb l40 Stimmen. Reich gilt somit als gewählt.

Viberach, 8. Ja». Der berühmte Tiermaler Professor Anton Brät ist heute hier in seiner Heimat nach kurzer Krankheit im 69. Lebensjahre gestorben.

X Mtzerach, 3.Jan. In Dietenwange» steht seit Heute früh da» Oekonomieanwesen des Bauern Daiber in Flammen.

Ul«, 3. Jan. Die Kälte. Falls die fett 2 Tage» Mrschende Kälte noch einige Tage anhäit, wird der äußerst Mene Fall eintreten, daß die Donau -«gefriert. Wäh- ^ud de» gestrigen Tages hat sich zwischen den beiden Donau­brücken eine starr« Masse von Treibeis festgesetzt, die n«r in wenigen schmalen Kanälen den Durchfluß des Wassers ge­stattet. Wenn sich Liese über Nacht schließe«, ist die Eis «cke von einem Ufer zum andern vollständig.

V»tze»fee, 4 Jan Ein goldener Regen Mt sich lt. Ichw- M." in diese» Tagen über die sechs katholischen Bezirke Bremgarieu, Mmsi, Baden, Zurzach, Laasenburg u»d M.einfeldeu ergossen. Es wurde« ihnen aus dem aargauischen Klosterve. mögen 75000 Fr. -»folge den bei Aufhebung der Klöster im Jahr 1841 ge­troffenen Bestimmungen zugewiesen. Zu diesen Klöster« ge­hörte auch die im Jahr 1297 durch Heinrich von Rapper»- wyl gegründete Zisterzienserabtei Wett! «gen- Dss Wet- tmger Klostervermögen konnte erst nach dem Tod der letzten «kmnger Kbnventualen zur Verteilung gelangen. Nachdem

im Frühjahr 1904 der letzte Wettinger Ordensbruder in der Mehierau aus dem Leben geschieden ist, kann der Kanton über das gesamte Klostervermögen verfügen.

Trier, 4. Jan. Durch Umkippen einer Gießpfanne auf einem Gußwerk wurden 2 Arbeiter getötet.

Leipzig, 3. Jan. Infolge Bruchs zweier Gerüft- sterckhölzer an einem Neubau der sächsischen Staatsbahn stürzten 4 Schlosser aus einer Höhe von 8 Meter herab und trugen schwere Verletzungen davon.

BreSlau, 3. Jan. Ein Opfer. Der seit 5 Tagen von hier verschwundene Landgerichtsdirektor Hasse hat sich nach Berlin gewendet, auf einen dortigen Wucherer und Er preffer geschossen und sich dann selbst der Polizeibehörde gestellt. Haffe leidet an hochgradiger nervöser Depression infolge Schuldenlast. Der Erpresser ist ein ISjähr. stellen­loser Kaufmannsgehilfe namens Lindner, zu dem Haffe in sträfliche Beziehungen getreten sein soll.

8 Hamburg, 4. Jan. Turch Kohlenoxydgas wurden ein Aübeiterpaar und dessen beide Kinder be­wußtlos. Ein Kind starb.

ß Hamburg, 4. Jan. Auf dem Dampfer Marpesia", der Newyork am 9. Dez. nach Cette verließ, fand eine Explosion der Naphta-Ladung statt. 11 Mann der Besatzung wurden getötet; der Rest auf Bermuda gelandet.

O Schoppinitz, 4. Jan. In Borken sind zwei russische Grenzposten erfroren.

x Karuowitz, 4. Jan. 3 Vermummte drangen in das Schlafzimmer des Ehepaares Koplowitz ein und bedrohten dasselbe. In der Todesangst gab Koplowitz die Schlüssel zum Geldschrank heraus. Tie Räuber entnahmen demselben 17,000 Mark.

Triest, 3. Jan. Bora. Gestern herrschte hier bei etwa 19 Grad Celsius Kälte ein ungewöhnlich heftiger Borasturm. Der Verkehr auf der See mußte vollständig eingestellt wer­den. Mehrere Personen find im Sturme schwer verletzt worden.

st Bukarest, 3. Ja». Der König betraute den Partei- chef der Konservativen, Georg Kantakuzone, mit der Bildung des Kabinetts.

8 Bern» 3. Jan. AuSLiebeSnot. In Bieberstein bei Aarau tötete gestern der aus Stuttgart gebürtige Kon­ditor Dürr seine Geliebte. Der Mörder erschoß sich daraus selbst. Motiv ist die Verweigerung der Erlaubnis zur Heirat.

tz, Petersburg» 3. Jan. In einer Sitzung des MintsterkomiteeS wurde über den ersten Punkt deS ReformmantfesteS beraten. Die Weiterberatung wurde aus S. Januar vertagt.

Bom Seruer-Hause tu Weinsberg.

Das vielgenannte Kerne» Haus in WeinSberg soll ver- kauft werden. DieNeckar-Zeitung" berichtet darüber nach Erkundigungen, die sie an Ort und Stelle eingezogen hat: Der alte Hofrat Theobald Kerner steht nach Aussage der Aerzte wohl vor demselben unabänderlichen, furchtbaren Schicksal wie sein Vater Justin uS: er geht allmählich völliger Erblindung entgegen. Bon Tag zu Tag nehmen die Sehkräfte de» jetzt bald 88jährigen Greises ab, glücklicherweise nicht so sein Gedächtnis, da» noch er­staunlich treu und frisch erscheint. Eine Operation der Augen ist erst später möglich und da sagt sich der alte Herr, auch im Hinblick aus sein sonstiges körperliches Befinden, wie in Rücksicht auf die gefährdete Gesundheit seiner Frau, er müsse doch über kurz oder lang dar ih« so teure Hau» verlassen und sich da mederlassen, wo ihm erste rasche und beste Hilfe geboten werden könne. Angebote der verschieden­sten Art, auch von Aerzten, die eventuell ein Sanatorium im Kerner-Hause einrichten wollen, find bei Hofrat Kerner eingelaufen. Am liebsten wäre e» ih«, wenn ein Kunst­freund oder -Förderer das Kerner-HauS samt dem historisch- berühmten Garten (rund 2 Morgen) mit allen vorhandenen Kunst schätze» erwerben würde, da dann Garantie ge­geben wäre, da» Kerner-HanS als Museynz weiter bestehen zu lassen; nicht Pietätlosigkeit, sondern nur die Pflicht der Selbsterhaltung dränge ihn zur Abgabe des Anwesens. Mit dem Staat haben sich vor etwa einem Jahrzehnt (noch vor Abgabe des literarischen Nachlasses ans Schtller- museum rc.) die eingeleiteten Verhandlungen zerschlagen, und die Stadt Weinsberg, die in den jüngsten Jahren für Wohlfahrtseinrichtungen verschiedenster Art und größeren Stils enorme Ausgaben zu leisten hatte, kann bei ihrer gegenwärtigen finanzielle« Läge als erster Käufer nicht wohl in Betracht kommen, zumal eine pietätvolle Unterhaltung mit bedeutendem jährliche« Aufwand verbunden sein würde.

«erichtSWE

Leipzig, 2. Jan. Japol -ei»,Geheimmittel"? In BrockhauS'KonversattonSlexikvMbeftndet sich im 7. Band unterGeheimmittel" alsPharmazeutische Spezialitäten" anch das HaarwasserJavol'^ angeführt und ist gesagt, daß derjenige, welcher solche Geheimmittel kaufe, sein Geld verschwende und eine verwerfliche Industrie befördere. Durch diese» Artikel fühlte sich der Verfertiger de«Javol" ge­schädigt und strengte gegen des Verlag »on BrockhauS' Lexikon in Leipzig eine S ch adenerst « tzckl u ge an, mit dem Antrag, den Beklagten zu verurteilen, bei ISOKMk. Straf« für jeden Fall es zu unterlassen, da»Javot" unter Ge- hetmmittel, welche die Gesundheit schädigen, anznführen; ferner bei Strafe, diesen Baud de» Lexikon» mit der betr. Seite nicht mehr in Verkehr zu bringe» und die bisher ver­triebenen Bände zurückzuziehen. Al» Begründung' dieser sich aus § 824 B. G. B. stützenden Klage wurde angeführt, daß Javol" ein kosmetisches Mittel zur HaqrMörderung und Körperpflege und kein Geheimmittel sei, durch diese Bezetch nung erleide der Kläger einen bedeutenden Schübe«, wenn man zum Beispiel nur 15 Mk. Schade« pro Jahr bei jeder der 15000 in Deutschland befindlichen Verkaufsstellen rech»«. Die beklagt« Verlagsbuchhandlung machte de« Schutz he­tz 193 Str.-G.-B. (Wahrung berechtigter Interessen) für sich geltend, indem das Konversationslexikon zur Belehrung des Publikums diene. Der Schreiber irne» Artikels. Dr. B.. welcher Chemiker ist, könne als zuverlässig gelte«. Da» Landgericht Berlin hatte die Klage abgewiesen und auch die vom Kläger A. irr Ostseebad Kolberg beim Kammergericht in Berlin eingelegt« Berufung hatte keinen Erfolg. Die dann beim Reichsgericht eingelegte Revision ist nun auch durch Urteil de» «. Zivilsenats zurückge«i»sen worden.

«oNswirtschaft.

8 Stuttgart, 3. Jan. Eine Reform des Arbeits­nachweise«, wird neuerdings nicht nur von einzelnen Ge­meinden angestrebt, um dem Unwesen der gewerbsmäßigen Arbeit»- und Stellenoermittler ein Eide zu machen. In der Schweiz strebt man sogar danach, durch Gesetz die un­gesunden Verhältnisse zu bessern. So wurde der Bundes­versammlung vorgeschlagen, durch Gesetz den privaten gewerbs- mäßigen Betrieb von Arbeitsnachweisen, Stellenvermittlungen u. s. w. zu verbieten. Vielfach treiben, aber in nicht gerade mustergültiger Weise, eine Anzahl von Privatpersonen gewerbs­mäßig die Stellenvermittlung. Bon diesen hält sich das Publikum möglichst fern, well eS schlechte Erfahrungen mit ihnen ge­macht hat und von der städtischen Arbeit-- und Stellenver­mittlung möchten die Arbeitgeber wohl Gebrauch machen, doch halten sich gerade gute und brauchbare Arbeiter von diesen fern und suchen mehr unter der Hand Stellen, wenn sie ihren Arbeitsplatz wechseln. Um den ganzen Arbeits­nachweis zu zentralisieren und zu reformieren, wird daher der bereits in Frankreich erprobte und überall zur Ein­führung empfehlende Modus vorgeschlagen, daß der Ar­beitsnachweis gegen Entgelt oder Geschenk bei Strafe untersagt wird. Ein Monopol würde damit nrcht geschaffen und alle interessierten Kreise würden sich zu­sammenschließen und voller Interesse an der Neugestaltung da« für sie in Frage kommenden Nachweises durch Nach­fragen und Angebot betragen.

Handel «nd Verkehr.

Tnttlinge», 2. Jan. Dem Schweinemarkt waren 21 Stück Milchschweine und 7 Läufer zugeführt. Erster« gatten 1626 M. pro Paar, letztere blieben unverkauft. Fruchtschranne Riedlingen vom 2. Jan. 1905.

Vor. Rest Zufuhr Verkauf höchster mittl. niederst, auf ad

Ztr. Ztr. Ztr. Korn 63 57'/- 76

Gerste 145 181 154'/-

Haber 27'/» 8'/»

XStuttgart» 3. Januar.

Mk. Mk. Mk. Pfg. 9 8 83 8 66 03 -

S 8 93 - 02 -

- 7 40 -IS

Schlachr-Biehmarkr

Ochsen

Karren

(Bullen)

Kalbeln Kühe, (Schmalviehl

Kälber Schwrm

27

105

154

350

456

27

71

91

330

443

34

68

13

Zugetrieben:

Verkauft:

Unverkauft:

Erlös '/» Kilogr. Schlachtgewicht.

Ochsen: s) vollfleischige) ausgemästete, höchsten Schlacht­werts von 7475 Pfg.

Farcen (Bullen) ») vollfleischige, höchsten Schlachrwertt 5960 Ps., d) mäßig genährte jüngere, gut genährt« ältere 5758 Pfg.

Kalbe! n, Kühe: s) vollsleischtge, auSgem. Kalbeln, höchsten SchlachtwertL 69 -70 Pf., d) ältere auSgemästete Kühe und wenig gut entwickelte Kalbeln und jüngere Kühe 6769 Pfg. mäßig genährte Kalbeln u. Kühe 58 bis 60 Pfg., ä) gering genährte Kalbeln Kühe 3645 Ps.

Kälber: a) fettlste Mastkälber (Vollmilchmast, und bene Saugkälber 8083 Pfg., d) mttlere.Mastkälber und und gute Saugkälber 7780 Pf.

Schweine: a) vollfleischige der feineren Rassen u. Kreuz­ungen bis zu IV« Jahr 64 -66 Pfg., b> fleischige 63 bis 64 .Pf-, e) gering entwickelte, sowie Sauen und Eber 5457 Pfg.

Verlauf des Marktes: Verkauf lebhaft.

vaumwollemarkt.

Bremen, S. Jan. Upland middling loco 36.75 Fest.

Krieg in Ostasten.

Japanische Finanzen.

Das Ende November dem japanischen Parlament rorgelegte Budget bringt eine ganze Anzahl von Zoll­erhöhungen, die nicht »veniger als 181 Warengat­tungen betreffen und von 520 Prozent ausmachen. Da­runter befindet sich auch, ein Einfuhrzoll auf Reis von 15 Prozent, der bei der ärmeren Bevölkerung in Japan schwerlich populär sein kann. Außer diesen Maßnahmen soll die japanische Regierung auch) die Berstaatlichung der Eisenbahnen planen, um deren Erträgnisse evtl, für eine neue Anleihe verpfänden zu können. Man schätzt den gesamten Wert der Bahnen auf über 400 Millionen Jen (a 2 Mk.) und ihren Jahresgeivinn auf 25 Mil lionen Jett. *

Port Arthur gefallen.

Ter letzte Kampf.

Ein Telegramm Stössels an den Kaiser vom 29. Tez. besagt: Gestern vormittag um 10 Uhr sprengten die Ja­paner die Brustwehr der dritten Forts und eröfsneten sodann eine starke Kanonade aus der ganzen Front, die sich besonders gegen das dritte Fort richtete. Gegen 1 Uhr griffen sie von einem Laufgraben aus die Brustwehr an. Zwei Angriffe wurden zu rück ge schlagen, aber die Japaner besetzten das Loch, welches die Explosion ge­rissen hatte; nachmittags besetzten sie die Brusttvehr und drangen bei Einbruch der Dämmerung in großer An­zahl in das Fort ein. 2 Bataillone unserer Truppen, die auf den Wällen kämpften, wurden vernichtet. Eine Abteilung unserer Truppen zog sich in die K a s e m alten zurück, aber die Japaner stellten vor dem Eingang R e volverka nonen auf, so daß es den Verteidigern nn möglich war, hinausznkommcn. Wir machten 3 Gegen­angriffe, die jedoch keinen Erfolg hatten. Unsere Ber Inste, besonders unter den Offizieren, sind bedeutend. Tie Besatzung gelangle durch die Fenster ins Freie. Nach der Einnahme dieses Forts sind die Japaner Herren d os. g an z e n N o r d o st en s. Wir we r d e n u n s n o ch einige Tage halten. Tie Munition ist voll st ä n- dig vrrs ch. össe n. Ich werde Maßnahmen treffen. um in den Li rasten das Blutvergiesten zu verhindern. Tie Garnison leidet an Tkorbut; l 0,0 0 0 Mann sind erkrankt. Tie Generale Fock und Nikitin haben mir heldenhaften Beistand geleistet.

)! New-Jork, 3 Jan. Der deutsche DampferAmin' wurde in Newport News zurückgehatten, weil rr anschemciid zwei für Rußland bestimmte Unterseeboote an IV rd führt«.