der Gemeinden Gammerttngen pp. an den Kommunal­landtag, betreffend die Einführung der Bahnverbindung vom Laucherttal zum Fehlatal direkt nach Gammerttngen dem Kommunallandtag zur Ablehnung vorzuschlagen, weil die fragliche Bahnverbindung nicht wirtschaftlich erscheine.

Hohenz. Volksztg."

Ringinge«, 28. Dez. Erdstoß. Heute morgen 5 Uhr »S Min. wurde hier ein 3 Sekunden andauernder Erdstoß verspürt, der so stark war, daß die Häuser erzitterten.

Rosenfeld, Ende Dez. In dem idyllischen Tal, daS von derBurg" ins Preußische hinüberführt, werden gegenwärtig interessante Vermesiungsarbeiten vorgenommen. Sie dienen der geplanten gemeinsamen Wasserver­sorgung für Rosenfeld und Binsdorf. Gemeinsam wird die Pumpstation sein, für deren Zwecke die Binsdorfer Stadtmühle ansersehen ist. Dagegen hat jede Stadt ihre besondere Quelle. Die BinSdorser müssen dabei an die Rosenfelder vergüten, was die Herleitung der Rosenfelder Quelle zum gemeinsamen Wasserwerk kostet. Andernfalls würde Binsdorf ein eigenes Werk benötigt haben. Das neu zu erstellende Wasserwerk wird das Wasser gleichzeitig di« westliche und die östliche Anhöhe Hinauftreiben. Gegen- «artig sollen genauere Kostenvoranschläge gemacht werden. Ursprünglich war die Vogelmühle für 22 000 Mk. angekauft. Aber die dortigen Quellen erwiesen sich als kalkhaltig, wes­halb der Kauf zurückging.

»s Pfeffingen, 30. Dezbr. Die Viehzählung am 1. Dez. 1904 hatte folgendes Ergebnis: 46 Pferde, 352 Stück Rindvieh, 10 Schafe, 170 Ziegen, 308 Schweine, 23 Gänse, 73 Enten 1172 Hühner und 53 Hausschlachtungen.

k Ul«t, 30. Dezbr. Selbstmordversuch. Gestern brachte sich der Rekrut Fall auf dem Schießplatz bei Lud­wigsfeld durch einen Revolverschuß eine schwere Verletzung bei.

^ Jsny, 30. Dez. In Klaus brannte das Anwesen des Gutsbesitzers Benedikt Albrecht nieder.

M Schnsfenried, 30. Dezbr. Der Torfried. Der Ertrag des hies. Torfried soll derart gesteigert werden, daß a« Brenntorf 16S 000 Kubikmeter anfallen, an Streutorf 26000 Ztr. mit einem Gesamterlös von 90000 M. An Torfstreu sollen 4000 Zentner mehr als bisher gewonnen werden. Im Fall eintretender größerer Nachfrage ist die Ausbeute an Torsstreu noch weiterer Steigerung fähig.

K Blaubeuren, 30. Dez. Der gemeinsame Wahl- -Vorschlag der Deutschen Partei und der Volkspartei für die Bürgerausschußmahl ist glatt durchgegangen. Alle 6 ausgestellten Kandidaten sind auch gewählt.

Chemnitz, 31. Dez. Eine wirkliche Helden­tat! Man Gemißt das Heldentum gewöhnlich danach, wieviel Menschen jemand im Kriege ums Leben gebracht hat. Das ist alber ein sehr zweifelhaftes Heldentum; tausendmal höher stehen Taten, wo Leute ihr Leben opfern, um ein anderes zu retten. Ein solcher Fall wird aus Weißenfels gemeldet. Bei der Rogosch'schen Fär­berei war ein bis jetzt noch unbekanntes junges Mädch!en in die Saale gesprungen. Ter von einer Schießübung zurückkehrende Offizier Simon von der Unteroffizier­schule hatte das gesehen und sprang dem Mädchen, trotz­dem er vor den dort befindlichen Strudeln und der starken Strömung gewarnt wurde, mit den Worten nach:Ich kann nicht anders, es ist meine Pflicht" Als er 50 Meter weit geschwommen war, verließen ihn die Kräfte, und mit dem Ausrufe:Ich kann nicht mehr!" sank er, vom Strudel ergriffen, in die Tiefe. Obwohl er nach 30 Minuten aufs Trockene gebracht wurde, waren alle Wie­derbelebungsversuche vergeblich!. Ter etwa 26jährige Of­fizier war erst seit einem Vierteljahre verheiratet.

ltz Heidelberg, 30. Dez. Das Unterrichtsmini­sterium ordnete wegen des Theaterskandals von Angehöri­gen des Korps Suevia wegen Forderung der Redakteure des ,Heidelb. Tagbl." Disziplinaruntersuchung an.

Berlin, 30. Dez. Eifersucht. Heute versuchte der Arbeiter Albert Jonas, infolge Eifersucht, seine Ehefrau durch Erstechen zu ermorden, nachdem er versucht hatte, sie zum Lysoltrinken zu veranlassen. Trotz schwerer Ver­letzungen gelang es ihr, zu flüchten. JonaS unternahm dar­auf einen Selbstmord.

Berlin» 29. Dez. Zwei Frauen. In einem Hause der Füsilierstraße wohnte das Artisten - Ehepaar Boldt, in Gemeinschaft einer Frau Schwalbe. Zwischen dieser bereits zweimal geschiedenen Frau und der Frau des Artisten Boldt hatte sich ein Verhältnis herausgebildet, das sich kaum an­deuten läßt, dem der Artist aber hilflos gegenüberstand. Dienstag abend fand nun in der Wohnung des Gastwirts F. Schwarsöw eine Familienfeier statt. Die Wirtin feierte ihren Geburtstag und Boldt und seine Frau waren geladen. Auch die Schwalbe hatte sich einaefunden. Da geschah es, daß Boldt in einem Anfall von Zärtlichkeit seine Frau auf den Schoß nahm, worauf die Schwalbe in die größte Auf­regung geriet. Sie veranlaßte die Boldt, ihr auf den Haus­flur zu folgen. Und dort mißhandelte die Schwalbe die Boldt in erheblicher Weise. Als Boldt nun der Schwalbe über ihr brutales Vorgehen Borwürfe darüber machen wollte, wurde «r von seiner eigenen Frau und der Schwalbe überfallen und blutig geschlagen. In dieser Bedrängnis machte der unglückliche Mann von seinem Revolver Gebrauch. Er gab auf die Schwalbe einen Schuß ab, der sie in die

Tie Zeit verrinnt,' in Gretchens Innern ist es endlich still geworden nach all dem vergeblichen Harren mrd Bangen, sehr still. Sie hat ihn nicht wiedergesehen seit jenen schönen Sommertagen und fragt auch nicht nach ihm. Vielleicht ist er in eine andere Garnison versetzt,

vielleicht hat er sich mit der reichen Kaufinannstochter verlobt, in deren Gesellschaft sie ihn damals oft bei den Nachmittags-Konzerten im Kurgarten gesehen. Ihr gilt es alles gleich. Sie weiß, nur eins er kommt nicht mehr.

Ein tiefer Schmerzenszug zuckt um den jungen Mund; sie nimmt die Arbeit wieder auf. Wie öde ist do ch das Leben und wie lang. So wie an ihrer Spitze eintönig sich das Muster wiederholt, so werden auch die Jahre sich! aneinander reihen, zwecklos, freudlos, trostlos, eins dem andern gleich.

Harr' aus, du junges Kind, verzweifle nicht; der erste Schnee ist zwar gefallen, doch Gott schickt auch für dein Herz wieder Sonnenschein, und schmilzt das Weh und neue Freuden sprießen.

Brust traf. Die Verwundete wurde nach dem Krankenhause, der Artist nach dem Polizeipräsidium gebracht. Frau Boldt hat sich aus der Wohnung entfernt und ist bis zum Augen­blick nicht dahin zurückgekehrt.

Berlin, 31. Dez. Nahezu 4'/« Millionen Per­sonen hat die Große Berliner Straßenbahn mit den ihr vereinigten Gesellschaften an den Weihnachtstagen befördert, wenn man auch den heiligen Abend und den sog. dritten Feiertag in Betracht zieht.

R Dresden, 30. Dezbr. Die Untersuchung der Augustusbrücke hat ergeben, daß ein Teil der Gang­bahn, welche aus den geborsteten Kragsteinen ruht, vermut­lich noch in dieser Nacht abstürzen wird.

Teplitz, 29. Dez. Die Flammentänzerin. Wäh­rend der Vorstellung stürzte in einem hiesigen Variete die Flammentänzerin Miß Cair aus beträchtlicher Höhe ab und verletzte sich schwer.

Breslau, 29. Dezbr.Sittlichkeitsapostel." Der Kirchenvorstand sowie die Gemeindevertretung der katholischen Matthias-Kirchengemeinde erhob Protest gegen die nackte Fechter st «tue auf dem neuen Universitätsbrunnen und forderte den Magistrat zur Entfernung derselben aus.

HH Breme», 30. Dez. Der Norddeutsche Lloyd hat beschlossen, feinen australischen Dienst durch Er­richtung einer Frachtdampfer-Linie, deren Dampfer in vier­wöchentlichen Abständen expediert werden sollen, zu erweitern. In Verbindung mit der Reichspostdampfer-Linie wird da­durch die Verbindung des Norddeutschen Lloyd zwischen deutschen und australischen Häfen zu einer 15tägigen aus­gestaltet werden.

Przemyls, 30. Dezbr. Erschossen hat ein Schüler den Professor Hibowickt, von dem er sich verfolgt wähnte. Der Schüler verletzte sich dann selbst durch einen zweiten Schutz schwer.

Rom, 31. Dez. Streikende Schüler. Die römischen Gymnasisten hielten eine Versammlung, in der sie den Unter­richtsminister zu einer schleunigen Reform des Examen- reglementS aufforderten, widrigenfalls sie mit Streik drohen. Sie bereiten ferner ein großes Meeting vor, um die öffentliche Meinung für ihre Forderungen, d. h. Fau­lenzen, zu interessieren.

« Trient, 30. Dezbr. In südtiroler Grenzge­bieten wurde heute ein Erdbeben verspürt. Am stärksten machte es sich in Ario bemerkbar, wo auch Getöse vernommen wurden.

M Petersburg, 30. Dez. Ein Erlaß des Kaisers besagt, daß deutsche Schiffe, die zu gewöhnlichen Zeiten einen russischen Hafen anlaufen, von der Beibringung der Sani­tätspatente befreit werden.

San Franzisko, 31. Dez. Von Bären belagert. Der Kapitän des aus Ostsibirien eingetroffenen Dampfers Harold Dollar" berichtet, daß Hunderte halbverhungerter Bären in die Ortschaften und Dörfer an der Ostküste von Kamschatka eindringen und die Eingeborenen dauernd in Belagerungszustand halten. An einem Tage wurden 150 Bären geschossen. Eine wahre Schreckensherrschaft üben die Tiere in PetropawlowSk, wo die Schulen geschlossen wurden.

New Dort, 30. Dez. D er An a rchist. Unter der An schuldigung der Teilnahme an der Ermordung Mac Kin- leyS in St. Louis ist der Anarchist Saftig festgenommen worden, der schon einmal verhaftet, aber wegen Beweis­mangels wieder freigelassen worden war.

Lotterie-Schwindler.

München, 30. Dez. Heute verübten der Oberkellner und der Zimmerkellner eines hiesigen Hotels einen Lotterie -Schwindel. Sie hatten Lose von der Stuttgarter Luftschiffcrlotterie; der Piccolo des Hotels hatte gleichfalls ein solches. Tie beiden Kell­ner verschafften sich! die Ziehungsliste und ersahen daraus, daß auf das Los des Piccolo der Haupttreffer mit 60000 Mark gefallen war. Ohne den Piccolo davon in Kenntnis zu setzen, bewogen sie ihn, sie zu Teil­nehmern an seinem Lose zu machen, so daß er die Hälfte, die beiden anderen je ein Viertel des Gewinnes erhalten sollten. Tann fragten sie den Piccolo nach seiner Losnummer, und er erfuhr hierauf, daß er den Haupt­treffer gewonnen habe. Ter Oberkellner behob die Ge­winnsumme und verteilte sie in der verabredeten Weise. Da der Piccolo aber hier seine Familie hat, wurde die Sache ball» ruchbar. Sein Vater erstattete Anzeige und der Zimmerkellner wurde fe st genommen, während der Oberkellner mit seinem Gewinnanteil verduftet ist.

Sturm.

cz London, 30. Dez. Ueber das ganze Land ist seit heute ein heftiger Sturm gegangen, der schweren Scha­den an Telegraphen- und Telephondrähten angerichtet hat. Viele Orte längs der Küste sind stark mitgenommen worden.

rr Kiel, 30. Dez. Hier herrscht starker Südweststurm, der sich in der Folge noch steigerte. Die Löscharbeiten im Hasen mußten eingestellt werden.

Hamburg, 30. Dez. Südweststurm mit Hochwasser herrscht hier. Bisher ist der Schaden unwesentlich.

Bonn, 30. Dez. Der Sturm warf hier den Giebel eines Neubaues um. Die einstürzenden Steinmassen fielen auf eine benachbarte Schreinerei, in der 3 Zimmer- eute getötet, 2 andere Ztmmerlente schwer und 2 Schreiner leicht verletzt wurden.

GerichtSfaaL.

lfi Ulm, 30. Dez. Eine b ö s e Suppe hat sich der Grenadier Holzmann von der 9. Kompagnie des Grenadier­regiments Nr. 123 eingebrockt. In der Nacht zum zweiten Weihnachtstage, während er auf Posten zu stehen hatte, stellte er sein Gewehr ins Schilderhaus, stieg in die Kantine der Kienlesbergkaserne ein und entwendete aus einer Kasette 30 Mark. Ein Vizefeldweibel kam zur selben Zeit dort vorbei und da er das Gewehr vorfand, jedoch keinen Posten bemerkte, erstattete er sofort Anzeige. Es wurde daraufhin eine Nachfuchung angeordnet und Holz- iwann gerade in dem Augenblicke entdeckt, als er die Kantine verließ.

Amtliche».

Nachstehende Hufschmiede haben die im November und Dezember abgehaltene Prüfung im Hufbeschlag mit Erfolg bestanden: Joses Alber von Jrrendorf (Tuttlingen), Hugo Graf von Dunningen (Rottweil), Joh. Müller von Deißlingen (Rottweil), Martin Steinhilber von Mössingen.

In Warthausen OA. Biberach, Belsenberg, Bühlhof, Dörrenzimmern, Eberstal, Sindeldorf, Stachenhausen OA. Künzelsau und Kochertürn OA. Neckarsulm sind öffentliche Sprechstellen und in Wallhausen OA. Gerabroun eine Fern­sprechanstalt errichtet worden.

Offener Sprechsaal.

^ Jrslinge«, 25. Dezbr DerKirchenstreit" ist noch nicht zu Ende. Herr Pfarrer Bea schließt jetzt selbst den Männer-Haupteingang, wozu er die Erlaubnis vom Kirchen­rat hat. Der Polizeidiener hat jetzt die Aufsicht niedergelegt. Sonst will sie anscheinend Niemand übernehmen. Pfarrer Bea bemüht sich, angetan mit den kirchlichen Gewändern, Diejenigen an ihre von der neuen Kirchenordnung Beas vorgeschriebenen Plätze bringen, welche hinten in der Kirche, auf demAntichrist" benannten Platz stehen. Die Strafan­drohung veranlaßt Manche andauernd zum Zuhausebleiben. Es wird behauptet, Pfarrer Bea habe nach einer Prozession den Ausdruck getan, als er das Allerheiligste herumtrug, es solle sich die Erde öffnen und diejenigen verschlingen, welche auf demAntichrist-Platz" stehen, und aus dem Allerheilig­sten soll der Blitz fahren und dieselben erschlagen. Das wird nun freilich nicht recht verstanden worden sein; denn daß ein Geistlicher derartige Wünsche äußert, ist ja natürlich ausgeschlossen. Und vielleicht nimmt er diese Veröffentlich­ung zur Veranlassung, ebenfalls öffentlich die Sache klarzu­stellen. Vielleicht sind wir dann in der Lage, ihm auch zu noch anderen Aufklärungen Gelegenheit zu geben.

R Kämpfe. Studien und Skizzen von Rudolf Friede­mann. Kl. Oktav 84 Seiten. Verlag von Strecker und Schröder in Stuttgart. Geheftet Mk. 1. Von Kämpfen des Herzens und der Seele weiß uns der Verfasser zu er­zählen in schlichten, lebenswarmen, ehrlichen Worten. So unmittelbar und unverzagt er ins reale Leben hineinzugreifen watzt, aus seinen Schilderungen klingt im Ton wieder, der in ieder Brust, in der die idealen Lebensworte noch nicht ganz außer Kurs geraten sind, im Mitschwingen klangver­wandter Saiten anregt. In scharf beobachteten fein und wahr gegebenen Bildern nach dem Leben hält es der zeit- und weitläufigen Gedankenlosigkeit, Roheit und Verlogenheit in Fragen der Religion, Sitte und Empfindung den Spiegel vor. Einfache Handlungen, aber in all ihrer Einfachheit von der tragischen Wucht des Menschenlebens durchpulst; ohne jede Aufdringlichkeit, durch die natürliche Kraft des Gedankens und eine ehrliche Kunst der Verkörperung allein einwirkrnd. Für jeden, der gesunden Sinnes zu sehen und zu fühlen vermag, ein lebendiger Quell zu stiller Einkehr, ein LIklls lekel für die andern. Diese Skizzen und Stu­dien sind goldene Früchte, die sich ein Wahrheit- und schön­heitdurstiger Kämpfer vom Baume der Erkenntnis geholt hat.

Wttrttembergische Erfinder.

Berichte des Intern. Patentbureau von Heimann u. Sie. in Oppeln.

Rat i. allen Patentangel, erh. d. gesch. Leser d. Bl. kostenlos.

Backschaufel mit beim Gebrauch selbsttätig wirkender Einstäubevorrtchtung." Josef Klausmann in Hardt, Württ. D. R.-P. Nr. 154989. An der Backschaufel ist ein Be­hälter angebracht, dessen dem Schaufelblatt zugekehrte Seitenwand aus Drahtgeflecht besteht, und dessen die Ein­füllöffnung für den Mehlstaub verschließender Deckel mit einem zur Erzeugung eines Luftzuges durch den Behälter beim Abschließen der Teigwaren von der Schaufel dienenden Längsschlitz versehen ist, wobei der Eintritt der Luft in den Behälter durch ein längs des Schlitzes angebrachtes hoch­stehendes Blech begünstigt wird.

Hofanekdote«.

In den, gegenwärtig in der Wiener Zeit veröffentlichten Momoiren der Baronin du Montet finden sich u. a. folgende Hofanekdoten:

Der 1816 verstorbene König von Württemberg (Fried­rich l. D. Red.) war ungeheuer dick. Frau v. Beroldingen hat mir erzählt, daß er für die Kinder die nämliche Vor­liebe hatte wie Richelieu für die Katzen. Er ließ sie um sich Herumspielen und beteiligte sich an ihren Spielen. Der König chatte eine trächtige Hündin, und einer seiner kleinen Spielkameraden fragte ihn:

Warum ist der Hund so dick?"

Weil er bald Junge kriegt."

Einige Tage später fragte derselbe Junge den König: Wann kriegen Sie Ihre Jungen?"

*

Der Großkammerherr des Kaisers Franz geriet dieser Tage in Zorn, weil bei einer religiösen Zeremonie so wenig Hofleute erschienen waren.

.Alle drängen sich", sagte er zum Kaiser,um Kam­merherrn zu werden, aber ihre Pflichten wollen sie nicht erfüllen."

Ja," sagte der Kaiser mit einem Senfzer,wenn ich nicht müßte, käme ich auch nicht."

ES handelte sich um eine Messe für da- Seelenheil einer Urgroßmutter des Kaisers.

Der Großherzog Karl Friedrich von Sachsen-Wei­mar hatte die Gewohnheit, jeden Satz mit den Worten zu beginnen:Abgesehen von der Achtung, die ich Ihnen schulde." Eines Tages kam er zu seiner Gemahlin, der Schwester des Kaisers Nikolaus, hielt ein Papier in der Hand und sagte:

Abgesehen von der Achtung, die ich Ihnen schulde, habe ich da einen Brief, den ich schon fünfmal gelesen habe, ohne ihn verstehen zu können."

Lesen Sie ihn zum sechStenmal," antwrtete dieo Großherzogin.

Auswärtige Todesfälle.

Gestorben in Starzeln: Karolina Christine Schüler, 75 I.; in Trochtelfingen: Mathias Diebold, Kupferschmied, 82 I.; in Haufen i. T.: Fidel Blender, Ältbürgermeister, 48 I.; in Schwäblishausen: Agatha Senn, 65 I.