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Kgl. Kurtheater.

Direkt.: Jntendanzrat Peter Liebig.

Sonntag den 31. Juli 1S«4

47. Vorstellung.

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Montag den 1. August 1S04

Benefiz für Herrn Regisseur

Grosse.

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Standesbuch-Chronil der StadtWildbad

vom 22. Juli bis 2g. Juli 1904.

Geburten.

19. Juli. Kurz Friedrich, Postunterbeamter hier, 1 Tochter.

19. Juli. Hagenlocher Ernst Michael, Sattler­meister hier, 1 Sohn.

22. Juli. Bausert Johann Wilhelm, Holz­

hauer hier, 1 Tochter.

Eheschließungen.

23. Juli. Beuchel Johann Ernst Woldemar,

Büchsenmacher in Straßburg, mit Rath Anna Klara hier.

Gestorbene.

25. Juli. Gauß Philipp Friedrich, Holzhauer

in Spollenhaus, 40 Jahre alt.

26. Juli. Gregg Andreas, Hausknecht Klein-

enzhof, 68 Jahre alt.

27. Juli. Heselschwerdt Otto Wilhelm, Sohn

des Holzhauers Ludwig Jakob Heselschwerdt in Sprollenhaus, 3 Monate alt.

Nr. 82. Nr. 83. Nr. 84. Nr. 85. Nr. 87.

Uns Stadt und Umgebung.

* Außer den auf unseren Telephonteilnehmer­verzeichnissen enthaltenen Teilnehmern sind noch angeschlossen worden:

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Dr. De Ponte, Sanitätsrat. Wetzel Engen, Kgl. Badhotel. Schmid Carl, zur Uhlandshöhe. Schmid Chr., Coiffeur, K.-K.-Str, Bopp Franz, Restauration Bele-Vue.

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Nr. 86. Boger Christian, Zigarrenfabrik.

Sprollenhaus.

Nr. 1. Schill Schanz, Sägewerk in

Sprollenmühle.

* Am Sonntag konzertiert der Jnstrumental- verein-Pforzheim mit der hiesigen Kurkapelle in den Kgl. Anlagen.

* Königl. Kurtheater. Letzten Mitt­woch fand bei bis aufs letzte Plätzchen ausver­kauftem Hause das Benefiz für Herrn Albert statt. Dasselbe bedeutete einen großen Triumph für den geschätzten Oberregisseur und darstellen­den Künstler. Herr Albert wurde mit Blumen» Kranz- und anderen Spenden geradezu über­schüttet und auch seitens des Königl. Badkom­missärs, Herrn General v. Karaß, Mit einem prächtigen Lorbeerkranz ausgezeichnet. Mit

Genugtuung mag Herr Albert in seinem Jubiläumsjahr den ihm stürmisch Zujubelnden gedankt haben und ist es für ihn gewiß ein er­hebendes Gefühl, die Mühen und Arbeiten um die Kunst so herrlich belohnt zu sehen. Das Stück selbstDie relegierten Studenten", ist sehr hübsch und steht weit über dem Durchschnitt der gewöhnlichen Lustspiele. Verfaßt von R. Benedix, umgearbeitet von dem Benefizianten selbst, ist solches recht Bühnenwirksam. Aller­dings beruht die Komik mehr auf der Situation, als auf den Charaktern. Die gesamte mit­wirkende Künstlerschar trug mit vollsten Kräften zum glücklichsten Gelingen bei. Herr Albert bot wieder eine Glanzleistung der Mimik und erregte dadurch ungeheure Heiterkeit. Auch wurde Herr Marlow durch einen wohlverdienden Lorbeer­kranz und Frl. Blankenfeld und Frl. Oferta durch schöne Blumenbouqets geehrt. 8ek.

* Wir machen an dieser Stelle noch­mals auf die Benefiz-Vorstellung nächsten Mon tag aufmerksam. Herr Grosse spielt darin eine seiner Glanzrollen und wünschen wir dem selben zu dem künstlerischen Erfolg auch einen vollen pekuniären. 8ob

Rundschau.

Stuttgart, 29. Juli. Kriegsgericht der 26. Division. Wegen Fahnenflucht vor der Einstellung hatte sich der Musketier Karl Schwarz vom JnfanterieNegt. Nr. 125 zu verantworten. Der Angeklagte wurde im vorigen Jahre bei der Generalmusterung zum Jnfanterie-Regt. Nr. 125 ausgehoben und sollte am 14. Oktober einrücken. Am 28. September ging Schwarz ohne Erlaubnis in die Schweiz und arbeitete dort in verschiedenen Städten. Stellenlos ge­worden, reiste er nach München und stellte sich dort freiwillig am 11. Juni d. I. auf der Hauptwache. Bei der Verhandlung machte Schwarz geltend, er habe sich nicht dauernd der Militärpflicht entziehen wollen, sondern habe nur zwei Jahre fortbleiben wollen, um sich in seinem Beruf weiter auszubilden. Aus einem Brief, den der Angeklagte an seinen Vater richtete, geht jedoch hervor, daß Schwarz sich um die Erwerburg des schweizerischen Bürger­rechts bemühte. Dem Schultheißen seiner Heimatgemeinde schickte er aus Bern eine Post, karte, aus der geschrieben stand:Meine Ge danken sind nicht eure Gedanken, spricht der Herr, und eure Uniformen sind nicht meine Kleider, das säge ich." Das Kriegsgericht er­kannte neben Versetzung in den Soldatenstand 2. Klaffe auf neun Monate Gefängnis, abzüg­lich drei Wochen Untersuchungshaft.

Stuttgart, 29. Juli. Der Nachtwächter Reichert von Höfingen, defsenIEHefrau ermordet im Bette aufgefunden worden ist, wurde als der Tat dringend verdächtig verhaftet und gestern nachmittag von zwei Landjägern ins hiesige Untersuchungsgefängnis eingeliefert. Reichert ist völlig gebrochen. Staatsanwalt Jelin hatte sich gestern früh an den Tatort begeben.

Stuttgart, 29. Juli. Ein schwerer Un­fall ereignete sich gestern nachmittag um 3 Uhr in der Maschinenfabrik G. Kuhn in Berg. Ein in Ostheim wohnender verheirateter Arbeiter namens Scheuerle wurde von einer Transmission erfaßt, wobei ihm der rechtes Arm so stark zer­quetscht wunde, daßer im Karl-Olga-Krankenhaus amputiert werden mußte.

Ravensburg, 28. Juli. Beim Getreide­holen verunglückte der Landwirt und Schmied Johann Kaltenbach in Nonnenweiler dadurch, daß beim Spannen des mit Garben hochbelade­nen Wagens der sogenannte Wiesbaum in der Höhe schnellte. Kaltenbach stürzte hiedurch rückwärts vom Wagen herab, brach das Rück­grat und liegt hoffnungslos darnieder.

Vom Bodeusee, 28. Juli. Abgestürzl. Am Selun, zu den 7 Kurfürsten gehöhrig, ist beim Blumensuchen der 13 Jahre alte Ernst Wild von Lichtensteig abgestürzt. Zwei Männer fanden den Knaben tot in seinem Blute. Ein spitzer Stein hatte ihm die Hirnschale völlig zertrümmert.

Vom Bodeusee, 26. Juli. Hagelwetter vernichtete in Kreuzlingen bei Konstanz in vielen Lagen ein Drittel der heurigen Weinernte. Im angrenzenden Emmishofen schoß man während des Gewitters mit Hagelkanonen. Man will damit im günstigen Sinne die Niederschläge be­einflußt haben, da hier das Gewitter wenigen Schaden anrichtete.

Tages-Nachrichten.

Karlsruhe. Glücklicher Gewinner. Das bekannte Lotteriegeschäft Götz-Karlsruhe suchte vor ca. 5 Monaten den Gewinner von 10 000 Mark in der 4. Freiburger Lotterie, aber ver­gebens. Letzten Samstag kaufte ein Mann in dem Geschäft ein Loos und gab wie üblich die Adresse an. Diese erinnerte die Verkäuferin an den 10°Tausender, weshalb sie fragte, wo der Mann denn das Gewinnlos hätte. Er war erstaunt und meinte, das Los hätte er zerissen, nachdem ihm ein Nachbar die Lifte nachgesehen und ihm berichtet hätte» das Los habe nicht ge^ wonnen, Der Glückliche forschte nach dem Los. Es gelarm ihm, die Stücke vorzulegeih worauf et den Betrag erhob.