Essen tuen wir bei Hempel Eine Mark das stimmt genau

Doch Sechs« muß ich täglich haben Sonst geht das Leben nicht so flott Ich muß mich doch ein wenig laben In treuer Lieb', behüt dich Gott

* Oben vom Panoramawege ausgesehen, ch In der Ev. Kirche, ß Evangelisch

Ein Kurgast vom Drachenfels.

Verschiedenes.

Radlerinnen im fernen Osten. Das

Zweirad hat manche Umwälzungen verursacht , am überraschendsten aber wirkt die Revo­lution, die es in der traditionellen Abgescklosten- heit der Frauen im fernen Osten verursacht hat. Die Königin von Siam ist eine eifrige Radlerin, und hat ein Gefolge von radelnden

I siamesischen Damen, wenn sie eine Radtours Licht erscheinen lasten. Ein besonders großes «unternimmt. Dadurch hat sie auf ganz nalür-!Kohlenlager nimmt die Umgegend der Ortschaft liche Art die neue Mode auch bei ihren Unter- Jmbituba im Staat Parana ein; die kohlen- tauen eingeführt. Das Radeln hat sich auch führenden Schichten erstrecken sich über 3000

nun in dem benachbarten Birma eingebürgert. In Akyalb kann man eine ganze Schar junger Birmaninnen zu Rade spazieren fahren sehen. Die Birmaninnen sind die intelligentesten und fortschrittlichsten Frauen im Osten. In mancher Hinsicht haben sie sogar mehr Freiheit als ihre europäischen Schwestern, so daß es auch nicht weiter auffallend ist, wenn sie im Radfahren an der Spitze marschieren. Die Frauen im Osten tragen bekanntlich weiße Beinkleider. Das Radeln brauchte also nicht, wie bei uns, erst auf die Mode einzuwirken, der geteilte Rock war vielmehr früher da, als das Radeln.

Die Entdeckung eines bedeutende» Kohlenlagers wird aus Brasilien gemeldet, mit dem Hinweis, daß diese Funde die Indust­rielle Entwicklung des Landes in aussichtsvollem

Hektar. Die den oberen Teilen entnommenen Proben werden als fette Steinkohlen bezeichnet. Soweit den bisherigen Untersuchungen zu ent- nehmen ist, verlaufen diese Kohlenfelder von Nord nach Süd durch den mittleren Teil von Parana und scheinen ihre Fortsetzung in den Kohlenlagern zu finden, von denen die Staaten Rio Grande do Sul und Santa Catharina durchzogen werden.

Das kostbarste Buch, das jemals von einem Privatmann herausgegeben wurde, ist wahrscheinlich der Katalog über die Walters- Sammlung von Gemälden und Keramiken in Baltimore. Es erschienen nur hundert Exem­plare, die den großen Bibliotheken und Museen der Welt übersandt wurden. Die kleine Auflage kostete über 400 000 Mark.

Lin mächtige; Stück Seist

ist das große Gktogonstück (Achteckformat), zwei Stücke im Karton zu SS Pf. Dasselbe eignet sich besonder;

sür die große Wäsche.

Wenn auch die Größen- ^verhältnisse auf neben- M°Xstehender Abbildung .H^iur ideelle sind, so ist damit (Dualität und >H die Ausgiebigkeit ;!f der Sunlight Seif« doch treffend illu­striert. Manschte stets auf das ge­setzlich «geschützte ' s Format und auf die Originalpackung.

Der Majoratsherr.

Roman von L. Jdler-Derelli.

2S) Nachdruck verboten.

Ich habe Ihnen einige Fragen vorzulegen, gnädige Frau," begann der Astestor in geschäft­lichem Tone,und ich muß Sie bitten, mir die­selben der Wahrheit gemäß zu beantworten."

Diese Anrede, an eine Dame gerichtet, wäre im allgemeinen eine Beleidigung," er­widerte Antonie mit schneidendem Hohn,in­dessen vier Männer gegen eine Frau, es ist kein Zweifel, auf welcher Seite da das Recht liegt!"

Ihre Augen hefteten sich funkelnd auf Eber­hard, der zu Boden sah und schwieg.

Sind Ihnen die Statuten der Familie Thurin bekannt?" fragte Kurt von Westen, ohne von ihrem hämischen Ausfall Notiz zu nehmen.

Hinreichend, denn ich bin seit fünf Jahren Frau von Thurin," war die hochfahrende Ent­gegnung.

Dann kennen Sie also auch genau die Bestimmungen über die Erbfolge in Bezug auf den Besitz des Majorats?"

Wieder traf ein rascher Blick Antonie's die unscheinbare Frau am Fenster; die Alte nickte kaum merkbar, aber der Assessor erspäte es; es herrschte also ein Einverständnis zwitchen beiden.

Ich kenne diese Bestimmungen," gab Antonie zur Antwort.

Nur dann vererbt sich das Majorat, wenn die Mutter des Erben aus höherem Bürger­stande ist," fuhr Westen fort.

Nun?" fragte Antonie ungeduldig.

Sind Sie die Tochter des verstorbenen Oberförsters Wendt aus Moosbrück?" fragte der Jurist weiter.

Ich werde den Herren weinen Taufschein vorlegen," entgegnete die Witwe spöttisch.

Der Taufschein genügt in diesem Falle sticht," erwiederte Westen vollkommen ruhig.

Es legi eine Laufchung vor, d.e der Tauf­schein nur bestätigen würde. Sie sind aller­dings offiziell die Tochter des Oberförsters, Sie sind aber nur adoptiert und Adoption berechtigt nicht zum Besitz des Majorats. Feldmann, treten Sie jetzt vor und legen Sie ihr Zeugnis ab!"

Ruhig und klar setzte der Bauer den Sach­verhalt auseinander. Antonie's Herz klopfte stürmisch; abwechselnd wurde sie rot und bloß; bei diesem so bestimmten Zeugnis verlor sie doch die Fassung. Ein warnender Blick der Alten traf sie. Als Feldmann geendet hatte, legte er zum Beweis seiner Rede die goldene Kette auf den Tisch.

Der Assessor betrachtete sie genau und reichte sie dann den anderen Herren.

Das Beweisstück ist zweifellos!" sagte er. Auf der Glodplatte am Schloß steht der Name des rechtmäßigen Besitzers. Können Sie diese Anklage entkräften, Frau von Thurin?"

Ehe Antonie jedoch antworten konnte, trat rasch die alte Frau vor.

Entschuldigen Sie, Herr Assessor, daß ich rede, ehe man mich gefragt hat," rief sieaber der Mann da greift in erster Linie mich an, denn ich soll ja doch wohl den Tausch verübt haben. Es ist lächerlich, die gnädige Frau nach dieser Sache zu fragen. Soll sie etwa wissen, wo sie ihre ersten Lebensstunden zugebracht hat? Wenn jemand den Herrn Assessor darnach fragen würde, er wüßte es ebensowenig. Also lasten Sie doch Frau von Thurin ganz aus dem Spiel und fragen Sie gefälligst mich. Und ich ant­worte dem Bauer Feldmann, daß die ganze Geschichte, die er da hervorgebracht hat, nicht wahr ist! Es ist alles von Anfang bis zu Ende erlogen! Wie will , denn Feldmann be­weisen, daß zuerst ein anderes Kind dagewesen ist, als das, welches Nachher mit meiner Schwester zusammen begraben wurde?"

Ich will es beschwören!" antwortete der Bauet ruhig.

Die Alte lachte kurz auf.

Deswegen ist es doch noch nicht wahr! Schwören können Sie, soviel Sie wollen, aber der Beweis fehlt," triumphierte sie.

Und die Kette? fragte der Assessor.Wie kommt der Zeuge zu der Kette?"

Die Kette wurde vermißt," erwiederte dir Alte, höhnisch grinsend.Es wurde damals viel danach gesucht und keiner konnte sie finden. Jetzt kommt es heraus, daß sie also gestohlen worden ist!"

Feldmann hielt an sich, obgleich es in ihm gährte.

Sie vergessen, Frau Müller, daß ich, als das Schmuckstück verloren ging, gar nicht mehr im Dienst des Oberförsters stand, folglich auch nicht sein Haus betrat," entgegnete er ruhig.

Einerlei," rief die Alte, in Hellen Zorn geratend,die Kette wurde gestohlen, und heute findet sich der Dieb. Und so ein Mensch will noch ehrliche Leute verdächtigen!"

Im Nebenzimmer entstand plötzlich ein wüster Lärm, man hörte die scheltende Stimme des Bedienten; eine fremde Männerstimme ant­wortete heftig, bei deren Klang Frau von Thurin leichenblaß wurde.

Im nächsten Moment ward die Tür aufge- rissen und, gefolgt von dem Diener, der ihn vergebens zurückzuhalten versuchte, stürzte ein Mann herein, eine abgemagerte, elende Gestalt; die Röte der Schwindsucht brannte auf den ein­gesunkenen Wangen.

Die Alte ballte die Faust vor Wut, als sie den Eindringling erblickte.

Bringen Sie den Menschen hinaus, er isi ein Wahnsinniger!" zischte sie.

Der Fremde, ein noch junger Mensch, bk» achtete sie gär nicht. Er stürzte vielmehr einzig auf Frau von Thurin zu und warf sich vor ihr nieder, mit flehender Gebärde die Hände zu ihr emporstreckend.

(Fortsetzung folgt.)

Druck und Verlag der Beruh. Hofmaun'schcn «uchdruckerei in Wildbad gür die RedaktianJserautwortlich. E. Neinhardt daselbst.