bringt sie in leicht gebräunte Butter un d läßt sie langsam schmoren. Dann fügt man zwei Liter Auflösung von Liebigs Fleischextrakt sowie ein Stück Weißbrod hinzu, läßt das Ganze kochen und drückt es, sobald die Zwiebeln gar sind, durch ein Sieb. Nunmehr bringt man das Gericht wieder aus's Feuer, salzt und pfeffert es, läßt es ^ Stunden kochen, gießt es über geröstete Brodsämitten und serviert es mit geriebenem Parmesan- und Schweizerkäse.
Humoristisches.
(Aus den „Fliegenden Blättern".)
Protest. Hausmeister: „Der Hausherr läßt ersuchen, daß Sie erlauben, weil die Liberalen gesiegt haben, daß ich die Fahn' bei
Ihrem Fenster 'naussteck'!" — Mieter: „Ja wie komm' denn Ich dazu, daß der Hausherr seine Gefühle bei meinem Fenster hinaussteckt?!"
Beim Heiratsvermittler. Baron: „.. Wissen Sie, das Blut braucht nicht blau zu sein — (wenn's nur in der Kasse recht blau ausschaut !"
Betrachtung. Fähnrich: „Warum soll der Mensch nicht vom Asien abstammen, wenn man bedenkt, deß unsereins 'mal Zivilist gewesen ist?!"
Unverfroren. Madame (zum Dienstmädchen, das Ausgang gehabt hat): „Diesen Morgen sind Sie erst um fünf Uhr nach Haus gekommen ...!„ — Dienstmädchen (unschuldig): „Sie naben sich doch nicht geängstigt, Madam'?" >
Aus dem Kasernhof. „Was sind SK in Ihren Privatverhältnissen?" — „Ich bin Gymnasiallehrer!" — „Na, ja! Sie sehen aber auch aus wie so ein unregelmäßiges lateinisches Verbum!"
Rätselecke.
Auflösung des Rätsels aus Nr. 65. Mantel — Mandel — Mandeln.
Rätsel.
Geflossen aus des Dichters Feder,
Singt es von Schmerzen und von Lust;
Ein Zeichen mehr: Es braucht's dann jeder Zu jederzeit für seine Brust.
Auflösung folgt in Nummer 71.
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wird nicht im v)ege des ksandroerksbetriebes hergestellt, wie dies auf obigem Bilde links illustriert erscheint, sondern sie ist das Produkt der chemischen Großindustrie, welche ihre i FM « «Fabrikation unter Zugrundelegung der Ergebnisse der neuesten Forschungen und Erfindungen
nach streng wissenschaftlichen Methoden eingerichtet hat. Zur Herstellung der Sunlight Seife kommt ein ganz spezielles, eigenes Verfahren in Anwendung, durch welches der höchste Grad des Verseifungsprozesses
gewährleistet wird, vor Allem werden zu ihrer Fabrikation tierische und pflanzliche Fette und Die nur erster Güte verwendet. Dis
chemische Prüfung derselben liegt in den Händen bedeutender Fachleute. Ebenso wird der Herstellungsprozeß nach streng wissenschaftlichen Grundsätzen überwacht, wie auch das fertige Produkt stets auf seine Vollkommenheit, Keinheit und Güte durch genaueste Analysen geprüft wird. Die Sunlight Seifenfabrik Mannheim bietet jede Garantie dafür, daß ihr Fabrikat frei von jeder Schärfe und frei von allen für die Wäsche schädlichen Bestandteilen und daß es allerorts in stets gleichmäßiger Güte im Handel zu finden ist. Bei richtiger Verwendung ist die Sunlight Seife eine vorzügliche und preiswerte haushaltungsseife, weil sie sehr ausgiebig ist.
„Kommst Du oft zu Herrn Professor Slein?" fragte Sophie wie ganz harmlos.
Westen sah vor sich nieder.
„Ich bin noch nicht bei ihm gewesen," sagte er endlich.
„Aber weshalb denn nicht?" rief Eberhard verwundert. Meine Geschwister würden sich alle sehr freuen. Sie zu begrüßen!"
Kurt antwortete nicht sogleich, über sein Gesicht flog ein trüber Zug.
„Das ist mir zweifelhaft!" erwiederte er, stand aus und verließ das Zimmer.
„Was bedeutet das?" fragte Eberhard seine Braut. „Hat er auf einmal das Jnteresfe für Viktoria verloren, nachdem er sie jahrelang geliebt und einzig ihretwegen sogar seinen Beruf gewechselt hat?"
„Das glaube ich nicht," entgegnete Sophie. „Es wird nur eine Wolke sein, die seinen Himmel trübt und hoffentlich bald vorüberzieht. Kurt denkt sehr bescheiden von sich und zweifelte oft an der Gegenliebe Deiner Schwester; das hat er mir früher wiederholt anvertraut."
„Dazu hat er keinen Grund," antwortete 'Eberhard warm, „und mir soll es eine Ehre sein, wenn er von mir die Hand meiner Schwester verlangt. Den Antrag des Herrn von Kirch- bach empfanden wir beide, Viktoria Und ich, als eine Beleidigung!"
„Herr von Kirchbach ist nun endlich ganz fort," erwiederte Sophie. „Er wagte es zuletzt doch nicht mehr, der allgemeinen Verachtung zu trotzen, mit der man ihm hier begegnete. Aber wir hörten, daß er bis zum letzten Tage viel mit Frau Antonie von Thurin verkehrt und daß die Dame großen Gefallen an ihm gefunden habe."
„Die Vorliebe für diesen widerwärtigen Mann hat sie uns offen genug ausgesprochen," sagte Eberhard. „Es war der erste Grund der Entfremdung zwischen uns. Damals aber ahnten wir noch nicht, daß sie selbst ein so unlauterer Charakter sei. Ich wollte, der kommende Tag wäre schon vorüber!"
Vierzehntes Kapitel.
Am andern Vormittag begaben sich die vier Männer nach Schloß Thurin und verlangten die gnädige Frau zu sprechen. Westen folgte rasch dem voraufgehenden Diener und trat fast zu gleicher Zeit mit demselben ein.
Frau Antonie war nicht allein. Eine alte Frau in Bauerntracht saß ihr gegenüber, welche beim Eintritt der Männer eiligst aufstand und das Zimmer zu verlassen suchte. Aber Feldmann hielt sie mit einem raschen Griff zurück.
„Hoho!" rief er überrascht. „Die Frau Müller aus Moosbrück! Herr Assessor, die Frau muß unbedingt hier bleiben!"
Und mit eiserner Hand hielt er das sich heftig sträubende Weib fest.
Antonie hatte sich erhoben, ihre Auge» sprühten vor Bosheit. Sie wußte, was folgen würde. Die Gegenwart des Bauern sagte ihr genug, aber sie wollte ihre Stellung verteidigen bis aufs äußerste.
„Was verschafft mir die Ehre Ihres Besuchs, meine Herrn?" fragte sie mit höflicher Kälte. „Und was bedeutet das ungezogene Betragen dieses Menschen, den ich nicht kenne?"
„Lassen Sie die Frau los, Feldmann; sie wird hier bleiben!" sagte Westen sehr bestimmt.
„Wenn Sie es wünschen, natürlich," entgegnete Antonie spöttisch, und ein fast unmerklicher Blick streifte die alte Frau, die sich schweigend in eine Fensternische zurückzog.
„Ein leichtes Spiel haben wir hier keineswegs!" flüsterte Herr von Blomen seinem Schwiegersohn zu. „Sie ist auf alles gefaßt und im Verteidigungszustand. DaS lehrt eM Blick auf sie. Wie will Kurt da ein Zuge» ständnis herausbringen?"
(Fortsetzung folgt.)
Druck und Verlag der Beruh. Hofmann'schen Buchdruckern in Wildbad Für die Redaktion verantwortlich. E. Reinhardt daselbst.