Alle Sorten

sind zn haben bei

I Carl Wrlh. Bott.

Is.

Lräul6rkä86

Hermann Kuhn.

bei

ik!> Gmkckag

meines Ackers beim alten Kirchhof verkaufe billigst Georg Rath.

30 Ltr. 30 ..

Versende:

Weißwein z. M. 12. Rotwein z. M. 13.5«

gegen Nachnahme. Faß leihweise und franko zurück zu senden.

Lreimüeck,

Weingut Schloß Kupperwolf

LässUsiw, k>ks,l2.

Jeden Tag frische

8ü83rg.bm-lLs6jbM6r

empfiehlt 6iir. Uutt.

Einen starken, noch gut erhaltenen

Karten

(zweiräderig) hat billig zu verkaufen. Wer? sagt die Expd. ds. Bl.

Rundschau.

Stuttgart, 6. Mai. Der Wiederzusammen­tritt des Landtags ist am Dienstag den 17. oder Mittwoch den 18. d. M. zu erwarten. Die Kommission für die Gemeinde- und Be­zirksordnung gedenkt ihre Arbeiten so rasch fördern zu können, daß bis zum Himmelfahrts­tag den 12. Mai auch die zweite Lesung be­endet ist. Die Dauer der diesmaligen Tagung ist auf 46 Wochen berechnet.

Stuttgart. Seit etwa 10 Jahren besitzt die württ. Eisenbahnverwaltung einen Mm Kranken­transport besonders eingerichteten Wagen, der, ähnlich wie der Salonwagen gebaut, eine größere Abteilung in der Mitte enthält, die mit Ruhe­bett, ausziehbarem Schlafstuhl und Doppeltüren versehen ist, so daß der Kranke auf Bett oder Tragbahre von jeder Seite in den Wagen ge­bracht werden kann. Die rechts und links da­von befindlichen Abteilungen sind mit Sitzplätzen für etwaige Begleitung bequem eingerichtet. Um die Benützung auch weiteren Kreisen zugänglich zu machen, ist die Taxe für die Beförderung im inneren Verkehr der württembergischen Staats­bahnen ab 1. Mai ds. Js. von 12 auf 6 Fahr­karten l. Kl. herabgesetzt worden. Dabei «sind zwei Begleiter frei, weitere Begleiter haben Fahr­karten II. Klasse zu lösen. Die Bestellung kann bei jeder Bahnstation erfolgen.

Hirsau, 4. Mai. In vergangener Nacht suchte ein Dieb in die außerhalb am Wald ge­legene Villa Gemmingen einzudringeu. Durch den Lärm und die schrecklichen Drohungen ließ sich die Bewohnerin beengen, dem frechen Dieb etwas Geld aus dem Fenster zuzuwerfen, mit welchem sich der Räuber flüchtete.

Offingen OA. Riedlingen, 5. Mai. Durch die offene Stalltüre sprang ein Hund einer Katze nach, das Vieh wurde dadurch aufgeschreckt und sprang zur Seite, wobei eine Frau, die eben mit dem Melken beschäftigt war, so unglücklich getreten wurde, daß sie schwer verletzt darnieder­liegt.

Rottenburg, 6. Mai. Aus dem hiesigen Landesgefängnis ist ein Sträfling ausgebrochen und entwichen, der noch 3 Jahre zu verbüßen gehabt hätte. Er hatte mit einem Brottmesier das Gitter durchsägt und sich an seinem Lein­tuch heruntergelassen.

Rottweil, 6. Mai. Die Gemahlin des verstorbenen Geheimrats von Duttenhofer hat M Erinnerung an diesen für die in der Pulver­fabrik Rottweil oder den ihr unterstellten Be­trieben beschäftigten Arbeiter eine Stiftung von 20 000 Mk. gemacht, deren Zinsen würdigen und bedürftigen Arbeitern oder deren Hinter­bliebenen zu Gute kommen sollen.

Göppingen, 5. Mai. Die Vertreter der an der Bahn Göppingen-Boll interessierten Ge­meinden traten gestern nachmittag wiederholt zu einer Besprechung zusammen, die in Boll statt­fand. Es wurde über die Verteilung des von der württembergischen Eisenbahngesellschaft ge­forderten Beitrags in Höhe von 70 000 Mk., in dem die Stadtgemeinde Göppingen allein 30 000 Mk. beisteuert, volle Einigung erzielt; ebenso fand die Frage der Grunderwerbung eine befriedigende Lösung. Nachdem somit alle wesentlichen Vorbedingungen erfüllt sind, soll letzt das Projekt der Regierung unterbreitet werden.

^ ...

Tages» Nachrichten.

,. Mörzheim, 5. Mai. In Dillweißenstein Mite der 4jährige Knabe des Franz Kerler sStreichhölzchen, wodurch die Kleider des- silven in Brand gerieten, was schwere Brand­

wunden und den Tod des Knaben zur Folge hatte.

Straßburg i. E., 6. Mai. Nach dem Genuß von Spinat erkrankte die ganze Familie eines Werkführers in Barr. Die Frau ist unter schrecklichen Schmerzen gestorben. Ver­mutlich war Schierling oder Nachtschatten dem Gemüse beigemengt.

Straßburg, 5. Mai. Der Direktor der Vereinigten Irrenanstalten Stephansfeld-Hoerdt, Sanitätsrat Dr. Vorster, der am 26. April von einem Irrsinnigen mit einem skelettartigen Messer schwer verwundet worden ist, ist seinen Verletzungen erlegen.

München, 6. Mai. Der Maler Professor v. Lenbach starb heute früh 4 Uhr. Im Dorf Trunz brannten 20 Häuser ab.

Magdeburg, 5. Mai. In einem hiesigen Hotel kam diese Nacht ein Liebespärchen an und wurde von der Polizei verhaftet. Darnach trank die Dame Gift und war alsbald tot. Ihre Persönlichkeit ist unbekannt.

Christian«, 5. Mai. Aus dem Metall der Glocken der abgebrannten Kirche in Aale­sund werden in Bergen Gegenstände im alt­nordischen Stil hergestellt, die dem deutschen Kaiser überreicht werden sollen. Auch für den Fregattekapitän von Krumm und dessen Ge­mahlin, die im Aufträge des Kaisers in Aale­sund anwesend waren, werden solche Gegenstände angefertigt.

Serbien. König Peter soll gekrönt, nicht nur, wie sein Vorgänger, gesalbt 'werden; zwar weiß man noch nichts von Kroninsignien, doch soll die Regierung bereits beschlossen haben, daß der feierliche Akt im Kloster Schitcha in der Nähe von Kraljenm, dem alten serbischen Krön­ungsorte, am 15. Juni als dem ersten Jahres­tage der Erwählung Peters zum Könige voll­zogen wird.

Rußland und Japan.

Tschifu, 5. Mai. Chinesische Dschunken berichten, daß eine Flotte von 40 javanischen Kriegsschiffen und Transportschiffen sich Diens­tag auf der Höhe von Weihaiwai befand und in nordwestlicher Richtung fuhr.

Petersburg, 5. Mai. Die japanischen Brander gingen in 3 Gruppen vor. Der Kampf war mörderisch. Sämtliche Ufer-Batterien feuer­ten. Die Mannschaft ging heldin'mft unter. Als der erste Brander sank , verschwand auch die ganze Besatzung unter lauten Hurras in den Fluten. Auf dem zweiten Brander kletterten die Japaner in die Masten und gaben den ihrigen Signale, verweigerten aber die ihnen angebotene Rettung von russischer Seite. Die­jenigen, die das Ufer erreichten, weigerten sich, zu ergeben und schossen noch aus ihren Revol­vern. Die verwundeten Japaner sind auf der Mongolia untergebracht.

Tokio, 5. Mai. Die zweite japanische Armee hat ihre Mobilmachung noch nicht ganz beendet. Die Artillerie und der Train erhalten täglich 10 bis 12 Züge zu je 60 Achsen mit Pferden aus dem Norden Japans. Inzwischen werden Schiffe für den bevorstehenden möglichst gleichzeitigen Transport der 5 Divisionen der 2. Armee zurecht gemacht. Ob ihr Bestimmungs­ort Korea oder Liaotung ist, war bisher nicht zu erfahren. Das Oberkommando des großen Generalstabes befindet sich noch vollständig in Tokio. Von den 42 fremden Offizieren ist das erste Drittel nunmehr von Schimonoseki nach abgegangen. Die andern folgen in 8 bis 14 Tagen.

Vom ostastatischett Kriegsschauplatz kommt die Nachricht» daß die Japaner am 4. ds. auf der Halbinsel Liautung landen begonnen haben. Der Ort der Landung und die Truppen­stärke werden geheim gehalten.

St. Petersburg, 6. Mai. Aus Mukden wird gemeldet: In der Nacht vom 5. Mai be­gannen die Japaner unter dem Schutz der Kriegs­schiffe bei Pitsewo Truppen zu landen. Heute morgen zeigte sich eine japanische Patrouille süd­lich von der Station Puladjan und schoß auf einen Sanitätszug des roten Kreuzes, der mit Verwundeten von Port Arthur kam.

Washington, 6. sMai. Der amerikanische Gesandte in Tokio, Griscom, übermittelte dem Staatsdepartement ein Telegramm, in welchem er die Landung der Japaner auf der Halbinsel Liautung ungefähr 40 Meilen oberhalb von Port Arthur meldet. Man sagt, der Ort sei Kintschou, der an dem schmälsten Punkt der Halbinsel liegt. Infolgedessen, meldet der Ge­sandte, sei der Betrieb auf der Ost - Eisenbahn eingestellt und die Belagerung von Port Arthur nehme ihren Anfang. Eingegangenen Meld­ungen zufolge zeigten sich gegen Abend des 4. Mai bei Pitswo zuerst 7 und darauf gegen 40 feindliche Transportschiffe. Am Morgen des 5. Mai landeten die Japaner bei Pitsewo und an der Küste beim Kap Terminal Truppen. Sie unterstützten die Landung durch Artilleriefeuer. Gleichzeitig wurden auf der ganzen Linie gegen 60 Trausportschiffe gesichtet.

Tokio, 6. Mai. General Kuroki meldet einen blutigen Zusammenstoß während des rus­sischen Rückzuges am Sonntag. Ein große Ab­teilung Russen hielt eine kleinere Abteilung Russen für Japaner und tötete 11 derselben und verwundete 70.

Unruhen in Deutsch-Südwestafrika.

Berlin, 5. Mai. Aus Windhuk wird dem Lok.-Anz. gemeldet: Die Abteilung des Majors v. Estorff sollte heute aufbrechen, um den wahr­scheinlich in nördlicher Richtung zurückgehenden Feind zu verfolgen, der laut Meldungen von Ueberläufern beabsichtigt, ins Owambo-Land zu ziehen. Die Herden der Hereros leiden stark durch Pferdesterben und Rinderkrankheiten. Diese Meldungen werden durch aus Karibik entsandte Spione bestätigt.

Zur Rückkehr des Obersten Dürr

schreibt dieStraßb. Post" u. a.: Vor einigen Tagen ist aus Deutsch-Südwestafrika der Führer des dorthin entsendeten Marine-Oxpeditonskorps Oberst Dürr zurückgekehrt. Gerüchte über Kon­flikte zwischen ihm und Oberst Leutwein gingen dieser Rückkehr voraus und ließen sich auch durch die von anderer Seite verbreiteten Angaben, daß eine Herzkrankheit Oberst Dürr gezwungen hätte, sich dem ungünstigen Klima Südwestafrikas so schnell als möglich zu entziehen, nicht zum Schweigen bringen. Nach seiner Ankunft in Hamburg erklärte Oberst Dürr einem dortigen Journalisten aber selbst Herzkrankheit, deren Vorhandensein ihm unter dem Einflüsse des afrikanischen Klimas erst bekannt geworden sei, als die alleinige Ursache seiner Rückkehr. Da­mit hätte der Fall für die Oeffentlichkeit erledigt sein können, wenn diese Erklärung nicht aber­mals Widerspruch gefunden hätte und behauptet würde, daß gewisse mit der Entsendung Dürrs verknüpfte Umstände eine andere Deutung der Heimkehr des Obersten möglich machten. Daß ein Spannung zwischen Oberst Dürr und Oberst Leulwein wirklich bestand, gehe am besten dar­aus hervor, daß Oberst Dürr sein Urlaubs­gesuch nicht an das ihm nun Vorgesetzte Ober­kommando der Schutztruppen oder an dasKolonal- amt richtete, sondern an das Reichsmarineamt, welches er also auch nach Auflösung des Marine- Expeditionskorps als seine Vorgesetzte Behörde betrachtete. Daß dieses das Gesuch annahm» ohne Kolonialabteilung oder Oberkommando zu benachrichtigen, sei eine weitere sonderbare Er­scheinung. Man sieht aus diesen einander ent­gegensetzten Auffassungen, daß eine rückhaltlose amtliche Klarstellung des Falles nur von Vor­teil sein könnte.