Wnschlichett Atems ist schon s chön im Jahre 1842 in dem Buche eines Engländers Ellis („Ü0I-8S ti-ttivinp") beschrieben und damals vielfach probiert worden. Wir bringe das so einfache Verfahren aufs Neue in Erinnerung, da es, wenn cs allgemein bekannt wird, sicher dazu dient, vielen Mißhandlungen der Pferde vorzubeugen.

Vögel und Raupen. Welche Ueber- handnahme der schädlichen Insekten die Ver­folgung der kleinen Vögel eintritr zeigen zwei Beispiele: 1. Ein Vogelnest von fünf Eiern hat au Raupen zur Ernährung der Jungen, bis sie flügge sind, nötig: 30 Tage mal 50 Raupen auf jedes Junge, macht 7500 Raupen; da jede Raupe durchschnittlich täglich eine Obst­blüte vernichtet, so werden hierdurch in 30 Tagen also 225 000 Stück Obstblüten vernich­tet. 2. Ein Schwalbenpaar fliegt täglich 16 Stunden, und jedes der beiden Tiere bringt den Jungen stündlich 20 Mal im Schnabel 10 bis 20 Insekten. Für die eigene Ernährung braucht das Paar täglich je 600 Mücken. Vor und während dem Ausschlüpfen der Jungen macht dies auf 2 Monate gerechnet, für die Alten 72 000 Mücken; dazu kommen 9600 Mücken täglich für die Kleinen oder 290000 per Monat, also etwa 360 000 Mücken im Ganzen. Man kann hiernach ermessen, welche kolossale Dummheit es ist, Vögel zu schießen oder einzufangen oder gar die Vogelnester zu zerstören. Würmer, Maden, Raupen u. Käser gewinnen dann die Oberhand.

Fremde §>crumr.

In meine Heimat kam ich wieder,

Es war die alte Heimat noch.

Dieselbe Luft, dieselben Lieder,

Und alles war ein andres doch.

Die Welle rauschte wie vor Zeiten,

Am Waldweg sprang wie sonst das Reh, Von fern erklang ein Abendläuten,

Die Berge glänzten aus dem See.

Doch vor dem Haus, wo uns vor Jahren Die Mutter stets empfing, dort sah - Ich fremder Menschen fremd Gebühren;

Wie weh, wie weh mir da geschah!

Mir Mat, als rief es aus den Wogen:

Flieh, flieh, und ohne Wiederkehr!

Die du geliebt sind fortgezogen.

Sie kehren nimmer, nimmermehr.

Hermann von LinAg.

Gemeinnütziges.

Das Heizen der Zimmer. Um ein der Gesundheit zuträglich geheiztes Zimmer zu haben, ist es ratsam, einen Thermometer in der Mitte desselben anzubringen. Ueberheizte Räume geben Kopfweh und ein zu kühles Zimmer wirkt ebenfalls nachteilig für die Gesundheit. Die gewöhnliche Temperatur soll 16 Grad Reaumur und für das Schlafzimmer 10 Grad Reaumur sein.

Eine neue Erfindung für den Eissport ist von einem Schotten gemacht worden. Sie besteht darin, daß ein Schlitten mit Hilfe eines Luftmotors über das Eis ge­trieben wird. Der Schlitten kann sechs Mann tragen. Er besteht aus einer hölzernes Platte auf vier hölzernen Kufen, die mit Stahl be­schlagen sind. Die beiden vorderen Kufen sind beweglich, so daß der Schlitten durch sie gelenkt werden kann. Der Steuermann sitzt vorn und steuert mit Lenkstangen, die ähnlich wie die eines Rades geformt sind. Der Motor von ungefähr drei Pferdekräften ist am Hinteren Ende angebracht. Der Propeller, der ebenso arbeitet wie solche bei Luftballons, hat ungefähr vier Fuß im Durchmesser und ist über dem Motor angebracht. Auf diese Weise kann der Schlitten mit Leichtigkeit 15 englische Meilen in der Stunde getrieben, und fast sofort ohne besonderen Ruck zum Stehen gebracht werden. Die Methode, nach der der Motor gebaut ist, läßt deu Schlit­ten rascher gegen'den Wind als mit ihm fahren.

Die Wirkung eines Bades ist nur dann eine vollkommene, wenn die Haut vor dem Bade entfettet wird. Dies ist am besten möglich, wenn man statt der Seife Glyzerin nimmt, dem man eine Kleinigkeit koh­lensaures Kali zusetzt. Der ganze Körper wird damit vor dem Bade gut eingerieben und leicht massiert. Das Hautfelt wird dadurch verseift und die Hautunreinigkeit gelockert. Im Bade löst sich dann alles ab. Dadurch wird die Haut weicher, zarter, weißer und reiner.

Humoristisches.

Zerstreut. „Herr Professor, es ist ein Herr am Telephon, der Sie sprechen will!" — „Sagen Sie ihm, er möchte einen Augenblick Platz nehmen!"

Triumph der Technik. Wirt: „Peter, es sind Gäste da! Sag' dem Haus­knecht, er soll reinkommen und auf unserm neuen Pianola die Rhapsodie von Liszt spielen!"

O, diese Kinder! Karlchen (als sich ein Schlangenmensch produziert): „Mama, Du könntest Dich aber auch im Zirkus sehen lassen!" — Mama: „Wieso, mein Kind?" — Karlchen : „Nun, Du sagst doch immer, Du könntest den Papa um den Finger wickeln!"

-«A- HlätfeLecke -«s- Auflösung des Rätsels ausHNr. 3. Grille.

Zweisilbige Charade.

Unter Helvetiens Städten ist eine der schönsten

mein Erstes,

Stattlich spiegelt der Dom hoch von dem Berg

sich im Fluß.

Wie der Name erweist, gehört zum zweiten

mein Ganzes, Wenn auch, wie es entstand, dunkel dem For­scher es ist.

Einst in der Vorzeit ward es geschätzt als ein

köstlich Geschmeide, Das vom fernen Gestad' Schiffer sich holten

kühn.

Auflösung folgt in Nummer 9.

R e kl a m e t e i l.

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Getränk naturgemäß leben will, ohne auf die ihm lieb gewordenen Gewohnheit zu verzichten, der muß sich an Kathreiners Malzkaffee halten. Dieses gesunde, von allen Schädlichkeiten freie, wohlschmeckende Getränk vereinigt mit seinem kaffeeähnlichen Geschmack die vortrefflichen Eigenschaften des Malzes und ist darum der Gesundheit überaus zuträglich. — Echt nur in Packeten mit dem Bild des Prälaten Kneipp als Schutzmarke.

letzung der auch deu Kindermägden dwies Hauses > zukommenden Ehrerbietung schuldig gemacht! haben sollte, so bitte ich den Herrn Grafen ganz gehorsamsl um Verzeihung. Die Fräulein Gouvernante hat mir die Strafe für meinen Mangel an Hochachtung bereits zukommen lassen, denn sie hat meinen ehrfurchtsvollen An­trag in einer Weise abgewiesen, die mich wider meinen Willen zu einigen nicht ganz respekt­vollen Worten hinriß. Das ist die ganze Ge­schichte, Herr Graf."

Der freche Ton des Mannes empörte Robert, und doch empfand er eine stürmische Freude, als er hörte, daß der Antrag des reichen Amerikaners abgewiesen worden war. Mit inniger Bewunderung ruhten seine Augen auf der schlanken Gestalt der sich entfernenden Irma, und so versunken war er in ihrem Anblick, daß daß er ganz vergaß, auf die Aeußernngen des Herrn Thomas etwas zu erwidern.

Erst eine spöttische Bemerkung des letzteren brachte ihn wieder zu sich, aber der Hohn des­selben reizte ihn in diesem Augenblicke nicht. Die kampfesmutige Stimmung war einer glück­lichen und hoffnungsreichen gewichen, und er verabschiedete sich von Thomas, ohne daß es zu einem weiteren Wortwechsel zwischen ihnen ge­kommen wäre.

Irma hatte inzwischen mit einem festen Ent­schlüsse im Herzen die Baronin ausgesucht. Um keinen Preis- wollte sie noch länger jeden Tag mit jenem Menschen, der ihr Verachmng und Furcht zugleich einflößte, zusammen kommen, und hiervon machte sie denn auch ihrer Herrin unumwunden Mitteilung, indem sie hinzujetzte, für sie bestände nicht der geringste Zweifel mehr darüber, daß der Herr Thomas mit dem Vagabunden, der sie hätte berauben wollen, völlig identisch iei.

„Wenn Sie gehen wollen, so kann ich Sie Natürlich nicht halten," erwiderte die Baronin hochmütig, „denn daß ich unfern Gast Ihret­wegen fortschicken sollte, das werden Sie doch

wohl schwerlich verlangen, obwohl übergroße Bescheidenheit nicht zu Ihren hervorragendsten Tugenden gehört. Was dagegen Ihre übrigen Bemerkungen über die Persönlichkeit des Herrn Tlivmas a.nbelaugt, so möchte ich Ihnen deu dringenden Rat erteilen, derartige Albernheiten nicht in Gegenwart anderer Personen zu äußern, denn die Leute könnten sonst mit Zweifeln über Ihre geistige Klarheit erfüllt werden, und das wäre von Nachteil für Ihr ferneres Unter­kommen."

„Die Wahrheit wird nochmals ans Licht kommen, Fran Baronin," entgegnete Irma ruhig, „hieran zweifle ich um so weniger, als ich ja jemand kenne, der damals deu Räuber ebenfalls ganz aus der Nähe gesehen hat. Im übrigen erkläre ich nochmals aufs Allerbestimmteste, es ist mir ganz unmöglich, länger hier zu bleiben, wenn — jener Mensch noch länger hier verkehrt, und da das jedenfalls auch noch fernerhin stattfinden wird, so bitte ich um meine sofortige Entlassung."

„Und wenn ich mich nun weigere. Sie sofort zu entlassen?"

„Dann, Frau Baronin, werde ich mich trotz­dem sofort entfernen, denn Niemand kann einem ehrbaren Mädchen zumuten, sich in einem Hause auszuhalteu, in dem es fortwährend der Gefahr ausgesetzt ist, aufs Schmählichste angefallen und insutliert zu werden, und ich würde mich in jedem Falle an den alten Herrn Neubert um Beistand wenden."

„Zu dem paffen Sie allerdings ganz gut," erwiderte höhnisch die Baronin, „denn es ist mir schon ausgefallen, daß gewisse angenehmeManieren Feses Herrn sich auch bei Ihnen noch nicht in Sem Maße entwickelt sind wie bei jenem. Im Prinzip hätte ich also auch eigentlich nicht das Geringste gegen Ihre Abreise einzuwenden, aber weil Sie mir gedroht haben, mache ich von meinem Rechle gebrauch und lasse Sie nicht eher ziehen, als bis die einmonatliche Kündigungs­frist abgelaufen ist. So, das werden Sie wohl

verstanden haben, und nun lassen Sie, mich bitte allein."

Irma erwiderte Nichts auf diese categorische Erklärung. Schweigend begab sie sich aus ihr Zimmer, wo sie ihre notwendigsten Habseligkeiten zu einem kleinen Bündel zusammenpackte, und dann verließ sie, nachdem sie vorher mit Tränen in den Augen den schlafenden Oskar geküßt, in aller Stille die Villa.

7. Kapitel.

Irma hatte geglaubt, daß ihr Weggehen von Niemand bemerkt worden sei, hierin hatte sie sich indessen geirrt. Der Graf hatte sie von seinem im ersten Stocke gelegenen Zimmer aus gesehen, und da ihm ihre veränderte Kleidung und auch ihr scheues Wesen ausgefallen waren, so hatte er, von Neugierde und auch vielleicht von noch anderen Gefühlen getrieben, rasch seinen Hut aufgesetzt und war ihr gefolgt.

Noch hatte Irma kaum dreihundert Schritte auf dem Waldwege zurückgeiegt, als sich Graf Robert bereits an ihrer Seite befand und ihr mit einer tiefen Verbeugung ihr Taschentuch über­reichte, welches sie unterwegs verloren hatte.

„Ich danke Ihnen, Herr Graf," erwiderte Irma verlegen. „Aber wegen einer solchen Kleinigkeit hätten Sie sich nicht zu bemühen brauchen, das Tuch ist ja so gut wie wertlos."

„Aber deshalb war es doch nicht weniger meine jPfllicht, Ihnen den gefundenen Gegen­stand zurückzubringen," versetzte rasch der Graf, „und für die Mühe bin ich bereits mehr wie genügend dadurch belohnt, daß es mir vergönnt ist, Sie, wenn auch nur vielleicht für eine kurze Weile, unter vier Augen zu sprechen."

„Für eine solche Unterredung ist indessen der Augenblick sehr schlecht gewählt," bemerkte Irma ernst, „denn ich habe noch einen tüchtigen Weg zurückzulegen und möchte oaher nicht auf­gehalten sein."

(Fortsetzung folgt.)

rOluck UNS ütD Hench. Hofinanii'scheu BuchüruiLecet w Wtlvvad. Für die rkedaklion verantwortlich: u rtteurdardl caselbü.

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