In den verlassenen Stellungen bei Anaforta.

Berlin, 29. Dez. (Tll.) DemBerliner Lokal- anzmger" meldet Lea v. Pulttamer aus Gallipoli unter dem 28. Dezember: Sonntag besuchte ich mit gütiger Erlaubnis Limiii Paschas das verlassene Anasortatager und die euglhckzen Befestigungen von Kemitli-Oman. tdeberatt sind Zeicheie fluchtartigen Rüctzuges. iljiele unbeerdigte Leichen und unermeß­liche Werte wurden zurückgelassen. Ich watete förm­lich in Massen von Konserven, Speckseiten, Mehl, Schanzzeug, Gummideaen, Zelten, Stacheldraht, Samtütsmalerial usw. Ich durchschritt bei Kiretsch- Tepe ein bis auf 10 Meter an die türkische Stellung vorgeschobenes Erabensystem, das mit Millionen von Sandsäcken ausgebaut war. Die Unterstände sind noch wohlich eingerichtet, mit gedeckten Tischen. Ein englijcher Kreuzer eröffnet während unserer Anwe­senheit aus großer Nähe ein wirkungsloses Feuer. Täglich wird ins Wasser geworfene Munition aller Art entdeckt.

Zum ArtikelFriedensgedanken".

Berlin, 29. Dez. (TU.) DasBert. Tageblatt" schreibt: An den Artikel derNeuen Zürcher Zeilg." hat das Woljssche Telegraphenbüro, das ihr: verbrei­tete, die Bemerkung angesügt, daß die Annahme, dieser Artikel sei ein von deutscher Leite ausgestreck­ter Friedenssühler, selbstverständlich unbegründet sei. Man würde sehr fehlgehen, wollte man in dieser Zu­satzbemerkung nur ein wenig glaubwürdig offiziöses Dementi sehen. Die Erklärung, zu der das Telegra- phenbüro ermächtigt wurde, ist durchaus zutreffend. Ueber den Ursprung und Verfasser des Züricher Ar­tikels ist hier nichts bekannt. Die betreffende Per­sönlichkeit, die in dem Artikel das wiedergibt, was sie mehr oder weniger genau oder mehr oder weniger vollständig in angeblich unterrichteten deutschen Kreisen gehört hak, dürfte zweifellos von dem Ge­

danken gelitet gewesen sein, daß sie mit der Ausfüh­rung dieser Sache dem Frieden dienen könne.

Letzte* Nachrichten.

Aus Saloniki.

Frankfurt, 30. Dez. DieFrankfurter Zei­tung" meldet aus Konstantinobel: Die letzten aus Saloniki eingetroffenen Nachrichten melden, daß dort eine fieberhafte Tätigkeit entfaltet würde, da die Entente jetzt täglich einen Offeiisivstoß der Geg­ner erwartet. Aus bestimmten Anzeigen kann ge­schlossen werden, daß die Engländer und Franzosen mit einer etwaigen Räumung Salonikis rechnen. Sie treffen schon Vorbereitungen, um sich dann nach der Chalcidischen Halbinsel zurüüzuziehen. Auf ihr hatten auch im zweiten Balkankrieg die Griechen eine wohlvorbereitete Vertemgungsstellung gegen die Bulgaren eingenommen. Der Mönchs­republik auf dem heiligen Berge Athos, welcher de» östlichen Ausläufer derChalcidischeu Halbinsel bildet, soll sich wegen der drohenden Besetzung durch nichtordodxe Armeen eine stacke Gährung bemäch­tigt haben.

Die englische Arbeiterschaft und die

Rekrutierung

Rotterdam, 30. Dez. DerNieuve Rotterdamsche Courant" meldet aus London: Heute tritt die Konferenz der Gewerkschaften zusammen,' um den Bericht Hendersons über die Rekrutierungsfrage entgegenzunehmen. Der parlamentarische Mit­arbeiter desDailly Chronicle" schreibt, die »moni­stischen Minister wünschten ebenso wie Asquith, daß eine Krise vermiede» werde. Wenn jedoch Mac Kenna, Ruciman und andere sich verpflichtet fühlen würden" zu demissioniren, so wäre die An­gelegenheit damit nicht erledigt und köline es zu Neuwahlen kommen. Der parlamentarische Mitar­beiter derTimes" beurteilt die Lage vermutlich

richtig, wenn er die Erwartung ausspricht, daß die Arbeiterpartei der Dienstpfllicht keinen Wieder­stand entgegen setzen würde, weil Henderson an ihrer Spitze steht. Die Gruppe der Liberalen, die als Dienstpflichtgegner bekannt ist, hat, dem Kor­respondenten desNieuve Rotlerdamschen Courant" zufolge, wenig Lust, dew^tampf aufzunehmen.

Lokales-

Wit-bad, 31. (Oberammergauer Passi» ons spiele in Wildbad.) In einer Zeit, in der so großes Leiden über die Herzen aller Deut­schen geht, ist es gewiß kein schlechter Gedanke, den weitesten Kreisen unseres Volkes das Passions­spiel der Oberammergauer vorzuführen. Es ist eine alte Erfahrung, daß der vom Leiden gebeugte sich am Schicksal anderer aufrichtet. Wie wir nun hören, werde» auch hier die Passionsspiele unter dem Ehrensitz von Herrn Stadtschultheiß Baetzner aufgeführt werdenund am 6 . Januar. 1916 ihren Anfang nehmen. Von Heidelberg, Stuttgart. Dres­den, Leipzig, Pforzheim usw. gehen den Darstellern die besten Anerkennungen voraus. Die Spiele finden zu Gunsten des Roten Kreuzes und der Kriegs- fürsorge statt.

8 ^

2 s

K Oberamt Neuenbürg

Schlehen in der Neujahrsnncht.

Der Unfug des Schießens in der Neujahrsnacht ist in s dieser ernsten Zeit besonders unangebracht. Das Oberamt wird jede zur Anzeige gebrachte Schießerei mit Geldstrafe nicht unter zehn Mark (zulässig Geldstrafe bis zu 1.50 Mark) bestrafen.

Die Herrn Ortsvorsteher werden angewiesen, dem Polizeibediensteten rücksichtsloses Einschreiten gegen den Unfug und Anzeigeerstattung nachdrücklich zur Pflicht zn machen.

^ Den 28. Dezember 1915.

Overamtmann Ziegele

Bekannt gegeben.

Wildbad, den 29. Dezember 1915.

Stadtfchultheißcnamt: Baetzuer.

Wildbad.

Landsturmpflichiige,

die in der Zeit vom 1.Sk. Dezember 1898 geboren und gegenwärtig hier wohnhaft sind, haben sich alsbald

zur Landsturmrolle anzumelden.

Wildbad, den 30. Dezember 1915.

Stadtfchultheitzenamt : Baetzner.

Wildbav.

Neujahrswunschenthebiingskarten

haben weiter gelöst (in alphabet. Ordnung):

Familie Bätzner und Weutz, Sommerberghotel, F'l. Geschwister Bätzner, Herr und Frau Hoteldlrektor Bopp, Familie Daur, Herr und Frau Forstmeister Drescher, Herr und Frau Bergbahnverwalker Edelmann, Herr Postlekretar Herzog, Herr Postsekretär Egerter, Frau Badmspektor Feucht We., Herr und Frau Dr. med. Fischer, Herr und Frau Hotelier Adolf Großmann, Frau Privatier Grotz- mann und Frl. Rosa Großmann. Villa Heimburg, Herr und Frau Geometer Haigis, Herr und Frau Hotelier Jüptner, Herr Christian Kemps, Hotelier und Farmtie^, Herr Speisemeister Knaupp und Familie, Herr und Frau I Stadtbaumeister Munk, Frl. Sofie Riegels Arbeitslehrerui a. D., Frl- Sofie Riegel, Bankbeamlin, Herr und Frau Verwalter Staudenmaier, Herr und Frau Flaschnermelster Großmann.

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F. FaucLe, FirMLaMluiF.

MH. ÄütleMech

Samstag, den 1 . Januar. Neujahr 1916.

9V- Uhr Predigt und Amt. 2 Uhr Andacht.

Sonntag, den 2. Januar.

9 Uhr Predigt und Amt. 2 Uhr Andacht.

Montag keine hl. Blesse, Dienstag und Freitag b /«8 Uhr, Mittwoch und Samstag 8 Uhr hl. Blesse.

Donnerstag, den 6 . Januar, Effcheinnngsfest.

9Vs Uhr Predigt und Amt. 2 Uhr Andacht. Kriegsbetstunde: Mon­tag und Freitag abend 6 Vs Uhr. Beicht: Samstag nach der Andacht.

Kommunion: Samstag 6 V. Uhr, Sonntag 7 und 7Vr Uhr, Montag keine, am Erscheinungsfest 6 V 4 Uhr, au den übrigen Tagen vor der bl. Messe.

Ar Mpojlsendutlgen:

Ochfenmaulfalat Fleifchfalat m. Bohnensalat Kalbsbraten ) zum Schweinebraten > Kalt- Zunge« ) essen

alle Sorten Fleisch Pasten sind wieder frisch eingetroffen bei

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Kgl. Crmanlagen.

Verfügung der Württ. Liiil-esgetreide-elle, betr. das Allsdrefchen des Brotgetreides.

Ans Grnnd des § 3, Abs. 2 der Bundesratsverordnung über den Verkehr mit Brotgetreide und Mehl aus dem Erntejahr 1915 vom 28. Juni 1915 (Reichsgesetzbl. S. 363 ) wird verfügt:

Sämiliches Brotgetreide (Roggen, Weizen, Dinkel, Einkorn, allein oder mit anderem Getreide außer Hafer gemengt) aus dein Crntejahr 1915 ist bis 12. Januar t9ik auszudreschen. In besonderen Fällen kann das Ober­amt und das Stadtichultheißenamt Stuttgart die Ausdresch­frist bis 31. Januar 1916 verlängern. Anträge auf Ver­längerung der Ausdreschfrist sind unter Angabe der Gründe durch Vermittlung des Schnltheißenamts an das Oberamt zu richten.

Stuttgart, den 27. Dezember 1915.

Schall.

Vorstehendes wird hiemit bekannt gemacht.

Wildbad, den 29. Dezember 1915.

Siadtfchullheißenamt: Baetzner.

Wir srrixkstilsn:

XüpkUL86dMlV6k llch.86llMi-r.Lopk 20 ktz.

L0pkM86dMlV6? mit leei- 25 k.Z.

KOpkVMdMlVöl' mit Emilien 25 ktz.

M88IZ6 IbklMk« LMMde 1.00 N.

j§6 § 1 . klMde 1.40 N.

kjXLVON bell 2.00 M.

U.8o!l!1 Köllj§-LUl8trL886 68.

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von U.Ick. d.Ll.3V. Herren

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