Letzte Nachrichten.

König Peter auf der Durchreife bei Effad Pafcha.

Berlin, 20. Dez. Aus Lugano meldet das „Berliner Tageblatt": König Peter von Serbien weilt als Gast bei Essad Pascha und reist dann nach Italien.

Abtransport der englifchen Truppen von der Sublavai

London, 20. Dez. Amtlich Uttrd bekannt ge­geben, daß sämtliche Truppen von der Suvlavai und der Anzaczvne, Kanonen und Vorräte mit Erfolg nach einem anderen Kriegsschauplatz ge­bracht wurden.

Die Verhandlungen zwischen Griechen­land und der Entente.

Poris, 20. Dez. Der Athener Korrespondent des>„Matin" behauptet, aus guter Quelle erfahren zu haben, daß zwischen den Generalstüben Griechen­lands und den Alliierten ein volles Einverständ­nis über die Maßregeln erzielt worden sei, die zur Sicherung des Schutzes der Verbandstruppen und ihrer Bewegungsfreiheit verlangt waren.

Lokales.

Wildbad, 20. Dez. (Weihnachtsfeier für die hiesigen Lazarette.) Auf Anregung des zur Zeit zur Kur hier weilenden Herrn Oberstlentlant

von Rom wurde für sämtliche Pfleglinge der 3 Laza­rette, am letzten Sonntag im Kgl. Badhotel eine gemeinsame Weinachtsfeier abgehalten. Der Saal war würdig geschmückt. Auf langen Tischen lagen von emsigen Pflegerinnen zierlick und sorgfältig geord­net die Weihnachtsgaben für die Verwundeten: Tabakspfeifen, Wäsche, Lebkuchen, Äpfel ect. und bei jeder Gabe eine von Herrn Jüptner, Inhaber des Badhotels, gestiftete Flasche Burgunderwein. Sämtliche, zur Zeit hier weilenden Herrn Offiziere sowie der Herr Oberamtmann von Neuenbürg, der Herr Stadtvorstaud, die Herrn Geistlichen, den verehrten Pflegerinnen und zahlreich eingeladenen Gäste nahmen an der schönen Feier teil. Der Saal hätte dürfen größer sein; denn nicht alle Anwesenden hattenSitzplätzegefunden.Der ev.Kirchenchor eröffnet? die Feier mit dem speziell für Weihnachten 1915 komponierten Chor, „Ehre sei Gott." Hierauf hielt Herr Lazarett- und Stadtvikar Remppis eine er­hebende, von Herzen kommende und gewiß auch die Herzen ergreifende Weihnachtsrede, wecher das von dem Kirchenchor gesungene Weihnachislied: „Wir wollen dir die Krippe schmücken", folgte. Konzertsängerin Frl. Elben aus Stuttgart hatte sich auch zur Feier eingefunden und sang mit ihrer kräftigen Altstimme einige der schönsten Liederperlen von Beethoven und Brahms. Daß weder die russische Kälte, noch die serbischen Berge Herz, Hand und Ohr geschadet, zeigte uns der Feldgraue, Herr

Trippner, der in Urlaub hier, seiner Violine in der „Kivatine" von Raff seelenvolle Töne entlockte. Die Klavierbegleitung von sämtlichen Solovorftücken lag in den bewährten Händen des Musikdirektors W. Wörner, welcher auch an diesem Abend wieder voll und ganz seiner Aufgabe gewachsen war. Nach der Bescherung, welche die Feldgrauen hoch befriedigte, dankte Herr Oberarzt Dr. Gaus allen welche mitgeholfen, daß das Fest zustande kam und einen fo schönen Verlauf nahm. Unsere Sol­daten werden diese Weihnachten wohl noch lange im Gedächtnis behalten. Besonders zu erwähnen ist noch das Vereinslazarett „Krankenheim", bekannt­lich Eigentum der Versicherungsanstalt, Württem­berg, dessen Pfleglinge ebenfalls an der Feier teil- nahmen. Für sie hatte die Anstalt selbst auf Ver­anlassung des Herrn Präsidenten von Hilbert in freigebiger Weise die Mittel bereitgestellt, und Herr Verwalter Staudemaier hatte im Verein mit seiner Frau und der leitenden Schwester mit dankeswer­tem Eifer die schwierige Aufgabe gelöst, mit den Einkäufen es jedem Soldaten recht zu machen und jedenWunschnachMöglichkeitzu erfüllen, sodaß auch die Pfleglinge des Krankenheims hochbesriedigi über den Verlauf der Christbescherung waren, zumal, da auch bei ihnen wie bei den beiden anderen Lazaretten durch eine hochherzige Spende S. M. des Königs und I. M. der Königin der Gaben­tisch noch reicher hatte anfgebant werden können.

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