2 Angriffe durch unser Artilleriefeuer im Keime erstickt. Am Nachmittag und in der Nacht in dieser Gegend erneut unternommene Angriffe wurden abgescblagen.

Wir nahmen hierbei 1 Offizier, 444 Mann gefangen und erbeuteten 1 Maschinengewehr.

Auch nordöstlich und südlich von Smorgon griffen die Russen mehrfach an. Sie wurden überall zurückgeworfen.

Bei der '

Heeresgruppe des Gen.-Feldmarschall Prinz Leopold von Bayern und der

Heeresgruppe des Gen.-Obersten von Linsin gen:

Nichts Neues.

Balkankriegsschauplatz.

Die Armeen der Heeresgruppe Mackensen sind in weiterem Fortschreiten. Südlich von Semendria ist der Vranovoberg, östlich von Postarivac der Ort Smoljinac erstürmt.

Bulgarische Truppen Erzwangen nach Kampf an vielen Stellen zwischen Negotin und Strumitza den Übergang über die Grenzkämme. Die Ost­forts von Zajecar sind genommen.

Oberste Heeresleitung.

Sonntag, 17. Oktober.

Westlicher Kriegsschauplatz

Feindliche Handgranatenangriffe in der Gegend von Vermelles und Raclincourt waren erfolglos.

Der Westhang des Hartmannsweilerkopfes ist planmäßig und, ohne vom Feind gestört zu wer­den, heute nacht von uns wieder geräumt, nachdem die feindlichen Gräben gründlich zerstört sind.

Bei St. Souplet, nordwestlich von Souain, brachte Leutnant Boelke im Lustkampf ein franz. Kampfflugzeug, damit in kurzer Zeit sein 5. feind­liches Flugzeug zum Absturz.

Welche Erwartungen unsere Feind im Westen auf ihre Unternehmungen gesetzt und welche Kräfte sie dafür aufgewendet hatten, ergibt sich, abgesehen von dem schon veröffentlichten Befehl des Generals Joffre vom 14. September, aus folgendem Befehl, der am 13. Oktober bei einem gefallenen Stabs­offizier gefunden wurde:

Gr. H.-Q. derOstarme, Generalstab III Bureau Nr. 12 975 Gr. H.-Q., 21. September 1915. Geheim.

Weisung für die nördliche und mittlere Heeresgruppe.

Allen Regimentern ist vor dem Angriff die un­geheure Kraft des Stoßes, den die französischen und englischen Armeen führen werden, etwa in folgender Weise klar zu machen:

Für die Operationen sind bestimmt:

35 Divisionen unter General de Castelnau, 18 Divisionen unter General Fach,

13 englische Divisionen und 15 Kavalleriedivisionen (darunter 5 englische),

Außerdem stehen zum Angreisen bereit.:

12 Infanteriedivisionen und die belgische Armee.

Drei Viertel der französischen Streitkräfte neh­men somit an der allgemeinen Schlacht teil. Sie werden unterstützt durch:

2000 schwere und 3000 Feldgeschütze,

deren Munitionsausrüstnng bei weitem jene von Beginn des Krieges übersteigt.

Alle Vorbedingungen für einen sicheren Erfolg sind gegeben, vor allem, wenn man sich erinnert, daß bei unseren letzten Angriffen in Gegend Arras nur 15 Divisionen und 300 schwere Geschütze be­teiligt waren.

Gez. I. Joffre.

östlicher Kriegsschauplatz.

Heeresgruppe des Gen.-Feldmarschall von Hindenburg.

Östlich von Mitau warfen unsere Truppen den Gegner aus seinen Stellungen. Nördlich und nordöstlich Groß-Eckau wurden die Russen bis über die Misse zurückgedrängt. Sie ließen 5 Offi­ziere und 1Y6V Mann an Gefangenen in unserer Hand.

Vor Dünaburg wurden starke russische An­griffe abgeschlagen, die Russen verloren dabei 4 Offiziere und 440 Mann an Gefangenen.

Ebenso wurden südlich von Smorgon russische Vorstöße, z. T. m Nahkämpfen, überall abge­wiesen.

Heeresgruppe des Gen.-Feldmarschall Prrnz Leopold von Bayern

Nichts Neues.

Heeresgruppe des Gen. -O b ersten von Lin sin gen.

Die Russen sind auch bei Mulcziec über den Styr geworfen. Angriffsversuche auf Kormyn scheiterten.

Balkankriegsschauplatz

Beiderseits der Bahn Belgrad-Palanka wurde der Petrovgrob und der beherrschende Avala-Berg, sowie der Vk. Kamen und die Höhen von Ripo- tek (an der Donau) genomm-m, das Höhengelände südlich von Belgrad ist damit in unserer Hand.

Die Armee des Generals von Gallwitz warf den Feind von der Podunavlje hinter die Nalja (südwestlich von Semendria) und von den Höhen bei Sapina und Makei.

Die Armee des Generals Bojadjeff erzwang sich denllbergang über den unterenTimok und stürm­te den 1198 Meter hohen Gogoviga-Berg (östlich Knjazevac), wobei 8 Geschütze und 266 Gefangene gemacht wurden. Auch in Richtung Pirot drangen bulgarische Truppen weiter vor.

Die Heeresgruppe Mackensen erbeutete bisher 68 serbische Geschütze.

Oberste Heeresleitung.

Montag. 18. Oktober.

Westlicher Kriegsschauplatz.

Das in der feindlichen Stellung weit vor­springende Werk nordöstlich Vermelles wurde von den Engländern wiederholt mit starken Kräften angegriffen Alle Angriffe schlugen mit schweren Verlusten für den Gegner fehl. Das Werk blieb fest in unserem Besitz.

Angriffsversuche der Franzosen bei Tahure wurden durch unser Feuer niedergehalten. .Ein neuer feindlicher Vorstoß zur Wiedereroberung der verlorenen Stellung südlich von Leintrey blieb erfolglos, kostete den Franzosen neben starken Verlusten 3 Offiziere, 17 Unteroffiziere, 73 Jäger an Gefangenen.

Am Schratzmännle konnte der Feind im An­griff trotz Einsatz einer erheblichen Menge von Munition keinen Fuß breit an Boden zurückgewinnen.

Ein deutsches Flugzenggefchwader griff gestern die Festung Belfort an, vertrieb die feindlichen Flieger und belegte die Festung mit 80 Bomben, wodurch Brände hervorgerufen wurden.

Oestlicher d.ricgssanplatz.

Heeresgruppe des Gen.-Feldmarschall vonHi »den bürg.

Der Angriff füdlich von Riga machte gute Fortschritte. 2 Offiziere, 280 Mann blieben als Gefangene in unserer H nd. Russische Angriffe westlich von Jacobstadl wurden abgewiesen.

Westlich von Jlluxt bemächtigten wir uns in etwa 3 Irin Fronlbreite der feindlichen Stellung. Weiter südlich bis in die Gegend von Smorgon wurden mehrfache mit starken Kräften unter­nommene russische Vorstöße unter starken Verlusten für den Gegner zurückgeschlagen. Es wurde» 2 Offiziere und 175 Mann zu Gefangenen gemacht.

Heeresgruppe des Gen.-Feldmarfch all Prinz Leopold von Bayern.

Ein russischer Angriff beiderseits der Bahn Luachowitschi-Baranowitschi brach 400 Meter vor unserer Stellung un Feuer zusammen.

Heeresgruppe des Gen.-Ober st etl von Lin sin gen.

Am Styrfluß von Rovalowka und Kalikowie- zy haben sich neue örtliche Kämpfe entwickelt.

Balkankriegsfchauplatz.

In der Macwa beginnt der Feind zu weichen. Auf dem Höhengelände südlich Belgrad sind unsere Truppen im Vorschreiten gegen Cvetkow - Grob und des Ortes Nicin- Südlich von Postarivac sind Ml. Crnice und Boaevac genommen.

Bulgarische Truppen haben die Höhe der Muslin-Perzin-Babin-Zub besetzt. Weiter südlich dringen sie über Egry-Palanka vor.

Oberste Heeresleitung.

Ar re^snckcyr trHten.

Kriegserklärung Englands an Bulgarien.

London, 16 . Okt. Das Auswärtige Amt teilt mit: Da Bulgarien bekannt gegeben hat, daß es sich im Kriegszustände mit Serbien befindet und ein Bundesgenosse der Zentralmächte ist, hat Groß­britannien durch Vermittlung des schwedischen Ge­sandten in London Bulgarien mitgeteilt, daß vom 15. Oktober 10 Uhr abends ab zwischen England und Bulgarien der Kriegszustand besteht.

Frankreich im Kriegszustand mit Bulgarien.

Paris, 17. Okt. DieAgence Havas" meldet amtlich: Da Bulgarien an der Seite der Feinde gegen einen der Verbündeten Frankreichs den Krieg begonnen hat, stellt die Regierung der Republik fest, daß vom 16. Oktober 6 Uhr morgens ab durch Verschulden Bulgariens der Kriegszustand zwischen Bulgarien und Frankreich besteht.

Die Verbindung SalonikiSerbien unterbrochen.

Berlin, 16. Okt. Aus Saloniki wird über Budapest demLokal-Anzeiger" gemeldet: Seit zwei Tagen ist auch die telegraphische Verbindung mit Serbien unterbrochen und die Verbindung mit Saloniki kann »ur durch berittene Kuriere unter­halten werden. Bulgarische Kuriere halten aber an vielen Stellen diese Boten auf, sodaß die Be­fehle nicht nach Saloniki gelangen, wo die Gene­räle ihrer harren.

Drek Truppentransporte nach dem Orient überfällig.

Essen, 16- Okt. DeinEssener Tagblatt" zu­folge melden schweizerische Blätter aus Lyon, daß drei aus Marseille nach den: Orient ausgelauiene Truppentransportdampfer seit acht Tagen über­fällig sind.

Blockade der bulgarischen ÄgäiSküste durch England

London» 17. Okt. Reuter meldet: Der Kom­mandant der verbündeten Flotte im östlichen Mittelmeer teilt mit, daß die Blokade der bul­garischen Küste der Ägäis am 16. Oktober 6 Uhr früh begonnen habe. Den neutralen Schiffen wur­de 48 Stunden Zeit gelassen, um aus der Blocka- dezoue wegzufahren.

Der bulgarische Vormarsch in Serbien

Berlin, 18- Okt. Aus Budapest meldet der Lokalanzeiger": Ein Bericht der ZeitungA Villag" aus Sofia bringt weitere Einzelheiten über das Vordringen der Bulgaren in Serbien. Auf die Tamnic durchziehenden bulgarischen Truppen wurden von der daheimgebliebenen Bevölkerung, größten­teils Frauen und unmündige Kinder, Handgranaten geworfen. Die Bewohner der mazedonische» Ort­schaften empfinden mit jubelnder Freude die bul­garischen Truppen. Die über Blagura - Planina in Mazedonien eingedrungene bulgarische Armee, 50 000 Mann, steht längs des Ostufers des Warda in blutigem Kampfe mit erbittert verteidigenden serbischen Truppen und ist in langsamem, aber stetigem Fortschreilen gegen Gjevgjeli.

Der Truppentransport für Saloniki

Athen, 15. Okt. Der Privatkorrespondeut des W. T. B. meldet: Ich erfahre aus beson­derer Quelle, daß in Marseille Vorbereitungen ge­troffen werden sollen, um etwa 2 Armeekorps in der Stärke von 75000 Mann für Saloniki zu verladen. Einige Transporte mit etwa 10600 Mann sollen bereits unterwegs sein. In der letz­ten Woche wurden 4000 Mann Ententetruppen gelandet. Die Gesamtstärke der bei Saloniki aufgestellten Truppen der Entente erreichte jetzt 20 000 Mann.

Der Entschluß der Regierung, die Neutralität auch weiterhin zu bewahren, wird hier überall mit Genugtuung begrüßt.

Offizielle griechische Neutralitätserklärung an Grey.

London, 16. Okt. Das Reutersche Bureau erfährt, daß der griechische Gesandte dem Staats­sekretär Grey förmlich eine Note seiner Regierung mitgeteilt habe, in der erklärt wird, das griechische Kabinett erachte den Ründnisfall des griechisch­serbischen Vertrages nicht für gegeben.

Griechenland fei unter den gegebenen Umstän­den nicht verpflichtet Serbien zu helfen.

Zusammenstöße zwischen Griechen und Franzose» in Saloniki.

Budapest, 18- Oktober. Zwischen griechischen Soldaten und französischen Kolonial-Soldaten in Saloniki ist es nach Berichten bulgarischer Blätter zu einem blutigen Zusammenstoß gekommen. Da Klagen erhoben worden waren, daß englische und französche Soldaten in die Häuser der Vorstädte eingedrungsn und dort Gewalttaten verübten, wur­den griechische Wachen entsandt, die vorgestern Nacht in einem Hause acht französische Soldaten antrafen, die dort gewalttätig austraten. Die fran­zösischen Soldaten widersetzlen sich der Wache und erschossen sechs Griechen. Die Wache tötete darauf vier Franzosen, während die übrigen schwer verletzt wurden.

Ermordung einer deutschen Tauchboot» Besatzung durch Engländer.

Berlin, 17. Okt. DieNorddeutsche Allge­meine Zeitung" schreibt: Die von der amerika­nischen ZeitungWorld" verbreitete Nachricht über die Ermordung der Besatzung eines deutschen Tauchbootes durch englische Streitkräfte hat der Kaiserlichen Regierung Anlaß gegeben, sofort ge­eignete Maßnahmen zur Aufklärung des Tatbe­standes zu treffen. ,

Die Regierung behstlt sich vor, die danach notwendigen Schritte zu tun.

Grey demissioniert

Amsterdam» 19. Oktober. Der Korrespondent eines Holländer Blattes meldet aus London: 0^ gutunterrichteten Kreisen versichert man, daßGre? seine Demission angeboten habe.