Hauptstadt wird jetzt von der Presse zugegeben. Nie Militärkritiker der größeren Blätter erwarten einen direkten Vorstoß auf die Bahnlinie Riga- Petersburg.
Eine stürmische Dumasitzung.
Berlin, 20. Aug. Aus Petersburg wird der „Voss. Ztg." gemeldet: Nach den ersten mehr sentimentalen Hurra-Sitzungen der Reichsduma hat die jüngste Dumasitzung zu einem tumultarischen Skandal geführt. Die Vertreter der äußersten Linken haben bei der Beratung des projektierten Kriegsbedarfs Reden gehalten, die bei dem einen zur Wortentziehung, und bei einem andern zum Ausschluß von den weiteren Dumasitzungen führte. Kerenzki erklärte u. a.: „Rußland ist jetzt Zeuge des völligen Krachs seines ganzen Reqierungs- ststems und die Duma hat bisher noch immer kein Mittel gefunden, um die uns drohende Katastrophe abzuwenden. Wenn wir noch an den Sitzungen teilnehmen, so ist dies nur, weil wir uns vor dem russischen Volke verantwortlich suhlen, nicht aber, weil wir die Regierung und deren parlamentarische Speichelleckerei irgendwie achten. Wir werden uns bei der Abstimmung über diesen Gesetzentwurf unserer Stimmenabgabe enthalten."
Die Rede des Deputierten Tschenkeli machte selbst auf das Zentrum und die Rechten einen bedeutenden Eindruck. „Seien wir offenherzig", sagte er. „Unsere Armee ist von allen Seiten bestohlen worden, und es wird später nicht anders werden. Wenn die Regierung jetzt die Dumaver- treter zu ihrem geplanten Munitionskomitee hccan- ziehen will, so werden diese Dumamitglieder eben nur zu Spießgesellen der amtlichen Verbrecher. Betrügen wir uns doch nicht selber. Was jetzt geschieht, ist nicht eine Mobilisation unserer Kriegsindustrie, sondern eine Mobilisierung des Profit- appetits. Nicht unsere Armee soll mit Munition versorgt werden, sondern die Taschen hochmögender Personen mit blutigen Volksgroschen. Die Duma ist das geblieben, was sie bisher gewesen, ein Krückstock für einen Ministerpräsidenten in Schlafrock und Pantoffeln. Wir wollen mit der volksverräterischen Duma nichts Gemeinsames haben und verlassen die Sitzung."
Schweizerische Ablehnung des Einfuhrtrnsts.
Berlin, 20. August. Aus Be,n wird der „Täglichen Rundschau" berichtet: Nach unterrichteten Schweizer Blättern hat der Bundesrat dem Vieroerband die endgültige Ablehnung seiner Vorschläge über die Beaufsichtigung der Zufuhr von Waren nach der Schweiz mügetcilt. Auch der weitere Vorschlag, einen amtlichen schweizerischen Einfuhrtrust zu errichten, ist von der Bundesregierung als Eingriff in die schweizer tschen Hoheitsrechte abgelehnt worden. Die Verhandlungen des
Vierverbands mit der Schweiz sind damit vorläufig zum Stillstand gekommen.
Der König von Griechenland und Venizelos.
Berlin, 20. Aug. Aus Sofia wird gemeldet: Einem Mitarbeiter der „Voss. Ztg." erklärte Ra- doslawow über die griechische Ministerkrise: Ausgeschlossen erscheint es, daß der König Herrn Venizelos von neuem die Regierung überträgt, wenn dieser an dem Programm festhül», das vor einem halben Jahre seinen Sturz herbeiführte. Der König stellte bestimmte Bedingungen, weshalb sich Venizelos eine viertägige Bedenkzeit ausbedungen hat. Nur wenn Venizelos diese Bedingungen annimmt, wird ihm der König die Regierung übertragen und sich mit der Beibehaltung der Kammer einverstanden erklären. Unnötig, zu sage», daß diese Bedingungen den Streit um Kavallo betreffen.
Lokales-
Wildbad, 21. Aug. Lucie Viyrna. Gute und böse Geister. Kleine Erzählungen von Gastspiel- und Erholungsreisen. — Unter diesem Titel hat soeben die bekannte, hochgeschätzte und vielseitige Künstlerin Lucie Viörna vom Berliner Theater ein in liebenswürdigem Plauderton geschriebenes Buch im Verlage des Schweizer Druck- und Verlagshauses in Zürich erscheinen lassen. Die Künstlerin, welche auch durch ihre Humanitären Bestrebungen zur Hebung und Besserung der sozialen Lage, besonders der Bühnenkünstlerinnen bekannt geworden ist, hat den vollen Ertrag der ersten Auflage des Werk- chens bestimmt, die den tapferen deutschen und österreichischen Helden zugute kommen.
Schon aus diesem Grunde wäre dem hübsch ausgestalteten mit 2 Bildern der Künstlerin geschmückten Buche, das zu einem mäßigen Preis zu erwerben ist, ein voller Erfolg zu wünschen I
Wildbab, 21.Aug. PflanzetFrühlings- zwiebeln! Der hohe Preis für Zwiebeln in diesem Frühjahr veranlaßt mich, die hiesige Einwohnerschaft auf die Anpflanzung der weißen Frühlingszwiebel aufmerksam zu machen. Dieselbe ist vollständig winterhact und überdauert die strengsten Winter ohne bedeckt zu werden, was von mir schon mehrere Jahre erprobt wurde. Die Zwiebel ist sehr schmackhaft und sind Früchte von 8—10 Zentimeter Durchmesser keine Seltenheit. Es könnte auf diesem Gebiet noch viel Platz ausgefüllt werden. Anpflanzungszeit Ende, August, Ernte Mitte Mai. Die Pflanzung geschieht in kräftigem, gutgelockertem, jedoch nicht frisch gedüngtem Boden in Abständen von 15 Zentimeter. — Näheres siehe Inserat.
Letzte Nachrichten.
Entscheidende Beschlüsse Italien—Türkei.
Mailand, 21. August. Dem „Corriere della Sera" wird aus Rom gemeldet, daß der Ministerrat nach seiner Sitzung von gestern morgen sich gestern nachmittag um 4 Uhr nochmals vollständig zusammengefunden hat. Diese zweite Versammlung des Kabinetts begünstigte die Gerüchte, die seit vorgestern umgehen, daß entscheidende Beschlüsse hinsichtlich der türkisch—italienischen Beziehungen bevorständen. Der Berichterstatter fügt hinzu: Wir glauben, daß von all diesen Gerüchten nur das eine als verläßlich angesehen werden kann, nämlich daß der zweite Ministerrat sich mit der Frage der türkisch-italienischen Beziehungen beschäftigt hat. Der Ministerrat endete spät. Bis jetzt hat die Presse keine Mitteilung über die Sitzungen erhalten.
Bierverband und Serbien.
Wien, 20. Aug. Pasitsch führte aus, daß die Ententemächte eine endgültige Erklärung von Serbien erwarten. Sie müsse eine Entscheidung darüber enthalten, ob Serbien auch weiterhin an den Kämpfen der Ententemächte teilnehmen wolle, oder ob sich ihre Wege trennen würden. Eine andere Wahl gebe es nicht.
Serbien rafft sich nochmal zusammen.
Paris, 20. Aug. Die Blätter melden amtlich aus Nisch, daß der Kriegsminister beschlossen habe, die noch verwendbaren verwundeten Kriegsinvaliden für den Etappendienst zu verwenden, um eine möglichst große Zahl von Mannschaften für die aktiven Kriegsunternehmungen zur Verfügung zu haben.
Briefkasten der Redaktion.
I. K. LV. Dienstboten, Zimmermädchen rc., die in Saisonstellen oder auch in Privatstellung sind, können auf keinen Fall verpflichtet werden, daß sie der Herrschaft, bet welcher sie im Dienstverhältnis stehen, das Trinkgeld abgeben müssen.
Trinkgeld muß als Privatgeld behandelt werden, das vom Geber als solches meist bestimmt wird. Ein solcher Fall, wie bei Ihnen zutrifst, gehört auf jeden Fall näher illustriert, denn daß sich ein Dienstgeber auf Kosten seiner Dienstboten bereichern will, das ist sehr tiefblickend und wollen uns über eine solche Art nicht näher aus- drücken.
8!« r«vl»t! Tatsächlich sollten in keinem
Schlafzimmer die Nachttisch-Einlagen aus impräg. Holzfilz fehlen. Diese nehmen den üblen Geruch weg und töten Krankheitskeime. Für mehrmatlichen Gebrauch kosten dies. Stück 35 Pfg. in Haushaltg.-, Drog.- und Sanitätsg., wo nicht erhältlich 10 Stück 2.50, frk. geg. Voreins. 4!i»«iu. I?»t»rik 6. in. l». II, (HVürtt.)
Samstag, öen 21. August
Oie steilere kesiäen?.
Sonntag, äen 22. August
Als ickl noäi im klügelkleiäe.
Montag, den 23. August
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vienstag, öen 24. August
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Nngtingsverein
Sonntag, 22. August, ^achm. 4UhrVereinsstunde
h Uhr Spiel.
Ev. Gollesdiciist.
12. Sonntag n.Trin., 22. Aug.
Vorm. '/ilO Uhr Predigt. Stadtpfarrer Rösler.'
Nachm. 1 Uhr Christenlehre mit den Töchtern. Stadtvikar Remppis.
Abends 8 Uhr Bibelstunde. Stadlvikar Remppis. Mittwoch, den 25. August. Abends 8 Uhr Kriegsbrt- stunde. Sladtpfarrer Rösler.
Kall). Gollessienjt.
Sonntag, den 22. August.
7 Uhr Frühmesse.
10Vr Uhr Amt.
2 Uhr Christenlehre und Andacht.
An den Wochentagen 7 Uhr hl. Messe.
Kriegs bet stunde: Montag und Freitag abend 6V- Uhr. Beicht: Samstag früh und nachmittags von 4 Uhr an.
Kommunion: Bei den hl
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