Die „Boss. Zeitung" schreibt: Mit den neu geforderten 10 Milliarden wird die Summe von 30 Milliarden erreicht, deren Größe inan ermessen kann, wenn man sich vergegenwärtigt, daß die gesamte Reichsschuld vor Ausbruch des Krieges nur 5 Milliarden betrug. Durch die ersten beiden Kriegsanleihen sind rund 13Vs Milliarden auf­gebracht worden.

In der „Morgenpost" heißt es: Wir wissen, daß das Deutsche Reich länger, als seine Feinde die Last tragen kann, und wir haben das Recht zu hoffen, daß ein großer Teil der Last letzten Endes von unseren Feinden getragen werden wird.

Das „wahre Ziel" der deutschen Offensive

Frankfurt, 13- August. Aus London erfährt die „Franks. Zeitung" Die „Times" melden aus Petersburg: In einem Artikel der „Nowoje Wremja", der große Beachtung findet, vermutet Mentschikoff, daß das wahre Ziel der deutschen Offensive Petersburg sei.

Mentschikoff weist auf den großen Unterschied des nationalen Krieges 1812 und dem gegen­wärtigen Völkerkrieg hin, in dem die Deutschen gegen Rußland mit so riesigen Streitkräften vor­marschierten, daß sie für sieben nationale Angriffe wie die Napoleons genügen würden. Dabei werde dieses Heer durch die modernen technischen Errungenschaften unterstützt. Die Deutschen befinden sich gegenüber den Russen in einer besseren Lage, als Napoleon und es sei unmöglich, daß sie Moskau als den Schlüssel des Reiches betrachten könnten. Sie wüßten vielmehr, daß Petersburg das politische Zentrum sei, das nur halb soweit von Riga entfernt liege, wie Moskau. Von Riga nach Petersburg betrage die Entfernung nur eine Nachtfahrt mit der Bahn, und obgleich ein Angriff nicht mit Schnellzugsgeschwindigkeit gehe, so bringe ein Vormarsch über eine Strecke von 260 Meilen bei guten Wegen und zwei Eisenbahnlinien keine unüberwindlichen Schwierigkeiten mit sich.

Lokales-

Wildbad, 14. August. Kgl. Kurtheater. Für heute Samstag ist die melodiöse Operette „Das Musikantenmädel" vorgesehen und für morgen Sonntag steht die Erstaufführung von „Juxbaron" bevor, ein sog. „Schlager" neuesten Datums, der z. Zl. in Berlin und allen Sommer­bühnen den Spielplan beherrscht und deren Melodien bereits anfangen Spatzen-Popularität zu erlangen. Die Forderungen des Verlags für Erwerb dieser neuen Posse sind aber so hoch, daß die Erstaufführung außer Abonnement stattfinden muß, doch können Dutzendkarten gegen Zuzahlung von 50 Pf. verwendet werden.

Wildbad, 14. August. Am Montag, den 16. ds. M. wird im Warterauni des König Karl- Bades eine kleine Ausstellung von Handfertigkeits- Arbeiten unserer verwundeten Soldaten eröffnet werden. Wir möchten ganz besonders die Damen­welt darauf aufmerksam machen.

Witdbad, 14. August! Am Mittwoch, den 18. August vollendet Kaiser Franz Joseph sein 85. Lebensjahr. Eine Einsendung aus unserem Leierkreis regt an, zu Ehren dieses Tages die Stadt zu beflaggen zum Zeichen der treu bundes­brüderlichen Gesinnung, in der auch in Deutschland des greisen Herrschers gedacht wird, — eine An­regung, die wir wärmstens unterstützen möchten.

Auf de in Felde der Ehre

gefallen ist: Hermann Bott, Sohn des Karl Bott, Pflästerermeister, von Wildbad.

Ehre seinem Andenken!

Letzte Nachrichten.

Dev neue Venizelos.

Berlin, 14. August. Wie dem „Berl. Tagebl." aus Athen berichtet wird, darf als sicher gelten, daß der König nach der Kammereröffnung und der Demission der jetzigen Regierung Venizelos berufen und ihn befragen wird, ob er bereit sei, auf der Basis striktesten Festhalteus an der Neutralität die Regierung zu übernehmen.

Neue Angriffe aus Gallipoli.

Bcrtin, 14. August. Laut „Berl. Tageblatt" besagt eine Pariser Meldung des Kopenhagener Blattes „Politiken", daß die Alliierten wieder auf Gallipoli einen neuen Generalangriff vorbereiten. Die Anstrengungen. Konstantinopel zu Fall zu bringen, würden dabei verzehnfacht.

Griechenlands Antwort auf die sBierverbandsnote.

Athen, 14. Aug. Agence d'Athenes meldet: Der Kabinettschef des Ministeriums des Äußern überreichte gestern nachmittag die Antwort Griechenlands auf den Schritt der Vierverbands­mächte den Gesandtschaften dieser Mächte. Die Antwort Griechenlands ist in Form eines Protestes gegen die Abtretung griechischen Gebietes gehalten.

Der türkische Bericht.

Koustantinopel, 13. August. Bericht des Großen Hauptquartiers vor der Dardanellenfront:

In der Nacht vom 11 .'zum 12. August schlugen wir nördlich von Ari Burnu leicht einen schwachen Angriff des Feides zurück. Wir machten auch einige Gefangene. Wir nahmen in dieser Gegend innerhalb dreier Tage 8 Maschinengewehre mit der dazugehörigen Munition, von denen wir fünf sofort gegen den Feind verwendeten.

Unsere Artillerie traf vor Ari-Burnu einen feinolichen Panzer, der sich entfernte.

Bei Seddul Bahr nahmen wir auf dem rechten Flügel im Sturm einen feindlichen Graben von hundert Metern. Auf den anderen Fronten nichts von Bedeutung.

Russische Munitionswangelnntersuchung.

Paris, 14. August. Der Petersburger Bericht­erstatter des „Teinps" meldet, daß die russische Regierung in Übereinstimmung mit dem Wunsch der Duma einen Untersuchungsoberausschuß ein­gesetzt hat, der diejenigen ermitteln und zur Rechen­schaft ziehen soll, die für die ungenügenden Mengen an Munition und Artilleriematerial verantwort­lich sind.

Ein engl. Dampfer versenkt.

London, 14. Aug. Nach einer Lloydmeldung ist der britische Dampfer „Jacora" von 2969 Bruttotonnen versenk worden. Der Kapitän und die Besatzung von 9 Mann wurden gelandet.

^ s .

MiWWWW

K Oberamt Neuenbürg.

I. Nach der Bundesratsverordnung vom 28. Juni 1915 Meg.-Bl. S. 384 ) ist die im Reich angebaute Gerste aus dem Erntejahr 1915 mit der Trennung vom Boden für de» Kommunalverband beschlagnahmt. Die Be­schlagnahme gilt auch hinsichtlich der nach den seitherigen Bestimmungen für das Reich beschlagnahmten älteren Gerste. Es darf also die Gerste im allgemeinen an Dritte zunächst nicht veräußert werden. Trotz der Beschlag­nahme dürfen Unternehmer landwirtschlicher Betriebe aus ihren Gerstevorräten die Hälfte als Saatgut oder zu sonstigen Zwecken in dem eigenen landw. Betrieb verwenden.

II. Zur Sicherung der Durchführung dieser Vorschrift wird auf Grund des 8 23 der Bundesratsverordnung fol­gendes bestimmt:

l- Gerste darf nur mit Erlaubnis des Ortsvorstehers der Gemeinde ausgemahlen werden, in deren Bezirk sich der Sitz des landw. Betriebs befindet. Die Erlaubnis wird durch Ausstellung eines Mahlscheines erteilt. Ueber die ausgestellten Mahlscheine führt der Ortsvorsteher ein besonderes Verzeichnis.

2. Zum Mahlschein und Mahlscheinverzeichnis sind Vor­drucke nach Ziff. 4 und 5 der Verfügung der K. Zen­tralstelle für Gewerbe und Handel vom 6 . Mai 1915 (S. 59 der Kriegsbeilage I z. Min.-Amtsblatt), soweit nötig, unter handschriftlicher Abänderung zu benützen. Im Gersten-Mahlschein-Verzeichnis bleiben die spalten 4—19 und 21 und 22 des Vordrucks unausgefüllt.

2. Vor jeder Ausfüllung eines Gerstenmahlscheins hat der Ortsvorsteher den vermutlichen Gerstenertrag des An­tragstellers sorgfältig zu prüfen. Mahlerlaubnis darf zunächst nicht für mehr als den vierten Teil des Ertrags gegeben werden.

I- Für das Verhalten der Müller und ihre Ueberwachung durch die Ortsvorsteher gelten Ziff. 10—14, für die Benützung der Schrotmühlen Ziffer 15-18 der ge­nannten Verfügung der K. Zentralstelle entsprechend.

III. Die Herren Ortsvorsteher werden auf die Wich­tigkeit der genauen Durchführung dieser Bestimmungen ausdrücklich hingewiesen und beauftragt, diese ortsüblich bekannt zu machen und den im Gemeindebezirk ansässigen Müllern urkundlich zu eröffnen.

Den 5. August 1915.

Oberamtmann Ziegele

Vorstehendes wird hiemit bekannt gemacht.

Wildbab, den 11 . August 1915.

Stabtschultheitzenamt: Baetzner.

Reservelazarett Wildbad.

Dienstag, den 17. August, vormittags 1V Uhr,

wird der

. Obst Ertrag

auf dem Grundstück der neuen Militärkuranstalt (früher Villa Weizsäcker) gegen Barzahlung öffentlich versteigert.

GGGGGEGGG

Ml. Museale/ WWaä. .v

Dr. Oetker's

Puddingpulver

in

CitronHimbeer.'. Erdbeer Ananas Apfelsinen

Vanille Gries Mandel.

Dr. Oetkrr's Backpulver u. Vanillin

empfiehlt

C. Aberle, sc»,

(Inh.: E. Blumenthal.)

Samstag, clen 14. August

Vas Musikanlenmäüel.

Sonntag, den 15. August

Der luxbaron.

Montag, den 16. August

Die fünf frankfurter.

üäAWMUMiMllMMfWUfMUH MM" vis besten», billigsten "VW

8 lffß 08 t- 8 eKclvIlt kill

100 8t. Vkuriäscll. 5, klsIbpk.-Zek. 4 LI

8vl»»vl»tvil Lsirtr. 8tnttx.

Jürrglingsverein

Samstag, 14. August. Abends 8 Uhr Bibelstunde und Spiel.

Sonntag, 15. August. Nachm. 4 Uhr Vereinsstunde und Spiel.

Ev. Gottesdienst

11 . Sonntag n.Trin., 15. Aug.

Vorm. '/«IO Uhr Predigt. Stadtpfarrer Rösler.

Nachm. 1 Uhr Christenlehre m.d.Söhnen. Stadtv.Remppis.

Abends 8 Uhr Bibelstunde. Stadlvikar Remppis. Mittwoch, den 18. August. Abends V-5 Uhr Kriegs­betstunde in Sprollenhaus. Abends 8 Uhr Kriegsbrtstunde hier. Stadtvikar Remppis.

Uiilh. Gottesdienst.

Sonntag, den 15. August.

7 Uhr Frühmesse.

9Vi Uhr Predigt und Amt. 2 V« Uhr Andacht.

An den Wochentagen 7 Uhr hl. Messe.

Kriegsbetstunde: Montag und Freitag abend 6 V 2 Uhr. Beicht: Samstag früh und nachmittags von 4 Uhr an. Kommunion: Beiden Früh­messen.