Feind angegriffen. Zurarvno, das vor dem Aufmarsch ruff. Kräfte vorgestern geräumt worden war, ist wieder genommen und der Gegner in die Brückenköpfe Mlyniska nordwestlich Zurarvno und Zydaezow zurückgeworfen. Feindliche Angriffe bei Halicz und Stanislau wurden abgewiesen.

Oberste Heeresleitung.

Sonntag, den 13. Juni.

Westlicher Kriegsschauplatz.

Bei Nieuport, Dixmuiden, nördlich Arras und bei Hebuterne fanden Artilleriekämpfe statt. Schwäch­liche Angriffsversuche des Gegners in den Dünen wurden abgewiesen. Südöstlich von Hebulerne sind Jnfanteriegefechte un Gange.

Die militärischen Anlagen von Luneville wur­den mit Bomben belegt.

Oestlicher Kriegsschauplatz.

Nordwestlich Szawle machte unser Angriff gute Fortschritte. Kuce wurde im Sturm genommen. Feindliche Gegenstöße scheiterten. 8 Ossiziere, 3350 Mann und 8 Maschinengewehre waren un­sere Beute.

Südöstlich der Straße Mariampol-Kowno haben die Kämpfe gegen von Lüden herangekommene russische Verstärkungen erneut begonnen.

Nördlich Prasznysz wurden weitere 150 Ge­fangene gemacht.

Unserem Einbruch in die feindlichen Linie» südlich Bolimow folgten in der Nacht russ. Gegen­angriffe, die sämtlich erfolglos blieben. Die ge­wonnenen Stellungen sind fest in unserer Hund. Unsere Beute 'lieg an dieser Stelle auf 1660 Ge­fangene, 8 Geschütze (oaruuter 2 schwere) und 9 Maschinenengewehre.

Südöstlicher Kriegsschauplatz.

Der Brückenkopf von Sieniawa wurde gestern wieder genommen; der Gegner ließ über 5000 Ge­fangene in unserer Hand. Nächtliche Gegenangriffe des Feindes scheiterten. Auch östlich Jaroslau und östlich Przemysl lebt der Kampf wieder auf. Die Truppen des Generals von Linsingen haben Mly­niska genommen; der Angriff auf Zydaezow ist im Fortschreiten.

Oberste Heeresleitung.

Montag, den 14. Juni.

Westlicher Kriegsschauplatz.

An der Front zwischen Lievin-Arras erlitten die Franzosen eine schwere Niederlage, nachdem im Verlause des Tages mehrmals die zum Vorgehen bereit gestellten feindlichen Sturmkolonnen durch unser Artilleriefeuer vertrieben waren, setzten gegen Abend feindliche starke Angriffe in dichten Linien gegen unsere Stellungen beiderseits der Lorettohöhe sowie an der Front Neuville-Roclincourt ein. Der Gegner wurde überall unter schweren Verlusten zurückgeworfen. Sämtliche Stellungen sind voll in unserm Besitz geblieben. Schwächere Angriffe des Feindes am Aserkanal wurden abgeschlagen.

Südöstlich Hebulerne haben die Jnfanteriege- sechte zu keinem nennenswerten Ergebnis geführt. Vorstöße gegen die von uns eroberten Stellungen in der Champagne wurden im Keime erstickt.

Oestlicher Kriegsschauplatz

In der Nähe von Kinowinnia nordöstlich Szawle wurde eine feindlicheStellung genommen und dabei 3 Offiziere und 300 Mann zu Ge­fangenen gemacht.

Südlich der Straße Mariampol-Kowno er­stürmten unsere Truppen die vordersten russischen Linien. 2 Offiziere und 313 Mann wurden hier die Beute.

sie eine bestimmte Geschichte gehabt: Völker, welche solche Staaten bilden, verschwinden schließlich spurlos von der Erde. Die heutigen Aegypter sind die Nachkommen der Untertanen der ersten Dynastie, und von den Babyloniern ist nichts übrig geblieben, selbst ihr Land ist verödet. Der Grund ist, daß Ackerbau und Industrie, welche einen Teil der zweiten Nation beschäftigen, zurück­gehen, weil der Handel für die erste einträglicher wird; dann geht der Handel zurück, weil die erste Nation von den Renten lebt; und wenn es erst so weit ist, dann geht die erste Nation zugrunde, weil der Mensch Not und Arbeit nötig hat. England hat den Ackerbau bereits aufgegeben, die Industrie geht relativ zurück nur den gehaßten Deutschen ist zu danken, daß sie nicht schon absolut zurückging und es machten sich die ersten An­zeichen zum Uebergang in die Rentnerperiode bemerkbar.

(Schluß folgt.)

Südöstlicher Kriegsschauplatz.

Die Armee des Generals von Mackensen ist in einer Breite von 70 Klm. aus ihren Stellungen zwischen Czerniawa nordwestlich Mosciska und Sienniawa zum Angriff vorgegangen. Die feind­lichen Stellungen sind auf der ganzen Front ge­stürmt. 16 666 Gefangene fielen in unsere Hand.

Auch die Angriffe des Generals von der Mar­witz und des Generals von Linsingen machen Fortschritte.

Oberste Heeresleitung.

Kriegsuclchrich^en.

Die Kriegsschäden in Ostpreußen.

Königsberg, 14. Juni. Nach dem nunmehr gewonnenen übersichtlichen Bild über die Kriegs­schäden in der Provinz Ostpreußen haben von den Einwohnern während der feindlichen Einfälle längere oder kürzere Zeit die Heimat ver­lassen, etwa 190 000 Personen im Regierungsbe­zirk Königsberg und etwa 360 000 Personen im Bezirk Allenstein. Die Höchstzahl der Einwohner, die die Provinz Ostpreußen verließ, dürfte 350 000 bis 400 000 betragen. Zurückgekehrt ist bisher der g>ößte Teil der Flüchtlinge, besonders auf dem Laude. Von den Russen sind, soweit bisher feststeht, in der Provinz 1620 Zivilpersonen ge­tötet und 433 verwundet worden. Bestimmte Zahlen über Vergewaltigungen und Schändungen lassen sich nicht angeben. Die Zahl der nach Ruß­land verschleppten Einwohner beträgt nach de» bisherigen Angaben insgesamt 5 919 Männer, 2 587 Frauen und 2 719 Kinder. Von den Män­nern besteht der giößie Teil aus hilflosen Greise». Viele der Ve»schlepp!en haben infolge der Stra­pazen Leben oder Gesunvheit verloren. Durch feindliche Brandlegung ganz oder zum Teil zerstört sind im Regierungsbezirk Königsberg 7 Städte, 75 Dörfer und 56 Güter, im Regierungsbezirk Allenstein 10 Städte, 292 Dörfer und 97 Güter, im Regierungsbezirk Gumbinnen 7 Städte, 255 Dörfer und 83 Güter. Die Zahl der insgesamt zerstörten Gebäude beträgt 33 653- Etwa ein Drittel waren Wohnhäuser. Der Hausrat ist in schätzungsweise 100 000 Wohnungen vollständig, in ebenso vielen andere» Wohnungen teilweise ge­raubt oder vernichtet. In dem während des Winters vom Feind besetzten fünften Teil der Provinz war, als der Feind vertrieben war, kaum mehr ein Stück Vieh vorhanden. In den Grenz­kreisen waren fast alle landwirtschaftlichen Geräte und Maschinen geraubt oder vernichtet. Die meisten Mühlen, Ziegeleien, Brennereien und Molkereien waren systematisch zerstört. Trotzdem sind in den Grenzkreisen etwa 800 000 Morgen mit Sommer­saat bestellt und nur 160 000 Morgen unbestellt geblieben. An Boudseiitschädigungen sind bis 1. Juni 125 340 726 Mark ausbezahlt worden.

Große Verluste der Italiener.

Berlin, 14. Juni. Nach demBerl. Lokal­anzeiger" läßt sich aus den bis jetzt erschienenen Berichten des österreichisch-ungarischen Generalstabs feststellen, daß der in drei Richtungen angesetzte Angriff der Italiener bis jetzt mit großen Ver­lusten für die Italiener zurückgeschlagen wurde.

Italienischer Warenverkehr mit der Schweiz eingestellt.

Berlin, 14. Juni. Auf Befehl des italienischen Ministeriums wurde gestern die gesamte Waren­ausfuhr Italiens längs der ganzen Schweizer Grenze eingestellt.

Italienische Kriegsdarstellung.

Berlin, 14- Juni. In welcher Weise den Italienern die militärische Lage dargestellt wird, zeigt ein von derVoss. Ztg." zitierter Artikel eines Bologneser Blattes, in dem es u. a. heißt:Lem­berg ist außer Gefahr. Das bißchen Gewinn an Gebiet ist ohne Bedeutung für die Entscheidung. Die Deutschen und Oesterreicher haben in den letzten Apciltagen durchschnittlich pro Tag 10 000 Man» verloren, von da an noch mehr. Zwischen dem 17. und 20. Mai müssen es mehrere Zehn­tausend an jedem Tage gewesen sein."

Russischer Rückzug aus der Bukowina.

Berit«, 14. Juni. DemBerl. Lokalanzg." wird aus Genf gemeldet: Eine Bukarester Depesche bestätigt den trostlosen Zustand der von den Oester­reichern über die Grenze der Bukowina gedrängten russischen Abteilungen, die ohne militärischen Zu­sammenhalt in den russischen Dörfern Unterkunft suchen. In Bukarest wird die Besetzung der Stadt Zalescyki durch die Armee Pflanzer als militärisch und politisch bedeutsames Ereignis gewürdigt. Die Erbitterung des russischen Hauptquartiers sei um so größer, als der Zweck der Preisgebung der Pruthlinie, nämlich die Umklammerung der deut­

schen Dnjestrtruppen, unerreicht geblieben sei uns, General Brustloff sich auch dort unmöglich halten könne.

Die schweren englischen Verluste.

London, 13. Juni.Daily Mail" weist darauf hin, daß die englischen Verluste in 12 Tagen über 30,000 Mann betragen haben.

Empfinden der englischen Verluste

Berlin, 14, Juni. In England wird die Unterseebootspest, über die man anfangs hoch­mütig urteilte, immer schwerer empfunden und ebenso die große Zahl der Verluste, die der Land­krieg kostet. Wäre die Erkenntnis des deutschen Geistes,, der nach Lloyd George jede Klasse und jede Schicht der Bevölkerung m Deutschland be­herrscht, den englischen Staatsleitern früher aus­gegangen, so wäre es nicht zu diesem furchtbaren Weltkrieg gekommen.

Der deutsche Zeuge für die Bewaffnung derLusitania".

Berlin, 14. Juni. Aus Amsterdam geht de« Berl. Tagbl." folgende Meldung zu: Der wegen angeblicher falscher Zeugenaussage in Sachen der Bewaffnung derLusitania" gefangen ge­nommene Deutsche Stahl leugnet entschieden, Laß er falsch ausgesagt habe. Er blieb bei seiner Be­hauptung, auch als der Richter ihm vorhielt, daß ein Heer von Zeugen Stahls Angaben, daß Ka­nonen an Bord derLusitania" gewesen seien, entkräften könnten. Viel besprochen wird in amen- kanijchen Blättern eine Aeußerung Stahls. Als man ihn fragte, ob er denn für sein Vaterland auch 20 Jahre ins Gefängnis wandern wolle, antwortete er:Sagen Sie 100 Jahre, ich würde es tun."

Die Wirkung der Abdankung Bryans.

Frautfurt, 14. Juni. DieFrankfurter Ztg." meldet aus London, 14. Juni: Reuter meldet aus Nerv-Jork, daß Bryan erklärt habe, die ameri­kanische Note sei nach seinem Rücktritt bedeutend verändert worden. Aber die Abänderung sei nicht genügend, die Aufhebung seines Rücktritts zu recht- fertigen. Bryan zweifelt nicht, daß im Kriegssalle das ganze Land Wilson unterstützen würde.

Eiu großer engl. KricgSdampfer versenkt

Berlin, 14. Juni. Aus Stockholm meldet die B. Z.": Der Kapitän des schwedischen Dampfers Vidar" berichtet, daß bei seinem Aufenthalt in Kirkwall eiu holländischer Dampfer die gerettete Besatzung eines großen Wilson-Dampfers an Land setzte. Die amtlichen Berichte verheimlichen den Verlust.

Die griechische Regierungspolitik

Der jetzige Ministerpräsident Gunaris erörterte in einer griechischen Volksversammlung die bekannte Meinungsverschiedenheit zwischen der Krone und Venizelos und betonte, die Regierungspolitik würde Griechenland nur dann einem Krieg aus- setzen, wenn er ausschließlich griechischen Interessen, nicht aber fremden Interessen diene, nnd mit dm Erfolg einer solchen Unternehmung die Unverletz- lichkeit des Landes und die Befriedigung der ein­heitlichen nationalen Rechte sichergestellt wäre.

Aus A»krrdt,ZZezlr. ü mrd Umgebung.

Wildbad, 15. Juni. Wilhelm Eisele, Sohn des P Schreinermeister Eisele hier und Hermann Aberle, Sohn des Hrn. Maurermstr. Mössinger hier erhielten die silberne Ver­di e n st m e d a i l l e.

Wildbad, 15. Juni. K. Postamt. Von gestern Montag an wird eine Frühbriesbestellung ausgeführt.

Pforzheim, 14. Juni. (K i n d s m o rde.) Kaum daß in.allerjüngster Zeit in einem Baum- stück der Weiherberggegend in der Nähe der Villa Drusenbaum die Leiche eines neugeborenen Kindes gefunden wurde, wobei es sich nur um Kindstötung handeln kann, ist schon wieder am Rechen des städt. Elektrizitätswerkes die Leiche eines neuge- borenen Kindes geländet worden. Die Herkinip der Leiche ist unbekannt, es liegt aber offenbar wieder ein Kindsmord vor. In beiden Fällen P aus die Ermittelung und Ergreifung der Täten" eine Belohnung von je 100 Mark ausgesetzt.

Erdbebenwarte Hohenheim, 14. Juni. Noch längerer Pause hat sich der Erdbebenherd auf der schwäbischen Alb wieder etwas bemerkbar geniaV' Em ziemlich starker Erdstoß aus diesem Hebie herrühceno, wurde gestern nachmittag von de hiesigen Instrumenten um 3 Uhr 15 Min. 31 2 k' künden ausgezeichnet. Der Stärkegrad beträgt naq der Forell-Mercalli-Skala 2-3. Von einzeln^ Personen wurde der Stoß auch in Hohenheim "w spürt. Um 3 Uhr 20 Min. folgte ein schwächerer Nachstoß aus demselben.