Italienische Prophezeihung.
Berlin, 11. Juni. Nach den Morgenblättern stellt der „Avanti" für den Herbst und für den Winter Not und Arbeitslosigkeit in Aussicht. Englische Kriedenswitnsche
Berlin, 10. Juni. Das „Neue Wiener Tagblatt" meldet indirekt, wie die „Tägliche Rundschau" aus London berichtet: Die unabhängige Arbeiterpartei hat auf ihrer Glasgower Tagung mit 134 gegen 6 Stimmen beschlossen, die Regierung zur öffentlichen Bekanntgabe ihrer Bedingungen für einen Frieden aufzufordern.
Unterseeboote an der Arbeit.
London, 11. Juni. Die Admiralität teilt mit, daß am 10. Juni früh morgens die beiden Torpedoboote 10 und 12, die an der Ostküste Englands operierten, durch ein Unterseeboot in den Grund gebohrt worden sind. 30 Mann wurden gerettet und ans Land gebracht.
Liverpool, 11. Juni. (Reuter.) Der britisch- Schooner „Expreß" ist durch ein deutsches Unterseeboot in den Grund gebohrt worden. 3 Mann von der Besatzung sind durch einen dänischen Lchooner in Plymouth gelandet worden. Englischer Krenzer vo« österreichischem ll-Boot vernichtet.
Wien, 11. Juni. Unterseeboot 4, Kommandant Linienschiffsleutnant Singule, hat am 9. ds. Mts., vormittags, 30 Meilen westlich von San Giovanni di Medua, einen englischen Kreuzer vom Typ .Liverpool", der von 6 Zerstörern geschützt fuhr, torpediert und versenkt.
Kabinettkrise in Rußland
Berlin, 11. Juni. Die „Dossische Zeitung" meldet aus Petersburg: Hier mehren sich die Gerüchte über eine bevorstehende Ministerkrise. Am Samstag abend wurde in einer Sitzung sämtlicher Parteiführer der Reichsduma ein Antrag des Fürsten Manffuron angenommen, die Duma möge eine Adresse an den Zaren richten mit der Bitte, ein Koalitionsministerium unter Hinzuziehung parlamentarischer Elemente zu bilden. In erster Linie soll wahrscheinlich der Ministerpräsident Goremykin gestürzt werde», der als Anhänger eines Krieges ohne Ende gelte. Auch der Kriegsminister soll nicht mehr das Vertrauen der Duma besitzen.
Die amerikanische Note eingelanfe».
Berlin. 12. Juni. Die amerikanische Note ist gestern vormittag hier eingetroffen. Sie soll sehr umfangreich sein und man darf wohl vermuten, daß sie noch im Laufe des heutigen Tages veröffentlicht werden wird.
Bryans Ansicht.
Frankfurt, 11. Juni. Die „Franks. Zeitung" berichtet aus Amsterdam folgende Reutermeldung aus Washington: Bryan hat eine Erklärung abgegeben, nach welcker er mit Präsident Wilson in zwei Punkten nicht übereinstimmt,
1. wünscht Bryan eine Untersuchung von einer internationalen Kommission, die sich auf die Unterseebootsangriffe erstrecken soll in (Übereinstimmung mit den Bestimmungen der Schiedsgerichtsverträge der Vereinigten Staaten. Auf dieser Untersuchung bestand Bryan, trotzdem sich Deutschland bis jetzt noch nicht zur Schiedsgerichtsidee bekehrt hat.
2. Bryan war der Auffassung, daß die Amerikaner nicht das Recht haben, ihr Land in Gefahr zu bringen, indem sie in die Kriegszone reisen, nachdem die Deutschen davor gewarnt hatten.
Man glaubt, daß das gesamte Kabinett die Auffassung Wilsons billigt und daß ein Schiedsgericht unmöglich sei, solange Deutschland nicht die Erklärung abgeben wolle, daß das Vernichten von Handelsschiffen ohne Unterschied aufhören solle.
Bryan hat bereits zweimal seine Entlassung erbeten, aber es ist Wilson jedesmal gelungen, ihn hiervon abzubringen. Gegen Mittag begab sich Bryan in das Weiße Haus, um Abschied von dem Präsidenten zu nehmen. Bryan sprach ohne Erregung über die Meinungsverschiedenheit. Sie bezeugten sich gegenseitig ihre Achtung und schüttelten sich die Hände.
Bryans Erklärung wurde gerade veröffentlicht, als die Note nach Deutschland gekabelt wurde.
Bryan bemerkt in seiner Erklärung, daß er als privater Bürger nun frei sei und die Aufmerksamkeit des Publikums auf seine (Überzeugung lenken werde, und er hofft, so viel Eindruck auf die öffentliche Meinung machen zu können, daß diese den Präsidenten stützen wird, wenn er es mit seinem Pflichtgefühl vereinbaren könne, in Zukunft die Auffassung Bryans zu teilen.
Aus Staöt.Wezrrk unö Umgebung.
Gefallen:
auf dem Felde der Ehre
Kriegsfreiwilliger Ernst Schäffler von hier. Musketier Robert Henne von hier.
Ehre ihrem Andenken!
Schwerverwundet:
Kriegsfreiw. Albert Wildbrett von hier (l. A.)
Wildbad, 12. Juni. Die silberne Hochzeit feierten am letzten Mittwoch in aller Stille Herr nnd Frau K. Heinrich, Gasmeister, hier.
Wildbad, 12. Juni. (Kgl. Kurtheater.) Ein gutes Lustspiel ist ein Genuß, und es war auch in der Tat ein guter Genuß, gestern abend „Die relegierten Studenten" von unserem lieben Altmeister Roderich Benedix und unter der Leitung des Herrn Karl Schneider zu sehen. Die Aufführung ging recht flott von statten und war belohnt durch eine zahlreich erschienene Zuschauermenge. Herr R. Schulze, als Neffe Reinhold, spielte mit einem jugendfrischen, sprudelnden Humor, der besonders im 1. Akt zur vollen Geltung kam. Als Amtmann, wußte er in würdigen und schneidenden Worten seine hochwohllöbliche Verwandtschaft abzufertigen. Konradine Hardenberg, dargestellt von Frl. Hertha Hoffmann-Boschan, war in manchen Momenten etwas zu sentimental aufgefaßt. Im Uebrigen war ihr Spiel sympathisch. Der Kornhändler Kronau (Reinh. Gronert) wurde „treu und redlich" gespielt und seine liebe Frau Ulrike (Selma Woisch) war im wahren Sinne des Worts eine komische Alte. Herr Urban, in der Rolle des Viehhändlers Hirschbach, zeigte sein ganzes Können, sein Oekonomierat war eine fein gezeichnete Karikatur und läßt diese Nolle auf ein tieferes Studium der verschiedensten Charaktere schließen. Seine Frau (Johanna Steuer) paßte recht gut zu ihm, besonders im Schimpfen und Zanken entwickelte sie eine sehr geläufige Fertigkeit. Die beiden Paare Hedwig (Irmgard Pohlmann) und Musiklehrer Lindeneck (Walter Wesener), Emma (Lisl Schäffer) und Wieprecht-Born (Erik Baldermann), spielten mit viel Natürlichkeit, besonders die etwas stark romantisch angehauchte Emma. Sämtliche Mitwirkende gaben ihr Bestes und trugen so zu dem guten Gelingen der Aufführung bei. Lsg.
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2. Sonntag nach Dreieinigkeitsfest, 13. Juni. Vorm. '/ilO Uhr Predigt. Stadtvikar Remppis.
Nachm. 1 Uhr Christenlehre mit den Töchtern. Stadtpfarrer Röster.
Nachm. 2 Uhr Predigt in Sprollenhaus. Stadtvikar Remppis.
Abends 8 Uhr Bibelstunde. Stadtpfarrer Röster. Mittwoch, den 16. Juni. Abends 8 Uhr Kriegsbetstunde, zugleich Gedächtnisfeier für die in letzter Zeit Gefallenen. Stagtpfarrer Rösler.
MH. Gottesdienst.
Sonntag, den 13. Juni.
7 Uhr Frühmesse.
9Vi Uhr Predigt und Amt. l'/i Uhr Christenlehre und Andacht.
Montag keine hl. Messe, an den übrigen Tagen 7 Uhr hl. Messe.
Kriegsbetstunde: Montag und Freitag Abend 6V- Uhr. Beicht: Samstag früh und nachmittags von 4 Uhr an. Kommunion : Sonntag und Montag 6V- Uhr, an den übrigen Tagen vor der hl. Messe.