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Calw, den 29- Oktober 1919.

Dienstnachricht.

* Versetzt wurde der Eisenbahnsekretär Rometsch in Calw- zum Betricbsamt Sigmaringen.

Bmrwerkmeisterpriisung.

* Bei der im August abgehaltenen Vauwerkmelster- prüfung hat neben 12S andern Bewerbern auch Ludwig Wagner von Hirsau bestanden und dadurch die Bezeichnung „Bauwerkmeister" erlangt.

' SchriellzugsemfchrSnkungen.

Die württ. Generaldirektion der Staatseisenbahnen teilt mit: Van Donnerstag, 30. Oktober an fallen nachstehende Schnellzüge aus: Zug O 18 Mühlacker—Karlsruhe, Mühlacker ab 10.50 Vm., Karlsruhe an 11.48 Vm.: Zug v 52 Stuttgart-Karlsruhe, Stutt­gart ab 12.58 Nm., Karlsruhe an 3 00 Nm.: Zug v 59 Karlsruher- Mühlacker, Karlsruhe ab 9 30 Dm, Mühlacker an 1032 Vm.: Zug I) 61 Karlsruhe—Mühlacker, Karlsruhe ab 7 00 Nm., Mühl­acker an 8 06 Nm.; außerdem Zug v 85 Freiburg—Mannheim, Zug O 86 Mannheim—Freiburg, Zug O 270 Mannheim—Basel und Zug 0 Basel—Heidelberg.

Einschränkung des Stückgutverkehrs.

Die Generaldirektion der Staatseisenbahnen teilt mit: Ein­schränkung des Stückgüterverkehrs. Zur Gewin­nung von Wagen für die Beförderung von Lebensmitteln können in der Zeit vom 30. Oktober bis 1. November ds. Js. Eil-, und Fracht- stückgüter nicht angenommen werden, ausgenommen Lebensmittel und Getränke sowie' Packmaterial hierfür.

Die Kohlenversorgung Württembergs.

Die Bemühungen des Arbeitsministeriums und des Lan­deskohlenamts um eine Verbesserung der Kohlenvsrsorgung des Landes sind laut „Staatsanzeiger" *och nicht ganz ohne Er­folg geblieben. Bis jetzt wurden für Württemberg gewisse Zu­geständnisse durch Lieferung mitteldeutscher Briketts und böh­mischer Kohle erreicht, welch letztere aber nur dann in Aussicht steht, wenn die Schwierigkeit der Beförderung durch besondere Wagen- und Lokomotiv-Eestellung behoben werden kann, wo­rüber zurzeit noch weitere Vorschläge gemacht, u. a, die gleich­mäßige Beleuchtungseinschränkung im ganzen Reiche, Verbot der Heizung von Vergnügungsstätten aller Art, energische Be- kämniung des Schleichhandels mit Kohle.

Schürfers Maßnahmen

gegen Schwarzschlachtungen.

Dis Zuwiderhandlungen gegen die Vorschriften über die Fleischivirtschaft haben namentlich in Gestalt von sogenannten Schwarzschlachtungen einen Umfang angenommen, der. die Fleischversorgung der Eesamtbevölkerung aufs schwerste gefähr­det. Der Reichswirtschaftsminister hat deshalb durch Verord­nung vom 28. Oktober 1919 bestimmt, daß in allen Fällen ver­botener Schlachtung auf Gefängnis und Geldstrafe nebenein­ander, nicht mehr wie bisher nur wahlweise auf die eine oder

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andere Strafe zu erkennen ist. Desgleichen ist in der Verord­nung über Fleischversorgung vom 27. März 1916 für alle straf­baren Tatbestände das Strafmaß in Anlehnung an die übrigen Vorschriften auf dem Gebiete der Ernährungswirtschaft auf Gefängnis bis zu einem Jahr und Geldstrafe bis zu 10 000 „st oder eine dieser Strafen erhöht und den Gerichten die Einzie­hungsbefugnis gegeben worden.

Richtpreise für Saatkartoffeln.

Der Preis für Saatkartoffeln seht sich zusammen aus dem je­weils geltenden Höchstpreis für Speisekartoffeln und aus einem Zu­schlag für Saatkartoffeln. Die Sondervergütungen, die von der Reichskartoffelstelle für Speisekartoffeln festgesetzt werden, dürfen in den Höchstpreis nicht eingerechnet werden. Ter Saatkartoffelzuschlag beträgt für die verschiedenen Sorten je nach der Art 2.25 bis 5,25 .L für den Zentner. Für Saatkartoffeln aus Feldbeständen, die von der Saatzuchtanstalt in Hohenheim anerkannt wurden, er­höhen sich diese Zuschläge um 1,50 ./<! bis 3,50 . < Bei der Früh­jahrslieferung von Saatkartoffeln erhöht sich der Preis um 1,50 für den Zentner. Originalz>>.chtt"men unterliegen den Richtpreisen - nicht.

Sicherheitspolizei und Einwohnerwehren.

Beim Reichsministerium laufen noch immer zahlreiche Anfragen, Anstellungsgesuche und dergleichen für die Sicherheitspolizei oder die Einwohnerwehren ein. Die Sicherheitspolizei untersteht in den ein­zelnen Tändeln den Ministerien des Innern, die Einwohnerwehren leitet das Reichsministerium des Innern. Für die alle Länder be­treffenden Angelegenheiten der Sicherheitspolizei besteht eine Organi­sationsstelle der Sicherheitspolizei beim Reichsministerium des In­nern, Berlin-Moabit, Neues Kriminalgericht. Einstellungen in die Sicherheitspolizei erfolgen durch die Kommandeure der Sicherheits­polizei (in Bayern und Württemberg „Polizeiwehr") in den ein­zelnen Städten. Die Organ'.l-ttion der Einwobnerwehren wird von der Zentralstelle für Einwohnerwehren, beim Reichsministerium des Innern, Berlin, Schützenstraße 3. die der technischen Nothilfe von der Zentalstelle der technischen Nothilfe Berlin, Kurfürstendamm 190. bearbeitet. Das Reichswehrministerium und die militärischen Behör­den haben auf die Stellcnbesehung bei diesen Einrichtungen der Zivilbehörden keinen Einfluß. Um Verzögerungen bei der Erledi­gung von Anfragen und Gesuchen zu vermeiden, wird deshalb em­pfohlen, diesbezügliche Schreiben unmittelbar an die' genannten Stellen zu richten.

Bom Landesverein für Kriegerheimstätten.

In einer aus dem ganzen Lande zahlreich beschickten Ver­sammlung des Landesvereins für Kriegerheimstätten in Stutt­gart wurde am 25. Oktober l'o Umwandlung des Vereins in einen Landesverband für Volksheimstätten und. Bodenreform angebahnt. Schon längere Zeit waren nach vier Richtungen hin die Umgestaltung der Vereinsarbeii im Gange. 1. Ver­sorgung der württemb. Bevölkerung, insbesondere ehemaliger Krieger, Minderbemittelter und kinderreicher Familien mit Heimstätten, die gegen Verlust durch spekulative Veräußerung und Verschuldung gesichert sind. — 2. Förderung der prakti­schen Siedlungstätigkeit. — 3. Ebenso aller Bestrebungen zur Verbesserung der Wohnungsoerhältnisse. — 4. Förderung einer

urch Nachforschungen konnte ich scststeljc», daß die Person, welche die grüne Brieftasche mit dem größeren Be­trag gesunde» und bis jetzt zurückgehalten hat, gesehen wurde und des­halb dem Aeußercn nach bekannt ist. Sollte die Brief­tasche nicht innerhalb 2 Tagen in der Geschäftsstelle des Blattes ab­gegeben werden, so werde ich w-gen Unterschlagung Anzeige erstatten.

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ging vor einigen Tagen auf dem Weg von Calw nach Alzcnberg

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gesunden Bodenpolitik, als der Grundlage einer gesunden Woh." nungspolitik. Im Zusammenhang damit wurde die Vereini­gung mit dem Württ. Landesverband der Bodenreformer be­schlossen. Der neue Landesverband für Volksheimstätten und Bodenreform wird einen hauptamtlichen Geschäftsführer an­stelle».

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SCB Horb, 28. Okt. Die Landwirte des Bezirks Horb vcr- sammelten sich am Montag zu einer großen Kundgebung gegen die Gewalttaten, die von Arbeitern des Horber Bezirks am 20 Oktober unter Führung des Arbeiterrats Horb verübt wurden. An der Ver­sammlung beteiligten sich etwa 6—700 Landwirte. In einer Ent­schließung fordern sie von der Regierung eingehende Untersuchung dieser Angelegenheit und strengste /Bestrafung der Schuldigen. Diß Arbeiter hätten keinen Grund, sich über die ErnährnnasverhältnNe im Bezirk zu beschweren, mit Ausnahme der Milchversorgung. Hier liege aber die Schuld nicht beim Bauern, sondern an dem Mangel an Futtermitteln. Die Entschließung verlangt strengste Maßnahmen bei Wiederholung solcher Hebelgriffe und zugleich die Anwendung aller Mittel gegen die lästigen Schleichhändler und Schieber. Die Landwirte werden bestrebt sein. Uebergrifse bei Preissordernngen und tatsächliche Wucherfälle zur Anzeige zu bringen. Bei Eröffnung der Versammlung wurde der Vorsitzende des Arbeiterrats, Grämlich, aus dem Saal gewiesen, da er sich ohne Einladung zur Versamm- lunq gedrängt hatte.

Stuttgart, 28. Okt. Am letzten Samstag in den Abend­stunden hat der Sohn eines hiesigen Juweliers in Gemein­schaft mit einem Komplizen die Geschäftsräume seines Vaters erbrochen und Gold- und Silberwaren im Werte von 68- bis 88VVV „st gestohlen. Es ist erwiesen, daß die Diebe ihre kost- bare Beute in einem gelbangestrichenen Holzkoffer (Rohrplat- tenkosfer) vervackt, gegen 11 Uhr abends nach einem Hause der Ludwigstras;: geführt und von da weggetragen haben. Näheres konnte bis jetzt noch nicht festoestellt werden. Unter den ge­stohlenen Gegenständen befinden sich: silberne Bestecke (Faden und glatt) im Wert von 20 000 „st, mebrere silberne Becher und Körbe, im übrigen Uhrketten, Anhänger, Medaillons, Krawattennadeln, Mantcbettenknövfe. Damentaschen, Armbän­der, Bernsteinkolliers, halbechte Steine und dergleichen, sowie Arbeitssilber und Feingold. Für die Wiederbeibringung des gestohlenen Guts ist eine Belohnung von 5 Prozent des Werts ausgesetzt.

(STB.) Stuttgart, 27. Okt. Unter den Reichswehrtruppen, die zur Wiederherstellung der Ordnung im thüringischen Indu­striegebiet zusammengezogcn - befinden sich auch Teils

der württemb. Reichswehrbrigade.

(STB.) Metzingen, 28. Okt. Die Ruhr tritt hier seit eini­gen Wochen wieder in stärkerem Maße auf. So sind die beiden Töchter der Familie Drescher, 13 und 11 Jahre alt, fast gleich­zeitig der tückischen Krankheit erlegen, während die Eltern sich etwas erholen konnten.

ick und Verlag der A. Ölschläger'schen Bn hdruckerei, Ealw. Für die Schriftl. verantwortlich: Otto Selbmann, Ealw. '

Kommunalverband Calw.

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zu 2.85 Mk. das Pfund je nach Vorrat.

Die leeren Kisten von der letzten Käscbelicferung sind mitzubringen.

Die Einiösungssrist der Bezugsmarke ist am 15. November 1919 beendet.

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