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i 27. Oktober ldlä.
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Herbstübung unter ^ errn OA.-Bauiuci« gegenwärtig 2-ll
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loser Verfassung, auch die allgemeine Ausrüstung der Wehr sei so gut wie lückenlos, die Uebung am Postgebäude war, was Aufstellung und Inangriffnahme des gedachten Brandobjekts «„belangt, gut, so daß die Einwohnerschaft sich ruhig auf die Schlagfertigkeit der Feuerwehr verlassen könne. Zu der Zusammenkunft abends hat sich noch unser Stadtvorstand ein- gefunden, um an 34 Männer, welche der Feuerwehr mindestens LS Jahre angehören, Ehrenzeichen und Urkunden des Ministeriums des Innern zu verteilen; Herr Stadtschultheiß dankte jn längerer Ansprache im Namen der Stadt Calw den Veteranen für ihre treue Dienstleistung und wünschte, daß sie auch fernerhin der Feuerwehr treu bleiben magen. Im Laufe des Abends kam dann noch zur Sprache, daß in der leisten Zeit wieder Gesuche um Befreiung von der Feuerwehr eiimxreicht wurden, welche von dem Verwaltungsrat teilweise allgelehnt werden mußten; es ist eine betrübende Tatsache, daß Personen, welche ihren Beruf voll und ganz ausfüllen können, sich von der Feuerwehr drücken wollen, die Feuerwehr kPin jederzeit Leute für die Wachmannschaften gebrauchen; diese Arbeit wie überhaupt die Ansprüche, welche auch sonst in der Feuerwehr an die Mannschaften gestellt werden, sind so, daß sie bald von jedem versehen werden können. Denken die Betreffenden, welche ohne absolut dringenden Grund von der Feuerwehr befreit werden möchten, nicht daran, daß auch sie die Hilfe der Feuerwehr einmal benötigen könnten und sind sie dann hauptsächlich in der gegenwärtigen Zeit nicht dankbar, wenn ihre Habseligkeiten durch dis Feuerwehr gerettet werden und ihnen dadurch erhalten bleiben?
Liederkranzabend.
Der Liedeckranz veranstaltete am Samstag eine Herbstaus- führung für seine Mitglieder, die erwartungsfroh in großer Anzahl im wohlig durchwärmten, von seinem neuen Besitzer, Herrn E. Nutz, in sinniger Weise mit Topf- und Schnittblumen aller Art geschmückten Festsaale des „Badischen Hofes", dessen Keller und Küche gleich Vortreffliches boten, der kommenden Darbietungen harrten. Nach Verlauf des akademischen Viertels begann die Feier um -48 'Ähr mit dem herzlich klingenden Gruß an di« Erschienenen „Grüß Gott mit Hellem Klang", dem sich Fischer's Chor „Die Heimat" anschloß, der wirkungsvoll durch den Saal rauschte, sogleich das im allgemeinen Beifall sich äußernde Wohlwollen der Gäste gegen die Fcst- geber auslöste und eine würdige Einleitung des gut zusammengestellten Programms bildete. In nett gewählten, herzlichen Worten begrüßte sodann der Vorstand, Herr Stüber, die Anwesenden und dankte für ihr zahlreiches Erscheinen, durch das sie wiederum ihr warmes Interesse an dem Verein, der noch vor drei Monaten einen gut verlaufenen Familienabend geboten habe, bekundeten. Der Wunsch des Redners, sie möchten einen genußreichen Abend verleben, ging vollauf in Erfüllung; denn schon nach dem Verklingen des prächtigen Chores „Die Blümelein", der inniglich von dem mit sichtlichem Eifer sich betätigenden Damenchor des Vereins und einigen sangeserprobten Herren wicdergegeben wurde, äußerte sich dies in'dem brausenden Beifall. Nach „Der Studenten Nachtgesang" mit seinem mächtigen Gaudeamus-Schluß trat Herr Carl Beißer mit einem Getgensolo auf. Er hatte Field's „Nocturno" gewählt, das er in meisterlichem Spiel, vpll von tiefem Verständnisse für all seine Feinheiten, in die Herzen der andächtig Lauschenden legte. Im zweiten Teil der Ausführung gab er in Böla's, mit innerer Wärme, mit Gefühl und Leben vorgetragenen „Der Sohn der Heide" eine technisch höchst beachtenswerte Leistung, die er auch in der stürmisch gewünschten Dreingabe des Largo'S von Händel bot. Herrn Beißer's Gegenüber am Flügel, Herr Rektor Beutel, begleitete mit sicherer Hand, die wir an ihm kennen, und zeigte, wie trefflich er auf seinen Partner abgesttmmt war. Dar „Kärntner Volkslied" von Jsenmann leitete nach kurzer Pause den zweiten Teil des Liederreigens ein. Der Vortrag des Chores, der an di« Sprechfertigkeit der Sänger Anforderungen stellte, war ein sehr guter. Dann kam Hauptmann wieder zur Geltung rrrit seinem schönen „Heideröslein", das der gemischte Chor in entzückender Form darbot. Wohlgemuth's traute Weise „Heim be Liebe" ergötzte mit seinem bekannten Texte infolge des ansprechenden, sehr gefallenden Vortrages. Größten, langandauernden Beifall erzielten die Sänger mit dem frisch und rein wiederge- gebenen Chor „Der Spielmann ist da" von Heyne. Die AuMhrung war für den Dirigenten und die Sängerschar des Liederkranzes, die nach dem empfindlichen Ausfall vieler guter Stimm n während der Kriegsjchrr nun mit der Auffüllung frischer, junger Kehlen wieder erfreulicherweise aus 70 angewachsen ist, eine sehr gute Leistung und ein voller Erfolg der Mühen, der Zucht und des Pflichtbewußtseins, bis die edle Kunst erfordert und die in jedem Gesangverein zuhause sein müssen. Herr Rektor Beutelhat sein Möglichstes getan, seine Sänger nach Verlauf'eines kurzen Vierteljahres mit dem Gebotenen auf dos Podium zu stellen, er war auch bei der gestrigen Feier wieder mit gewohntem Geschick tätig und kann mit Befriedigung auf seine Arbeit zurikkblicken. Mit Liebe und Lust waren Sänger und Sängerinnen bei der Sache, die dankbare Zuhörerschaft zu erfreuen. Nachdem der Beifall, der auf den letzten Chor gefolgt war, sich gelegt hatte, dankte der Vereinsvorstand allen Mitwirkenden für ihre Bemühungen; dann verkündete er, daß nun Gelegenheit gegeben sei auch der Göttin der Tanzkunst ihren Tribut zu zollen. Daß dieser Anregung reichlich Folge gegeben ward, bedarf wohl keiner besonderen Erwähnung. Vielersetts beglückwünschte man Leitung und Sänger des Liederkranzes zu dem herrlich verlaufenen Feste. -f.
Mangelhafte Milchablieferung im Bezirk.
Von zuständiger Seite wird uns geschrieben: Die Milchablieferung im Bezirk dürste immer noch eine bessere sein. Eine Besserung in der Milchanlieserung der Ueberschußgemein- oen kann nur davon erwartet werden, wenn jeder Kuhhalter sich darüber klar wird, daß dir Ablieferungspflicht derartig gering bemessen ist, daß sie bei gutem Willen erfüllt werden kann und daß sie erfüllt werden muß im Interesse der Voll- milchversviMngsberechtigten — 'Kinder, Kranke, Schwangere ^,^Ende Mütter —. denen allein im großen und ganzen >e Milch zugute kommt. Wenn die Landbevölkerung durch passive Resistenz die Milchbewirtschaftung sabotiert, so lädt sie !>ch damit die Schuld aufs Gewissen, den Nachwuchs des eu schon Volkes dem sicheren Verderben entgegenzu- ist es auch Pflicht der Vertrauensleute und sausschüsse, an Hand der ihnen durch Kontrolle der Sammel- en gegebenen Tatsachen bei jedem einzelnen Landwirt durch nstonliche Rücksprache, nötigenfalls durch amtlich« Mahnung
und Anzeige böswilliger Nichtablieserüng auf Erfüllung der Lieferpflicht hinzuwirken.
Kartoffel- und Obstwucher.
Man schreibt uns: Vielfach ist davon die Rede, daß für Kartoffeln im Bezugsscheinverfahren 15 bis 20 „tt und w6ch mehr Mark für den Zentner gefordert bezw. bezahlt werden müssen. Da diese Preise nicht nur den festgesetzten Höchstpreis einschließlich des Kleinhandelszuschlags erheblich übersteigen, sondern an sich schon einen Wucher darstellen, so kann diesem Treiben nur entgegengetreten werden, wenn alle Kreise solche Wucherer de» zuständigen Behörde zur Anzeige bringen. Dasselbe gilt auch über den Verkehr mit Obst. Wenn sich Erzeuger für Mostbirnen mehr als 10 bis 12 sür Mostäpfel mehr als 12 bis 15 bezahlen lassen, so muß das ebenfalls als Wucher bezeichnet werden, zumal in diesem Jahr die Obsternte so reich ausgefallen ist. An den Verbrauchern selbst liegt es, diesem Zustand ein Ende zu machen, indem sie grasse Fälle zur Anzeige bringen.
r. Nachstehender gewiß nicht einzig dastehender Vorfall zeigt wieder deutlich, wie rücksichtslose Leute die Obstpreise auf eine Höhe treiben, die es den meisten Kreisen unmöglich machen, ihren notwendigsten Bedarf zu decken. Durch Unterauskäufer ließ der Inhaber der Bierniederlage Leicht - Vaihingen, Karl Kaiser, in Neuenbürg 75 Ztr. Mostbirnen zum Preise von 26 cll den Zentner, angeblich für sich und seine Bekannten, in Unterjettingen (OA. Herrenberg) aufkaufen. Das Lastauto, in welchem das Obst nach Neuenbürg befördert werden sollte, konnte gestern durch Beamte der Landespolizei-Nebenstelle Calw abgefaßt und der Inhalt (75 Ztr. Birnen und 7 Ztr. Kartoffeln) beschlagnahmt werden. Der Kommunalverband Calw hat die ganzen Vorräte der Stadt Calw zur Verwertung überwiesen, die ihrerseits die Birnen in Mengen von 3 Ztr. an die Bevölkerung verteilte. Neben dem Verlust des Obstes haben nun der Käufer und Verkäufer Strafe wegen Wuchers zu gewärtigen. -
Württ. Organisation zur besseren Versorgung
mit Kohlen.
Der Verband Württ. Industrieller, die industriellen Kohlenkonsumvereine und die im Württ. Jndustriekohlenverein, E. m. b. H., Stuttgart, vereinigten Städte haben sich zwecks besserer Versorgung mit Brennstoffen zusammengeschlossen. Der Württ. Jndustriekohlenverein hat auf mehrere Jahre hinaus ein ausgedehntes aufgeschlossenes Braunkohlenvorkommen im Westerwald gepachtet. Die Förderung der Kahlen soll noch in diesem Winter ausgenommen werden.
Jur Bekämpfung des Wuchers.
Der deutschdemokratische Abg. Hengstberger hat folgende kleine Anfrage an den Justizminister gerichtet: Ist dem, Justizminister bekannt, daß die berechtigten Klagen über mangelhafte und zu langsame Aburteilung der Wucher- und Schieberstraffachen sehr wesentlich darauf zurückzuführen sind, daß seit langem die Zahl der vorhandenen Strafkammern, Ilntsr- suchungsgerichte und Staatsanwälte zur Bewältigung der Straffachen nicht ausreicht und daß es vor allem an solchen fehlt, die ausschließlich zur Aburteilung derartiger Vergehen eingesetzt sind. (Wucherstrafkammern, Wucherstaatsanwälts). Was gedenkt der Justizminister zu tun, um so rasch wie möglich diesem Mißstand abzuhelfen. — Die sozialdemokratische Fraktion des Württ. Landtags hat, wie bereits kurz berichtet, an die Regierung die Aufforderung gerichtet, bei der Reichsregierung sofort die Errichtung von Wucherstandgerichten zu beantragen und bis zur Errichtung dieser unter Anwendung der ihr auf Grund des Art. 48 Abs. 4 zustehendcn Rechte rücksichtslos gegen das Schieber- und Wuchertum vorzugehen. Als Strafen, gegen die ein Einspruch unzulässig ist, sollen festgesetzt werden: öffentliche Bekanntgabe der Namen der Bestraften, Einziehung der beschlagnahmten Ware, ganze oder teilweise Einziehung des Vermögens, Gefängnis- oder Zuchthausstrafe. Die Beisitzer der Wucherstandgerichte sind aus den Kreisen der Verbraucher zu ernennen. Auf Vorschlag der wirtschaftlichen Vereinigungen der Verbraucher, der Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Des ferneren richtet die Fraktion die Aufforderung an die Regierung die schärfsten Maßnahmen zu ergreifen, um die Brennstoff-, Obst- und Kartoffelversorgung der werktätigen Bevölkerung unter allen Umständen sicherzustellen.
Volkszählung.
Heilbronn: 43 083 (1910 : 42 688): Ludwigsburg 23 741 (24 926, bei Zivilpersonen ein Zuwachs von 2023. bei Milttärpersonen ein Abgang von 3278).
Von der Evangelischen Landeskirchenversammlung.
(STB.) Stuttgart, 25. Okt. Di« Landeskirchenversammlung nahm in ihrer heutigen Sitzung die Wahlen zum Synodalaus- schuß vor. Es wurden zwei geistliche Vertreter, Prälat Dr. v. Römer (Stuttgart) und Dekan Dr. Holzinger (Ulm), sowie zwei weltliche Abgeordnete, Ministerialdirektor v. Röcker und Fürst zu Hohenlohe gewählt. Die beiden Gruppen sind somit gleich stark vertreten. Sodann beschloß die Synode den Anschluß der württ.-evangel. Landeskirche, die unter den 31 Landeskirchen Deutschlands mit ihren 1,7 Millionen Bekennern die viertgrößte ist, an den Deutsch-Evangelischen Ktrchenbund mit allen Stimmen. Die Synode wurde sodann bis auf weiteres vertagt, die Ausschüsse werden ihre Arbeit fortsetzen.
Ein deutsches Theate-mnseurn.
(SCB.) Stuttgart, 26. Okt. Der Plan, ein deutsches Thea- termuseum zu gründen, hat am Samstag nachmittag greifbare Gestalt angenommen. Professor Dr. Pazaurek, der verdienstvolle Leiter des Landesgewerbemuseums, berief eine große Versammlung von Freunden der Sache in den Vortragssaal des Landesgewerbemuseums ein und begann zunächst mit einem Ueberblick über die Vorarbeiten und weiteren eine Kulturtat darstellenden Ziele. Der Zweck des Deutschen Theaters er
schöpft sich nicht ln der Sammlung von Erinnerungsstücken unV Andenken, sondern es soll eine Studienstätte, insbesondere durchs Sammlung aller erreichbaren Modelle von Inszenierungen für Spielleiter, Bühnentechniker, Dirigenten und Schauspieler werden, damit eine Hochschule des ganzen Theatermuseums von höchster Bedeutung. Als Erfolg der Beratungen kam sofort die Gründung des Vereins Deutsches Theatermuseum zustande, dem die meisten der Anwesenden sofort beitraten. Der neugegrün- deie Verein nahm die Satzungen und die Wahl eines Vermal» tungsrats vor. Dieser Verwaltungsrat wird die wetteren Schritte zur Förderung der für unser Land so bedeutungsvollen Angelegenheit einleiten.
XV. Althengstett, 26. Okt. Nachdem in letzter Zeit 4 Kriegs gefangene aus hiesiger Gemeinde in die Heimat zurückgekehrt waren, ist am vergangenen Donnerstag Hauptlehrer Dietrich nach 3 ^jähriger Abwesenheit aus englischer Gefangenschaft zurückgekommen. Abends begrüßte ihn unter Leitung von Oberlehrer Reiff der Gesangverein, dessen Dirigent er vor seinem Ausmarsch gewesen war, mit 2 stimmungsvollen Liedern, und der Vereinsvorstand, Schneidermeister Zippcrer, hieß den glücklich und gesund Heimge» ' kehrten mit warmen Worten in unserer Mitte willkommen, worauf dieser ebenso herzlich dankte und unter anderem sagte, er müsse eS als ein Wunder anfehen, daß er noch lebe und nicht längst in fremder Erde ruhe, wie die 5 Mitglieder des Vereins, welche im Krieg gefallen sind. Die große Schar von Jung und Alt. die sich um die Sänger versammelt hatte, gab Zeugnis von der allgemeinen Beliebtheit, deren sich Hauptlehrer Dieterich erfreut, und von der Freude der ganzen Gemeinde über seine Heimkehr. — Am heutigen Sonntag Abend fand in der Kirche eine von Männern und Frauen gut besuchte Versammlung statt, in welcher Pfarrer B a ßler-Hirsau über die Notwendigkeit und die Aufgaben desEv. Volksbunds sprach. Der eingehende, klare und ans Herz dringende Vortrag fand füllen, ungeteilten Beifall, und die Wirkung desselben war, daß sofort ca. 80 Gemeindemitglieder ihren Beitritt erklärten. So ist mm auch hier, wie in anderen Bezirksgemsinden, eine Ortsgruppe des Ev. Volksbunds gegründet, die, wie wir hoffen und wünschen, noch weiter wachsen und sich lebensvoll gestalten möge.
Liebenzell, 27. Oft. Schutzmann Graf beschlagnahmte am Freitag Abend einen Wagen, der angeblich Brcch- und Mostobst im Gesamtgewicht von zirka 26 Zentner enthielt. Bei genauer Untersuchung ergab sich, daß in zusammen 7 Körben 1 geschlachtetes Rind und 1 geschlachtete Kälber verborgen waren. Einer der beteiligten Schleichhändler konnte bereits festgcnommen und dem Amtsgericht Calw zur Bestrafung übergeben werden.
(SCB.) Stuttgart, 25. Okt. Eine Anzahl Kommunisten wurden, laut „Sozialdemokrat", heute morgen in Stuttgart verhaftet, darunter auch der Revolutionskriegsminister Schreiner.
Stuttgart, 24. Oktbr. Wegen ungenügenden Bestandes an vienstkohlen ist die Würtiemb. BodenseedampffchiffsverwaltunL veranlaßt, vom 26. Oktober ab an den Sonntagen den Schiffsverkehr bis auf weiteres einzustcllen.
(STB.) Horb. 26. Okt. Gestern fand hier, wie das „Schwarzwälder Volksbl." meldet, unter dem Vorsitz des Ministerialrats Dr. Michel vom Ministerium des Innern eine Sitzung der Bezirksräte aus den vier Oberamtsbezirken Frcudcnstoot, Horb, Oberndorf und Sulz statt. Es wurde über die Ausnützung der Wasserkräfte des Elattbachtals beraten. Im Hinblick auf die Kohlennot, die noch jahrelang andauern könne, wurde beschlossen, die Vorarbeiten für die Verwirklichung des Projekts ln Angriff zu nehmen. Die abgegebenen technischen Gutachten haben sich für die Ausführbarkeit durchweg günstig ausgesprochen.
(SCB.) Tübingen, 26. Okt. Die Beweise, daß der Landjäger Jäger ermordet wurde, sind so erdrückend geworden, daß einer der.Verhafteten, der Bauer und Metzger Adolf Rickcrt von Bodelshause« sich gezwungen sah, ein Geständnis abzulegen. Er hat den Landjäger in seiner Scheuer getötet " und die Leiche in der Nacht im Walde versteckt.
(STB.) Giengen a. Br., 25. Okt. Das hiesige Elektrizitätswerk muß die Abgabe von Kraftstrom infolge Kohlenmangels so lange einstcllen, bis neue Kohlen etntreffen. Der noch vorhandene Vorrat wird zur Lichterzeugung benötigt.
(SCB.) Blaubeuren, 26. Okt. Einem Landwirt in Klingenstein wurde in der Nacht eine Handgranate unter sein Anwesen gegraben, um es in die Lust zu spreilMn. Die Granate tat zwar nicht die beabsichtigte Wirkung, riß aber immerhin ein großes Loch in die Mauer und richtete an dem Gebäude und in der Nachbarschaft einigen Schaden an. Die Bewohner kamen mit dem Schrecken davon.
Saulgau, 26. Okt. In einem Ort hiesigen Oberamts fand ein armer Knaber von 8 Jahren, der in Pflege gegeben ist, in einem Straßengraben eine Geldbriefmappe mit etwa 1000 -« Inhalt. Der Eigentümer, ein reicher Bauer, speiste den ehrlichen kleinen Finder mit ganzen — 15 Pfennigen ab. Auf diese Weise wird die Ehrlichkeit, die allenthalben im Schwinden begriffen ist, schlecht gefördert.
.uck und Verlag der A. Ölschläger'schen Bn.hdruckerel. Tal». Für die Schrift!, verantwortlich: Otto Seit mann, Caluy
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