Cldin vorrückte, traf auf türkische Kavallerie- patrouiillen, die sich beim Anblick der Italiener zu- rückzogen. Fünf Kilometer von Bir Eldin ent­fernt, bemerkte man ein türkisches Lager, auf das die italienischen Geschütze feuerten, worauf es vom Feinde, der ungefähr 400 Mann stark war, schleunigst verlassen wurde. Ein drahtloses Telegramm aus Benghasi meldet, daß dort alles ruhig sei.

Aus Tripolis, Ain Sara, Tadschura und HomS ist nichts Neues zu melden. Kund­schafter und Flieger bestätigen, daß das Gebiet nördlich von Astsia fast völlig vom Feinde geräumt ist. Ein Teil der Türken soll sich in Garian, ein Teil in Asisia befinden. Bei den Türken sollen noch etwa tausend Araber vom Dschebel und aus Savia, sowie einige Häuptlinge aus andern Ort­schaften, jedoch ohne Mannschaften sein. Es sind Anzeichen vorhanden, daß die Araber die Türken mit der Absicht, sich den Italienern zu unterweisen, verlassen. Aus Benghasi wird nichts Neues gemeldet.

Die Revolution in China.

Die Schwierigkeit, ein Mittelding zwischen Monarchie und Republik zu finden, das Chinesen und Mandschu, Kaiserliche und Aufständische be­friedigt, hat zu einer eigenartigen Erfindung ge­führt. Die Bedingungen, die Auanschikai mit dem chinesischen Kabinett ausgearbeitet hat, sollen 32 Punkte umfassen: China wird monarchische Repu­blik. Jede Provinz wird zum Staat. Der jetzige Kaiser wird König. Die Königswürde ist erblich. Der König nimmt nicht Teil an den Entscheidungen über staatliche Angelegenheiten. Der Präsident wird vom ganzen Volk auf vier Jahre gewählt. In ihm wird die gesamte administrative Gewalt kon­zentriert. Er erklärt Krieg und Frieden und schließt Verträge ab. Das chinesische Parlament besteht aus zwei Kammern und aus den gewählten Ver­tretern der Staaten. Die Beschlüsse sind endgültig; weder der König noch der Präsident haben ein Vetorecht. Dem König und dem Präsidenten wer­

den die gleichen Ehren erwiesen. Die Revolutio­näre sollen geneigt sein, auf die Bedingungen ein­zugehen.

Schanghai, 18. Dez. Tangschaoyi, der Friedensunterhändler Auanschikais, ist von Peking hier eingetroffen und von einer großen Anzahl Personen, darunter dem russischen, dem englischen und dem amerikanischen Konsul, sowie dem offiziellen Vertreter der Aufständischen, empfangen worden^ Tangschaoyi wird mit dem Friedensunterhändler der Aufständischen morgen Zusammentreffen.

Peking, 18. Dez. Die Mandschugarnison von Kintfchau hat sich ergeben. Die Aufständischen in Schansi sind demoralisiert und fliehen vor den Kaiserlichen.

Tschifu, 18. Dez. Heute nacht haben Poli­zeitruppen und ein Teil der loyalen Truppen das Jamen des Taotai eingenommen und den Chef der Revolutionsverwaltung in ihre Gewalt ge­nommen. Kriegsschiffe der Aufständischen sind nach Schanghai ab gegangen.

Statt aller Antwort warf sich daS junge Mäd­chen an die Brust ihres Onkels.

Na, laß nur", sagte er,nicht wieder weinen I Mädchen, Du gehst ja noch in Tränen auf. Also Kopf hoch! Du sollst Deinen Viktor haben I" Else hob blitzschnell ihr Gesicht, als sei das Wort eine Zauberformel gewesen. Ueber ihr Antlitz ergoß sich ein rosiger Schein. Doch im nächsten Moment kam wieder ihre mutlose, ver­zweifelte Miene zum Vorschein.

Papa will doch nicht

Da Dein Papa ihn Dir nicht geben will, so

mußt Du ihn Dir eben selbst nehmen, Kind."

Das junge Mädchen sah den Sprechenden er-! Meister Krauß und Malermeister Lutz.

Ms Staat lina Umgebung.

Wildbad , 19. Dez. Der Umlagebetreff der Gemeinde Wildbad beträgt für das ablaufende Jahr 25 307 Mt. 40 Pfg. Neuenbürg hat nur 9285 Mk. 50 Pfg. Umlagebetreff.

Wildbad, 19. Dez. Der auf gestern abend in den Gasthof zum Graf Eberhard einberufenen Bürgerversammlung behufs Besprechung über die bevorstehende Gemeinderatswahl hatte eine stattliche Anzahl von Bürgern Folge geleistet. Herr Hotelier Baetz'ner übernahm den Vorsitz und erteilte nach einleitenden und die Versammlung begrüßenden Worten Herrn Hoteldirektor Bo pp das Wort. Dieser führte aus, daß der Wirtsverein in Rücksicht auf die am Platze höchste Steuerkraft seiner Mit­glieder zur Gemeinderatswahl Stellung genommen und bei einer am Donnerstag im Sommerberg­hotel stattgehabten Vorversammlung sich unter An­schluß an den Handwerkerstand usw. zur vorläufigen Aufstellung eines Wahlzettels entschlossen habe. Unter anderen Herren wurden hiebei nominiert: Zimmermeister Kuch sen. mit 44, Hotelier Kiefer mit 42, Schreinermeister Brachhold sen. mit 25 und Cafetier Th. Bechtle mit 21 Stimmen. Sache der heutigen Versammlung sei es, zu diesem Wahl­zettel sich zu äußern. Es erhob sich kein Wider­spruch, weshalb der Vorsitzende nach längerem, keinen anderen Vorschlag bringenden Hin und Her, wobei auch heitere Momente Abwechslung brachten und auch die Holzgeldfrage angeschnitten wurde, zur Abstimmung schritt. Der Wahlzettel der Vor­versammlung fand Annahme. In den Wahlaus­schuß wurden noch bestimmt die Herren: Schmied-

Bezüglich

staunt an.

Nehmen? Ich verstehe Dich nicht, lieber Onkel!"

Der Amtmann zwinkerte ihr listig zu.

Hast Du denn noch keine Romane gelesen, Kind?"

O ja, Onkel."

Na also. Was macht eine Romanheldin in Deiner Lage?"

Das junge Mädchen dachte eine Weile nach, zuckte aber dann mit den Schultern.

Der Amtmann schüttelte lächelnd seinen Kopf.

Na, hör' mal, Kind, daS weißt Du nicht? Sie läßt sich einfach entführen."

Else Wollmar erbleichte und sah ihren Onkel zweifelnd und erschrocken an.

Das rätst Du mir im Ernst, Onkel?" stot­terte sie.

Er nickte sehr bestimmt.

Freilich, das rate ich Dir. Einen anderen Ausweg weiß ich nicht . . . oder willst Du lieber auf Viktor Lehnhard verzichten?"

der Holzgeldfrage erläuterte Herr Hotelier Kiefer, der jedoch durchaus nicht so verstanden sein will, als sei er für Abschaffung des Holzgeldes, es sei bei dem Angenehmen des Holzgeldes als Schatten­seite zu konstatieren, daß aus Furcht vor Verlust der diesbezüglichen Rechte mancher seine so nötige weitere Ausbildung in der Fremde unterlass- und zu sehr an der Scholle klebe. Auch Herr Maurer­meister Krauß wäre für einen geeigneten Modus, der hierin Wandel schaffen würde. Um 10 Uhr schloß der Vorsitzende die Versammlung, zu festem Zusammenhalten und Abgabe unabgeänderter Wahl­zettel auffordernd. An der Diskussion hatten sich außer den genannten Herren noch Werkmeister Krauß, Bergbahnschaffner Kallfaß, Metzgermeister Kappelmann und Dienstmann Bott beteiligt.

Die drei Kandidaten für den 7. Reichstags­wahlkreis haben in letzter Zeit fleißig Versamm­lungen abgehalten. Es wäre sehr zu wünschen, daß sich die bürgerlichen Parteien auf einen

Geldpaket mit 1700 Mk. fehlt. Der betr. Beamte leistete sofort Deckung. Wie wir hören, ist die An­gelegenheit nunmehr aufgeklärt.

Wildbad, 19. Dez. Die Tatsache der Ein­fuhr großer Obstmengen vom Ausland in den letzten Jahren gibt dem Kgl. Oberamt Neuenbürg Anlaß zu der Aufforderung, dem heimischen Obstbau mehr Aufmerksamkeit zu schenken.

Wildbad, 19. Dez. Verschiebe deine Weih­nachtseinkäufe nicht bis auf den letzten Tag! ' Es gibt Menschen, die haben die Angewohnheit, mit der Erledigung ihrer Weihnachtseinkäufe bis auf den vorletzten oder letzten Tag zu warten. Natürlich haben sie nur allerhand Nachteile davon. Es fehlt ihnen die rechte Muße, um klug und gut einzu­kaufen. Sie werden oft, wo alles drüber und drunter geht, schlecht bedient. Da manche Geschäftsartikel bis auf die Ladenhüter ausverkauft sind, müssen sie mit dem vorlieb nehmen, was übrig bleibt usw. Und dann tragen sie bis zum Feste den Zwangs­gedanken mit sich herum: Du muht das und jenes noch besorgen; daß du ja nichts vergißstl Wir sollen schon vor dem schönen Feste von der Stimmung des Festes getragen werden und uns lieber eine beschauliche Stunde ermöglichen, als uns rastlos bis zur Stunde der Bescherung abzuhasten. Darum, lieber Leser: besorge dir, was du zu besorgen hast, nicht zu spät!

E n z k l ö st e rl e, 16. Dez. (Gemeinderats­wahl.) Hier wurden gewählt: Adam Friedrich Braun, Gemeindepfleger, Adam Friedrich Mast, Holzhauer, Adam Neuweiler, Holzhauer, und Joh. Friedrich Güntner, Wagner.

En zklö sterle, 18. Dez. Der vermißte frühere Oberholzhauer Girrbach wurde gestern vor­mittag im WaldeHirschkopf" tot aufgefunden. Wie schon gemeldet, wollte er dort, im Auftrag des hiesigen Oberförsters, einen Tannenbaum holen. Dabei ist er offenbar über einen Stein gerutscht und hat sich den Hinterkopf ausgefallen. Der Ver­storbene erfreute sich allgemeiner Beliebtheit.

Herrenalb, 18. Dez. Seine Durchlaucht Prinz Otto von Schaumburg-Lippe und Gemahlin, welche während des Sommers in Herrenalb Auf­enthalt genommen hatten, haben die Ehrenmitglied­schaft des neugegründeten Wintersportvereins an­genommen und einen namhaften Beitrag gestiftet.

Bei der Gemeinderatswahl in Herrenalb wurden die seitherigen Gemeinderäte Aug. Walther, Wilh. Hädinger und Karl Eilbert wiedergewählt.

vermiscvies.

(Unsere Kinder.j Der kleine Seppl, ein nicht gerade durch besondere Geistesgaben aus­gezeichneter HäuSlerbub, war eines Tages nicht in die Schule gekommen, und keiner seiner Kameraden wußte auf die Frage des Lehrers zu sagen, wo das Bürschlein steckte. Am andern Tag sitzt der Seppl wieder auf seinem Platz, so ruhig, als wenn gar nichts geschehen wäre. Als der Hrrr Lehrer eintritt, ist seine erste Frage:Seppl, wo warst Du gestern? .... Du warst doch nicht krank?"

Naa."Nun, was dann? Wird's bald!"

und der Gestrenge greift ganz wie zufällig nach demSpanischen". Weinerlich stottert der Kleine: I' Hab' ja geh'n woll'n aba beim Zaun vom Schulgart'n bin i wieda umkehrt."Ja warum denn?"Weil, weil d' Hos'n vom Herrn Lehrer am Waschstrick g'hängt is und da Hab' i g'moant, es is koa Schul net."

Ein jugeudfrischer, zarter, reiner Teint ist die schönste Mitgift, die eine Frau oder ein junges Mädchen von der allmächtigen Mutter Natur erhalten kann:leuchtende ... , , Gesichtsfarben sind der Ausdruck körperlicher

Kandidaten einigen würden, da eine Zersplitterung 'Gesundheit!" Aber diese natürliche Schönheit wird

der Stimmen doch nur der Sozialdemokratie zum > nicht durch Arzneien und Quacksalbereien erlangt, sondern

Else blickte in tiefster Verwirrung zu Boden. Siege verhilft. Bei der Rottweiler Zentruinsver

Ihre Brust hob und senkte sich stürmisch. Ihr Gesicht wurde bald rot, bald blaß. Endlich erhob sie ihren Blick,

Nein. Onkel," erwiderte sie leise, verschämt. Lieber alles Andere ertragen."

Der Amtmann schmunzelte befriedigt.

So ist's recht, Kind," lobte er.Wer nicht den Mut hat, für sein Glück etwas zu wagen, der ist des Glückes gar nicht wert."

In die Mienen des jungen Mädchens trat plötz­lich ein Zug von Mutlosigkeit und Bangigkeit. Aber Papa wird furchtbar böse sein!" meinte sie kleinlaut.

Das wird er. Aber laß ihn, er wird wieder gut werden. Dafür stehe ich Dir ein. Wenn er sich erst überzeugt haben wird, wie glücklich Du mit Deinem Viktor geworden, wird er sich schon versöhnen lassen. Schließlich hat er Dich ja doch lieb und will Dein Bestes. Der Beweiskraft der Tatsachen wird er sich fügen, er sowohl wie Claus."

.(Fortsetzung folgt.)

einzig und allein durch eine rationelle Körperpflege, wozu - ul» ii . ! in erster Hinsicht tägliches Baden zu rechnen ist. Baden

sammluna wurde für den 7. Wahlkreis Unterstütz- mit reichlich warmem Wasser und nachfolgender kalter Ab- ung der Kandidatur Keppler-Calmbach be-! spülung, und Waschen, gutes, nachdrückliches Waschen " mit einer milden neutralen Seife, die womöglich wie die

medizinischeSteckenpferd-Lilienmilchseife" durch ihren Zusatz von Borax heilend auf alle Hautunreinigkeiten wirkt dies beides wird jeden auf ganz einfachem Wege rasch zum Ziele führen, gesund und schön zu gleicher Zeit zu sein! Denn die menschliche Haut ist das feinste Kleid, welches der Mensch auf seinem Körper trägt und zugleich das nützlichste, da es sich stündlich und täglich selbst erneuert. Wir haben nur die Pflicht, dieses wunderbare Kleid rein und geschmeidig zu erhalten und Schmutz, Fett, Schweiß und Schuppen immer und immer wieder durch ein zuverlässiges gesundheitsförderndes Mittel wirksam zu entfernen. Und diesen Zweck erfüllt im vollsten Maße die von der Firma Berg­mann u. Co. in Radebeul hergestellte Steckenpferd- Ltlienmtlchseife, Schutzmarke Steckenpferd, welche in den meisten Apotheken, Drogerien und Parfümerien L St. SO Pfg. zu haben ist.

schlossen.

Di» Weihnachtsfeier des Ev. Arbeiter- Vereins, welche am letzten Sonntag in der Turn­halle stattfand, wies ein abwechslungsreiches Pro­gramm auf und nahm einen schönen, würdigen Verlauf. Zum Gelingen des hübschen Theaterstücks trugen insbesondere die Damen Frau Schill, Frl. Kappelmann und Frl. Großmann bei. Die Feier war gut besucht und lieferte den Beweis, daß die Vereinsleitung bestrebt ist, seinen Mitgliedern ge­diegene, gute Unterhaltung zu bieten.

Auch die zweite Wahl des Schultheißen­amtsassistenten Schmid (von hier stammend) zum Schultheißen von Riederich ist von der Kreisregierung wegen ungenügenden Alters nicht bestätigt worden.

Wildbad, 19. Dez. Auf der hiesigen Bahn­station wurde bei der monatlichen Revision der Rechnungen und Barbestände die Entdeckung ge­macht, daß ein für die Bank zurecht gemachtes

Litt«, b«sttzll«ll 8 i«i«t 2 t solion Ibr«

Neujahrs-Slückwunsed- unO Yisitkanei,

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