von Gewehren sehr aufgebracht sei. Den RecsierungZ- truppen gelang es nur mit Mühe, drei gefangene deutsche Offiziere vor dem Lynchen zu retten. Der deutsche Konsul in Hankan bat den deutschen Bot­schafter in Peking um Verstärkung der Wacht­posten für die Konzessionen. (Soll nicht zutreffen.)

Newyork, 27. Nov. Ein drahtloses Tele­gramm von dem auf der Insel Sammana festge­kommenen DampferPrinz Joachim" der Ham- burg-Amerika-Linie meldet: Neun Mann in drei Booten, damit beschäftigt, über Bord geworfene Ladung wieder zu bergen, griffen gleichzeitig nach einer Büchse, die, ohne daß sie es ahnten, Explo­sivstoffe enthielt. Während jeder die Büchse an sich zu bringen strebte, erfolgte eine Explosion. Alle neun Mann wurde in Stücke gerissen.

Der Gouverneur des deutschen Schutzgebiets Kiautschou ist von Berlin aus angewiesen wor­den, sofort ein Detachement von 200 Mann nach Tientsin zu entsenden, die dann ihrerseits wieder o.-rch Mannschaften des Stammseebataillons ersetzt werden sollen.

Peking, 28. Nov. Der kaiserliche General Fengkuotschang telegraphiert, seine Truppen nahmen gestern nachmittag ganz Hanyang ein, Wutschang kapitulierte heute. Die Regierung ist bemüht, die sofortige Einstellung der Feindseligkeiten in Nanking herbeizuführen, dessen Fall bevorsteht. Die Nach­richt von der Kapitulation Wutschangs rief in amt­lichen Kreisen großen Jubel hervor, da man glaubt, daß die Revolution in wenigen Tagen zur Bedeu­tungslosigkeit herabsinkt. Obwohl die Unruhen wahrscheinlich noch monatelang fortdauern werden, sind die fremden Kaufleute doch sehr erfreut über die Aussicht, daß die Geschäfte wieder aufleben. Die Wiederherstellung der Ordnung würde die große Gefahr für das Leben der Fremden im Innern des Landes beseitigen.

Nangking, 39. Nov. Die ^evolutionäre sind heute früh ^irch 4 Tore in die Stadt ein­gedrungen.

dem Großwesir die Antwort Italiens, aus der hec- vorgehe, Italien wolle auf die ganze Aktion gegen die Dardanellen verzichten. Der Botschafter er­klärte freundschaftlich, die Türkei sollte die Ver­handlungen zur Lösung der Tripolisfrage einleiten.

Konstantinopel, 27. Nov. Der Scheck Mubarek von Kuweit übersandte 3000 Pfund als Beitrag zu den Kriegskosten und erbietet sich, 60 000 Mann ins Feld zu stellen.

Nus Staat mia Umgebung.

Wildbad, 29. Nov. Wir sind heute in der Lage, das vom Stadtvorstand namens der Stadt Wildbad an Herrn Professor v. Thudichum in Tübingen zu dessen 80. Geburtstag abgesandte Glückwunschschreiben und dir Antwort des Letzteren hierauf unseren Lesern mitzuteilen:

Wildbad, 18. November 1911.

Hochverehrter Herr Professor!

Zu Ihrem morgigen 80. Geburtsfeste beehre ich mich im Namen der Stadt Wildbad die herzlichsten Glück- und Segenswünsche darzubringen. Die EimvohnerschaftWildbads nimmt innigsten Anteil an Ihrem morgigen Festtage; sind Sir doch seit über SO Jahren einer der treuesten Besucher unserer Heilquellen, allen Wildbadern, alt und jung, ein wohlbekannter, gern gesehener Badegast, der alljährlich in unserem Bade, im Durchwandern unserer stillen Berge, unserer herrlichen Wälder Erholung und Erfrischung sowie Stärkung zu neuen hervorragenden Arbeiten auf geistigem Gebiete gesucht und gefunden hat. Wenn es Ihnen, hoch­verehrter Herr Professor, vergönnt ist, Ihr 80. Lebensjahr in einer geistigen und körperlichen Gesundheit und Frische zu vollenden, wie es nur wenigen Sterblichen beschicken ist, so darf sich dies zweifellos auch Wildbad in bescheidenem Maße als sein Verdienst anrechnen. Die Stadt Wildbad rechnet es sich daher zur Ehre an, am morgigen Tage unter der großen Zahl der Gratulanten mitzuerscheinen und Ihnen, hochverehrter Herr Professor, zuzurufen: Glück, Heil und Segen all multo» annog!" Damit Ihr Auge auch zu Hause auf den lieblichen Gefilden unseres Tales ruhen kann, gestatte ich mir namens der Stadt, 2 Ansichten Wildbads zu überreichen, denen Sie ein Plätzchen in Ihrem Heime vergönnen mögen.

, Mit ausgezeichneter Hochachtung verbleibe ich

Ihr ganz ergebener Stadtschultheiß Bätzner.

Der italienisch-türkische Krieg

Das türkische Kriegsministerium veröffentlicht folgendes Telegramm des Kommandanten von Tri­polis, Nesched Ber>, über die Kämpfe vom 26.: Eine kombinierte italienische Brigade begann gestern früh einen Angriff in der Richtung von Ain Sara, um unsere Rückzugslinie abzuschneiden. Infolge unseres hartnäckigen Widerstands zogen sich die Italiener abends in ihre früheren Stellungen zurück. Da unsere Rückzugslinie bedroht war, ließen wir unser Bataillon nach Suk-el-Dschuma zurückgehen. Die feindlichen Kolonnen rückten bis Henni vor. Die Verluste unserer Freiwilligentruppen waren unbedeutend, der Feind erlitt große Verluste. Nach den nunmehr vorliegenden amtlichen Mel­dungen von italienischer Seite hat Herr Nesched Bey diesmal starkgefärbt". Die Italiener haben mit Unterstützung der eingetroffenen Reserven ihre früheren Stellungen zurückerobert und die Türken sind es, die gegen 500 Mann verloren haben; die Italiener halten 120 Mann Tote und Verwundete. Die starken Nachschübe der Italiener beginnen sich eben jetzt geltend zu machen.

K o n st a n t in o p e l, 28. Nov.Jkdam" er­fährt: Der russische Botschafter überreichte gestern

Tübingen, 23. November 1911.

Hochverehrter Herr Stadtschultheiß!

Die freundlichen Worte, welche Sie im Namen der Stadt Wildbad am 18ten an mich gerichtet haben, und das sie begleitende wertvolle Geschenk gereichen mir zu großer Freude und Ehre, und spreche ich Ihnen und dem ver- ehrlichen Gemeinderat meinen verbindlichsten Dank dafür aus. Wildbad ist mir von früh an an's Herz gewachsen gewesen, weil es meme Mutter im Jahre 1841 von einer schweren nervösen Plage geheilt Hai, für ihre ganze folgende Lebenszeit, und ihre Schilderungen des schönen Wiesentals der Enz mir unvergeßlich blieben. Sobald mich ein gutes Geschick nach Württemberg führte, sah ich mir bald die edle Heilstätte an und habe dann manchen Sommer ineine liebe Frau dorthin geleitet und jedesmal die Freude ge­habt, sie wesentlich gesünder nach Hause führen zu können. Ich selbst verdanke Wildbad zu einem guten Teil die > Erhaltung meiner Gesundheit und Arbeitskraft, habe unter zder Bürgerschaft und unter den Herrn Beamten manche j lieben Freunde gewonnen und mich so wahrhaft heimisch j unter ihnen fühlen dürfen. Meine Geschwister und zahl- ' reiche nähere Verwandte fanden sich dann in einer längeren Reihe vonJahren ebenfalls dort ein zu gemütlichen Familien­tagen, und waren einig im Preise der Heilquellen, der vortrefflichen Einrichtungen derselben und der herrlichen Gegend. Die mir geschenkten schönen Abbildungen werden meine Wohnräume zieren und noch meine Nachkommen an die Stätten dankbar erinnern, die für uns so wertvoll waren. Also nochmals herzlichen Dank und auf frohes Wiedersehen!

Ihr ganz ergebener Professor Dr. Friedrich Thudichum.

Wildbad, 29. Nov. Die Versammlung der Kraftwagen-Gesellschaft Neuenbürg Herrenalb Wildbad am 28. Nov. in Neuenbürg hat beschlossen, die neue Verbiudung mit dem Nagoldtal zunächst auf eine Probezeit von drei Sommerhalbjahren einzuführen. Die Stadt Calw übernimmt das ganze Risiko mit Regreß an die anderen Ge­meinden

(Zur Warnung.) Die amerikanischen Schwindelbriefe M. A. Winter Co. in Washington kommen wieder in größerer Anzahl nach Baden und Württemberg. Wie früher, möchten wir ernstlich davor gewarnt haben.

Stuttgarter Sebensverstcheruugsbauk a. G. (Alte Stuttgarter.) (Eine Milliarde Mark.) DieAlte Stuttgarter" tp.' seit ihrem SOsten Jubilämnsjahr eine weitere gewalstge Ausdehnung erfahren; damals, Ende 1903, hatte sie einen Bersicherungsbestand von 681 Mill. Mark, heute nach noch nicht ganz 8 weiteren Jahren hat die Bank einen Bestand von 1 Milliarde Mark erreich:, Die erste halbe Milliarde wurde in 43 Jahren erzielt (von 18S4 bis 1897); zur zweiten Hälfte waren nur 14 Jahre notwendig. Das gesamte Vermögen derAlten Stuttgarter" beträgt zur Zeit ca. 375 Millionen Mark, darunter be­finden sich Extra- und Dividendenreserven in Höhe von ca. 70 Millionen Mark.

Eine deutsche Obst- und Wald-Farmgesellschast in Aegypten. Die deutsche Unternehmungskraft hat auf dem Boden des alten Pharaonenlandes einen neuen Erfolg zu verzeichnen. Eine deutsch-ägyptische Gesellschaft hat auf Anregung des angesehenen Kairoer Kaufmanns Arno Werther etwa 60 Kilometer von Kairo entfernt ausgedehnte Wüstenterritorien am nördlichen Ende der arabischen Wüste erworben, wo diese auf der einen Seite vom Jsmalia-, auf der andern vom sogen. Süßwasserkanal begrenzt wird, um sie der Kultur, unter der sie in alten Zeiten gestanden, zurückzugewinnen. Der Besitz der Gesellschaft umfaßt nach den Mitteilungen des Vereins für das Deutschtum im Ausland 6300 ägyptische Feddan (1 Feddan 590z a). Die Gesellschaft nennt sichAegyptische Frucht- und Wald- farmgesellschast". Durch großartige artesische Brunnenan­lagen, die in der Stunde 4300 Kubikmeter Wasser liefern, ist die ausreichende Bewässerung des ganzen Terrains ge- ! sichert. Bisher sind bereits 60 Feddan mit tragenden Bananen, 60 mit Obstbäumen, 350 mit gemischten Kulturen, darunter Gerste und Henna, bepflanzt und 600 Feddan für die Aufnahme von 10, Millionen schnell wachsender Casuarinen vorbereitet. So ist in nur zehn Monaten bereits ein fruchtbare Oase in der Wüste geschaffen, die in kurzem reiche Fruchtgärten voll Bananen, Orangen und Mandarinen, mit Wäldern abwechselnd zeigen wird. Die nichts weniger als deutschfreundliche Egyptian Gazette nennt die schon erreichten Erfolge an's Wunderbare grenzend und bezeichnet das ganze Unternehmen als einenBeweis von deutscher Tatkraft und von der Bedeutung, die deutsche Interessen hierzulande in immer steigendem Maße ge­winnen."

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